Zu wenige Emotionen, nicht nur beim Charakter
True Crown - Die Lady und der Lord Magier„True Crown – Die Lady und der Magier“ von Olivia Atwater war für mich besonders interessant, da ich Bücher liebe, die in der Regency-Zeit spielen und Romantasy liebe. Da hier beides gemischt wurde, war ...
„True Crown – Die Lady und der Magier“ von Olivia Atwater war für mich besonders interessant, da ich Bücher liebe, die in der Regency-Zeit spielen und Romantasy liebe. Da hier beides gemischt wurde, war ich besonders gespannt. Theodora Ettings, genannt Dora, wurde als Kind die Hälfte ihrer Seele genommen. Dadurch empfindet sie kaum irgendwelche Gefühle und zum Leidwesen ihrer Tante, bei der sie lebt, lässt ihre Etikette zu wünschen übrig. Sie spricht ungefiltert ihre Gedanken aus, was zu der Zeit besonders die Männer abstößt und bei den Frauen für Getratsche sorgt. Als ihre Cousine in London einen Mann sucht, reist Dora mit und trifft auf den Lord Magier, der ein Interesse an ihrer Situation hegt. Da er sie als Mann allerdings nicht einfach so besuchen kann, muss er sie offiziell besuchen, was zu der einen oder anderen amüsanten Situation kommt. Und dann sind plötzlich auch Kinder in Gefahr…
Da ich das Buch mit dem Farbschnitt habe, war ich davon wirklich begeistert. Gut, das Cover selbst spricht mich nicht wirklich an, da ich das recht merkwürdig finde, aber den Farbschnitt finde ich sehr schick. Als ich dann angefangen habe, das Buch zu lesen, fiel mir auf, dass der Schreibstil sehr einfach gehalten ist, als ob das eine Jugendliche geschrieben hat. Teilweise haben sich Wörter recht häufig wiederholt, was ich so nicht kenne. Das war dann doch sehr ungewohnt. Außerdem war es doch recht emotionslos geschrieben, aber vielleicht sollte das auch so sein, um den Charakter von Dora mehr zu unterstreichen, da sie Gefühle nicht empfinden und auch nicht wirklich nachvollziehen kann. Sollte das so gehören okay, aber für mich persönlich war das ein wenig zu langweilig. Auch hatte ich das Gefühl das Buch schon zu kennen, als ob ich so etwas Ähnliches schon einmal gelesen habe. Ich habe dann geguckt, ob das Buch schon einmal unter einem anderen Titel veröffentlicht wurde, konnte dazu aber nichts finden. Aber mir kamen sehr viele Stellen sehr bekannt vor, weswegen ich dann auch schon wusste, was passieren würde. Zwar war nicht alles gleich, aber vieles und daher war es dann auch recht langweilig für mich.
Was ich aber toll fand, war die Chemie zwischen Dora und Elias, also dem Lord Magier. Da Dora ja keinen Hehl daraus gemacht hat, was sie denkt, hat sie dies eben ohne zu zögern geäußert, was zu sehr vielen Schlagabtäuschen zwischen den beiden geführt hat. Diese fand ich immer sehr unterhaltsam, da Elias doch ein sehr griesgrämiger und eigenbrötlerischer Mann ist. Diese Szenen habe ich daher wirklich geliebt. Auch weil die Gesellschaft die beiden gerne gemieden hat. Die Nebencharaktere waren sehr unterschiedlich gehalten. Sei es die Tante, die ich überhaupt nicht mochte, Doras Cousine, bei der man gemerkt hat, wie tief verbunden beide sind, aber auch wie engstirnig diese sein kann, usw. Die Charaktere waren wirklich gut herausgearbeitet. Dennoch konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Vieles wurde nicht wirklich erklärt oder kam zu kurz. Der Sinn des Titels mit True Crown hat sich mir überhaupt nicht ergeben und das Ende fand ich irgendwie völlig sinnfrei und einfach nur hingeklatscht, als ob die Autorin es noch schnell abhandeln wollte. Ein wenig lieblos. Daher kann ich dem Buch nur gutgemeinte drei Sterne geben.