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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2017

Nicht, wie erwartet

Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte
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Voller süßer Ideen und Fantasie, aber erfüllt die Versprechen des ersten Bandes für mich leider nicht.


Bei dieser Rezension muss ich leider tief in die Spoilerkiste greifen, um meine Meinung erklären ...

Voller süßer Ideen und Fantasie, aber erfüllt die Versprechen des ersten Bandes für mich leider nicht.


Bei dieser Rezension muss ich leider tief in die Spoilerkiste greifen, um meine Meinung erklären zu können. Daher für alle zuerst eine spoilerfreie Kurzmeinung: Dieser zweite Band hat für mich leider alles verloren, was die Reihe zuvor außergewöhnlich machte und obwohl einige süße und fantasievolle Ideen eingeflochten wurden und das Ende eine gelungene Idee ist, konnte mich die Geschichte nicht mehr packen, in den Bann schlagen und in das Reich der Fantasie entführen - wie das der erste Band noch konnte.

Um konkreter zu werden, muss ich weiter ausholen - daher: ACHTUNG SPOILER!!! Besonders begeistern konnten mich die abgefahrenen Charaktere im ersten Band. Die verrückten Madhads spielen jedoch hier nur noch eine untergeordnete Rolle bzw. sind nicht mehr so präsent, die rollstuhlgebundene Protagonistin erlernt natürlich in kürzester Zeit das Laufen erneut und - das war die größte Enttäuschung für mich - Finn, der verlorene Junge, der keine Schmerzen empfinden kann, entpuppt sich als König Arthus. Whaaaat? Da freut man sich, dass der Loveinterest mal kein Held oder wichtige Hauptperson für die Handlung ist und dann das? Es reicht natürlich nicht, dass seinetwegen das Tintenreich geschaffen wurde, es reicht auch nicht dessen Herrscher zu sein, NEIIIIN es muss auch noch König Artus sein. Ernsthaft?

Irritierend waren für mich auch die Antagonisten - Morgain und Morrigan. Danke für die Parallele! Zumal mich keiner der "Kämpfe" gegen die Beiden überzeugen konnte - die böse Hexe wurde quasi nebenbei besiegt, ohne dass man Finns Abenteuer miterlebt und gegen Morrigan wendet sich plötzlich das Militär/ Regierung. Mir definitiv zu unspektakulär bzw. von zu wenig Eigeninitiative seitens der Protagonisten gekennzeichnet.

Was die magische Welt der Tinte betrifft, hat die Autorin einige charmante Ideen einfließen lassen. Dennoch verwirrte mich das Empire und bildlich vorstellen konnte ich mir leider weniger diesen Spiegel noch Monkeytues oder Landschaft.

Auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe, hat mich die Geschichte insgesamt angenehm unterhalten, nicht zuletzt auf Grund des einnehmenden Schreibstils der Autorin. Und gerade die Ideen für das Ende konnten mich überzeugen - dass ausgerechnet Notizbücher die Welt der Fantasie retten und Coopers Plan, einer befreundeten Autorin in Deutschalnd. Scars Geschichte zu erzählen... Süß!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Schöner Reihenabschluss

Sonnentochter - Die Nacht der Elemente 4
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Schöner Reihenabschluss, der mir definitiv wieder Lesespaß bereitete und mit knisternden Szenen überzeugte, auch wenn auch dieser Band nicht überraschen oder durch ungeahnte Wendungen begeistern konnte.


Da ...

Schöner Reihenabschluss, der mir definitiv wieder Lesespaß bereitete und mit knisternden Szenen überzeugte, auch wenn auch dieser Band nicht überraschen oder durch ungeahnte Wendungen begeistern konnte.


Da ist er nun, der letzte Band dieser Reihe, die mich immer unterhalten, aber nur selten überraschen konnte. Und genau diesem Stil bleibt Lia Haycraft treu: Angenehm zu lesender Schreibstil, magische Bedrohung und ein neues Liebespaar. Gefallen hat mir hier, dass mit Aidan zum ersten Mal ein Paar nicht für immer hält - das fand ich in den Vorgängerbänden immer unrealistisch, dass jeder seine große Liebe findet und auf immer und ewig mit diesem Partner zusammen bleibt.

Nayara entwickelt sich zwar zu einer starken Frau, war mir aber zu Beginn doch zu gewöhnlich und schutzbedürftig... Auch war mir die Entwicklung der Liebesgeschichte wieder zu "einfach" - jeder Hauptcharakter der Reihe muss seinen Konterpart finden, der dann zuuuufällig perfekt passt und alle Eigenschaften, "Probleme" oder Macken genau ausgleicht...

Dennoch sind Aidan und Nayara mein liebstes Paar der Reihe, da die beiden eine gefährlich explosive Kombination aus Leidenschaft und Sturköpfigkeit sind, bei denen es sicher häufig knallen wird, bei denen es aber auch viel knisterte :D

Besonders gefreut habe ich mich über die Passagen aus Elfruns Sicht, da sie eine Konstante der Reihe ist, jemand, den man immer wieder trifft, über den man aber bisher wenig erfahren hat. Auch das Verhältnis zwischen Are und Nayara gefiel mir :)

Dieser finale Band führt alle Handlungsfäden und Charaktere nochmal zusammen, dennoch hätte ich mir mehr Überraschung und ungeahnte Wendungen gehofft, zumal ich von der Bedrohung nicht allzu beeindruckt war- nicht nur war mir von Beginn an klar, wer hier der Bösewicht ist, mir fehlte auch Umbras List und Tücke. Schade, dass sie bereits im dritten Band endgültig besiegt wurde ^^

Veröffentlicht am 12.10.2017

Schwächster Band bisher

Talon - Drachenblut
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Kann mit seinen Vorgängern in puncto Handlungsreichtum und Genialität nicht mithalten, trotz der aufregenden Schlacht am Ende und Kagawas hervorragendem Schreibstil - gerade weil der Cliffhanger des letzten ...

Kann mit seinen Vorgängern in puncto Handlungsreichtum und Genialität nicht mithalten, trotz der aufregenden Schlacht am Ende und Kagawas hervorragendem Schreibstil - gerade weil der Cliffhanger des letzten Bandes so unspektakulär aufgelöst wurde und ich mit Embers Entscheidung nicht einverstanden bin.



Nachdem mich die ersten drei Bände immer wieder begeistern und davon überzeugen konnten, dass sich 500 Seiten nicht anfühlen müssen, wie ein Wälzer, habe ich das Lesen dieses vierten Bandes nicht herausgezögert, sondern mich motiviert in die Schlacht zwischen Talon und Embers Freunden geworfen.

Und ernüchterte schnell. Nachdem das letzte Buch mit einem Cliffhanger der fiesesten Art endete, wurde dieser auf enttäuschendste Art "aufgelöst". In Anführungsstrichen deshalb, weil das Ganze in etwa wie folgt ablief: Garret wird angschossen. Ember: Neeeeeein, du darfst nicht tot sein". Buch Ende. Neues Buch: Garret lebte noch, aber wie lange noch? Rettung, ein paar Tage Delirium, Ember an seiner Seite. Er wacht auf und auf in den Kampf! Ernsthaft??? Und noch etwas störte mich an der ganzen Rettungsaktion, aber dazu muss ich spoilern.

Bis zur erneuten Flucht Embers empfand ich die Geschichte auch nur als mäßig spannend, es passierte nicht allzu viel und Dantes Kindheitserinnerungen wirkten auf mich erzwungen. Ganz nach dem Motto "Ich Armer, immer wurde meine Schwester bevorzugt", während doch Ember von einer glücklichen Kindheit mit ihm spricht. Unterhaltsam war das Buch dennoch - denn obwohl mir Action fehlte, habe ich mich nicht gelangweilt.

Regelrecht geärgert habe ich mich dann über Embers Entscheidung, die ich für grundlegend falsch halte und mich auch traurig machte. Natürlich hat sich angedeutet, dass die Garret Riley vorzieht und ich kann sie durchaus nachvollziehen, dass sie sich ihren "Instinkten" nicht unterordnen will... aberaberABER armer Riley!!! Mir hat das Herz geblutet!!! Nicht nur, dass ich ihn viel lieber mag als den Georgskrieger, sein Zwiespalt, seine aufgewühlten Emotionen wurden grandios dargestellt. Verantwortung oder Egoismus. Drache oder Mensch...

Abgefahren und zwar im negativen Sinne fand ich diese merkwürdige Szene, in der Ember ihrem eigenen Drachen während ihrer Bewusstlosigkeit "begegnet" (wieso hat sie eigentlich nur einen Namen und Riley/ Cobalt zwei?). Ich weiß weder, was ich damit anfangen soll, noch inwiefern diese Szene nötig ist...

Für das "Durchhalten" wurde ich dann aber mit einer epischen Schlacht belohnt, die aufregend und elektrisierend war. Ich meine hallo?! Wenn plötzlich Todfeinde zusammen gegen eine noch größere Bedrohung antreten... o.O Zudem hat Julie Kagawa einen angenehmen, kurzweiligen Schreibstil, durch den man durch die Seiten fliegt, auch wenn die erste Hälfte nicht gerade handlungsreich ist.

Nun bin ich mehr als gespannt auf den finalen Band, die endgültige Schlacht und wie alles ausgeht. Leider habe ich da einige Vermutungen, von denen ich hoffe, dass sie sich nicht bewahrheiten...

Veröffentlicht am 16.09.2017

Kurzweilig & amüsant

Marrakesh Nights
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Ein amüsanter und doch bewegender Lesespaß für einen entspannten Sommertag.



Ein wirklich anregender Klappentext... man kennt zwar nun Leonies Problem, weiß aber überhaupt nicht, was wohl passiert! Das ...

Ein amüsanter und doch bewegender Lesespaß für einen entspannten Sommertag.



Ein wirklich anregender Klappentext... man kennt zwar nun Leonies Problem, weiß aber überhaupt nicht, was wohl passiert! Das war wirklich ein schönes Buch, humorvoll und mit viel Witz erzählt. Und auch die Situationen in die Leonie kommt, sind manchmal urkomisch.

Und doch greift das Buch all die Probleme der Jugend auf - von Liebe und Freundschaft bis zu sozialen Medien und Kulturunterschieden. Wie absurd und doch irgendwie normal es ist, dass eine Beziehung mit dem Annehmen einer Freundschaftsanfrage beginnt und mit dem "disliken" eines Bildes endet.

Mir haben auch die Beschreibungen der landestypischen Kultur und Landschaft, sowie der Städte/ Strände gut gefallen; nicht zu ausschweifend aber trotzdem informativ. Ich hatte richtig das Gefühl wieder in Marroko zu sein, diese staubige Luft, die Düfte und das orientalische Gefühl einzuatmen...

Veröffentlicht am 18.07.2017

Lesespaß und Lerneffekt - Konzentration gefordert

Schwestern im Sturm
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Gelungener Einblick in die Wirren der Französischen Revolution durch viele einzelne, höchst verschiedene Schicksale. Lesespaß und Lerneffekt - man muss sich aber konzentrieren, da die Perspektiven schnell ...

Gelungener Einblick in die Wirren der Französischen Revolution durch viele einzelne, höchst verschiedene Schicksale. Lesespaß und Lerneffekt - man muss sich aber konzentrieren, da die Perspektiven schnell und häufig wechseln, die Zeit voranschreitet und neue Personen in das Leben der Schwestern treten.



Wenn ich für dieses Jahr einen Vorsatz habe, dann endlich wieder mehr Klassiker, Sachbücher und Historisches zu lesen... und da ich bereits ein Buch (in dem es um die Krönungszeit Napoleons geht) gelesen habe, freute ich mich auf dieses, während der Revolution spielende!

Das Buch beginnt auch gleich mit dem jungen Napoleon, springt dann aber zwei Jahre zurück zu dem Zeitpunkt, an dem das Schicksal der drei Schwestern Jeanne, Marianne und Madeleine beginnt. Ein jede in eine neue "Familie"gegeben, müssen sie lernen, für sich selbst zu kämpfen und zu starken jungen Frauen heranwachsen. Obwohl man wechselnd über alle drei etwas liest, liegt der Fokus doch stark auf der jüngsten, Jeanne, die auch das schwerste Los gezogen hat. Ihre Abschnitte schockten mich häufig, ist sie doch erschreckender sexueller Gewalt ausgesetzt und erlebt sie (wenngleich glücklicherweise nicht am eigenen Körper). Hier musste ich oft schlucken und war entsetzt... Zumal alle drei Schwestern frühreif waren, und insbesondere Jeanne für ihre 10 Jahre viel zu intelligent und aufgeweckt wirkte. Doch sie wird älter und selbstständiger, und damit auch weniger und weniger Objekt abstoßender Begierde.

Bei den drei Perspektiven der Schwestern bleibt es nicht, hinzu kommen historische Perönlichkeiten wie Talleyrand, Napoleon und ein paar Nebenfiguren (wie die Eltern oder der widerliche Krämer). Durch diese große Anzahl wechselnder Perspektiven war die Geschichte gerade zu Beginn häufig verwirrend - man muss sich bei diesem Buch also gut konzentrieren, aufmerksam lesen und ein ausgeprägtes Namensgedächtnis haben! Gerade Jeannes ältere Schwestern brachte ich öfters durcheinander.

Inhaltlich ist die Geschichte wahnsinnig spannend, da nicht nur historische Fakten gekonnt in den Handlungsverlauf eingewebt und in bunten Farben ausgemalt werden, sondern auch die vielen Handlungsfäden alle ihre Faszination auf mich ausüben konnten. Allerdings fehlte mir streckenweise etwas Tiefe, insbesondere bei Marianne und Madeleine und den Liebhabern der Schwestern. In knappen 300 Seiten vergehen viele Jahre, neue Personen treten in das Leben der Schwestern und die Lebensumstände verändern sich - bisweilen wirkten die Handlungsstränge mehr erzählt denn erlebt und so, als ob aus jedem ein Buch hätte geschrieben worden können. So war jedes Schicksal gerafft und gegen Ende mir zu hektisch zusammengefügt.

Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte eine wunderbare Lektüre, durch die man viel lernt, aber definitiv auch seinen Lesespaß hat, da die Spannung nie abflaut und die Charaktere sympathisch, aber mit Ecken und Kanten versehen sind. Zudem ist der Schreibstil der Autorin höchst angenehm zu lesen - leicht und flüssig, aber auch Kopfkino anregend.