Die Geister, die ich rief
Das verborgene Zimmer von Thornhill HallEnde des 19. Jahrhunderts. Der adlige sechzehnjährige Colin hat seine Mutter seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, weil sie ihn und seinen Vater verlassen hat, um zum Theater zu gehen. Jetzt hat sie ihn nach ...
Ende des 19. Jahrhunderts. Der adlige sechzehnjährige Colin hat seine Mutter seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, weil sie ihn und seinen Vater verlassen hat, um zum Theater zu gehen. Jetzt hat sie ihn nach Thornhill Hall eingeladen, zu ihrer neuen Familie. Als er dort ankommt, hat er keine große Lust, ihr zu verzeihen und er versteht sich auch nicht sehr gut mit den anderen Gästen des Herrenhauses. Dann wird er von einem Unbekannten die Treppe hinuntergestürzt und stirbt - nur um als Geist wieder zu erwachen. Die anderen Geister von Thornhill Hall erklären ihm, dass er drei Tage Zeit hat, um das verborgene Zimmer zu finden und es zu durchqueren: Dann kann er ins Leben zurückkehren. Doch Colins Zeit läuft ab und die einzige Hilfe, die er erhält, bekommt er ausgerechnet vom gleichaltrigen lebenden Theodor, mit dem er zu Lebzeiten nur Stress hatte ...
Eigentlich mag ich die Bücher von Handel. Er hat ein Händchen für Charaktere, die sich voneinander unterscheiden und die man vor sich sehen kann. Allerdings hat mich hier der Plot - obwohl vom Klappentext angeheizt - nicht wirklich überzeugen können. Zwar tauchen hier viele sympathische und manchmal unsympathische Charaktere auf, aber mir fehlt es hier doch an allen Ecken und Enden an Erklärungen. Wieso braucht es dieses Zimmer? Müsste dann nicht jeder Tote eine Chance haben, ins Leben zurückzukehren? Warum kann Theodore Colin sehen? Warum verliert er nicht das Gedächtnis? Wieso kann sich jemand als normaler Geist tarnen, der eigentlich ein Ungeheuer aus einer anderen Welt ist? Ein paar lahme "Isso" reichen mir da nicht, um ehrlich zu sein. Auch ging mir die Lovestory ein bisschen zu schnell und problemlos vonstatten. Nett, eine queere Liebesgeschichte zu lesen, aber die dürfte etwas mehr Feuer bekommen und nicht ebenfalls mit "Isso" abgehandelt werden. Von daher: Der Autor kann es eigentlich besser.