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Veröffentlicht am 25.01.2023

Historische High-Fantasy at it`s best

Der dunkle König
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„Erleichterung. Eine kühle Welle der Erleichterung durchströmte Roper, während er auf der Befestigung saß und über die Stadt blickte. Es stank nach Rauch, aber jeder Atemzug fühlte sich wie Nektar an.“ ...

„Erleichterung. Eine kühle Welle der Erleichterung durchströmte Roper, während er auf der Befestigung saß und über die Stadt blickte. Es stank nach Rauch, aber jeder Atemzug fühlte sich wie Nektar an.“ Seite 553

Nach einem soliden ersten Band mit Luft nach oben, habe ich nicht erwartet, was ich in diesem Buch gelesen habe. Gerade weil es sich um eine Triologie handelt und ja meistens doch der mittlere Band etwas schwächer ist und auf den finalen dritten Band hinarbeitet, aber: Band zwei ist so viel besser als Band eins.
Um es zu verdeutlichen habe ich einen wirklich zutreffenden Vergleich: Band eins war wie Fahrrad fahren mit Stützrädern, Band zwei wie die Tour de France.

Er war so so gut! Die Figuren haben noch mehr Tiefe bekommen, es gab verschiedene Handlungsstränge und Sichtweisen, ein passender Schreibstil, viel Spannung, keine Längen und viel Witz an den passenden Stellen.

Kleiner Abzug in der B-Note: die englischen Titel machen viel mehr Sinn und beziehen sich auf den Inhalt, die deutschen Titel nicht so wirklich.
Wenn ihr auf rohe Helden, Politik, Intrigen und gute Schlachten steht: dann lest diese Reihe!

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Raue Nordmänner trifft auf High-Fantasy

Die Phileasson-Saga - Nordwärts
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Ich weiß gar nicht so recht was ich sagen soll, außer: ich will mehr davon!
Zuerst einmal war ich etwas überrascht über den langen Prolog. In welchem anderen Buch / Reihe fängt das erste Kapitel auf Seite ...

Ich weiß gar nicht so recht was ich sagen soll, außer: ich will mehr davon!
Zuerst einmal war ich etwas überrascht über den langen Prolog. In welchem anderen Buch / Reihe fängt das erste Kapitel auf Seite 85 an? Dennoch hatte dieser genau die richtige Länge und hat Einblicke in die Geschichte von zwei der Protagonisten gegeben und direkt eine Verbindung zu diesen hergestellt.

Aber jetzt mal ganz von vorne: Die Handlung des Buchs spielt in Aventurien. Der ein oder andere kennt das bestimmt im Zusammenhang mit „Das schwarze Auge“. Für mich war die ganze Welt vollkommen neu. Es sind jedoch keine Vorkenntnisse nötig, um schnell in die Welt reinzukommen. Diese wird nicht, wie in anderen Reihen bevor die Handlung beginnt erklärt, sondern neben der Handlung selbst. Man wird also direkt in die Geschichte reingeworfen. Um genau zugehen zweimal. Einmal, im Prolog und einmal in Kapitel eins.

Ich mochte die Geschichte und die Protagonisten wirklich sehr. Auch, wie man einen Einblick in deren Denkweise erhält. Aktuell sind noch einige dieser etwas eindimensional und werden während der Reihe hoffentlich noch mehr Tiefe erhalten.
Auch war die erste Aufgabe relativ schnell abgefrühstückt. Für mich hätte der Band gerne noch 100 Seiten mehr haben können und sich mehr Zeit lassen können.
Sprachlich und atmosphärisch hat mir der Band sehr gut gefallen, sodass man mitten in dem Abenteuer war und alles um sich herum vergessen konnte.
Ich freue mich riesig auf die anderen Bände und werde mich bald Band Nummer zwei widmen.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Perfekter Mix aus Poesie und Cozy

Like Snow We Fall
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Als ich das Buch angefangen habe, habe ich versucht nicht zu hohe Erwartungen zu haben. Denn wenn ich eins für mich herausgefunden habe: meistens kann ich nicht mit dem Hype mitgehen.
Und um so überraschender: ...

Als ich das Buch angefangen habe, habe ich versucht nicht zu hohe Erwartungen zu haben. Denn wenn ich eins für mich herausgefunden habe: meistens kann ich nicht mit dem Hype mitgehen.
Und um so überraschender: der Hype ist es wert. Die Autorin hat eine wundervolle Mischung aus gemütlicher Kleinstadt, tollen Landschafts- und Momentumschreibungen, sowie tollen Protagonisten und Nebencharakteren geschaffen.
Die Handlung war gut ausgearbeitet, nicht zu vorhersehbar und man hat nicht gemerkt das man liest.
Ganz großes Plus: die Protagonisten haben sich mit ihren Problemen auseinandergesetzt, diese ernst genommen, darüber geredet und gelernt, damit umzugehen. Sie wurden nicht totgeschwiegen und haben sich auf magische Weise von alleine gelöst.

Einziger „Kritikpunkt“ (und das ist meckern auf sehr hohem Niveau): ich hätte das am Ende nicht mehr gebraucht. Ich verstehe, wieso die Autorin das so aufgebaut und geschrieben hat, für mich hätte die Geschichte aber auch ohne das Sinn gemacht.

Ich lese nicht ganz soooo viel in dem New Adult Bereich (wenn um die Herbst und Weihnachtszeit), bin aber wirklich froh, dass ich dieses Buch gelesen habe und ist mein Favorit unter denen, die ich dieses Jahr gelesen habe.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Starker Reihenauftakt mit einer starken Protagonistin

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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„ „Schuhe, Schuhe“, stammelte er und bedeutete mir zwischen seinen Spasmen, ich solle ihm die Stiefel ausziehen. Da liefen schon die männlichen Pfleger herbei und transportierten den Unglücklichen ab. ...

„ „Schuhe, Schuhe“, stammelte er und bedeutete mir zwischen seinen Spasmen, ich solle ihm die Stiefel ausziehen. Da liefen schon die männlichen Pfleger herbei und transportierten den Unglücklichen ab. Doch sein Gesicht geht mir nicht mehr aus dem Kopf, die Todesangst, die in seinen Augen stand, die Dringlichkeit, mit der er sich die Schuhe entledigen wollte. Was mag er dort an der Front erlebt haben, dass sein Geist derart erschüttert ist?“ S. 101

Ich weiß gar nicht was ich groß erzählen soll, außer: ich hab’s geliebt.
20er Jahre Setting ist ja eh total mein Ding und die Autorin hat mit diesem Buch einen richtig starken Reihenauftakt geschaffen.

Ich mochte, wie historische Fakten in die Geschichte eingepflegt, wie die verschiedenen Gesellschaftschichten dargestellt und die Charaktere ausgearbeitet wurden.
Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt und die Geschichte hatte einige nette Wendungen parat gehabt. Der Schreibstil hat ebenfalls so perfekt gepasst. 👌🏻

Und das Hörbuch: ich mag eigentlich keine Hörbücher und bevorzuge es zu lesen. Hörbuch geht eigentlich nur mal bei längeren Autofahrten, weil geht dann nicht anders. Nur dieses Hörbuch. Die Sprecherin hat das fantastisch gemacht und ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das Hörbuch hören oder das Buch weiterlesen wollte. 😁

Achja. Es war toll.
Doch genug Geschwärme, es gab auch einen „Kritikpunkt“: ich war mit der Auflösung der Geschehnisse nicht zufrieden bzw. habe anderes erwartet. Ich verstehe, wieso die Autorin das so aufgelöst hat und es macht auch Sinn, nur irgendwie dachte ich mir „Wirklich? Das ist es jetzt?“. Ich hätte in dem Moment die Situation einfach anders erwartet. Es wurde ein großer Spannungsbogen aufgebaut und dann: zack. Die Luft rausgelassen. 🙈

Ich habe mir direkt Band zwei geholt und auch schon wieder die ersten Seiten verschlungen. Auf diese Reihe freue ich mich wirklich sehr.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Gut recherchierte Reihe mit tollen Charakteren

Die Gesandten der Sonne
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„Am anderen Morhen verließen wir Alexandria in der gewohnten Reihenfolge. Insgesamt bestand unsere Streitmacht nur noch aus sieben Soldaten, von denen zwei eigentlich Pferdeknechte waren, dazu kamen ein ...

„Am anderen Morhen verließen wir Alexandria in der gewohnten Reihenfolge. Insgesamt bestand unsere Streitmacht nur noch aus sieben Soldaten, von denen zwei eigentlich Pferdeknechte waren, dazu kamen ein Koch, ein Dolmetscher, ein Arzt und eine als Mann verkleidete Frau. Ferner ein Elefant mit Houdah, ein Pferd, zwei Grautiere und zwei rumpelnde Karren. Kurzum: die seltsamste Karawane, die je unter der Sonne marschierte.“ Seite 420

Dieses Buch hat sich von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlichen. Ich habe mittlerweile mich immer wieder gefragt, ob historische Romane einfach nichts mehr für mich sind, ob mir die Erzählweise zu glatt und zu oberflächlich, die Geschichten zu ruhig sind. Und dann war da dieses Buch.

Der Erzählstil des Autors ist angenehm. Es passiert immer etwas, aber nicht zu viel. Auch wenn man irgendwann weiß was als nächstes passiert (der Autor gibt die Seiten davor Hinweise), tut dies doch keinen Abbruch.
Die Charaktere waren angenehm, hatten Tiefen, auch wenn sie gar nicht so viel Raum zum erzählen hatten.

Einzige Kritikpunkte:
Die eigentliche Handlung wird als Geschichte durch den Hauptprotagonisten erzählt. An sich alles gut, passt auch am Ende wieder. Jedoch springt der Autor am Ende jedes Kapitels wieder in die „Gegenwart“ und kommuniziert mit der Person, der er die Geschichte erzählt. Das ist etwas mühselig und unterbricht den Spannungsbogen. Ich hab das irgendwann „übersprungen“, weil es inhaltlich immer ähnlich war.
Ebenfalls bindet der Autor viele interessante Fakten ein. Manchmal einfach nur zu viele. Es wirkt stellenweise so, dass bestimmte Kommunikation nur stattfindet, damit der Autor dies alles erzählen kann.

Dennoch hat mich die Geschichte wahnsinnig gut unterhalten und hatte einen leichten Bookhangover nach Beenden des Buches.
Meinerseits eine ganz klare Leseempfehlung und ich werde bald wieder ein Buch des Autors lesen.

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