Profilbild von Lisa_V

Lisa_V

Lesejury Star
offline

Lisa_V ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lisa_V über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Für alle die noch nicht vollständig vegetarisch oder vegan leben

Beinahe vegan
0

Die Idee hinter dem Kochbuch „Beinahe vegan: 90 % pflanzlich - 100% nachhaltig“ von Martin Kintrup finde ich wirklich super. Um die eigene Klimabilanz in der Waage zu halten, wird der tierische Anteil ...

Die Idee hinter dem Kochbuch „Beinahe vegan: 90 % pflanzlich - 100% nachhaltig“ von Martin Kintrup finde ich wirklich super. Um die eigene Klimabilanz in der Waage zu halten, wird der tierische Anteil deutlich reduziert. Da aber weiterhin alles erlaubt ist, fühlt sich das Ganze überhaupt nicht nach Verzicht an. Zunächst startet das Buch mit einem ansprechenden Vorwort, der Autor erklärt dabei wie eine 90 % pflanzliche Ernährungsweise aussehen könnte. Und dies ist überraschenderweise gar nicht so kompliziert wie gedacht. Konkrete Beispiele dafür sind außerdem die nachfolgenden Rezepte. Diese benötigen nur 10 % tierische Zutaten, können aber auch ganz vegan zubereitet werden. Für letzteres hätte ich mir noch etwas kreativere Ideen des Autors gewünscht, oft ist sein Rat nämlich einfach nur ein veganes Ersatzprodukt zu verwenden. Wer allerdings gerne und viel kocht, findet sicher auch gesündere und trotzdem vegane Alternativen.
Allgemein fällt leider auf, das nicht alle Rezepte so richtig gesund oder ausgewogen sind. Selbst bei herzhaften Rezepten wird häufig Zucker als Geschmacksverstärker verwendet. Auch hier habe ich die ausprobierten Rezepte angepasst, die Ergebnisse haben dennoch überzeugt und wirklich lecker geschmeckt. Positiv sticht auf jeden Fall die große Rezeptvielfalt heraus. Ideen aus unterschiedlichsten Länderküchen, versprechen bunte und abwechslungsreiche Ergebnisse. Ich denke das hier doch für jeden Geschmack etwas dabei ist. Auch die grafische Gestaltung des Buchs gefiel mir soweit gut. Layout und Fotos wirken modern und die Zubereitungstexte sind gut nachzuvollziehen. Die Zubereitungszeit ist auch angegeben und liegt meistens zwischen 30 und 60 Minuten. Perfekt also für eine schnelle Alltagsküche! Ein kleiner Minuspunkt ist allerdings das nicht jedes Rezept durch ein Foto ergänzt wird, mehrmals gibt es Doppelseiten mit zwei Gerichten, aber ohne passendes Bild. Für mich in einem Kochbuch ein absolutes Muss, denn bei der Auswahl was nachgekocht werden soll, orientiere ich mich doch gerne an appetitlich aussehenden Fotos. Trotzdem haben mich die bisher ausprobierten Gerichte so sehr überzeugt das ich gute 4 Sterne vergeben kann. Auch der Ansatz des Buchs ist super und sollte viel häufiger Anwendung finden!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2023

Berührend, voller starker Emotionen und thematisch mal was ganz Anderes

Alle Farben meines Lebens
0

„Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern ist bei weitem kein reiner Wohlfühlroman, gefiel mir aber grade durch seine Tiefgründigkeit sehr gut. Wie der Titel schon verrät geht es um alle Farben des ...

„Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern ist bei weitem kein reiner Wohlfühlroman, gefiel mir aber grade durch seine Tiefgründigkeit sehr gut. Wie der Titel schon verrät geht es um alle Farben des Lebens, welche Hauptprotagonistin Violet auch tatsächlich sehen kann. Hinter den vielfältigen Farben welche in der Geschichte alle Menschen umgeben, verbergen sich unterschiedliche Gefühle und auch deren jeweilige Aura. Da Violet in wirklich schwierigen Familienverhältnissen aufwächst beginnt das Buch mit einer fast schon erschlagenden Traurigkeit. Und auch im weiteren Verlauf der Geschichte überwiegen vor allem negative Gefühle. Versteht mich nicht falsch, an sich fand ich diesen Roman unglaublich gut, kraftvoll, faszinierend und sicherlich außergewöhnlich. Die Autorin schafft es, unter anderem durch ihren Erzählstil, ihre Leser:innen mitten ins Buch zu ziehen. Und so fühlte ich unglaublich stark mit Hauptprotagonistin Violet mit, wobei mich das Buch aber gerade deshalb (aufgrund der oft negativen Stimmung) stellenweise echt runterzog. Einerseits ist dies natürlich eine große Stärke, andererseits hätte ich mir persönlich in der Handlung ein paar mehr Lichtblicke gewünscht. Diese gibt es aber hauptsächlich auf den letzten Seiten. Allgemein würde ich die Lektüre durchaus als herausfordernd bezeichnen. Neben der großen Emotionalität, erfordert sie auch durch häufige Zeitwechsel Konzentration. Innerhalb der sehr langen Kapitel, springt die Erzählung teils absatzweise, zwischen Violets Kindheit, ihrem Erwachsenenleben oder sonstigen Episoden, hin und her. Erzählt wird dabei nicht chronologisch, dennoch ergibt sich im Gesamten ein stimmiges Bild. Schlussendlich konnte mich die Autorin mit ihrem Werk doch überzeugen und begeistern. Deshalb vergebe ich gute 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2023

Spannungsreich und absolut packend

Wehrlos
0

„Wehrlos“ von Nora Benrath war ab den ersten Seiten ein echter Page-Turner für mich, welcher die Spannung bis zuletzt halten konnte. Der Thriller spielt dabei mit den Angst aller Eltern, dass das eigene ...

„Wehrlos“ von Nora Benrath war ab den ersten Seiten ein echter Page-Turner für mich, welcher die Spannung bis zuletzt halten konnte. Der Thriller spielt dabei mit den Angst aller Eltern, dass das eigene Kind entführt werden könnte und ist allein deshalb keine leichte Kost. Eine große Besonderheit sind darüber hinaus die vielen verschiedenen Perspektiven, wobei der Fokus etwas mehr auf Täter:innensicht liegt, als sich um die Ermittlungen zu drehen. Zudem gibt es noch einige kurzen Kapitel aus Kindersicht welche ich allerdings etwas weniger stimmig empfand, da die Dialoge in meinen Augen eher gestellt wirkten. Der restliche Perspektivenmix gefiel mir aber ausgezeichnet, vor allem da alle Kapitel kurz gehalten waren und sich trotz der Abwechslung ein wunderbarer Lesefluss einstellte. Die Spannung ist von Beginn an unheimlich hoch, Gefahr liegt durchgehend in der Luft und so konnte ich diesen Thriller kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil liest sich noch dazu angenehm und ist sprachlich (bis auf die Kindessicht) äußerst gelungen. Zahlreiche Wendungen machen die Handlung außerdem facettenreich, wobei ich einen Teil der Enthüllungen schon eine Weile vorausahnen konnte. Trotzdem blieb das Buch für mich durchgehend fesselnd und hielt dennoch die ein oder andere Überraschung bereit. Nur das Ende hätte gerne noch etwas ausführlicher geraten dürfen, denn untypisch für das Genre, erfahren wir nicht im Detail wie sich alles auflöst und auch ob alle Beteiligten ihre gerechte Strafe erhalten bleibt offen. Aufgrund dieser Kritikpunkte, reicht es bei mir nicht ganz für 5 Sterne. Eine Leseempfehlung für Thrillerfans kann ich dennoch vergeben, da das Buch gerade was die Spannung betrifft auf hohem Niveau spielt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2022

Durchdachter Kriminalroman, welcher vor allem zum Ende hin überzeugt

Die letzte Party
0

„Die letzte Party“ von Clare Mackintosh ist die perfekte Lektüre für alle, die es gerne spannend mögen. Zunächst einmal ist das Setting ziemlich cool. Ein kleiner Ort an der walisisch englischen Grenze, ...

„Die letzte Party“ von Clare Mackintosh ist die perfekte Lektüre für alle, die es gerne spannend mögen. Zunächst einmal ist das Setting ziemlich cool. Ein kleiner Ort an der walisisch englischen Grenze, eine Feriensiedlung für Reiche und jede Menge Geheimnisse. Auch die Kulisse am See, inmitten unberührter Natur, sorgt für einen besonderen Reiz und so konnte mich von Beginn an die Atmosphäre des Krimis total einfangen. Allerdings zog sich die erste Hälfte des Buchs schon etwas hin, denn hier kommt die Handlung nur sehr langsam voran. Wir lernen nach und nach alle Beteiligten kennen und es ergeben sich die ersten Hinweise, welche aber oft erst später Sinn ergeben. Das Durchhalten lohnt sich aber allemal, denn ab der Hälfte geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Das Bild des Opfer kommt plötzlich ins wanken und mehr und mehr mögliche Motive für den Mord zeichnen sich ab. Sehr geschickt verknüpft die Autorin zahlreiche Perspektiven zu einem großen Ganzen und arbeitet darüber hinaus auch noch mit verschiedenen Zeitebenen. Und so wechseln sich die Perspektiven von Bewohner:innen der Feriensiedlung, mit denen der Einheimischen ab, aber auch die Sicht der Ermittler:innen kommt nicht zu kurz. In ihrer Gesamtheit konnte mich die Geschichte deshalb absolut überzeugen. Alles ist großartig durchdacht, voller psychologischer Finessen und ergibt am Ende absolut Sinn. Einzig für den meiner Meinung nach etwas zähen Einstieg, gibt es von mir einen Stern Abzug. Ab der Mitte konnte ich das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen und habe bis zuletzt mitgefiebert. Deshalb vergebe ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die komplexe Kriminalgeschichten mögen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2022

Mittelalterlicher Kriminalroman, mit einem Ermittler aus der Zukunft

Isengrim
0

Beim Buch „Isengrim“ von Christoph Görg handelt es sich bereits um den dritten Band einer Reihe, wobei es aber nicht unbedingt notwendig ist die Vorgängerbände zu kennen. Ich selbst erfuhr auch erst während ...

Beim Buch „Isengrim“ von Christoph Görg handelt es sich bereits um den dritten Band einer Reihe, wobei es aber nicht unbedingt notwendig ist die Vorgängerbände zu kennen. Ich selbst erfuhr auch erst während der Lektüre davon, dass die Geschichte rund um Nikki schon länger ihren Anfang nahm. Trotzdem fand ich mich in der Geschichte gut zurecht und hatte auch nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Inhaltlich gefiel mir das Buch noch dazu richtig gut. Durch den zeitreisenden Nikki und dessen Wissen, bekommt die Geschichte eine moderne Note, auch seine Ermittlungsansätze entnimmt er allseits bekannten klassischen Kriminalromanen, was teils zu amüsanten Verwicklungen führt. Denn ein gelernter Polizist ist Nikki nun mal nicht, wobei es auch die damaligen historischen Begebenheiten ihm natürlich schwer machen. Sprachlich liest sich der Roman zum Glück soweit flüssig, vollständige historische Authentizität ist nicht das Ziel, vielmehr geht es dem Autor um eine unterhaltsame und gut lesbare Geschichte. Und genau dies ist ihm auch gelungen, denn die Spannung zieht im Verlauf der Handlung kontinuierlich an und zahlreiche Wendungen machen die Lektüre bis zuletzt aufregend. Die Auflösung kommt dann auch komplex und durchweg stimmig daher. Und auch wenn das Lösen von Mordfällen im Mittelalter sicher kein Standard war, bekommen wir Leser:innen dennoch einen guten Überblick über die damaligen Möglichkeiten. Für mich als geübte Krimileserin, war der historische Aspekt auf jeden Fall eine schöne Abwechslung. Einzig die immer wieder vorkommenden detailliert geschilderten sexuellen Handlungen (teils handelt es sich auch um sexualisierte Gewalt), welche nicht immer etwas mit dem Fall zu tun hatten, minderten mein Lesevergnügen etwas, da ich diese als unnötig empfand. Im Gesamten vergebe ich deshalb gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere