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Veröffentlicht am 27.12.2022

Die Schuld

Das College
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Der wegen Mord verurteilte John Neville ist im Gefängnis verstorben. Damit sollte endlich alles vorbei sein, denkt Hannah, die vor zehn Jahren gegen ihn ausgesagt hat. Damals hat Hannah ihre Freundin April ...

Der wegen Mord verurteilte John Neville ist im Gefängnis verstorben. Damit sollte endlich alles vorbei sein, denkt Hannah, die vor zehn Jahren gegen ihn ausgesagt hat. Damals hat Hannah ihre Freundin April tot aufgefunden und Neville war der Einzige, der in der Nähe war. Als sich ein Journalist bei ihr meldet, werden in Hannah Zweifel geweckt. Könnte doch jemand anders für Aprils Tod verantwortlich sein. Um mit dem Geschehen wirklich abzuschließen, muss sich Hannah allem nochmal stellen. Sie beginnt, ihre alten Studienkollegen aufzusuchen und bittet sie, von April zu erzählen.

Es kommen Erinnerungen in Hannah hoch an ihr erstes Studienjahr, die Wochen, in denen alles neu war, als sie und April sich kennenlernten, als sie mit einigen anderen eine Clique bildeten. April konnte so nett sein, aber nicht immer. Das hat auch Hannah schnell gemerkt. Aber das ist doch kein Grund jemanden umzubringen. Inzwischen ist Hannah mit Will verheiratet. Ein wenig unwohl fühlt sie sich deshalb manchmal immer noch, denn Will war vorher mit April zusammen. Dennoch war das erste Trimester einfach toll. Und nun arbeitet Hannah als Buchhändlerin mit ihren geliebten Büchern. Nur einen Abschluss hat sie nie gemacht.

Dieser Thriller beginnt etwas unscheinbar. Wenn man nicht den Klappentext gelesen hätte, würde man denken, am College, was soll da schon passieren. Man erinnert sich an die eigene Ausbildung, die eher unspektakulär verlief, es muss eigentlich alles easy sein. Doch nach und nach geht einem auf, dass für Hannah nicht alles easy ist. Weder damals noch heute. Ihre Überlegungen nehmen sie ein und als Leser ist man überzeugt, dass an Hannahs Gedanken etwas dran ist. Die Autorin erweist sich aber als Meisterin der Täuschung. Dadurch wird der Thriller je tiefer in ihn man eintaucht, desto packender. Es ist nicht nur Hannahs Puls, der steigt, man fühlt selbst die Anspannung.

Auch wenn nach der Todesnachricht, durch die alles ausgelöst wird, zunächst Zeit darauf verwendet wird, einen in Sicherheit zu wiegen, so gewinnt dieser Roman im weiteren Verlauf echten Thrill und man kann ihn nicht mehr beiseitelegen.

Veröffentlicht am 27.12.2022

Ich warte

Der große Sommer
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Wenn Friedrich sitzen bleibt, muss er die Schule ohne Abschluss verlassen. Diesmal ist seine Mutter wirklich sauer und sie beschließt, dass Friedrich anstatt mit in den Sommerurlaub zu fahren die Ferien ...

Wenn Friedrich sitzen bleibt, muss er die Schule ohne Abschluss verlassen. Diesmal ist seine Mutter wirklich sauer und sie beschließt, dass Friedrich anstatt mit in den Sommerurlaub zu fahren die Ferien bei den Großeltern verbringen soll. Friedrich mag seine Großeltern im Prinzip, jedenfalls seine Nana. Sein Großvater ist sehr kühl und eher streng. So heißt es, von acht bis zwölf lernen, dann Mittag essen und dann frei. Doch sein Großvater hat etwas an sich und Friedrich beginnt zu lernen. Auch seine Schwester Alma ist daheim geblieben. Und kurz vor Ferienbeginn lernt Friedrich Beate mit den wunderschönen Augen kennen.

An der Grenze zum Erwachsenenleben empfindet man die Veränderungen manchmal tiefer und direkter. So sieht es Friedrich, der diesen Sommer sehr intensiv erlebt. Zur Rettung seiner Schullaufbahn muss er sich wirklich anstrengen. Zum Glück ist sein bester Freund Johann da und Alma. Und auch Beate stößt zu der kleinen Clique. Freunde sind doch das Beste, was einem passieren kann. Doch auch seinen Großeltern kommt Friedrich näher. Mit dem Erstaunen der Jugend stellt er fest, sogar sie hatten ein Leben. Durch die Treffen mit den Freunden werden aus den Arbeitsferien doch noch richtige Ferien, in denen sich auch Unerwartetes ereignet.

Eine Geschichte von Freundschaft, Familie und erster Liebe, die zu Herzen geht. Vielleicht fällt es einem zu Beginn nicht ganz so leicht, sich in Friedrichs Welt hineinzudenken. Doch bald schon wird man hineingesogen in Friedrichs Leben. Die Hochs und Tiefs seiner Gefühle, sein Erleben, seine Begegnung mit den Großeltern, die er so noch nicht kannte. Die Schilderungen sind direkt und ehrlich und mitunter zu Herzen gehend. Vielleicht hätte man von einigem lieber etwas weniger gewußt und von anderem etwas mehr. Dennoch berührt diese Erzählung vom Erwachsenwerden, welches eigentlich nie ohne Blessuren abgeht. In der Erinnerung wird so ein großer Sommer häufig von den warmgoldenen Sonnenstrahlen erhellt, die die Jugend als schönste Zeit des Lebens weichzeichnen. Und doch wird man beim Lesen dieses Romans an seine eigenen großen Sommer denken, die vielleicht nicht ganz so dramatisch waren, aber deren Bilder doch in der Erinnerung geblieben sind.

Veröffentlicht am 24.12.2022

Herz verloren

Die Silberkammer in der Chancery Lane
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Peter Grant ist zwar noch Zauberlehrling, aber er darf auch Praktikanten ausbilden. Und auch daheim naht eine große Veränderung heran. Da wird er zu einem Todesfall gerufen, der für die normale Polizei ...


Peter Grant ist zwar noch Zauberlehrling, aber er darf auch Praktikanten ausbilden. Und auch daheim naht eine große Veränderung heran. Da wird er zu einem Todesfall gerufen, der für die normale Polizei sehr merkwürdig aussieht. So ganz abwegig ist der Gedanke nicht, denn das Opfer hat irgendwie sein Herz verloren. An dessen Stelle befindet sich eine Wunde, zu der keine bekannte Waffe passt. Es stellt sich heraus, dass der Verstorbene in die Silberkammern von London gekommen war, um etwas zurückzubekommen. Peter Grant und seine Praktikantin machen sich auf die Such nach dem Täter.

In seinem neunten Fall ist Peter Grant kurz davor Vater zu werden. Beverly, die werdende Mutter, steht ihre Frau. Und Peter hängt sich in seinen Fall so wie eigentlich immer. Auf der Jagd nach dem Killer trifft er auf seine ehemalige Kollegin Leslie May, die auf eine gewisse Art die Seiten gewechselt hat. Was hat sie mit der Sache zu tun? Die Spuren deuten doch nicht in ihre Richtung. Peters Neugier ist geweckt. Er und seine Kollegen müssen tief graben, um die Zusammenhänge zu erkennen. Nun, wenigstens ist seine Elternzeit geregelt, nachdem die Geburt stattgefunden hat.

Wenn in Reihen bekannte Gesichter zusammenkommen und man neue Mitspieler kennenlernen kann, gibt es der Lektüre einen besonderen Touch. In diesem Fall, in dem verschiedene geschichtliche Ereignisse eine Rolle spielen, werden genau diese mit den magischen Gegebenheiten verknüpft, so dass ein sehr interessanter Krimi dabei herauskommt. Diese Mischung zwischen Magie und einem Krimi, in dem geradeaus den Hinweisen nachgegangen wird, ist einfach gelungen. Und die eingestreuten privaten Kleinigkeiten runden die Handlung ab. Peter Grant ist ein Reihenermittler, von dem man immer wieder gerne liest und mit dem man seinen Blickwinkel um das Magische erweitern kann.

Veröffentlicht am 23.12.2022

St. James Cottage

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Die Idee ihres Chefs, im beschaulichen Shaftesbury eine Filiale der Partnervermittlungsagentur zu eröffnen, sieht Penelope St. James als tolle Karrierechance. Vielleicht kann sie sogar Partnerin werden. ...

Die Idee ihres Chefs, im beschaulichen Shaftesbury eine Filiale der Partnervermittlungsagentur zu eröffnen, sieht Penelope St. James als tolle Karrierechance. Vielleicht kann sie sogar Partnerin werden. Natürlich ist es auf dem Land nicht mit London vergleichbar. Diese Ruhe, der fehlende Handyempfang, kein Internet, Tierhaare vom der Tierarztpraxis nebenan - Penelope könnte die Wände hochgehen. Aber Aufgeben gibt es nicht. Und der Tierarzt und seine kleine Tochter sind supernett. Und ihr kleines Lädchen wird schnell zu Anziehungspunkt für die Dorfbewohner. Allerdings nicht, weil sie einen neuen Partner suchen, sondern weil die wildesten Gerüchte darüber kursieren, was Penelopes wahre Tätigkeit sein könnte.

Dies ist der erste Band einer neuen Cozy Crime Reihe um Penelope St. James und ihr Team in Shaftesbury. Es ist schon ein kleiner Kulturschock von London aufs Land. Das beginnt schon mit den nicht vorhandenen Läden für schicke Klamotten, die sich Penelope sonst gerne mal gönnt. Doch das Landleben hat auch Vorteile. Die gute Luft, der nette Tierarzt und irgendwie ist Penelope schneller im Dorfleben eingebunden als sie angenommen hätte. Nur mit dem Vermitteln von neuen Partnern gestaltet es sich schwierig. Ein paar Konten hat sie angelegt, doch scheinen sich die Paare eher durch kleine Andeutungen Penelopes gelenkt selbst zusammenzufinden. Das bringt natürlich nicht so viel ein.

Dies ist ein Roman, bei dem der Funke überspringt. Penelope St. James, die sich mit ihren Ideen ins Gemeindeleben stürzt, wird bald eine echte Sympathieträgerin. Tierarzt Sam Bower und seine altkluge Tochter Lily tragen ein Übriges dazu bei, das Lesevergnügen zu vergrößern. Dass der Fall, der den Roman zu einem Krimi machen soll, nur am Rande vorkommt, ist dem nicht abträglich. Dieses neue sich Einfügen in eine neue Umgebung ist so spritzig und witzig geschildert, dass man sich laufend amüsiert. An einem Punkt fragt man sich zwar, wovon Penelope leben will, wenn sie keine Abschlüsse tätigt. Aber möglicherweise gibt es für sie in den nächsten Büchern noch andere berufliche Möglichkeiten. So bleibt man gespannt. Ansonsten ist der unter Pseudonym schreibenden Autorin ein wunderbarer Reihenstart gelungen. Davon darf es gerne noch mehr geben.

Veröffentlicht am 20.12.2022

Silvesterparty

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Wie in jedem Jahr feiern ein paar Familien gemeinsam den Jahreswechsel. Teilweise kennen sie sich schon seit der Schulzeit und in diesem Jahr sind Lollo und Max dran, die Fete auszurichten. Nina und Fredrik ...

Wie in jedem Jahr feiern ein paar Familien gemeinsam den Jahreswechsel. Teilweise kennen sie sich schon seit der Schulzeit und in diesem Jahr sind Lollo und Max dran, die Fete auszurichten. Nina und Fredrik bringen ihre beiden jüngeren Kinder mit. Die Ältere, Smilla darf zum ersten Mal selbst feiern. Im Haus ihrer Eltern ist auch Jennifer dabei, die Tochter von Lollo. Während die Erwachsenen etwas überschwänglich feiern, verlässt Jennifer die Feier am anderen Ende der Stadt verfrüht und sie taucht nie zu Hause auf. Bemerkt wird ihr Verschwinden nicht sofort, schließlich wollte sie bei Smilla übernachten.

Was macht das Verschwinden einer jugendlichen Tochter mit den Eltern? Inwieweit sind auch die anderen Teilnehmer der Party betroffen, die Jennifer kannten? Dabei lief die Party doch gut, oder? Natürlich gab es auch kleine Sticheleien, aber doch nichts von Bedeutung. Max fegte ein arrogantes Gehabe an den Tag. Nina hat ein Glas zu viel Fredrik verhält sich distanziert und abweisend. Oder liegt es einfach daran, dass er nichts trinken darf, weil er vergessen hat ein Taxe vorzubestellen? Lollo ist ganz zufrieden und sie überlegt sich, wie sie die Party für ihren Internetauftritt nutzen kann. Werbung ist schließlich wichtig. Tja, und dann fehlt Jennifer.

Ein Thriller, der mit Überraschungen aufwartet. Man ist schon etwas angefasst, wenn man mitbekommen muss, wie das Verschwinden der 17jährigen Jennifer die Familienidylle zerstört. Man kann gut verstehen, dass sich alle Vorwürfe machen. Wer würde nicht denken, was hätte ich besser machen können oder hätte ich doch so und so reagiert, dann wäre das alles nicht geschehen. Auch wenn sich die Ereignisse eher nach und nach entwickeln, die wirklich überraschende Auflösung reißt einfach mit. Letztlich erweist sich Jennifers Verschwinden als Drama für die meisten Beteiligten, es kommen Sachen ans Licht, die keiner geahnt hat. Wie gut kennt man seine Kinder, seinen Ehepartner, seine Freunde? Die Antwort ist schwierig, aber sehr spannend. Verstärkt wird dies durch die verschiedenen Blickwinkel, aus denen die Geschichte beleuchtet wird.