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Veröffentlicht am 10.02.2024

Nur eine Zugabe?

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Für Riley Wynn ist das Leben Musik. Jede Erfahrung ist ein Song. Und ihre zwölf Lieben – die sie alle verloren hat – werden zum Album ihres Lebens. Ihre Karriere geht durch die Decke, die Tour ihrer Träume ...

Für Riley Wynn ist das Leben Musik. Jede Erfahrung ist ein Song. Und ihre zwölf Lieben – die sie alle verloren hat – werden zum Album ihres Lebens. Ihre Karriere geht durch die Decke, die Tour ihrer Träume steht an. Sie ist bereit, die zwölf Trennungen Abend für Abend nochmal zu fühlen. Wozu sie hingegen nicht bereit ist: Eine dem Untergang geweihte Liebesgeschichte ein weiteres Mal zu leben. Allerdings benötigt sie Max‘ Hilfe und nimmt ihn mit auf Tour. Max ist der Lieblingssong der Nation, ihr größter Hit. Und ihre schmerzhafteste Trennung.

Werden die beiden ihre zweite Chance nutzen können? Oder bleibt ihnen nur diese kurze Zugabe?

THE BREAKUP TOUR ist Musik. Punkt. Die Handlung ist Musik. Der Erzählstil steckt voller musikalischer Anspielungen. Und der Schreibstil ist so poetisch wie ein Songtext. Ich habe mich in nur wenigen Seiten in diese Idee einer Liebesgeschichte verliebt. Auch die bedachte Erzählweise hat mich enorm beeindruckt. Und Max und Riley waren als Figuren mit großartigem Potential angelegt. Ich war mir absolut sicher, dass THE BREAKUP TOUR ein Lieblingssong werden könnte – wäre es ein Lied gewesen, sozusagen.

Meine anfängliche Begeisterung hat nach und nach jedoch einen Dämpfer bekommen. Es ging mit kleinen Details los, die mich nicht überzeugen konnte und am Ende habe ich an beinahe allen Aspekten etwas bemerkt, was mir nicht gefallen hat.

Mein erstes Problem war der Schreibstil. Ich meinte es ehrlich, als ich geschrieben habe, dass ich diese Poesie in den Worten auf Anhieb geliebt habe. Und meine Bewunderung blieb erhalten. Allerdings wird eine Geschichte nicht nur von Bewunderung erzählt. Ich habe nichts gegen schöne Sätze, die man sich direkt markieren muss und eine bildhafte Sprache, sodass jedes Wort lebt. Aber zwischen all der Poesie wünsche ich mir ein paar klare, einfach Sätze, die die Geschichte vorantreiben und nicht verschleiern. Ich kenne viele verschiedene Schreibstile, ich lese auch gerne mal einen Klassiker oder ein Gedicht. Aber ein gesamtes Buch, das als Mysterium geschrieben ist, das war mir dann doch zu viel. So sehr ich mich auch bemüht und konzentriert habe – ich konnte der Erzählung immer weniger folgen und ein Lesefluss war, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer.

Die Figuren waren ein anderes Mysterium. Max habe ich direkt geliebt – und er blieb meine Lieblingsfigur bis zum Schluss. Er ist ein ruhiger Typ. Gefühlvoll, gutmütig. Ich mochte es, ihn durch die Geschichte zu begleiten.
Riley war komplizierter. Für sich als Figur kam ich gut mit ihr zurecht. Aber im Zusammenspiel mit Max kam es für mich klar zur Dissonanz. Riley wirkte plötzlich egoistisch und unnachgiebig. Eine Liebesgeschichte über zwei Figuren zu lesen, die nicht zusammenpassen – das passt einfach nicht. Mehr noch: Ich fand es erschreckend, wie ihre Dynamik war. Vollkommen unausgeglichen.

Die Liebe hat sich nicht nach Liebe angefühlt, die Romantik war zu wenig und die Beziehung war ebenfalls nicht ideal. In einer Beziehung muss man Kompromisse eingehen, ebenso wie man miteinander reden können muss. Nichts von beidem haben Riley und Max so recht erfüllt. Sie sind sich vielleicht wieder nähergekommen – aber einige Grundprobleme von früher standen unausgesprochen zwischen ihnen im Raum und haben die Liebe gedämpft. Riley singt in einem ihrer Hits „I felt the end in the start” und so ging es mir auch. Nicht, dass die Geschichte vorhersehbar gewesen wäre, nein. Ich meine eher, dass die Liebe gar nie richtig aufkommen konnte, und sich selbst ein Kuss nach Trennung anfühlte.

Mein Fazit:
THE BREAKUP TOUR ist ein vielversprechender Roman, der sich an einem anderen, moderneren Beziehungsbild versucht. Auch die Storyline hebt sich von anderen Liebesromanen ab, generell ist der Roman mit anderen Liebesromanen nicht zu vergleichen. Doch so begeistert ich zunächst von der Idee war, so enttäuscht war ich am Ende. Denn ein Liebesroman sollte trotz seiner Eigenheiten und Alleinstellungsmerkmale eines immer enthalten: die Liebe. Und die hat mir hier klar gefehlt. Für mich funktioniert die Geschichte einfach nicht – trotz guter Idee und manch gelungenen Elementen. Am Ende hat diese Liebe also nichtmal für eine Zugabe gereicht – ein unzureichendes Cover trifft es schon eher. Von mir gibt es 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Bridgertons Mauerblümchen

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Solange Penelope auf dem Heiratsmarkt war, galt sie als Mauerblümchen. Seit zwölf Jahren schon schwärmt sie für Colin Bridgerton, der sie jedoch nur durch die Augen eines guten Freundes sieht. Jetzt ist ...

Solange Penelope auf dem Heiratsmarkt war, galt sie als Mauerblümchen. Seit zwölf Jahren schon schwärmt sie für Colin Bridgerton, der sie jedoch nur durch die Augen eines guten Freundes sieht. Jetzt ist Penelope eine alte Jungfer, Colin weiter außer Reichweite denn je. Trotzdem freut sie sich, als Colin verkündigt, für diese Saison in London zu bleiben. Colin schenkt ihr den ein oder anderen Tanz und unterhält sie auf tristen Abendveranstaltungen. Dabei entdeckt Colin eine ganz andere Penelope. Doch auch Penelope lernt Seiten an Colin kennen, die nichts mit dem Mann zu tun haben, in den sie seit Jahren verliebt ist. Haben die beiden eine Chance?

Auf diesen vierten Band der Reihe habe ich mich besonders gefreut. Das lag vor allem an der Netflix-Serie, die die Loverstory zwischen Penelope und Colin geradezu unwiderstehlich angeteasert hat. Penelope war mir immer sympathisch und ich war enorm gespannt auf ihre Geschichte. Denn was gibt es Romantischeres als ein Mauerblümchen und ein Happy End? Außerdem – und das wissen bisher nur diejenige, die die Netflix-Serie kennen – ist Penelope die Verkörperung des Sprichworts „Stille Wasser sind tief“. Rückblickend muss ich sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen hätte, BEVOR ich die Serie bereits tausendmal rauf und runter geschaut habe. Denn das Buch ist spannungsvoll angelegt und hält überraschende Wendungen bereit. Als Fan der Serie blieb mir diese besondere Freude leider verwehrt, nichtsdestotrotz habe ich mit mich schon am Anfang prächtig unterhalten gefühlt. Penelope war diese liebe, weise Seele, als die ich sie kennen und lieben gelernt habe. Und Colin war ein richtiger Sonnenschein und damit ein erfrischend anderer Charakter der Bridgerton-Buchreihe. Denn, das ist zumindest mein Gefühl, die anderen Bridgerton-Männer ähneln sich in ihrer Selbstsicherheit und Dominanz alle charakterlich sehr.

Leider muss ich gestehen, dass das Buch mich irgendwo auf dem Weg zum Ende verloren hat. Die Chemie zwischen Penelope und Colin war am Anfang enorm vielversprechend. Aber sie hat irgendwie nachgelassen, was mir so noch nie begegnet ist. Denn die Leidenschaft war da. Aber irgendwie waren die zwei meines Empfindens nach kein Perfect Match.
Zugleich muss ich sagen, dass mich die Storyline nicht so ganz catchen konnte. Sie war ziemlich geradlinig. Zwar nicht uninteressant oder spannungslos, aber irgendwie ziemlich konfliktarm. Alles in allem war dieser Band bisher der mit dem meisten Spice-Anteil. Davon abgesehen sticht die Geschichte durch nichts heraus und bleibt konturlos und fade.

Mein Fazit:
PENELOPES PIKANTES GEHEIMNIS ist eine Geschichte mir ganz viel Potenzial, das meiner Meinung nach ordentlich verschenkt wurde. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber letzten Endes wurden sie nicht erfüllt. Es ist eine Geschichte voller Leidenschaft, die aber weitaus leidenschaftlicher erzählt hätte werden können. Die Epiloge sind ebenso nichtssagend und so gut der erste Eindruck auch war, der letzte kann damit nicht mithalten. Ich bin nun gespannt, wie die Reihe weitergeht. Dass jener Band, der hätte mein Favorit werden können, mich nicht packen konnte, hinterlässt aber einen etwas bitteren Nachgeschmack. Ich vergebe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Manches passt zusammen, anderes soll wohl nicht sein

Zodiac Love: Starlight in Our Dreams
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Glaubt ihr an Astrologie? Nun, ich hoffe, ihr seid ihr gegenüber zumindest offen eingestellt, denn sonst klickt diese Rezension am besten direkt wieder weg und schaut euch nach einer anderen Geschichte ...

Glaubt ihr an Astrologie? Nun, ich hoffe, ihr seid ihr gegenüber zumindest offen eingestellt, denn sonst klickt diese Rezension am besten direkt wieder weg und schaut euch nach einer anderen Geschichte um. Aber wenn ihr an dem Thema interessiert seid, dann ist dieses Buch sicherlich eine gute Möglichkeit, um euren Horizont ein wenig zu erweitern – verpackt in eine süße Lovestory.

Felix glaubt an die Astrologie, so wie Owen an Medizin glaubt. Die beiden scheinen bei ihrer ersten Begegnung vollkommen verschieden – Felix ist unsicher und schüchtern, Owen tritt laut und rüpelhaft auf. Kurz gesagt, können sich die beiden nicht leiden. Aber da sie an derselben Universität studieren, ist es unvermeidlich, dass sie sich regelmäßig über den Weg laufen. Wobei das Universum sie öfter zusammenführen scheint, als tatsächlich notwendig. Bleibt nur die Frage, weshalb. Schließlich passen sie schon aufgrund ihrer Geburtshoroskope nicht zusammen und das ist eine Red Flag für Felix – oder?

Diese Geschichte spielt in Irland, genauer gesagt in der atmosphärischen Stadt Cork. Dieses Setting zusammen mit der Herbststimmung sorgt für angenehme Cozy-Vibes. Das Thema rund um das Studium der Protagonisten und die Universität erinnert außerdem ein wenig an eine Dark Academia-Geschichte. Aufgrund des rosa Covers und dem Klappentext habe ich damit ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber beim Thema Astrologie liegt Dark Academia vermutlich recht nahe.

Erzählt wird die Story abwechselnd aus den Perspektiven von Felix und Owen. Ich hatte das Gefühl, die beiden recht schnell zu kennen und zu verstehen. Beide Figuren haben sehr besondere Lebensgeschichten mit ergreifenden Erfahrungen. Felix ist ein sehr unsicherer Mensch, was sich besonders in seinem Umgang mit anderen Menschen zeigt. Sicherlich sind introvertierte Charaktere in Büchern nicht selten, aber ich habe noch selten ein Buch gelesen, das diese Seiten der Unsicherheit so authentisch darstellt. Wer selbst von dieser Thematik betroffen ist, wird sich durch Felix sehr verstanden fühlen.
Owen ist ein nicht minder beeindruckender Charakter, den ich zwar manchmal verflucht habe, aber dank seines trockenen Humors immer wieder neu ins Herz geschlossen habe.

Ich mochte die Charaktere also sehr gerne und auch die Handlung hat mich interessiert. Allerdings muss ich leider sagen, dass ich beim Lesen ziemlich enttäuscht war. Kennt ihr diese Bücher, die ihr aufgrund des Klappentextes, den Themen und der Idee von der Geschichte eigentlich total lieben möchtet – es sich dann aber einfach nicht „richtig“ anfühlt? Genau so ein Buch war STARLIGHT IN OUR DREAMS für mich. Die Handlung zog sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge und ganz oft hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, in welche Richtung die Geschichte eigentlich gerade wollte. Manche Szenen passten für mich einfach nicht ins Gesamtbild, Stichwort Dark Academia. Auch die Chemie zwischen Felix und Owen reichte durch die Buchseiten hindurch nicht bis zu mir. Ich möchte meine persönliche Einstellung hier nicht verallgemeinern. Vielleicht ging ich mit den falschen Erwartungen an die Geschichte ran. Vielleicht kann der Erzählstil andere Leser:innen mehr erreichen.

Mein Fazit:
Für mich ist es unbestritten, dass die Story unfassbar wichtige Themen behandelt, indem sehr passende Charaktere diese verkörpern. Auch die Thematik rund um die Astrologie ist etwas erfrischend anderes. Mich persönlich konnte das Buch nicht so überzeugen, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich möchte niemandem davon abraten, die Geschichte zu lesen, aber ich kann ebenso wenig eine ehrliche Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Wenn Geschichten enden...

Maple-Creek-Reihe, Band 2: Save Me in Maple Creek (SPIEGEL Bestseller, die langersehnte Fortsetzung des Wattpad-Erfolgs "Meet Me in Maple Creek")
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Bei SAVE ME IN MAPLE CREEK handelt es sich um den zweiten Band der Maple Creek-Dilogie. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Rezension in zwei Teile zu gliedern. Zunächst möchte ich meine Meinung unabhängig ...

Bei SAVE ME IN MAPLE CREEK handelt es sich um den zweiten Band der Maple Creek-Dilogie. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Rezension in zwei Teile zu gliedern. Zunächst möchte ich meine Meinung unabhängig von den Inhalten bieder Bände abgeben. Wer Band eins noch nicht kennt und insgesamt überlegt, die Reihe zu lesen, muss also keine Spoiler fürchten. Im zweiten Teil werde ich dann noch näher auf den Inhalt eingehen.

Band eins der Reihe endet mit einem Cliffhänger. Dieser ist nicht allzu fies, dennoch hat man direkt das Bedürfnis weiterzulesen. Auch ich habe nicht lange gewartet, Band zwei zu lesen. Zugleich bin ich ein wenig vorsichtig an diesen Teil herangegangen. Im ersten Band hatte ich ein paar Kritikpunkte, besonders was die Charaktere betrifft. Im Mittelpunkt stehen Mira und Joshka und aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch dieses Mal wieder erzählt. Der Schreibstil ermöglicht es dem Leser theoretisch, sich gut in die Figuren hineinzuversetzen. Aber besonders bei Mira hatte ich in Band eins meine Schwierigkeiten. Trotzdem hoffte ich einfach, dass es dieses Mal besser werden würde. Insgesamt um die 900 Seiten bieten den Figuren eigentlich genug Zeit und Raum, sich (weiter) zu entwickeln.
Als ich Band zwei zu lesen begonnen habe, war ich für die ersten hundert Seiten davon überzeugt, dass auch genau das der Fall ist. Dass Mira sich entwickelte, weg von ihrer abenteuerlustigen Naivität, hin zu einer überlegteren Version ihrer selbst. Doch dann passierte eine Reihe von Vorfällen in der Geschichte, welche Mira eigentlich einen Denkzettel hätten verpassen müssen. Aber Mira schien daraus nicht zu lernen. Und so wurden ihr Handeln und ihre Sicht der Dinge beim Lesen für mich erneut anstrengend und nervig.
Joshka hat mich im ersten Band deutlich weniger genervt und ich nahm ihn als einen sehr cleveren Typen wahr. Joshka lebt im Schatten und dort lebt es sich gefährlich. Doch bisher ist er noch immer triumphierend davongekommen. Beim Lesen von Band zwei musste ich mich jedoch immer wieder fragen, wie er tatsächlich davonkommen konnte. Wie er sich dieses Mal komplett von seinen Grundsätzen verabschiedet hat und jegliche Vernunft über Bord zu werfen schien, das hat mich doch sehr gestört - an Joshka als Hauptcharakter, aber auch an der Logik der Geschichte.
Nach einem schwungvollen, begeisterungsreichen Start häuften sich die Kritikpunkte meinerseits auch dieses Mal wieder. Schließlich schien sich die Geschichte sich nur noch im Kreis zu drehen. Etwa bei der Hälfte des Buches hatte ich kaum mehr Motivation zum Weiterlesen und habe eine sehr lange Pause eingelegt. Dass ich überhaupt wieder zum Buch gegriffen und es nicht direkt abgebrochen habe, liegt vermutlich nur an einem Nebencharakter, der erst im zweiten Band wirklich präsent wird und den ich sehr gern hatte. Nichtsdestotrotz habe ich wohl noch nie länger für ein Buch gebraucht als für SAVE ME IN MAPLE CREEK. Die letzten siebzig Seiten waren schließlich ein runder, spannender Abschluss, aber meine Enttäuschung bis dahin konnte dieser nicht mehr wettmachen.

Mein Fazit:
Zwischen dem gelungenen Start ins Buch und dem lang ersehnten Finale ist viel passiert, was mich ziemlich enttäuscht hat. Von Gefühlen und Spannung kam kaum etwas bei mir an und die Figuren haben es mir einfach nicht leicht gemacht. Eine Dilogie bietet eigentlich viel Platz für Entwicklungen der Figuren und dieses Potential wurde hier verschenkt.
Obwohl schon im ersten Band Luft nach oben war, fand ich ihn rückblickend stärker als diesen Folgeband hier. Für Band zwei gibt es von mir 2,5 Sterne.
Nachdem ich die gesamte Reihe nun gelesen habe, würde ich für sie keine Leseempfehlung aussprechen. Ich hatte mich sehr auf beide Bücher gefreut und muss leider sagen, dass ich mir mehr erwartet hatte.
Wer Band eins mochte, kann Band zwei meiner Meinung nach getrost lesen. Wer jedoch schon beim ersten Band enttäuscht wurde, dem würde ich davon abraten, Band zwei ebenfalls zu lesen.

Und nun noch kurz zum Inhalt vom zweiten Band: (!ab hier mit Spoilern!)
Mira ist zurück in Maple Creek und geht zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Lil zur Uni. Während Lil noch immer mit Erinnerungen an seine Vergangenheit zu kämpfen hat, kommt Mira einfach nicht von Joshka los. Sie weiß, wie gefährlich ihre Gefühle für sie beide werden könnten. Dennoch ist sie inzwischen bereit, alles für ihre Liebe zu riskieren.
Joshka schlägt sich zur gleichen Zeit ebenfalls mit Liebeskummer herum. Er ist zurück dort, wo er nie mehr sein wollte – im New Yorker Untergrund. Doch die Zeiten, in denen er hier das Sagen hatte, sind längst vergangen. Joshkas Geheimnisse zwingen ihn, sich dem Untergrund zu fügen – denn anders kann er Mira nicht beschützen.
Der Untergrund spielt in diesem Band also eine noch zentralere Rolle als in Band eins. Das Thema hat mich total angesprochen, doch für meinen Geschmack kam es zu wenig authentisch rüber. Gefallen haben mir wieder die vereinzelten Kapitel aus Lils Sicht und dass er tatsächlich eine Entwicklung durchlebt hat. Mira und Joshka dagegen wirkten teilweise geradezu ignorant und sich dem Ernst der Lage nicht bewusst. Obwohl Joshka früher mit Geschick und Ruhe die Fäden in der Hand hielt, handelt er dieses Mal überstürzt und riskant. Die Vorahnung, dass dieses Verhalten nicht gut gehen wird, hat dann auch noch die Romance-Elemente überlagert. Schade.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Das Funkeln dieses Sterns reichte nicht bis zu mir

Du bist das Licht in meiner Welt
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Als Kinder waren sie unzertrennlich. Beste Freunde für immer wollten sie sein, doch dann passierte der Unfall. Ennas Mutter starb, kurz darauf zog Finn aus der Stadt. Seitdem kämpft Enna gegen die Dunkelheit ...

Als Kinder waren sie unzertrennlich. Beste Freunde für immer wollten sie sein, doch dann passierte der Unfall. Ennas Mutter starb, kurz darauf zog Finn aus der Stadt. Seitdem kämpft Enna gegen die Dunkelheit an, welche diese zwei Verluste in ihr hinterlassen haben.
Doch als sie nun nach Starfall zieht, steht sie Finn plötzlich wieder gegenüber. Unendlich froh, ihr Licht wiedergefunden zu haben, knüpfen die zwei an ihrer pausierten Freundschaft an. Doch sie sind längst nicht mehr die Kinder von damals. Zu viel ist passiert, zu viel steht noch zwischen ihnen…

Ein Blick auf das Cover reicht, um verzaubert von seinem Funkeln zu sein. Schon hier wird klar, wie zentral das Licht der Sterne für die Geschichte sein könnte – und genau so ist es dann auch. In Starfall dreht sich alles um die Sterne, wo man nur hinschaut scheinen sie einem entgegen zu funkeln. Sie überstrahlen alles mit ihrer Schönheit – und dabei leider auch die Realität.

„Das Licht war verschwunden. Die Dunkelheit aber war geblieben.“

Dies ist mein liebstes Zitat im Buch. Es verspricht einen wunderschönen, gar poetischen Schreibstil einerseits, und Tiefgang und eine Vielfalt an Gefühlen andererseits. Am Anfang war ich davon auch total gecatched, doch je länger ich gelesen habe, desto weniger konnte ich diese Merkmale finden. Tatsächlich erschien mir der Schreibstil mit der Zeit plump, die Wörter konnten nicht zu mir durchdringen. Ich konnte das Gefühl, dass die Autorin in die gesteckt hat, nicht greifen. Daher kam das, was eine Liebesgeschichte eigentlich ausmacht, das Feeling, nicht bei mir an, was ich sehr schade fand. Noch dazu ist der Erzählstil zu detailliert und ausschweifend, weshalb sich die Seiten durch alltägliche Belanglosigkeiten in die Länge gezogen haben.

Weder Handlung, noch Figuren konnten dieser Langwierigkeit entgegenwirken, denn Spannung oder Konfliktpotential waren praktisch nicht existent. Klar, da war die Frage nach einem Geheimnis, das Finn offensichtlich mit sich herumschleppte. Aber bereits mein allererster Gedanke am Anfang des Buches bewahrheitete sich – und das nicht, weil ich eine Meisterdetektivin bin! Etwaige Konflikte wurden übrigens mit ruhigem Kopf und ganz viel Liebe aus der Welt geschaffen. Eine nette Idee, die aber zu weit neben der Realität liegt – das ist es einfach nicht, was ich von einem New-Adult-Roman erwarte.

Ich mag Happy Ends nicht nur, ich bin meist geradezu enttäuscht, wenn eine Liebesgeschichte kein Happy End besitzt. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass deshalb alles ebenso glatt, rund, wundervoll und strahlend sein soll. Viel schöner ist es doch, wenn man wirklich mitfiebert, ob es noch zu einem Happy End kommt. Und gerade ein paar Unebenheiten und Ungereimtheiten (ja, auch am Schluss) runden eine Geschichte noch ab, weil sie dann viel wirklichkeitsnaher und somit greifbarer erscheint. Ich möchte nicht spoilern, weshalb ich nun einfach nur sage, dass dieser Roman meinen generellen „Ansprüchen“ nicht gerecht werden konnte.

Mein Fazit:
Ich möchte nicht behaupten, dass „Du bist das Licht in meiner Welt“ in irgendeiner Weise schlecht ist. Ich verstehe, was Emily Stopp mit ihrer Geschichte zum Ausdruck bringen wollte und man erkennt beim Lesen auch voll und ganz, wie viel Zeit und Herzblut sie in dieses Werk investiert hat. Dennoch sieht die Realität nun einmal so aus, dass ich nie wirklich in dem Buch angekommen bin und es mir daher nicht im Gedächtnis hängen bleiben wird. Wirklich gestört hat mich die ausschließlich positive Welt, in der das Buch spielt. Außer dem Gefühl, dass die Welt doch so wundervoll ist, kam bei mir da nicht viel an. Nach einigen Überlegungen gibt es von mir 2,5 Sterne.

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