The other side of the sky hat mich ehrlich gesagt nicht wegen des Covers oder des Inhaltes so gelockt, selbst wenn mich beides angesprochen hat, sondern wegen des Autorinnen-Duos. Ich habe seit meiner ersten Begegnung mit den beiden keine so gute Erfahrung wie damals mehr gemacht und hoffe seitdem, ein Buch von ihnen zu finden, was meine Erinnerung noch übertreffen kann. Leider ist das auch mit dieser Geschichte nicht gelungen, was ich schade finde, denn das Potenzial war da.
Das Verweben von Fantasy und Science Fiction, von Moderne und Vergangenheit, von fortschrittlichster Technik und einer abergläubischen Kultur, die Gottheiten und Zauber verehrt, hätte ein Fest für die Lesenden werden können. Meiner Meinung nach wurde allerdings die Brücke zwischen beidem sehr brüchig gebaut, sodass ich mich als Leserin nicht getraut habe, mich vollständig darauf einzulassen, und die Verbindung nicht immer als gelungen empfand.
Zum einen dauerte es gefühlt eine kleine Ewigkeit, bis die beiden Protagonisten aufeinandertreffen, zum anderen wurden die Unbeholfenheit und Ungläubigkeit dem jeweils anderen gegenüber, welche anfangs noch ganz amüsant zu verfolgen waren, mit der Zeit anstrengend, selbst wenn es nachvollziehbar war, wie sie empfanden. Ich erwischte mich trotzdem häufig dabei, wie ich über das mangelnde Verständnis der Figuren für die Gegenseite die Augen verdreht habe.
North und Nimh könnten unterschiedlicher kaum sein, was es spannend hätte machen können, hier für mich allerdings nicht zu 100% funktioniert hat. Ich habe nur eine lockere emotionale Beziehung zwischen den beiden gespürt, keine Funken, kein Knistern. Das fand ich sehr schade, denn neben der nicht ganz so engen Bindung zueinander gelang es mir selbst auch nicht, Nähe zu den Figuren aufzubauen.
Die Idee hinter der Story war spannend, das muss ich zugeben. Allerdings fußt das ganze Drama, der komplette Konflikt der Geschichte auf einer wackeligen Behauptung, die Nimh einfach hinzunehmen bereit ist. Das war für mich kein überzeugender Sockel für dieses Konstrukt und hat mich eher geärgert als für sich eingenommen.
Trotz all dieser Kritikpunkte, die mir eigentlich das Leseerlebnis komplett hätten verhageln müssen, war ich noch neugierig. Ich mochte den Schreibstil, der zwar langatmig war, mich aber trotzdem irgendwie bei der Stange hielt, ich wollte wissen, wie es weitergeht, ich musste herausfinden, wie es endet. Es scheint einem unwahrscheinlich, wenn man hört, was ich alles negatives zu sagen hatte, aber irgendwie konnte ich das Buch beinahe leiden. Wir konnten nicht gut miteinander, aber anscheinend konnten wir auch nicht ohne einander.
Mein Fazit:
Ich beginne zu glauben, dass die Autorinnen und ich einfach nicht kompatibel sind. Mich hat das Buch nicht überzeugen können und so schließe ich mich den vielen begeisterten Stimmen leider nicht an. Aber für 2,5 von 5 Sternen reicht es noch, der Idee und meiner Neugierde wegen, die ein Indiz dafür ist, dass nicht alles schlecht gewesen sein kann.