Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2022

Ein alter Krimi

Geheimnis am Weihnachtsabend
0

Eigentlich ist Weihnachten das Fest des Friedens, der Freude und Besinnlichkeit. Hier gibt es gleich einen Toten. Mrs. Bradley besucht über Weihnachten ihren Neffen. Sie ist eine ungewöhnliche Person. ...

Eigentlich ist Weihnachten das Fest des Friedens, der Freude und Besinnlichkeit. Hier gibt es gleich einen Toten. Mrs. Bradley besucht über Weihnachten ihren Neffen. Sie ist eine ungewöhnliche Person. Sarkastisch und humorvoll, freundlich, liebt ihre Angehörigen kann aber verbal sehr gut austeilen und nicht nur das. Sie ist gerne eine Privatdetektivin ohne Auftrag zwar aber wenn was passiert, ermittelt sie.
Es ist ein alter Krimi, ein bisschen Agathe Christie, etwas von Inspektor Barnaby, auf alle Fälle viel ländliches England zwischen den Kriegen.. In den Büchern ist es immer eine besondere Zeit.
Es ist nicht unbedingt Cosy Crime sondern eher ein richtiger Krimi mit viel Erklärungen zu den Lebensumständen und Gepflogenheiten der damaligen Zeit. Das sorgt für spannende Verwirrung.
Nach dem man sich an den Schreibstil gewöhnt hat, ist es leichter den Spuren zu folgen Aufmerksam gelesen fallen hier und dort kleine Ungereimtheiten auf. Sie werden dann in irgendeiner Art und Weise von Mrs. Bradley kommentiert so das es auch im Gedächtnis haften bleibt.
Aus einer alten Spukgeschichte entsteht ein moderner Mord. Dazu die Mischung aus Traditionen und Moderne. Landwirtschaft und überhebliches Verhalten. Angestellte und Dienstherren. Die Charaktere sind sehr subtil und typisch englisch gezeichnet. Am liebsten wäre ich mit durch den Schnee gestiefelt und am Ende unter Maibaum getanzt.

Veröffentlicht am 25.12.2022

Pchycho Krimi

Verschwiegen
0

Elma ist nach Akranas zurück gekehrt. Damals ist sie nach Reykjavik gegangen, in die Großstadt um mehr zu erleben, freier zu sein, einen spannenden Job ausüben. Die üblichen Gründe eben warum ...

Elma ist nach Akranas zurück gekehrt. Damals ist sie nach Reykjavik gegangen, in die Großstadt um mehr zu erleben, freier zu sein, einen spannenden Job ausüben. Die üblichen Gründe eben warum man eine Kleinstadt verlässt. Es gibt genau so viele allgemein gültige Gründe um zurück zukehren. Eine Trennung, die Familie, es war einfach alles zu viel.
In der kleinen Stadt ist es ruhiger, Verkehrsdelikte und Ruhestörungen, kaum Gewalt. Dann taucht eine unbekannte Tote auf, nach den ersten Ermittlungen steht fest, als Kind hat sie in Akranas gelebt. Niemand kann sich an sie erinnern. Warum ist sie zurück gekommen, wer hat sie ermordet und was war der Grund. Die Ermittlungen gestalten sich schleppend. Anscheinend hat jeder mit denen Elma und Kollegen sprechen etwas zu verschweigen.
Es ist eine andere Art nordischer Krimi, zurückhaltender. Weniger Blut dafür mehr düstere Geheimnisse. Die Protagonisten sind nach außen wohlanständige Bürger aber im Verborgenen tun sich Abgründe auf. Jeder kennt jeden, aber kaum jemand weiß so richtig wie der andere tickt.
In verschiedenen Zeitebenen, heute die Ermittlungen, damals was die Kinder erlebt haben, wird ein unheilvolles Machtverhältnis dargestellt. Nur Elmas Geister bleiben noch im Verborgenen. Vielleicht im nächsten Band. Die Namen waren zu Anfang schwierig, aber man gewöhnt sich daran. Genau wie an dem Schreibstil man muss sich nur darauf einlassen.


Veröffentlicht am 19.12.2022

Ohne Monster nichts los

Im Zweifel für das Monster
0

Daniel ist kurz davor Partner zu werden, ein aufsehenerregender Fall liegt auf seinem Schreibtisch. Irgendwie hat man das Gefühl es ist für ihn die verkehrte Seite die er vertreten soll aber er gibt sein ...

Daniel ist kurz davor Partner zu werden, ein aufsehenerregender Fall liegt auf seinem Schreibtisch. Irgendwie hat man das Gefühl es ist für ihn die verkehrte Seite die er vertreten soll aber er gibt sein Bestes. Das ist aber nicht immer genug. Denn jedes Mal kommt etwas dazwischen, sein zweites Ich der Gutmensch, seine Angst vor dem Monster seiner Kindheit, seine Exfrau oder seine geliebte Tochter.

Das Monster braucht seine Hilfe und bekommt sie natürlich, dann hat er auf einmal eine Menge dieser besonderen Klienten. Das lässt sich natürlich nicht mit dieser sehr teuren Kanzlei vereinbaren.

Das amerikanische Justizwesen kennen wir Leser dank Grisham sehr gut. Hier wird es etwas auf die Schippe genommen. Ein Anwalt der eigentlich David verteidigen will, aber für Goliath arbeitet. Schräge Typen sind dann gleich Monster, ehrgeizige Frauen = Hexen. Die Geschichte ist skurril stellenweise unterhaltsam, aber es plätschert im Großen und Ganzen vor sich hin. Es gibt ein paar Ausreißer über die ich herzlich lachen konnte. Aber außer den Austausch von Protagonisten ist nicht viel anders an diesem Buch. Es könnte ein x-beliebiger Justizkrimi sein in dem sich leider der Humor verirrt hat. Denn mit der Wer-Ratte und den anderen steht das Buch.

Veröffentlicht am 12.12.2022

Französische Ermittlungen

Die Schatten von Paris
0

Ein Mord an einem Bistrobesitzer, gleich mit fünf Schüssen, klingt wie eine Hinrichtung. Ein Untersuchungsrichter und eine Journalistin sind den Mördern auf der Spur. Nur diesen Spuren führen sehr weit ...

Ein Mord an einem Bistrobesitzer, gleich mit fünf Schüssen, klingt wie eine Hinrichtung. Ein Untersuchungsrichter und eine Journalistin sind den Mördern auf der Spur. Nur diesen Spuren führen sehr weit nach oben in die französische Politik. Prompt sind zwei Killer hinter dem Richter her.
Es klingt nach Korruption, das wäre zwar nichts Neues, aber so schlimm und so weit oben das wäre der Hammer. Vor allem in der Größenordnung.
Ulrich Wickert hat lange Zeit in Paris gearbeitet. Das er uns perfekt das französische Lebensgefühl nahe bringen kann, das kann sich jeder denken. Außerdem ist er ein Mann der Worte ob ausgesprochen oder geschrieben, es passt immer. Vor allem kann er eine spannende Geschichte erzählen. Die vielen Einzelheiten über die andere vielleicht stolpern bringt er nach einigen Umwegen gekonnt auf die Reihe.
Es war für mich der erste Krimi aus der Reihe. Ich hatte einige Schwierigkeiten mich in den französischen Gegebenheiten zurecht zu finden. Da wäre eine Einführung schön gewesen. Denn zum Beispiel eine Position wie die des Untersuchungsrichters mit diesen weitreichenden Aufgabenbereich kannte ich bisher nicht. Es war sehr viel Logistik in diesem Roman. Sowohl auf Seiten der Verbrecher wie auch bei den ermittelnden Beamten Auf jeden Fall musste man beim Lesen auf die Feinheiten achten.
Dafür war die Beziehung zwischen Justiz und Journalismus eher humorvoll gestaltet, etwas zur Entspannung.

Veröffentlicht am 10.12.2022

Ungwöhnliche Morde

Brandt – Im Namen der Angst
0

Ungewöhnliche Morde im Berlin des Jahres 1937. Eine Schauspielerin, ein Industriellen Sohn, warum und wer? Brandt ein Mann der Abwehr unterstützt seinen Freund Hans Schauer einem Polizeimajor bei der Untersuchung. ...

Ungewöhnliche Morde im Berlin des Jahres 1937. Eine Schauspielerin, ein Industriellen Sohn, warum und wer? Brandt ein Mann der Abwehr unterstützt seinen Freund Hans Schauer einem Polizeimajor bei der Untersuchung. Denn die Schauspielerin war eine gemeinsame Freundin. Es ist ein düsterer Krimi, wie nicht anders zu erwarten bei einem Buch aus dieser Zeit. Es geht diesmal weniger um die Verfolgungen sondern mehr um politische Einflussnahme und wer es am besten mit der obersten Riege kann.
Es war für mich ein zwiespältiges Lesegefühl. Das Thema an sich war gut, die Morde und ihre Aufklärung auf eine Art schlüssig, aber es gab auch sehr viele Nebenschauplätze. Mythologie und natürlich das Dritte Reich. Nur mit den Figuren vor allem mit Brandt konnte ich wenig anfangen. Was war er denn nun? Spion, Verräter, Saboteur, Ermittler, Liebhaber, guter Sohn, Freund, Opfer, irgendwie von allem etwas. Die Figur bezog nur als Sohn und Freund eine klare Stellung. Genauso war es mit seinen Mitakteuren sie blieben teilweise sehr blass oder diffus. Waren sie Ermittler oder Widerständler, Opfer oder Täter.
Das Erzähltempo war sehr hoch, wurde aber der Lesefluss wurde aber leider durch Zeit Sprünge unterbrochen. Das Verständnis warum Brandt auf einmal verhaftet war, wenn er doch seinen Auftrag erfüllt hatte, fehlte mir, erst nach einigen Kapiteln über seine Haftbedingungen gab es zwar keine Erklärung, aber ich konnte mir einiges zusammen reimen. Klar Spione und generell die SS gibt keine Erklärungen oder gar Entschuldigungen ab.
Das Buch war nicht schlecht, hatte aber deutliches Potential nach oben. Ich kann mir vorstellen einen Folgeband zu lesen.