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Veröffentlicht am 31.01.2021

Teil 2 der Koblenz-Saga

Der Schokoladenpavillon
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„Bewegte Zeiten erfordern Liebe, Mut und Zuversicht“ beschreibt auf eingängige Weise den Folgeroman von „Das Rosenpalais“. Dreißig Jahre später ist bei den Familien in den 50iger Jahren des Wirtschaftswunders ...

„Bewegte Zeiten erfordern Liebe, Mut und Zuversicht“ beschreibt auf eingängige Weise den Folgeroman von „Das Rosenpalais“. Dreißig Jahre später ist bei den Familien in den 50iger Jahren des Wirtschaftswunders einiges passiert. Das Cover ist erneut bunt gehalten und im Vordergrund sind Rosen zu erkennen. Im Hintergrund ist eine Frau in einem gelben Kleid abgebildet, welche auf einem mit Blumen umrandeten Weg entlangflaniert. Der Klappentext deklariert den Inhalt gut und gibt dezente Hinweise auf die Fortentwicklung der Geschichte. In dem Roman geht es um Fenja Dorn, die Tochter von Eric und Clara Dorn aus „Das Rosenpalais“, deren Leben durch die Alleinerbschaft der Schokoladenmanufaktur durcheinandergewirbelt wird. Fenja, welche ursprünglich Medizin studieren wollte, hat keinerlei kaufmännische Erfahrung und Geschick und versucht dieser großen Aufgabe gerecht zu werden. Mit viel Ehrgeiz und einem absoluten Willen schafft sie es ihren eigentlichen Träumen ein großes Stück näher zu kommen. Als bedeutsame Nebenfiguren treten neben ihren Eltern Eric und Clara Dorn, ihre Tante Ella Dorn nebst Ehemann Sebastian Lombard mit ihren Söhnen Felix und Lukas, sowie Amelie, die Verlobte von Cousin Felix, und der Hotelerbe Lennart von Oedinghof auf. Lennart ist dabei ein besonderer Nebencharakter und gibt der Geschichte einen gewissen Reiz und Charisma durch sein sehr differenziertes Auftreten. Die Spannung der Geschichte lebt von der Konstruktion der zukünftigen Entwicklung und Verstrickungen der Familien, sowie dem „Beziehungsgeflecht“ zwischen Fenja, Amelie, Felix, Lukas und Lennart. Der Aufbau ist logisch nachvollziehbar und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Geschichte spielt in den50iger Jahren und somit ist die zeitliche Einordnung für den Leser gut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist locker, leicht und ist gut lesbar. Die Autorin setzt dabei auf eine klare, schnörkellose und verständliche Sprache. Als Besonderheiten sind ein Personenverzeichnis, sowie ein Rezept zum Nachbacken als Auflockerung zu erwähnen. Die Zielgruppe des Romans kommen Schokoladenfans, Anhänger von Familienromanen, sowie tendenziell eher Frauen in Betracht. Was mir an der Geschichte persönlich gefehlt hat sind entscheidende Veränderungen zu dem ersten Roman. Die Grundstruktur der Geschichte ist in vielen Bereichen ähnlich zu „Das Rosenpalais“ und somit hätte ich mir noch mehr spannende Wendungen oder ein abwechslungsreicheres Handlungsgeschehen gewünscht. Trotz des kleinen Makels wird eine interessante Unternehmens- und Familiengeschichte erzählt, welche in einigen Momenten auch für Heiterkeit sorgt.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Kein Apfel für Schneewittchen

Schneewittchen und die sieben Särge
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Mit Schneewittchen und die sieben Särge ist dem Autor ein solider Lokalkrimi gelungen. Ich fand die Story um den „im Ruhestand“ lebenden Geheimagenten Robert Mondrian sehr kurzweilig und ich war insgesamt ...

Mit Schneewittchen und die sieben Särge ist dem Autor ein solider Lokalkrimi gelungen. Ich fand die Story um den „im Ruhestand“ lebenden Geheimagenten Robert Mondrian sehr kurzweilig und ich war insgesamt zufrieden mit dieser neuen Buchreihe. Auf dem sehr lustigen bunten Cover erkennt der Leser einen Sessel mit einem Tisch auf dem einige Bücher gestapelt liegen. Auf dem Sessel sitzen zwei Kakadus und im Hintergrund ist ein Bücherregal abgebildet. welche mit dem Rücken zum Betrachter auf dem Vorderdeck eines Kreuzfahrtschiffes steht. Der Klappentext gibt mit viel Humor einen kurzen Überblick über die Hintergründe der Geschichte verrät jedoch nicht viel und hält somit die Spannung für den Leser hoch. Die Hauptthemen des Krimis sind Giftmord, lokale Nähe, sehr spezielle Persönlichkeiten, Beziehungen sowie Verdächtigungen.
Als Hauptfigur im Vordergrund steht der Buchhändler Robert Mondrian, welcher im früheren Leben als Geheimagent tätig war. Robert Mondrian ist ein ruhiger, ausgeglichener Mann, welcher jedoch aufgrund seiner Vergangenheit und Ausbildung weiß mit Problemen umzugehen. Ihm zur Seite steht, als meine persönliche Lieblingsnebenfigur, sein Assistent Alfons, welcher aufgrund seiner besonderen nerdigen Art den Alltag in der Buchhandlung sehr lustig ausschauen lässt. Ihm bedeuten seine beiden Kakadus alles, weswegen die Tiere auch Tagsüber in der Buchhandlung sind und mit ihrem Geschrei und Geschwätz die Umgebung auf Trapp halten. Als weitere interessante Nebenfiguren, treten die Feinkosthändlerin Sonja, sowie die Studentin Marie in Erscheinung. Dem Autor ist es gelungen verschiedene Charaktere zu schaffen wobei ihm die Nebendarsteller, besser als der Hauptdarsteller gelungen sind. Robert Mondrian wirkt nicht immer authentisch und verhält sich gegenüber seiner heimlichen Liebe wie ein Teenager, wobei er andererseits sehr durchsetzungs- und willensstark erscheint.
Die Handlung des Krimis ist in der heutigen Zeit angesiedelt und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und dialogorientiert Als Zielgruppe für den Roman kommen sowohl Frauen, als auch Männer aller Altersgruppen in Frage. Was mir persönlich an dem Krimi gefehlt hat war der Märchenbezug. Es geht zwar um einen vergifteten Apfel und es wird in einigen Passagen eine Andeutung auf Schneewittchen gemacht, dennoch ist der Bezug zum Titel des Krimis nicht so ganz erkennbar. Das Ende der Handlung wirkte mir persönlich etwas gezwungen und ich hätte mir noch mehr Spannung und Dramatik gewünscht. Positiv anzumerken sind die vielfältigen Nebenfiguren, sowie der besondere lokale Bezug zu einer schwäbischen Kleinstadt. Dies ist dem Autor sehr gut gelungen. Insgesamt ist der Krimi ein guter Zeitvertreib, welcher jedoch noch ausbaufähig erscheint. Ich bedanke mich beim Piper-Verlag für die Bereitstellung des Rezensions-Exemplars.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Neue Trilogie mit Schwächen

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Corina Bomanns Bücher lese ich immer sehr gerne, zählt sie doch zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen, doch diesmal hat mich die Autorin leider ein wenig enttäuscht.
Das Cover ist absolut schrecklich ...

Corina Bomanns Bücher lese ich immer sehr gerne, zählt sie doch zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen, doch diesmal hat mich die Autorin leider ein wenig enttäuscht.
Das Cover ist absolut schrecklich in meinen Augen, es ist viel zu kitschig und stereotypisch, hätte nicht Corina Bomann drauf gestanden ich hätte sicherlich nicht zu dem Titel gegriffen. Auch der Klappentext ist nicht gut gewählt, verrät er doch schon zu viel und nimmt so wichtige Teile der Handlung vorweg.
Das Buch beginnt 1926 in Berlin, Sophia Krohn, die Ich-Erzählerin studiert Chemie und möchte irgendwann die Drogerie ihres Vaters übernehmen. Sie beginnt eine Liaison mit einem ihrer Dozenten und wird schließlich schwanger, die Familie verstößt sie und auch ihr Liebhaber will nichts mehr von ihr wissen. Unterschlupf findet sie bei ihrer Freundin Henny, die sich ihren Lebensunterhalt als Tänzerin verdient. Sophia und Henny verschlägt es schließlich nach Paris und von Paris aus geht es für Sophia dann nach New York. Drei Länder in drei Jahren ein straffes Pensum für Sophia, die allem sehr naiv und unbedarft gegenübertritt. Aufgrund der Schicksalsschläge, die Sophia treffen hätte ich mir eine weniger naive Protagonistin gewünscht. Man baut als Leser sehr schnell eine Beziehung zu ihr auf, da wir durch die Erzählperspektive sehr viele Gedanken und Gefühle von Sophia erleben. Einzig Sophia steht im Mittelpunkt es geht weniger um die Gesellschaft, noch um die politische Situation. Hier hätte ich mir einen umfassenderen Ansatz gewünscht. Für mich ist das Schicksal dieser einzelnen Person zu wenig, dies kann Corina Bomann besser. Sicherlich war es eine große Herausforderung den gesamten Roman in der Ich-Erzählperspektive zu schreiben und dabei den Gesamtfluss der Sprache zu wahren, dennoch fehlt mir hier definitiv die Tiefe der Geschichte.
Der Roman wird chronologisch erzählt, es finden sich sowohl Zeitsprünge, als auch Zeitraffungen in dem Roman. Durch die vielen Dialoge wirkt der Roman sehr lebendig, allerdings werden Liebhaber von Beschreibungen den Detailreichtum vermissen, denn die Autorin konzentriert sich auf wenige Dinge. Der Roman ist zu jeder Zeit nachvollziehbar, auch die Passagen über Chemie, Wissenschaft und Kunst sind gut gelungen.
Der Roman besticht einzig und allein durch seine hohe Sogwirkung, man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen, da eigentlich immer etwas passiert. Hinzu kommt, dass man die Liebe spürt mit der die Autorin das Buch geschrieben hat, denn Gefühle werden in dem Roman groß geschrieben.
Definitiv ein Frauenroman, denn die Herren der Schöpfung finden leider kaum Identifikationsfiguren (einzig vielleicht Darren), ansonsten wird sie auch das Thema Kosmetik und Kosmetikherstellung sehr wahrscheinlich wenig interessieren.
Corina Bomann kann es definitiv besser, dennoch werde ich auch dem zweiten Band der Reihe eine Chance geben, da ich gespannt bin, wie es mit Sophia weitergeht. Von daher eine gemischte Leseempfehlung. Ich bedanke mich bei NetGalleyDE und dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 17.02.2019

Leider nicht mein Buch

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Ich habe mir mit den Mitford-Schwestern schwergetan. Insgesamt brauchte ich drei Anläufe, um mich mit dem Buch anzufreunden, um es überhaupt zu Ende zu lesen. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen was ...

Ich habe mir mit den Mitford-Schwestern schwergetan. Insgesamt brauchte ich drei Anläufe, um mich mit dem Buch anzufreunden, um es überhaupt zu Ende zu lesen. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen was dieses Buch betrifft.
Das Cover gefällt mir sehr gut, es trifft den Stil der goldenen Zwanziger meiner Meinung nach sehr gut. Auch der Klappentext liest sich sehr gut und machte zumindest bei mir im ersten Moment einen guten Eindruck. Doch schon die ersten Seiten machten es mir sehr schwer, ich kam einfach nicht in die Geschichte rein. Ich hatte keine Ahnung, wer hier gerade mit wem redet. Sehnlichst gewünscht habe ich mir ein Personenregister oder zumindest einen Stammbaum, aber beides habe ich vergebens gesucht. Eine Landkarte oder zumindest eine Skizze der Orte findet man in diesem Roman auch nicht. So habe ich die ersten Seiten im dritten Anlauf zähneknirschend gelesen, ohne zu wissen in welchem Verhältnis die Personen zu einander stehen und wo die Handlung gerade spielt. Zur Rettung der Autorin sei gesagt, im Laufe des Romans wurde es besser, dennoch hätten eine Karte und Personenverzeichnis vieles für den Leser vereinfacht.
Der Erzählstil der Autorin ist gut, der Roman lässt sich flüssig und gut lesen. Erzählende Passagen wechseln sich unterhaltsam mit Dialogen ab. Wobei die Sprache der jeweiligen handelnden Schicht angepasst ist. Auch das Verhalten bzw. die Figurenzeichnung ist der Autorin gelungen. Freundet man sich einmal mit einer Figur an, wird sie auch greifbarer und authentischer. Schwierig war für mich auch das Alter der einzelnen Personen zu schätzen. Auch bleiben einige Figuren relativ farblos und blass, da sich kaum selbst in Aktion treten, sondern eher nur über sie berichtet wird.
Die Verschmelzung zwischen Roman und Kriminalfall ist der Autorin ebenfalls gelungen, auch wenn hier eine kleine Überschrift bzw. Orts- und Zeitangabe hilfreich gewesen wäre, um die folgenden Seiten besser in die Story einordnen zu können. So blieb alles etwas vage und man musste erst einige Zeilen lesen, um zu wissen in welchem Erzählstrang man sich befindet.
Leider kein zweites Dowton Abbey, was wirklich schade ist, denn dieses Buch hält leider nur zu Teilen was es verspricht.
Deshalb von mir nur eine eingeschränkte Lese- und Kaufempfehlung. Ob ich der Reihe noch eine Chance gebe, weiß ich jetzt noch nicht so recht. Aber in Anbetracht des Erscheinungstermins (Sep. 2019) und der ins Land gegangen Zeit, sowie der Anzahl der Bücher, welche ich in der Zwischenzeit gelesen haben werde, ist es eher unwahrscheinlich, dass ich dieser Reihe noch eine Chance gebe.
Dennoch danke ich dem Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Eine Liebe gegen Wiederstände

Die Tochter des Seidenhändlers
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Über das Buch:
Eine Frau zwischen zwei Kulturen, eine Liebe gegen alle Widerstände
Vietnam, 1950. Die junge Nicole stand von jeher im Schatten ihrer schönen Schwester Sylvie. Als Tochter eines französischen ...

Über das Buch:
Eine Frau zwischen zwei Kulturen, eine Liebe gegen alle Widerstände
Vietnam, 1950. Die junge Nicole stand von jeher im Schatten ihrer schönen Schwester Sylvie. Als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin soll sie nun in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen. Bald kommt Nicole mit Einheimischen in Berührung, die sich gegen die französische Fremdherrschaft auflehnen. Dabei entdeckt sie voller Schrecken, dass ihr Vater in dunkle Machenschaften verwickelt ist. Als sie sich in den charismatischen Mark verliebt, gerät ihre Welt abermals ins Wanken. Denn Mark scheint auch für ihre Schwester Gefühle zu hegen. Auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, fasst Nicole einen kühnen Plan.
Farbgewaltige Exotik des Vietnam der 1950er Jahre – Mit „Die Tochter des Seidenhändlers“ ist Dinah Jefferies eine mitreißende Geschichte um die Selbstfindung einer Frau, die Rivalität unter Schwestern und eine unmöglich scheinende Liebe gelungen. (Quelle: http://www.luebbe.de" target="_blank">http://www.luebbe.de)

Über die Autorin:
Dinah Jefferies wurde 1948 im malaiischen Malakka geboren. Acht Jahre später übersiedelte die Familie nach England. Dinah Jefferies studierte Theaterwissenschaft und Englische Literatur und arbeitete als Lehrerin, Fernsehmoderatorin und Künstlerin. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Gloucestershire. Die Frau des Teehändlers ist ihr zweiter Roman. (Quelle: http://www.luebbe.de" target="_blank">http://www.luebbe.de)

Meine Meinung:
Ich hatte das Glück dieses Buch bei der Lesejury zu gewinnen und hatte mich nach der Leseprobe auch wirklich auf dieses Buch gefreut. Doch nachdem ich es nun beendet habe, bin ich ein wenig zwiegespalten.
Das Cover ist wunderschön, auch wenn es vielleicht ein wenig klischeehaft und kitschig ist. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass es zu dem Buch passt. Auch der Klappentext und die Leseprobe machten mich neugierig auf den Plot und eine schöne exotische Geschichte mit Tiefgang.
Doch leider gibt es auch Dinge zu bemängeln, die mir letztlich den Lesespaß ein wenig verdorben haben: zum einen wäre da der Schreibstil der Autorin zu nennen. Am Anfang hatte ich so manchen abrupten Szenenwechsel als persönliches Stilmittel eingestuft, doch zum Ende hin war es so schlimm, dass ich manchmal das Gefühl hatte etwas überlesen zu haben. Die Gedankensprünge der Autorin waren auch nicht immer für mich nachvollziehbar. Der zweite Kritikpunkt ist die Zeichnung der Hauptfigur Nicole. Leider entwickelt sich die Protagonistin in dem Roman überhaupt nicht weiter und lernt überhaupt nichts aus den Geschehnissen, was man zu Beginn noch als Naivität einstufen kann, ist zum Schluss nur noch Dummheit. Dass dann am Ende ein Happy End steht, macht die Geschichte nur noch unglaubwürdig und seltsam. Auch die Nebenfiguren, wie der Vater oder die Hausangestellte Lisa, geben ein unzureichendes Bild ab und lassen gerade zum Ende des Romans hin an Aktivitäten vermissen. Besonders Lisa die eine sehr enge Beziehung zu Nicole hat, taucht nur noch indirekt auf, was in meinen Augen sehr unstringent ist.
Aber es gibt auch positive Dinge, die der Autorin richtig gut gelungen sind. Da ist zum einen die Zerrissenheit der „Mischlinge“ sie fühlen sich als Vietnamesen und als Franzosen, folglich ist es für sie schwer in dem Konflikt Stellung zu beziehen. Dies arbeitet die Autorin nach meinem Empfinden sehr gut heraus. Ebenso der Konflikt zwischen Einheimischen und Besatzern wird gut dargestellt, zwar hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht, will aber jetzt auch nicht zu kleinlich sein, die Grundproblematik wird sehr deutlich.
Somit kann ich für das Buch leider keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, wer mit den angesprochenen Kritikpunkten leben kann und sich vor allen Dingen auf den eigenwilligen Erzählstil der Autorin einlassen will, sollte es vielleicht mit dem Buch versuchen, allen anderen würde ich eher von dem Buch abraten. Das Buch hat Potential ohne Zweifel, aber leider schöpft die Autorin dieses Potential nicht aus und lässt ihre Leser an einigen Stellen ratlos zurück. Interessant ist aber auf jeden Fall der historische Abriss über Vietnam.

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