Freude und Leid gehen Hand in Hand
Vor uns die Dämmerung„Vor uns die Dämmerung“ ist ein eigenständiger Roman von B. Celeste.Dieses Buch wird als Ugly-Cry-Romance betitelt und das kann ich so nur bestätigen. Legt Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen. ...
„Vor uns die Dämmerung“ ist ein eigenständiger Roman von B. Celeste.Dieses Buch wird als Ugly-Cry-Romance betitelt und das kann ich so nur bestätigen. Legt Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen. Was mit an dem mehr als gefühlvollem und greifbarem Schreibstil liegt. Die Autorin schafft es mit Worten, ein so unheimlich reales Bild zu schaffen und die Charaktere in lebende Personen zu verwandeln.In diesem Buch geht es um Emory und Kaiden.Emery ist vom Schicksal hart gebeutelt. Nicht nur verliert sie ihre engste Bezugsperson, sondern auch noch ihre beiden Eltern, wenn auch auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Aber nicht nur mit den Verlusten muss Em klarkommen, sondern auch mit sich und ihrer Krankheit. Dafür, dass es so viele Baustellen in ihrem Leben gibt, hat mich Em immer und immer wieder aufbauen können. Ihre Denkweise ist bemerkenswert und zeugt von wahrer Stärke. Ich kann mir ihre Situation nicht vorstellen und nachvollziehen, erst recht nicht, aber ihre Einstellung ist so bemerkenswert und hat mir sehr oft die Augen geöffnet. Auch Kaiden hat mit einem oder zwei Verlusten zu kämpfen. Allerdings geht er damit völlig anders um. Er schottet sich regelrecht ab und durch seine Distanziertheit wirkt es, als wäre ihm alles und jeder egal. Das ist aber sein Schutz, denn Kaiden ist eigentlich ziemlich emphatisch, gefühlvoll, liebevoll und mehr als besorgt. Ein wahrer Schatz, der mir so unfassbar leid getan hat. Die beiden sind wie Feuer und Wasser. So unterschiedlich sie auch sind, ergänzen sie sich perfekt. Sie helfen sich gegenseitig und lernen vom jeweils anderen. Man konnte die Verbindung zwischen ihnen schon fast greifen und ich hatte immer wieder Herzchen in den Augen.
Viel zum Inhalt schreibe ich jetzt gar nicht, denn alles könnte euch spoilern. Ihr müsst das Buch lesen und euch darauf einlassen. Auch wenn es schmerzhaft, düster und traurig ist. Aber Em hat mir beigebracht, dass es in jeder Dunkelheit auch Licht gibt. Das macht es weniger hässlich traurig. Wisst ihr, was ich damit meine?
Außer Em und Kaiden gibt es noch weitere Charaktere, die mich einerseits sehr glücklich gemacht haben. So zum Beispiel Cam und Ems Oma oder auch echt wütend gemacht haben wie Ems Mom. Auch wenn ich hier ein bisschen Zwiegespalten bin. Als frischgebackene Mama kann und will ich mir gar nicht vorstellen, wie es ist, sein Kind zu verlieren. Daher habe ich für sie auch eine gewisse Portion Verständnis. Von Ems Vater war ich anfangs echt nicht begeistert, aber das hat sich Seite für Seite geändert. Auch das hat mir das Buch beigebracht. Nicht immer ist alles so, wie es scheint, manchmal gibt es Situationen, von denen man den Hintergrund einfach nicht kennt, dieser aber immens wichtig ist.
Ihr merkt, das Buch hat mich unheimlich zum Nachdenken angeregt. Und dennoch konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen, mit allem was dazu gehört. Die Marmeladenglasmomente und die Ugly-Cry-Momente. Die Autorin hat hier eine wahnsinnig tiefgreifende Geschichte geschaffen, in der sich Freude und Leid die Hand geben. Auch wenn mir ein paar Szenen zu düster waren. Das allerdings ist gewollt so und nur meine persönliche Meinung.
4,5/5 Sterne
-Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Dies beeinflusst meine Meinung in keiner Weise.-