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Veröffentlicht am 01.01.2023

Verwirrspiel auf hoher See

Tödliche Aida
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Den Jahreswechsel habe ich auf Kreuzfahrt verbracht. Also, rein lesetechnisch. Die Buchempfehlung zu Krinke Rehbergs 3. Teil der der AIDA-Reihe kam mir stimmungsmäßig gerade recht. Ich habe mir davon ein ...

Den Jahreswechsel habe ich auf Kreuzfahrt verbracht. Also, rein lesetechnisch. Die Buchempfehlung zu Krinke Rehbergs 3. Teil der der AIDA-Reihe kam mir stimmungsmäßig gerade recht. Ich habe mir davon ein bisschen lockere Krimi-Unterhaltung zur Zerstreuung versprochen. Das habe ich auch bekommen. Und da ich gar nicht viel erwartet hatte, kann ich sogar sagen, dass der Krimi mir besser gefallen hat als gedacht.
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Frieda Olsen, die Miss Marple der Meere, ermittelt. Klar, dass ich als Agatha Christie-Fan bei dieser Bewerbung auf das Buch angesprungen bin. Die rüstige Seniorin hatte es bereits auf zwei AIDA-Schiffen mit Morden zu tun. Entsprechend skeptisch wird sie von der Crew beäugt, als sie diesmal an Bord der AIDAaura geht. Und tatsächlich gibt es auch hier bald eine Leiche…
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Der Krimi liefert eine richtig schöne Scharade. Das Rätselspiel ist in der Tat nach bestem Agatha Christie-Muster inszeniert. Protagonistin Frieda beobachtet ihre Mit-Passagiere an Bord. Einige rücken dabei durch seltsames Verhalten direkt besonders in den Fokus. Sofort hatte ich das Gefühl, dass jede Kleinigkeit eine Rolle spielen könnte. Der Krimi lädt förmlich zum Mitraten an. An der Seite von Frieda bin ich Spuren gefolgt. Auch falsche Fährten waren dabei. Der Krimi ist sehr klassisch geplottet. Die Auflösung hat mich auch an alte Meisterwerke des Genres erinnert. Aber sowas geht immer noch.
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Fazit: Das war eine positive Krimi-Überraschung gleich zu Jahresbeginn. Klassischer Rate-Spaß mit Kreuzfahrt-Ambiente und Urlaubsimpressionen. Das hat mir gut gefallen und war auch ohne nennenswerte Besonderheiten einfach mal richtig schön zu lesen. Hier kann man unkompliziert je nach Lust und Laune einschiffen, weil die einzelnen Bände der Reihe unabhängig voneinander sind.


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Veröffentlicht am 23.12.2022

Farbenfrohe Lovestory

Wenn dein Herz woanders wohnt
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Das Cover zeigt es schon: Hier kommt was pastellig-leichtes fürs Herz. Die Geschichte ist Balsam für die Seele. Judith Wilms hat einen Roman in Wohlfühl-Farben geschrieben. Dieses Buch tut genauso gut, ...

Das Cover zeigt es schon: Hier kommt was pastellig-leichtes fürs Herz. Die Geschichte ist Balsam für die Seele. Judith Wilms hat einen Roman in Wohlfühl-Farben geschrieben. Dieses Buch tut genauso gut, wie ein Aromatherapie-Bad.
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Darum geht’s: Einrichtungsexpertin Leonie und der Wochenendheimfahrer Thies teilen sich eine Wohnung - ohne sich zu kennen. Wenn Thies nicht da ist, nutzt Leonie ein Zimmer der Wohnung zum Arbeiten. Dabei könnte sie gut die ganze Wohnung gebrauchen. Aber den Typen rausekeln? Immerhin kommt Mr. Unbekannt in diversen Nachrichten ziemlich nett rüber…
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Was für eine süße Geschichte. Eine schöne Lovestory, die das Herz zum Hüpfen bringt. Natürlich mit kleinen Schlenkern auf dem Weg zum Happy End. Erst mal müssen alte Kapitel endgültig abgeschlossen werden, bevor etwas Neues beginnen kann. Das wird hier nett erzählt. Die Dramen sind nicht allzu groß und werden nicht Herzschmerz-triefend ausgewalzt. Man bekommt einfach eine unterhaltsame Wohlfühl-Lovestory.
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Harmonie und Herzenswärme stehen im Vordergrund. Das Buch vermittelt einfach ein gutes Grundgefühl. Meine Lieblingsszene: Händchenhalten per WhatsApp! OMG, wie schön ist das denn bitte? Ja, die Geschichte ist romantisch. Aber angenehm romantisch, bodenständig und tatsächlich überwiegend kitsch-frei, weil alles einfach so natürlich rüberkommt. Das Ende hat zwar seinen Aschenputtel-Moment… Aber hey, das sei dem Roman und den Seelen-Protagonisten dann auch erlaubt.
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Fazit: "Wenn dein Herz woanders wohnt" ist ein schöner Wohlfühl-Roman, der sich flockig liest. Mit ihrem zeitgenössischen Liebesroman hat Judith Wilms mich gut unterhalten. Das Buch lässt Leser*innen in Farben schwelgen und hat eine Bauchkribbeln-Garantie.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Nick Beck ist wieder in Action

Dämmerung für Beck
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Als Sven Koch schreibt er Nordseekrimis. Unter dem Pseudonym Pierre Lagrange geht es in die Provence. Und wenn Tom Voss draufsteht ist Nick Beck drin. "Dämmerung für Beck" ist der 3. Band um den harten ...

Als Sven Koch schreibt er Nordseekrimis. Unter dem Pseudonym Pierre Lagrange geht es in die Provence. Und wenn Tom Voss draufsteht ist Nick Beck drin. "Dämmerung für Beck" ist der 3. Band um den harten Hamburger LKA-Ermittler.
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Darum geht’s: Zwei Amokläufer in der Hamburger City. Nick Beck ist mittendrin. Er versucht zu ergründen, was die unbescholtenen Familienvater zu der Tat bewogen hat. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf eine Untergrundorganisation und chemische Substanzen…
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Mit Krawumm geht es für Nick Beck in einen neuen Fall. Die ersten Seiten haben mich sofort wieder mitgerissen. Im Stile eines Action-Kinohelden jagt Beck durch Hamburg. Bei der U-Bahn-Szene zu Beginn musste ich an Liam Neeson in "The Commuter" denken. Voss schafft es einmal mehr ein Inferno zu entfachen, dass die Leser*innen sprach- und atemlos macht. Ich mag ja die härtere Gangart dieser Reihe. Und ich mag Beck, der als Last Man Standing gerne im Alleingang und ohne Rücksicht auf Verluste drauflos ermittelt.
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Nach dem Knaller-Auftakt wird die Handlung etwas ruhiger. Nick Beck habe ich diesmal im Vergleich zu den Vorgängerbänden fast schon als brav empfunden. Außerdem habe ich das Zusammenspiel mit Cleo Torner vermisst, die aktuell in Elternzeit weilt und deshalb mehr am Rande vorkommt. Aber das Buch holt im letzten Drittel wieder auf. Beck gibt wieder den Helden und Weltretter. Und das, obwohl er mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Ein in Band 1 begonnener Handlungsstrang zieht sich auch hier wieder als roter Faden durch die Story - und ich kann kaum abwarten, wie es in dieser Sache weitergeht. An den Stellen, wo die Handlung Bezug zur Vorgeschichte nimmt, ist sie für mich am stärksten.
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Fazit: Beck 3 ist wieder gut, hat mich aber nicht 100%ig überzeugt. Der harte Hund Beck darf nicht zu stromlinienförmig und "normal" werden. Beck als kaputter Typ und Anti-Held ist mir am liebsten. Der zerstörerische Einzelkämpfer-Modus passt einfach am besten zu ihm. Dann ist er in Hochform. Alles in allem ist "Dämmerung für Beck" aber eine spannende, rasante und unterhaltsame Fortsetzung der Reihe. Ein typischer Dranbleiber eben.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Ein Krimi mit starken Protagonisten und vielen Twists

Die letzte Party
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Darum geht’s: Rhys Lloyd hat im Ferienhaus-Resort The Shore zur Silvesterparty. Beim traditionellen Neujahrsschwimmen wird seine Leiche aus dem See geborgen. Es gibt viele Geheimnisse und etliche Verdächtige.
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Dreh- ...

Darum geht’s: Rhys Lloyd hat im Ferienhaus-Resort The Shore zur Silvesterparty. Beim traditionellen Neujahrsschwimmen wird seine Leiche aus dem See geborgen. Es gibt viele Geheimnisse und etliche Verdächtige.
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Dreh- und Angelpunkt der neuen Krimi-Reihe ist das starke Ermittlerduo Ffion Morgan und Leo Brady. Jeder Charakter wird für sich genommen gleich im Auftaktband sehr facettenreich und stark ausgearbeitet. Als beide aufeinandertreffen, brennt die Lunte lichterloh. Aus Gründen herrscht zwischenmenschlich Explosionsgefahr. Der Schlagabtausch zwischen den beiden hat mir große Freude bereitet.
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Auch die anderen Figuren im Buch sind toll gezeichnet. Allerdings muss man am Anfang erst mal sortieren, wer wer ist. Außerdem wird die Story aus verschiedenen Perspektiven erzählt und spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen ab. Wenn man den Überblick behält, bekommt man eine tolle Krimi-Handlung mit zahlreichen Enthüllungen und Wendungen.
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Der Fokus liegt auf den Charakteren. Direkt danach kommt das Lokalkolorit. Der Fall ist in Wales angesiedelt. Das wird mit teilweise etwas ungewöhnlichen Namen und authentischen Ausdrücken untermalt. Beim Lesen bin ich auch mal über die eingestreute walisische Sprache gestolpert. Insgesamt betrachtet hat es mich aber nicht großartig gestört und viel zur Atmosphäre des Krimis beigetragen.
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Fazit: "Die letzte Party" ist ein toll geschriebener Krimi. Die Handlung führt über viele Twists zur Lösung. Mich hat vor allem das Ermittlerduo und die besondere Chemie zwischen Ffion und Leo sofort begeistert. Von ihnen möchte ich auf jeden Fall mehr lesen. Das Potenzial für eine tolle Krimireihe ist gegeben.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Verzwickter und wendungsreicher Sylt-Krimi

Der Nordseeritzer
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Drea Summer startet mit "Der Nordseeritzer" eine neue Krimi-Reihe um die Ermittler Steffi Teufel und Jan Graf.

Darum geht's: Ein Mann springt von den Klippen. Schnell steht fest: Das Opfer wurde in den ...

Drea Summer startet mit "Der Nordseeritzer" eine neue Krimi-Reihe um die Ermittler Steffi Teufel und Jan Graf.

Darum geht's: Ein Mann springt von den Klippen. Schnell steht fest: Das Opfer wurde in den Tod getrieben. Aber von wem und warum? Ein altes Foto führt Teufel & Graf auf die Spur des Nordseeritzers. Der berühmt-berüchtigte Kinderschänder ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden…

Der Klappentext hört sich relativ einfach an. Tatsächlich entwickelt sich daraus ein extrem vertrackter Plot. Es gibt unterschiedliche Handlungsstränge, die scheinbar keinen Zusammenhang haben. Erzählt wird im flotten Wechsel aus verschiedenen Perspektiven. Die Story legt ein höllisches Tempo vor. Hinter jeder Ecke lauert wieder eine überraschende Wendung. Die rund 350 Seiten fordern den Leser, weil es wirklich Schlag auf Schlag geht. Man muss schon am Ball bleiben, um alles mitzubekommen. Letztendlich wird aber alles schlüssig zusammengefügt.

Fazit: Ein Reihen-Auftakt, der Lust auf mehr Krimis mit Teufel & Graf macht. Drea Summer hat den ersten Band schon ganz schön vollgepackt. Die Handlung ist verzwickt. Die Erzählweise ist schnell und spannend. Ich rate von größeren Lesepausen ab - man könnte den Überblick verlieren.

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