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Veröffentlicht am 19.02.2018

Oldschool oder Uptodate

Die Farbe von Milch
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Wer den Klappentext dieses kleinen, feinen Buches gelesen hat, kennt eigentlich schon den Großteil der Geschichte.

Bauerntochter Mary, die jüngste von vier Töchtern und dank ihres lahmen Beines auch die ...

Wer den Klappentext dieses kleinen, feinen Buches gelesen hat, kennt eigentlich schon den Großteil der Geschichte.

Bauerntochter Mary, die jüngste von vier Töchtern und dank ihres lahmen Beines auch die für ihren Vater entbehrlichste, wird ins Pfarrhaus geschickt um bei der Pflege der kranken Pfarrersfrau zu helfen.

Mary ist nicht zuletzt aufgrund ihrer unverblümten ehrlichen Art nicht unebedingt beliebt bei ihrer Familie (sieht man mal von ihrem Großvater ab) oder ihren Mitmenschen. Dabei ist sie eine wirklich liebenswerte Person, die ihr Herz auf der Zunge trägt und immer sagt was sie denkt.

Dass sie damit bei vielen Leuten aneckt, liegt nicht zuletzt an der Zeit, in der sie lebt. Im 19. Jahrhundert hatte die Frau nunmal noch nicht viel zu sagen, ihr Leben wurde so lange durch ihren Vater bestimmt, bis ein anderer Mann diese Rolle übernahm, sei es ein Ehemann oder ein Dienstherr. Mary bricht somit in mehrer Hinsicht aus diesem vorgefertigten Rollenschema aus: sie lässt sich nur ungern etwas vorschreiben und rebelliert zumindest in Gesprächen gegen ihre Arbeitgeber und ihren Vater.

Nell Leyshon hat ein außergewöhnliches Buch geschrieben: Die Geschichte wird aus Marys Sicht erzählt, ist also in relativ einfacher Sprache gehalten und schildert unaufgeregt ihre Erlebnisse. Man sollte also keinen spannungsgeladenen Roman erwarten. Es ist eine ruhige Geschichte, nimmt nur zum Ende hin an Fahrt auf, besticht aber gerade dadurch, dass Mary ihr Schicksal so ruhig akzeptiert.

Fazit: Gerade in unserer heutigen Zeit, wo Debatten wie "#metoo" oder "Time's up" die Gemüter erhitzen und starke Frauen en mode sind, ist dieses Buch brandaktuell, obwohl es auf den ersten Blick ja in einem vergangenen Jahrhundert spielt und man meinen sollte, dass solche Geschlechterklischees der Vergangenheit angehören.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Classic at its best

Zu viele Köche
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Wie man ja auch im Kino sehen kann (ich denke da nur an die Agatha Christie-Verfilmung "Mord im Orientexpress"), kommen die klassischen Krimis wieder in Mode. Da wundert es nicht, dass sich Klett-Cotta ...

Wie man ja auch im Kino sehen kann (ich denke da nur an die Agatha Christie-Verfilmung "Mord im Orientexpress"), kommen die klassischen Krimis wieder in Mode. Da wundert es nicht, dass sich Klett-Cotta dazu entschlossen hat, die Klassiker von Rex Stout in neuem, zugegeben wunderschönem Gewand neu aufzulegen. Denn warum sollte sich das, was in den 70ern schon ein Erfolg war, nicht erneut verkaufen lassen?

Und nicht zuletzt mit "Zu viele Köche" sollten sie auch Erfolg haben.
Das Buch ist eine klassische Whodunnit-Geschichte: Wenn sich die 15 besten Köche treffen um ihr Können zu zeigen, dann kann das doch nur in einem Mord enden, oder? Zum Glück haben sie Nero Wolfe und seinen Sidekick Archie Goodwin als Gäste zu diesem Treffen eingeladen, die sich mehr oder weniger freiwillig an die Lösung dieses Mordfalles machen.

Okay, bei so vielen Verdächtigen fällt einem der Durchblick manchmal etwas schwer. Die Geschichte macht aber trotz allem so viel Spaß, was nicht zuletzt am Wortwitz der Figuren liegt.

Manchmal merkt man der Story ihr Alter an, wenn es zum Beispiel um Themen wie Rassentrennung oder die Stellung der Frau in der Gesellschaft geht.

Im großen Ganzen ist es aber trotz allem ein spannendes, kurzweiliges Buch, mit dem man seinen Spaß haben kann und das zudem auch noch eine optische Bereicherung fürs Bücherregal ist!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Ein Wohlfühlroman

Feel Again
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Dieses Buch kam für mich mit relativ wenig Spannung, dafür aber umso mehr Gefühl daher. Es zu lesen ist nicht wirklich aufregend, die Handlung an sich (wenn man den Klappentext liest) auch nix, was man ...

Dieses Buch kam für mich mit relativ wenig Spannung, dafür aber umso mehr Gefühl daher. Es zu lesen ist nicht wirklich aufregend, die Handlung an sich (wenn man den Klappentext liest) auch nix, was man in ähnlicher Form nicht schonmal gelesen hätte und doch verzaubert es einen.

Sawyer und Isaac schließen einen Deal ab: Dafür, dass sie ihn für ihr Abschlussprojekt fotografieren und dokumentieren darf, hilft sie ihm dabei, selbstbewusst zu werden und Erfolg bei den Ladies zu haben. Klingt ja ganz simpel, würden ihnen nicht früher oder später ihre Gefühle füreinander in die Quere kommen...

Die Figuren waren für mich wirklich sehr autentisch dargestellt, ihre Gefühlswelt war eindringlich, aber auch nicht zu schwülstig beschrieben und beide waren mir wirklich sehr sympatisch. Besonders mit Sawyer konnte ich sehr gut mitfühlen, da ich selbst zu Schulzeiten nicht sehr beliebt war. Mir hat es aber gefallen, dass sie trotz des Gegenwindes vonseiten ihrer Komilitoninnen ihrem Stil stets treu geblieben ist.

Die Geschichte an sich hatte keine wirklich überraschenden Wendungen, musste sie aber auch nicht, da es bei diesem Buch ja auch weniger auf die Rahmenhandlung als mehr um die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren geht.

Alles in allem ist das Buch ein schöner Liebesroman geworden, der einen mit einem wohligen Gefühl im Bauch zurück lässt.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Unerwartet, aber reizend

Dragon Sin
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Dass sich G. A. Aiken in ihrem fünften Band der Serie diesem Paar widmet, kam für mich doch etwas unerwartet, da Vigholf für mich nicht unbedingt zu den erwähnenswertesten Drachen dieser Reihe zählte, ...

Dass sich G. A. Aiken in ihrem fünften Band der Serie diesem Paar widmet, kam für mich doch etwas unerwartet, da Vigholf für mich nicht unbedingt zu den erwähnenswertesten Drachen dieser Reihe zählte, auch Rhona war mir vorher noch nicht aufgefallen.

Umso schöner ist die Geschichte geworden, die G. A. Aiken um diese beiden herum gesponnen hat. Sie sprüht wie immer vor Witz und Humor, lässt aber auch die Spannung nicht vermissen.

Fazit: Eine kleine geheime Perle des Aikschen Dragon-Universums, die unbedingt lesenwert ist!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Schweres Los?!

Dragon Fire
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Mit Keita hat Ragnar nicht gerade ein leichtes Los gezogen: Die Drachenprinzessin führt sich genau wie eine solche auf. Sie ist stolz, lässt sich nichts sagen, ist sich ihrer Wirkung auf männliche Vertreter ...

Mit Keita hat Ragnar nicht gerade ein leichtes Los gezogen: Die Drachenprinzessin führt sich genau wie eine solche auf. Sie ist stolz, lässt sich nichts sagen, ist sich ihrer Wirkung auf männliche Vertreter ihrer Art wohl bewusst...und wird doch von allen immer nur unterschätzt (was sie sehr gut zu nutzen weiß). Bis die beiden also zusammen finden, liegt noch ein starkes Stücck Arbeit vor ihnen!

Das Buch sprüht nur so vor Wortwitz und Humor- es macht unheimlich viel Spaß, den beiden beim Streiten und umeinander-herum-schleichen zu beobachten.

Auch wenn Keita nicht gerade das Lieblingsmitglied der Familie für mich ist, lernt man sie doch im Laufe des Buches wesentlich besser kennen und lieben- ein absolutes Muss für alle Drachenfans!!!