Profilbild von pfalzir

pfalzir

Lesejury Star
offline

pfalzir ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pfalzir über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2017

Gelungen

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
0

Durch Zufall wird in einem Waldstück eine weibliche Leiche gefunden. Sie scheint dort schon einige Zeit vergraben zu sein. Bei der Toten findet sich eine kleine Skulptur: ein Affe, der den Unterleib bedeckt. ...

Durch Zufall wird in einem Waldstück eine weibliche Leiche gefunden. Sie scheint dort schon einige Zeit vergraben zu sein. Bei der Toten findet sich eine kleine Skulptur: ein Affe, der den Unterleib bedeckt. Seine Bedeutung: Tu nichts Böses. Für mich neu war, dass es diesen 4. Affen gibt. Die drei anderen sind ja bekannt. Die Ermittlungen gestalten sich anfangs schwierig, da es keine Vermisste gibt, die diese Frau sein könnte. Durch Mithilfe der Medien wird die Tote als Veronika Lindenthal identifiziert. Die junge Frau wurde nicht einmal als vermisst gemeldet. Die Eltern von Veronika lehnen es selbst bei Hinweisen nach dem Leichenfund strikt ab, es könne womöglich ihre Tochter sein. Das Ehepaar Lindenthal zeigt sich lieblos und völlig desinteressiert am Schicksal ihrer Tochter. So verwundert es nicht, dass der Vater ins Visier der Ermittler gerät, denn nach einem heftigen Streit von Vater und Tochter vor zwei Jahren verliert sich jede Spur von Veronika.

Frau Löhnig ist es meiner Meinung nach gut gelungen, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. So gibt es zwei Hauptverdächtige, aber alles Nachforschen bringt keinen endgültigen Erfolg. Ich selbst hatte zufällig etwas früher die Idee des eigentlichen Täters und habe es genossen, wie sich die Ermittlungen erst von den anderen Ansatzpunkten weg auf die richtige Bahn zubewegt haben.

Ich kenne diese Krimireihe von Anfang an und habe die Entwicklung des Ermittlerteams rund um Kommissar Dühnfort ebenso wie seine Beziehung zu Gina miterlebt. So finde ich auch in diesem Band stimmig, dass ihre neue Ehe und die Schwangerschaft einen großen Raum einnehmen. In nachfolgenden Bänden werden wir die beiden wohl als Eltern erleben und zumindest Tino wird weiterhin für die Kripo München Verbrechen aufklären.

Veröffentlicht am 05.04.2017

lecker und schnell

Last Minute Vegetarisch – Richtig lecker kochen in nur 10 bis 20 Minuten
0

Mittlerweile kenne ich einige Koch- und Backbücher des Becker-Joest-Volk-Verlages und mir gefällt dieses große Format mit Schutzumschlag sehr gut. Auch Design und Schriftbild gefallen mir und die Fotos ...

Mittlerweile kenne ich einige Koch- und Backbücher des Becker-Joest-Volk-Verlages und mir gefällt dieses große Format mit Schutzumschlag sehr gut. Auch Design und Schriftbild gefallen mir und die Fotos sind appetitlich und ansprechend.
Ich selbst bin keine Vegetarierin, esse aber trotzdem gerne mal Gerichte ohne Fleisch. Ein klarer Vorteil von vegetarischen Gerichten ist sicher, dass man nie streng nach Rezept vorgehen muss. Damit meine ich insbesondere die verwendeten Zutaten. Gemüse ist schnell mal mit was Saisonalem, was Vorrätigem oder einem Lieblingsgemüse ersetzt und das Gericht bekommt dadurch einfach eine neue Variation.
Ich habe bis jetzt zwei Gerichte ausprobiert: den Ofen-Camembert und die Auberginen-Bulgur-Pfanne (bei mir mit Couscous). Beides war sehr lecker und wird sicher wieder gekocht. Außerdem sprechen mich die gebackenen Gerichte mit Teiggrundlagen wie Blätterteig, Flammkuchen u.ä. an, die ich demnächst ausprobieren werde. Auch für mich war die Auslegung der Rezepte für 2 Personen perfekt.

Eine Besonderheit dieses Buches ist die, dass zu sehr vielen Gerichten fertige bzw. halbfertige Zutaten wie Teige aus der Kühltheke oder vorgekochte Dosen-Hülsenfrüchte verwendet werden. Aber genau das sind ja die Vorteile, die ein schnelles Zubereiten ermöglichen. Wer im Alltag täglich was leckeres auf den Tisch bringen will, nutzt sicher ab und zu solche Hilfen. Das gehört bei diesem Buch zum Motto und deshalb sollte man darüber nicht meckern. Wer mag, kann ja beispielsweise die Spätzle selbst machen oder Hülsenfrüchte selbst einweichen und auf Vorrat kochen (was übrigens ein Vorschlag vorne bei den Tipps ist).

Veröffentlicht am 22.02.2017

Großartig

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
0

Obwohl das Thema dieses Buches die Sterbebegleitung ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist geprägt von liebenswerten Protagonisten. Fred Wiener bei seiner ersten Begleitung hat es mit Karla, ...

Obwohl das Thema dieses Buches die Sterbebegleitung ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ist geprägt von liebenswerten Protagonisten. Fred Wiener bei seiner ersten Begleitung hat es mit Karla, die Pankreaskrebs im Endstadium hat, wirklich nicht leicht. Nach und nach werden in diese Beziehung auch Freds Sohn Phil, der Hausmeister Klaffki und die Nachbarin Rona eingebunden. Keine der von Susann Pásztor erschaffenen Hauptpersonen ist ein perfekter Held, aber alle sind liebenswert, warmherzig und humorvoll.
Eine sehr schöne Stelle im Buch war, als Fred die Bedeutung des Titels “Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster” selbst miterlebt hat. Ich kannte diese Bedeutung nicht, finde sie aber schön und passend.
Obwohl diese besondere Geschichte unausweichlich auf den Tod von Karla hinausläuft, fand ich sie sehr angenehm zu lesen und sie hat bei mir großen Eindruck hinterlassen. Von mir eine klare Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Viel los in dieser Winternacht

Sweetgirl
1

Die Geschichte steigt sofort in die Handlung ein: schon auf Seite 21 hat Percy das vollkommen vernachlässigte Baby an sich genommen. Die 16-jährige Percy war auf der Suche nach ihrer Mutter Carletta. Sie ...

Die Geschichte steigt sofort in die Handlung ein: schon auf Seite 21 hat Percy das vollkommen vernachlässigte Baby an sich genommen. Die 16-jährige Percy war auf der Suche nach ihrer Mutter Carletta. Sie hatte einen Hinweis bekommen, dass diese bei Shelton Potter, einem Drogendealer, gesehen wurde. Ihre Mutter trifft sie nicht an, aber im Haus findet Percy ein schreiendes Baby, Jenna. Sie liegt in ihrem Bettchen vor dem offenem Fenster und ist naß von dem Schneesturm draußen, hat sich schon erbrochen und die Windeln sind übervoll. Schnell entschließt sich Percy, das Baby mit den paar Babysachen in einem Rucksack mitzunehmen und sie irgendwie ins Krankenhaus zu bringen. Die junge Mutter des Babys und Shelton Potter hat Percy unten im Wohnzimmer gesehen, vollkommen zugedröhnt und nicht in der Lage, die kleine Jenna ordentlich zu versorgen. Da ihr Truck im Schnee feststeckt, macht sich Percy zu Fuß auf den Weg. Glücklichweise lebt Portis Dale in einer Hütte in unmittelbarer Nähe, so dass sie erstmal dort auf Hilfe hofft.

Portis Dale war vor einigen Jahren mal der Lebensgefährte von Carletta, Percys Mutter. Irgendwann aber ist diese Beziehung wegen dem extremen Drogenkonsum von Carletta gescheitert. Für die beiden Töchter war diese Zeit mit Portis als Vaterersatz eine gute Zeit. Mittlerweile ist Carletta wieder stark drogenabhängig und Percy hat in den letzten Jahre einige Not mit den Eskapaden ihrer Mutter. Die ältere Schwester Starr ist mittlerweile mit ihrem Ehemann weggezogen.

Auch Portis sieht die Notwendigkeit, dass die kleine Jenna dringend medizinische Hilfe braucht und macht sich mit den beiden auf den Weg. Leider auch zu Fuß durch den Schnee, weil sein Truck in einiger Entfernung geparkt ist. Beiden ist klar, dass Shelton beim Bemerken des Verschwindens alles daran setzen wird, die Kleine wiederzufinden. Tatsächlich mobilisiert Shelton mit Versprechungen einer Belohnung einige Kumpels und so machen sich vier Kleinganoven, die sich gegenseitig an Doofheit und Gefährlichkeit überbieten, auf die Jagd.

Mir hat es viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Besonders die gemeinsame Flucht von Percy und Portis mit den gelungenen Dialogen. Oft schroff und raubeinig im Umgangston merkt man doch, dass beide sich wertschätzen. Travis Mulhauser hat ein wirklich gelungenes Debüt mit einer mutigen Hauptperson geschaffen. Optisch ist das Buch sehr ansprechend und in der Buchhandlung bringt dieses Cover sicher viele zum näheren Hinsehen und Zugreifen.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Perfektion

Brot backen in Perfektion mit Hefe
0

Wenn man das Buch in Händen hält ist es wirklich beeindruckend. Die Größe macht echt was her und ein Schutzumschlag bei einem Kochbuch ist wohl nicht Standard. Die schöne Optik vom Schutzumschlag ist nochmal ...

Wenn man das Buch in Händen hält ist es wirklich beeindruckend. Die Größe macht echt was her und ein Schutzumschlag bei einem Kochbuch ist wohl nicht Standard. Die schöne Optik vom Schutzumschlag ist nochmal auf dem eigentlichen Buch aufgedruckt und zwei Lesebändchen kann man bei der Informationsflut dieses Buches gut gebrauchen. Ganz toll finde ich übrigens das Inhaltsverzeichnis anhand der Brot-Fotos. Übersichtlicher gehts nichts. Sehr hilfreich sind die vielen Anleitungen der Arbeitsschritte in Bildform. Besonders erwähnen will ich, dass der Autor tatsächlich nur ein einziges Bild von sich selbst abbildet und den ganzen Rest der Fotos den Broten widmet. Da hab ich schon sehr gegenteiliges gesehen: ich besitze beispielsweise ein Kochbuch von einem fernsehbekannten Koch, da sehe ich gefühlt mehr Autorenfotos als Rezeptbilder.

Nun zum Brotbacken: Auf der Rückseite gibt es den Hinweis, dass dieses Backen auch für Einsteiger geeignet ist. Beim Reinlesen kamen mir da ehrlich gesagt Zweifel. Teig ansetzen, evtl. Mehlkochstück, Vorteig oder Quellstück vorbereiten, Reife- und Ruhezeit, Dehnen, Falten und Backen erschienen mir doch sehr komplexe Aufgaben. Doch wenn ich mir mein erstes Brot so ansehe, staune ich immer noch über das Ergebnis des ersten Versuches und dass nur eine erbsgroße Hefe-Kugel zum Einsatz kam. Mittlerweile habe ich drei Brote gebacken, die wunderbar geschmeckt haben. Und ich werde sicher noch weitere Backrezepte aus diesem Buch nutzen. Für mich ergibt sich die Erkenntnis, dass das Brotbacken ein komplexes Handwerk ist, aber Lutz Geißler es geschafft hat, dem Laien sehr gute und detaillierte Anleitungen an die Hand zu geben.