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Veröffentlicht am 29.05.2023

Ich will das. Buch nicht mit Sternen bewerten müssen

Noch wach?
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Ich habe mir dieses Buch bewusst selbst gekauft und nicht als Rezensionsexemplar angefragt, um es nicht rezensieren zu müssen. Nun ja, here we go…

Bookstagram war voller Abbruchrezensionen, aber ich wollte ...

Ich habe mir dieses Buch bewusst selbst gekauft und nicht als Rezensionsexemplar angefragt, um es nicht rezensieren zu müssen. Nun ja, here we go…

Bookstagram war voller Abbruchrezensionen, aber ich wollte mich durch 363 Textseiten kämpfen. Und ich habe es geschafft. Es hat oft Überwindung gekostet, das Buch in die Hand zu nehmen, weil es wirklich furchtbar anstrengend zu lesen ist. Zwar nimmt die Zahl der WAHLLOS in Versalien geschriebenen WÖRTER mit der Zeit ab, gerade am Anfang ist es aber eine Qual. Warum Stuckrad-Barre seine Leser*innen so quält? Ich weiß es nicht. Selbsthass, Misanthropie, who cares?

Völlig kontextlos stolpert man in die Geschichte. Ich hatte vorab wenig Inhaltliches zu dem Buch gelesen und brauchte einige Seiten um zu verstehen, dass es aus seiner höchstpersönlichen Sicht geschrieben ist und „sein Freund“ (namenlos) Matthias Döpfner sein soll, der Springer-Chef. Beziehungsweise natürlich genau nicht sein soll, wegen Klage und so, ja klar. Deswegen geht es auch nicht um BILD, sondern einen namenlosen TV-Sender. Sicherheitshalber wird die BILD auch erwähnt, damit klar wird, dass es nicht um BILD geht. Raffiniert.

Am Anfang bin ich auch brav in die gestellte Falle getappt – wenn aus der Ich-Perspektive „mein Freund“ geschrieben wird, muss die erzählende Person ja eine Frau sein. Okay, point taken. Weiter im Text. Unser Protagonist ist best buddy eines Medienzampanos, führt das Leben eines Literaten (mir kam immer wieder die meiner Meinung nach völlig sinnfreie BMW-Radiowerbung meiner Kindheit und Jugend in den Sinn: „So mancher Literat frönt der brotlosen Kunst und fährt trotzdem BMW!“ – so ein Schwachsinn brennt sich natürlich ins Hirn, aber den Namen des Nachbarkindes kann ich mir nicht merken…) und trifft in einer Selbsthilfegruppe eine Journalistin, die vom Chefredakteur des oben nicht genannten Senders durch Machtmissbrauch in eine Affäre gezogen wird. Er jettet zwischen LA und Berlin hin und her und vermischt wild den #metoo-Skandal in Hollywood mit den Machtstrukturen bei (Nicht-)BILD.

Wer den Skandal um den BILD-Chefredakteur, dessen Namen ich hier einfach nicht nenne, im Ansatz verfolgt hat, oder auch den hörenswerten Podcast „Boys Club“ gehört hat, erfährt in diesem Buch wirklich nicht viel Neues.

Hier und da bricht ein Sprachwitz durch, der erkennen lässt, dass Stuckrad-Barre durchaus sein Handwerk versteht. Aber was er mit dem Buch bezwecken will, ist unklar. Es ist eine Nacherzählung, die zwar durch Personifizierung nahbarer ist als die Berichterstattung in den einschlägigen Medien, aber wer den Frauen, die hier die Betroffenen (Belastungszeuginnen!) sind, eine Stimme geben will, sollte auch IHNEN eine Stimme geben und nicht die eigene verwenden. Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen, erzählt von einem Mann – genau, willkommen bei Mansplaining deluxe. Ja, das mag jetzt irgendwie unfair sein gegenüber Stuckrad-Barre, aber ich werde nach der Lektüre diesen faden Beigeschmack einfach nicht los.

Klar, er ist nicht „so einer“ und ich würde mir nicht einmal anmaßen, ihm hier andere als hehre Motive zu unterstellen. Aber zwischen Intention und Rezeption klafft halt manchmal eine Lücke.

Punkte gibt es keine. Wer sich selbst eine Meinung bilden will, soll es lesen (vielleicht geht das ja, ohne es zu kaufen – empfehle die örtliche öffentliche Bücherei) – empfehlen kann ich es nicht. Wer unsicher ist, ob er es lesen soll: Greift zu einem anderen Buch. Wer mehr zum Thema wissen will, hört „Boys Club“ bei Spotify.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Das Buch ist "durchgefallen".

Die Weihnachtsprinzessin
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Als mir das Buch wegen Nichtgefallens von einer befreundeten Bloggerin überlassen wurde, hätte ich schon skeptisch sein sollen, aber ich wollte mir selbst einen Eindruck von dem Bilderbuch verschaffen.

Das ...

Als mir das Buch wegen Nichtgefallens von einer befreundeten Bloggerin überlassen wurde, hätte ich schon skeptisch sein sollen, aber ich wollte mir selbst einen Eindruck von dem Bilderbuch verschaffen.

Das Beste an dem Buch sind die Zeichnungen. Die Geschichte ist flach, uninspiriert, mit fragwürdigen Protagonisten und frei von jeder Empathie. Dass dies ein Buch für Kinder ab vier Jahren sein soll, ist mir unbegreiflich.

Das Buch hält nicht, was es verspricht: Es ist weder ein schönes Märchen, noch dreht es sich um eine Prinzessin. Protagonistin ist „Mariah“, die mit einer geistesgestörten Mutter in einem verwahrlosten Haus, umgeben von Villen und bösen, versnobten Kindern aufwächst. Am Ende wird sie zwar von der „wunderschönen Schmetterlingsfeenkönigin“ (gemäß bildlicher Darstellung ist dies Mariah Carey höchstselbst, der Gipfel der Selbstbeweihräucherung) zur Weihnachtsprinzessin ernannt, das geschieht aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Die Geschichte ist lieblos zusammengeklöppelt, das hätte die KI von ChatGTP sicher besser hinbekommen.

Mariah Carey scheint die Traumata ihrer Kindheit in einem Kinderbuch verarbeiten zu wollen - sei es die Aussprache ihres Namens, ihre schwer zu bändigenden Haare, der ihr entgegengebrachte Rassismus oder die Armut, in der sie aufwuchs. Ich habe ihre Biographie gelesen, dort gehört es hin und es ist bewundernswert, wie sie damit umgegangen ist. Dieses „Kinderbuch“ hätte es nicht gebraucht…

Eigentlich weiß man bereits auf der ersten Seite, die einen Brief der heutigen Mariah an ihr Kindheits-Ich enthält, was einen erwartet - ich hätte das Buch direkt weglegen sollen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte die Sprache im Buch - zum Vorlesen ist es aufgrund holpriger Formulierungen mit erzwungenen Reimen ohne sinnhaftes Versmaß nicht geeignet.

Ich kann von einem Kauf dieses Buches wirklich nur abraten. Lest es auf keinen Fall Kindern vor, denn es könnte verstörend wirken!

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