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Veröffentlicht am 21.09.2023

Die Ruhe vor dem Sturm zieht auf

Mondklinge (Band 6 der Feywind-Saga)
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Feywind hätte nach allem, was ihm mittlerweile passiert ist, wahrscheinlich mit allem gerechnet, aber nicht damit: Sein Held aus Jugendtagen Dabenas Mondklinge steht leibhaftig vor ihm. Doch irgendwas ...

Feywind hätte nach allem, was ihm mittlerweile passiert ist, wahrscheinlich mit allem gerechnet, aber nicht damit: Sein Held aus Jugendtagen Dabenas Mondklinge steht leibhaftig vor ihm. Doch irgendwas scheint mit ihm passiert zu sein, denn er kann sich an seine Heldentaten nicht mehr erinnern. Mehr noch greift er Feywind und seine Gefährten an und setzt sie unter Druck, seine Geliebte im Tempel der Auferstehung wiederzuerwecken. Währenddessen schmiedet Valdor Parimar im Dienste des Emirs Pläne, um das Westreich endgültig zu unterjochen, aber wird zwischenzeitlich davon abgelenkt, denn die Dämonen seiner Vergangenheit haben ihn eingeholt.

Mittlerweile habe ich wahrscheinlich schon alles gesagt, was man zur Feywind-Reihe sagen kann, denn jedes Buch ist für mich eine absolute Herzensempfehlung. Ich mag die Bücher und begleite Feywind und seine Gefährten gerne auf ihren Abenteuern. Dies birgt natürlich nach jedem Band die Gefahr, dass ich mit bestimmten Entwicklungen oder Charakteren nicht zufrieden bin, denn mittlerweile sind mir Charaktere wie Shnurk, Cass oder Valdor Parimar sehr ans Herz gewachsen und ich möchte nicht, dass ihnen etwas passiert.

In diesem Band musste ich weniger Angst, um sie haben, wenn es auch wieder Situationen gab, in denen es eng wurde, allerdings habe ich etwas Angst vor dem nächsten und damit letzten Band der Reihe. Denn dieser nun sechste Band hat sich wie ein Auftakt zu einer bevorstehenden Schlacht angefühlt und in mir damit ein ungutes Gefühl geweckt. Der Krieg zwischen dem Ost- und Westreich findet bald statt und auch die Dämonenfürsten in der Hölle werden sich bald einig, wer den ewigen Konflikt für sich entscheiden wird.

Aber zuvor gibt es auch noch einige Entwicklungen, die ich ziemlich cool fand. Allem voran der Umstand, dass Valdor Parimar endlich einen Weg findet, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Wenn auch anders, als ich vermutet hätte. Schon in den früheren Bänden wurde immer mal wieder deutlich, dass Valdor Parimar eine düstere Vergangenheit hat, in der seine kleine Schwester eine entscheidende Rolle spielt. Er selbst scheint wahrscheinlich die ganze Zeit davon ausgegangen zu sein, dass er darüber hinweggekommen ist und dann taucht in diesem Band die kleine Elhara auf, die ihn sehr an seine kleine Schwester erinnert. Obwohl er gänzlich andere Sorgen hat, z.B. dem Emir treu zu Diensten zu sein, muss er sich nun mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, was ihm alles andere als behagt. Ich fand es dagegen großartig, denn so sieht man Valdor Parimar von einer gänzlich anderen Seite als immer nur als Griesgram.

Aus diesem Grund kann ich auch diesen Band wieder nur empfehlen für diejenigen, die so wie ich einfach nicht genug von Feywind und seinen Gefährten bekommen können.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so muss, wie andere Menschen.

Dreizehnfurcht
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Moritz Bang (Momme) hat ein Problem, und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Dadurch ist ihm ein normales Leben nicht möglich und auch Briefe, die z.B. mit einem Poststempel versehen sind, der die Zahl ...

Moritz Bang (Momme) hat ein Problem, und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Dadurch ist ihm ein normales Leben nicht möglich und auch Briefe, die z.B. mit einem Poststempel versehen sind, der die Zahl 13 enthält, werden von ihm ignoriert. Doch als er einen Brief mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommt, das an einem 13. September um 13 Uhr stattfinden soll, versucht er seine Angst zu überwinden und die Schwanenstein GmbH, um einen erneuten Termin zu bitten. Dies ist kein Problem und so zieht Momme als Haushüter für eine Villa an den Stadtrand ohne zu wissen, dass er damit die Schwelle in ein anderes Leben überschreitet.

Ich selbst leide zwar nicht unter der Angst vor der Zahl 13, aber jedes Mal, wenn „Freitag, der 13.“ bevorsteht, werde ich darauf hingewiesen, dass ich an diesem Tag auf mich aufpassen soll, da die Menschen diesen Tag scheinbar mit einem nahenden Unheil verbinden, ähnlich dem Aberglauben, dass es Unglück bringt, wenn man eine schwarze Katze sieht. Dadurch gibt es z.B. auch keine 13. Sitzreihe im Flugzeug oder einen 13. Stock in einem Gebäude. Deswegen fand ich das Buch „Dreizehnfurcht“ auch direkt interessant, als ich gelesen habe, dass der Protagonist Angst vor der Zahl 13 hat, da ich gehofft habe, nun endlich auch Antworten darauf zu erhalten, warum die Zahl 13 ein so schlechtes Image hat.

Dabei gehört Momme wohl zu denjenigen, die wirklich eine extreme Angst vor der Zahl 13 entwickelt haben. Denn er kann keinen Job annehmen, da die Zahl 13 ihn überallhin verfolgt. Auch ins Jobcenter, in der er eine Nummer ziehen muss, um überhaupt mit einem Mitarbeiter sprechen zu können. Sein einziger bisheriger Job im Call-Center war von wenig Erfolg gekrönt, da er nicht den Anruf von Telefonnummern entgegennehmen konnte, die die Zahl 13 enthalten hatten. Ebenso versucht er so gut es geht „13. Dinge“ zu überspringen, wie Treppenstufen oder Zimmertüren und trotzdem wird er immer wieder mit der Zahl 13 konfrontiert.

Dagegen hilft nur bis 120 zu zählen, da dies die stärkere Drei ist oder er macht sich einen „Neunkräutertee“ zur Beruhigung oder er klopft gegen die Angst an. Alle Dinge erscheinen ungewollt komisch, sodass ich automatisch schmunzeln musste, dabei kämpft Momme gegen eine reale Angst an und leidet darunter.

Deswegen ist es gut, dass Momme den Job als Haushüter annimmt, denn so erhält er Kenntnis von einem geheimen Stadtteil von Berlin „Dreizehneichen“, der das Gegenteil zur modernen Metropole bietet. Elektrizität ist dort verboten und statt Fortschritt wird die Rückkehr zur ewigen Wahrheit gepredigt. Frauen tragen, wie früher graue oder braune Gewänder mit Hauben und Hüten und auch generell wirkt der Stadtteil, wie aus der Zeit gefallen. Ebenso ist auch Medizin verboten.

Gerade letzteres verursacht bei vielen Bewohnern Verdruss, denn Krankheiten können so nicht geheilt werden und sie müssen mitansehen, wie Menschen sterben, obwohl ihnen nach dem derzeitigen medizinischen Wissensstand hätte geholfen werden können. Aus diesem Grund entsteht eine Widerstandsorganisation „die Schwestern“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Medizin nach Dreizehneichen zu schmuggeln. Auch Momme wird in diese Organisation mithineingezogen, als die kleine Minna krank wird, die Tochter des Paares, das Momme in Dreizehneichen aufgenommen hat. Es entsteht ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, denn Momme wird auch schon von Oberst Falke in Dreizehneichen gesucht, da kein Mensch einfach so die Tore nach Dreizehneichen nutzen darf.

Ich fand dieses Katz-und-Maus-Spiel sehr interessant, denn alles ist miteinander verbunden und man sieht auch gleichzeitig, die Entwicklung von Momme, der sich von einem angsterfüllten Mann in einen Mann verwandelt, der für diejenigen in den Kampf zieht, die ihm etwas bedeuten. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, warum man sich vor der Zahl 13 fürchten sollte.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Üble Nachrede verlöscht das Licht des Herzens und erstickt das Leben der Seele.

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Zeus, der ein zügelloses Leben führt, um mit zahlreichen Frauen viele Götterkinder zu erschaffen, hat nach einem Stelldichein mit einer Frau besonders Angst. Metis prophezeit ihm, dass sie eine Tochter ...

Zeus, der ein zügelloses Leben führt, um mit zahlreichen Frauen viele Götterkinder zu erschaffen, hat nach einem Stelldichein mit einer Frau besonders Angst. Metis prophezeit ihm, dass sie eine Tochter gebären wird, die alle außer ihrem Vater an Weisheit übertreffen wird und nach ihr einen Sohn, der König über die Götter und Sterblichen sein wird. Zeus versucht daraufhin alles in seiner Macht Stehende zu tun, um diesem Schicksal zu entgehen und entledigt sich Metis. Doch sie hat vorgesorgt und Medusa zu ihren Gorgonen Schwestern Euryale und Stheno gebracht, die sich nun der Aufgabe annehmen, einen menschlichen Säugling großzuziehen.

Im Laufe meines Lebens sind mir die griechischen Götter schon oftmals begegnet. Ob in Büchern, Filmen oder Spielen immer wieder tauchten sie als Referenz auf. Und obwohl ich kein spezifisches Detailwissen darüber habe, welche Geschichten über welchen Gott kursieren, so sind die Götter mir ein Begriff und ich kann grob ein kategorisieren, warum sie gerade erwähnt werden. Auch über Medusa habe ich schon einige Geschichte gehört, wenn sie auch immer als die „Böse“ darin dargestellt wurde. Im Fall von „Stone Blind“ hat mich deshalb der Klappentext sofort angesprochen, in dem es heißt „sie werden ein Monster aus dir machen“. Dadurch musste ich mich unweigerlich fragen, ob die bisherige Darstellung von Medusa ihrer eigentlichen Figur Unrecht getan hat und sie vielleicht nicht die „Böse“ ist.

In „Stone Blind“ begleitet man am Anfang Medusa, die von ihren Schwestern Euryale und Stheno aufgezogen wird und nicht ganz verstehen kann, warum sie nicht wie ihre Schwestern aussieht. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wer sie eigentlich ist und muss sich als Laune der Natur verstehen, denn sie ist weder ein richtiger Mensch noch eine Gorgone. Sie wird im Laufe der Zeit auch immer hübscher, was vor den Göttern nicht unbemerkt bleibt. Poseidon nähert sich ihr und will sich ihrer habhaft werden, doch sie weist ihn zurück und tritt damit in der Folge einige nicht besonders schöne Ereignisse los. Dabei bleibt es zu jeder Zeit spannend, da man nicht absehen kann, was wohl als Nächstes passieren wird.

Denn das Verhalten der Götter ist oftmals unvorhersehbar und sehr grausam. Sowieso werden die Götter in diesem Buch in keinem guten Licht dargestellt. Sie sind rachsüchtig, brutal, egoistisch und zügellos. Vor allem Zeus scheint nur damit beschäftigt zu sein, Frauen zu vergewaltigen, um viele Götterkinder zu zeugen. Sehr zum Leidwesen seiner Frau Hera, die aber auch ihrerseits Intrigen spinnt und versucht, die Entgleisungen ihres Ehemanns wieder abzumildern.

So wundert es nicht, dass auch das Schicksal von Medusa unter keinem guten Stern steht und sie aus Eifersucht von Athene in ein Monster verwandelt wird, das in der Folge von einem Helden gejagt wird. Ich hatte unweigerlich Mitleid mit Medusa, denn eigentlich kann sie doch zu keiner Zeit etwas dafür, wie sie in diese Welt geboren wurde. Immer bestimmen andere über ihr Schicksal und sie kann nie entscheiden, was sie eigentlich vom Leben möchte. Allerdings gehört wohl die Tragik zur griechischen Mythologie dazu.
Darüber hinaus fand ich es auch spannend, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und in 5 Akten unterteilt wurde, ähnlich dem 5-Akt Schema eines Dramas.

Alles in allem hat mir das Buch in seiner gänzlichen Darstellung sehr gut gefallen und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der die Geschichte von Medusa aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachten möchte.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Nicht die Menschen, die immer gewinnen sind die stärksten, sondern die die niemals aufgeben.

Aurélie und die Nähwerkstatt der Träume
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Ein tragisches Ereignis in der Kindheit zwingt Aurélie noch Jahre später dazu, sich vor anderen Menschen zu verstecken. Obwohl sie wunderschöne Kreationen in ihrem eigenen Nähstudio entwirft, die ihren ...

Ein tragisches Ereignis in der Kindheit zwingt Aurélie noch Jahre später dazu, sich vor anderen Menschen zu verstecken. Obwohl sie wunderschöne Kreationen in ihrem eigenen Nähstudio entwirft, die ihren Trägerinnen neuen Mut geben und auch ihre beste Freundin ihr gut zuredet, traut sich Aurélie nicht nach draußen. Erst mit dem Auftauchen von Luc, dem Erben des Fournier-Imperiums, schafft sie es, Stück für Stück ihre Welt zu erweitern. Doch Neid und Missgunst verfolgen sie bis zum Nachwuchswettbewerb von Fournier. Wie soll Aurélie das nur schaffen?

Da ich selbst gerne nähe, lese ich auch dementsprechend gerne Bücher, in denen es um dieses fabelhafte Hobby geht. Darüber hinaus bietet dieses Buch auch noch die Besonderheit, dass einige Schauplätze im Buch in Paris sind, eine der bedeutendsten Städte für Mode. Dadurch wurde das Buch noch interessanter für mich und ich habe mich gerne mit Aurélie auf die Reise in ihr neues Leben begeben.

Doch zunächst muss Aurélie noch einige persönliche Hürden überwinden. Am Anfang versteht man noch nicht sofort, warum sie sich von der Außenwelt abkapselt und sogar der alltägliche Einkauf für sie eine regelrechte Tortour ist. Erst nach und nach kommt man ihrem Geheimnis auf die Spur, dass sie versucht, so gut es geht vor Fremden zu bewahren. Ich fand es klasse, wie man nach einer Zeit herausfindet, unter welchem „Problem“ Aurélie leidet, ohne, dass man explizit darauf hingewiesen wird.

Nur ihre beste Freundin weiß um ihr Geheimnis und versucht sie so gut es geht in ihrer Nähwerkstatt zu unterstützen. Allerdings merkt man ziemlich schnell, dass es nicht ihr Traum ist, die Nähwerkstatt am Laufen zu halten, sondern ihre Leidenschaften in einem gänzlich anderen Bereich liegen. Doch Aurélie mit der Nähwerkstatt allein zu lassen, bringt sie auch nicht über sich.

Erst mit dem Auftauchen von Luc ändert sich einiges. Nicht nur, dass Aurélie die Möglichkeit erhält, an einem Designwettbewerb des Hauses Fournier teilzunehmen, sondern auch, dass sie endlich jemanden trifft, der die gleichen Interessen wie sie hat. Obwohl sie sich nie treffen, schreibt Luc ihr an die E-Mail-Adresse der Nähwerkstatt Mails und damit beginnt für Aurélie eine aufregende Zeit, denn endlich interessiert sich jemand für sie und ihre Leidenschaften.

Mir war Aurélie von Anfang an sympathisch, denn man merkt zwar, dass sie unter ihrem schweren Schicksal leidet, aber gleichzeitig den Mut in sich hat, etwas an ihrer Situation zu ändern. Sie möchte sich der Welt da draußen zeigen, denn sie ist Stolz auf das, was sie geschaffen hat. Ich fand Aurélies Stärke sehr bewundernswert und habe mit ihr mitgefiebert, als sie ihre Kreationen auf der Mode Show des Hauses Fournier präsentiert.

Luc ist da schon von einem gänzlich anderen Charakter, denn er traut sich jahrelang nicht, seinem Vater davon zu erzählen, wie er das Haus Fournier designtechnisch verbessern will. Er flüchtet sich lieber in belanglose Beziehungen und sucht die Schuld bei seinem älteren Bruder, der eigentlich nichts für das Zerwürfnis zwischen ihm und ihrem Vater kann. Wie gut, dass er auf Aurélie trifft und sich eine Scheibe Mut abschneiden kann.

Alles in allem kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal eine Geschichte zum Träumen braucht und sich von der Modemetropole Paris verzaubern lassen möchte

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Jede Reise hat ein Ende, aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.

Paper Girls SC
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Die 12-jährigen Mädels KJ, Erin, Tiffany und Mac stehen jeden Morgen auf, um als „Zeitungsjungen“ ihr Taschengeld aufzubessern. Doch am Halloween-Morgen des Jahres 1988 wird ihr Weltbild in den Grundfesten ...

Die 12-jährigen Mädels KJ, Erin, Tiffany und Mac stehen jeden Morgen auf, um als „Zeitungsjungen“ ihr Taschengeld aufzubessern. Doch am Halloween-Morgen des Jahres 1988 wird ihr Weltbild in den Grundfesten erschüttert, denn sie entdecken eine Zeitreisekapsel, die sie unbeabsichtigt durch die Zeit schleudert. Als sei das Erwachsen werden nicht schon kompliziert genug, treffen sie nun auf Außerirdische, Zeitreisende und andere Wesen, die ihnen nach dem Leben trachten und müssen einen Weg finden, wie sie wieder in das Jahr 1988 zurückkehren können.

Nachdem ich erfahren habe, dass Amazon Prime eine Serie zu den „Paper Girls“ plant, musste ich unbedingt vorher noch die Comics lesen. Dabei hätte ich nie für möglich gehalten, wie unterhaltsam dieses „Zeitreiseabenteuer“ wird. Zwar musste ich mich zunächst an den etwas ungewöhnlichen Zeichenstil gewöhnen, doch mit der Zeit hat mir dieser Stil immer besser gefallen.

Die Gesamtausgabe enthält alle erschienenen Comic-Ausgaben von Paper Girls, die mit ganzfarbigen Seiten voneinander getrennt worden sind. Dadurch konnte ich ohne Unterbrechung mit KJ, Erin, Tiffany und Mac auf eine Zeitreise gehen und im Hinblick auf die Komplexität dieser Geschichte ist dies auch sehr empfehlenswert. Denn die Mädels reisen nicht nur in die Zukunft der 2000er, sondern auch in die Steinzeit oder in eine Zwischenwelt und treffen dabei auf ihre anderen Ichs. Dies ist am Anfang sehr verwirrend und man bekommt nur wenige Informationen darüber, wie die Freundinnen wieder in ihre Zeit 1988 zurückkehren können, doch mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran und es macht einfach Spaß herauszufinden, in welche Zeitebene es die Paper Girls nun wieder verschlägt.

Dabei wirken die Mädels eigentlich nie ihrem Alter entsprechend, sondern agieren besonnen und verstehen die Tragweite ihres Handelns. Sie werden zu Heldinnen, die ihre Welt vor ihrem Ende retten müssen. Vor allem mochte ich Erin sehr gerne. Sie trifft schon relativ früh ihr älteres Ich und merkt, dass sie viele Dinge, die sie sich jetzt vorgenommen hat, nie umsetzen wird. Doch anstatt traurig darüber zu sein, sagt sie ihrem älteren Ich, dass sie stolz auf sich ist und sie sich keine Gedanken machen muss, dass sie enttäuscht wäre.

Ebenso hat mir gefallen, dass viele „moderne Themen“ in diesem Comic Platz gefunden haben. Sei es die Frage nach der sexuellen Orientierung oder Identität oder auch der „Body Positivity“. Die Mädels sprechen ganz normal über die eigene Periode oder Homosexualität, obwohl sie aus einer Zeit stammen, die zwar schon offener war, aber noch lange nicht so wie heute. Ich fand das schön, denn so hat man auch gesehen, dass diese Mädels die Zukunft sind und für diese Zukunft kämpfen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie diese Geschichte nun in der Serie umgesetzt worden ist und kann nur jedem empfehlen, auch mal auf eine verrückte Zeitreise mit den Paper Girls zu gehen.

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