Erschütternd
Ein Kind namens HoffnungElly Berger arbeitet als Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg. Sara Sternberg entschließt sich, ohne ihren Mann zu flüchten, denn dieser will das Haus nicht verlassen, er will die Gefahr durch die ...
Elly Berger arbeitet als Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg. Sara Sternberg entschließt sich, ohne ihren Mann zu flüchten, denn dieser will das Haus nicht verlassen, er will die Gefahr durch die Nazis nicht wahrnehmen. Doch es ist zu spät, Sara und ihr Mann werden verhaftet. Im stillen Einvernehmen mit Sara gibt Elly den Sohn der Familie als ihr eigenes Kind aus und flüchtet mit Leon zu ihren Eltern. Doch auch dort schlägt ihr der Hass der Nationalsozialisten entgegen, und sie befürchtet, dass Leon als jüdisches Kind in Gefahr ist. Deshalb entschließt sie sich, weiter zu flüchten. Sie wird mit Leon sehr lange heimatlos bleiben…
Es ist eine bittere Geschichte, die die Autorin Marie Sand hier am Beispiel von Elly Berger erzählt, eine Geschichte von Flucht, Heimatlosigkeit, von Verrat von allen Seiten, vom verzweifelten Versuch zu überleben. Elly findet ihren Weg, doch er ist nicht einfach. Mich hat die Lieblosigkeit erschüttert, die ihr entgegenschlägt, wie auch die Emotionslosigkeit, in der Ellys und Leons Geschichte erzählt wird. Sicherlich war diese Emotionslosigkeit Ellys Möglichkeit, überhaupt zu überleben, doch der Roman beschreibt sehr lange keine Gefühle, was die Geschichte schwer zu lesen macht. Die Begebenheiten dieser Erzählung beruhen sicherlich auf wahren Ereignissen, wie die Autorin zum Schluss der Geschichte noch erwähnt. Dieses Buch berührt bis ins Innerste, auch wenn es schwer fällt, sich all die Geschehnisse vorzustellen…
Mich hat das Buch über eine äußerst schwierige Zeit sehr berührt. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.