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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2022

Plätschert eher vor sich hin

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Amely ist nach dem Tod ihrer Mutter sehr traurig. Doch die Landschaft am Loch Lomond hat es ihr angetan, und da ist auch noch Peter, den sie sehr mag. Und obwohl Amely eigentlich nach Edinburgh zurückfahren ...

Amely ist nach dem Tod ihrer Mutter sehr traurig. Doch die Landschaft am Loch Lomond hat es ihr angetan, und da ist auch noch Peter, den sie sehr mag. Und obwohl Amely eigentlich nach Edinburgh zurückfahren wollte, beginnt sie ganz neue Pläne zu spinnen…

Das Buch gehört zu einer Reihe über den Strickladen in den Highlands; für mich ist es der erste Band, den ich kennengelernt habe. Man kann sich gut in die Geschichte hineindenken, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen, denn die wichtigen Informationen werden wiederholt. Doch mir fehlte die Spannung, die Geschichte plätscherte eher vor sich hin, mit ein bisschen Drama zwischendrin. Der Plot ist vorhersehbar, und so hat mich das Buch kaum ins Geschehen hineinziehen können. Interessant wird das Buch mit den angehängten Details zum Stricken, denn anschließend an die Geschichte gibt es einige Beschreibungen zu Strickprojekten aus dem Buch, die nachgearbeitet werden können.

Das Buch ist leicht lesbar, doch so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Kein einfacher Weg

Anleitung ein anderer zu werden
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Édouard ist auf dem Land geboren, in einer Familie, die von extremer Armut gekennzeichnet ist. Auf der Schule ist er eher ein Einzelgänger. Doch Édouard kommt aufs Gymnasium, dort fasst er den Entschluss, ...

Édouard ist auf dem Land geboren, in einer Familie, die von extremer Armut gekennzeichnet ist. Auf der Schule ist er eher ein Einzelgänger. Doch Édouard kommt aufs Gymnasium, dort fasst er den Entschluss, aus diesem Leben seiner Familie hinauszuwachsen. Vom Dorf zieht er nach Amiens, weitere große Pläne kommen hinzu. Es ist kein einfacher Weg, den er sich ausgesucht hat…

Mit gerade mal 30 Jahren schreibt der Autor Édouard Louis seine Autobiografie, nachdem er bereits einen weiteren Roman aus seiner Kindheit veröffentlicht hat. Er ist schonungslos in seiner Anleitung für sich selbst, wie er zu einem anderen Ich gefunden hat. Das macht ihn nicht wirklich sympathisch, fand ich. Er zahlt einen hohen Preis dafür, sich in eine andere „Welt“ emporzuarbeiten, hinterlässt Freundschaften, bricht mit seiner Familie, ja, er verändert selbst seinen Namen – und bleibt doch in innerer Kommunikation mit seinem Vater gefangen. Wird er ewig von der Scham seiner Herkunft behaftet bleiben? Das Buch hat mich etwas zwiespältig hinterlassen: Die Geschichte selbst empfinde ich als sehr spannend, doch mit dem Charakter der Romanfigur wollte ich mich so überhaupt nicht anfreunden. Zwischendrin habe ich überlegt, ob ich das Buch nicht abbreche. Zu sehr wurde in meinen Augen der Fokus auf die Veränderung gelegt, da scheint mir der Charakter der Hauptfigur wie Wasser durch die Hände zu rinnen… Doch ist nicht genau das, was die Romanfigur eigentlich zum Ziel hat? Ein Ziel, mit dem ich offensichtlich nicht sehr viel anfangen kann.

Dieses Buch hat mich sehr zwiespältig hinterlassen, deshalb kann ich es nicht wirklich weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, mit dem Wissen, dass andere Leser wohl schon mehr mit diesem Buch anfangen können.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Zu viel Drama Queen

Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)
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Überraschend trifft die Studentin Maggie Leo wieder. Sie hatten sich bereits vor zwei Jahren getroffen und sich dann nach einer heißen Nacht nie wiedergesehen. Leo freut sich über dieses Wiedersehen, während ...

Überraschend trifft die Studentin Maggie Leo wieder. Sie hatten sich bereits vor zwei Jahren getroffen und sich dann nach einer heißen Nacht nie wiedergesehen. Leo freut sich über dieses Wiedersehen, während Maggie vor ihm davonlaufen will, hat sie ihm doch in jener Nacht ein riesiges Geheimnis erzählt. Doch er weiß noch längst nicht alles. Andererseits aber fühlt sie sich magisch von ihm angezogen…

Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu rezensieren. Meine Gedanken während der Lektüre waren eigentlich immer „Drama Queen...“ Während des gesamten Buches ist es mir nicht gelungen, für Maggie Sympathie zu empfinden. Erst im letzten Viertel der Geschichte enthüllt die Autorin die Gründe für Maggies Verhalten, doch das konnte keine positiven Gefühle mehr wecken. Das Buch enthält autobiografische Züge, und ich schätze den Mut der Autorin zu dieser Geschichte. Nichtsdestotrotz ist es mir mit diesem Buch nicht gelungen, echtes Verständnis für die Figur der Maggie zu entwickeln wie auch für all jene, für die sie stehen soll. Zudem hat das Buch einige Längen, hier wird so manches viel zu sehr zerredet, finde ich.

Mich konnte dieses Buch leider nicht erreichen. Schade eigentlich. Ich vergebe knappe 3 Sterne vor allem für den Mut, dieses Geschichte zu veröffentlichen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Krimi um Beutekunst aus der Nazi-Zeit

Das neunte Gemälde
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Im April 2016 wird Lennard Lomberg von einem Mann namens Dupret gedrängt, die Rückgabe eines verschollenen Gemäldes zu organisieren, das sich unrechtmäßig im Besitz einer französischen Stiftung befinden ...

Im April 2016 wird Lennard Lomberg von einem Mann namens Dupret gedrängt, die Rückgabe eines verschollenen Gemäldes zu organisieren, das sich unrechtmäßig im Besitz einer französischen Stiftung befinden soll. Kurz darauf wird Dupret tot in einem Bonner Hotel aufgefunden. Das Gemälde aber bleibt verschwunden. Lomberg gerät ins Visier von Kriminalrätin Sina Röhm, denn das Gemälde, das einst von den Nazis geraubt wurde, könnte ein unbekannter Picasso sein, und Lombergs Vater soll etwas mit dem damaligen Verschwinden des Gemäldes zu tun gehabt haben. Lennard Lomberg beschließt, den damaligen Geschehnissen auf die Spur zu kommen. Dafür taucht er immer tiefer ein in die tragische Geschichte des neunten Gemäldes. Doch es gibt noch mehr Leute, die ein Interesse an diesem Bild haben…

Das Buch ist der Auftakt einer Krimireihe um Lennard Lomberg. Der Autor Andreas Storm verbindet Kunst, Geschichte und Kriminalroman miteinander, seine Leidenschaft für diese Themen sind in jeder Zeile des Buches zu finden. Seine Ausführungen sind so detailliert geschrieben, dass ich das als schwierig beim Lesen empfand, weil ich immer wieder den roten Faden der Geschichte zu verlieren drohte. Dabei ist die Geschichte um das fiktive Bild als Beutekunst der Nazis sehr interessant angelegt, sie klingt sehr realistisch. Etwas schwer tat ich mich mit den vielen handelnden Personen wie auch den zeitlichen Sprüngen in der Erzählung.

So spannend der Plot klingt, konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Düstere Grundstimmung

Drei Tage im August
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Berlin, im August 1936: Elfie betreibt die Chocolaterie Sawade, sie zaubert aus den Zutaten die feinsten Pralinen und Schokoladen. Eine ältere Kundin beginnt, ihr die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. ...

Berlin, im August 1936: Elfie betreibt die Chocolaterie Sawade, sie zaubert aus den Zutaten die feinsten Pralinen und Schokoladen. Eine ältere Kundin beginnt, ihr die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. Dabei lüftet sie das Geheimnis einer besonderen Praline.

Es sind nicht nur Elfie und die ältere Nachbarin, die im Zentrum des Geschehens stehen, sondern auch einige weitere Nachbarn der Chocolaterie, die alle an der Straße Unter den Linden angesiedelt sind. Da sind auch der jüdische Buchhändler, der seinen Laden abgeben soll, der arabische Nachtclubbesitzer wie auch Elfies Kollegin in der Chocolaterie. Die Geschichte bildet die Atmosphäre der Zeit ab, noch spürt man den drohenden Krieg nicht, sehr wohl aber die Schikanen von Hitlers Schergen. Das gelingt zwar recht gut, aber mir fehlte die Spannung in der Geschichte. Dafür überwiegt eine düstere Grundstimmung, so dass ich die Lektüre eher als schwierig empfunden habe.

Mich hat diese Geschichte zwar gut unterhalten können, dennoch hat sie mich eher zwiespältig hinterlassen, so recht erreicht hat sie mich nicht. Ich vergebe verhaltene 3 von 5 Sternen.

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