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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2022

Aufrüttelnd, authentisch und überaus lesenswert

Behindert und stolz
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Vor der Lektüre des Sachbuchs „Behindert und stolz“ von Luisa L’Audace hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema Ableismus beschäftigt. Zwar war mir durchaus bewusst das nicht alle Menschen ...

Vor der Lektüre des Sachbuchs „Behindert und stolz“ von Luisa L’Audace hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema Ableismus beschäftigt. Zwar war mir durchaus bewusst das nicht alle Menschen gleiche Zugangsvoraussetzungen zu Bildung, kulturellem Leben und weiteren Bereichen haben, wie umfassend Ableismus allerdings in unserem Gesellschaftssystem verankert ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Und so war das Buch für mich eine augenöffnende wie auch manchmal schmerzhafte Lektüre. Denn die Autorin zeigt gezielt Missstände und Ungerechtigkeiten auf und verdeutlicht das nicht-behinderte Menschen durchaus von diesen profitieren. Ihr Schreibstil ist dabei aufrüttelnd, intensiv und sehr treffend. Man spürt dem Text die persönliche Betroffenheit der Autorin an, was ich aber als große Stärke des Buchs sehe. Denn Luisa weiß genau wovon sie spricht, da sie selbst behindert ist. Trotzdem erhebt sie keinen Anspruch auf eine allgemeingültige Perspektive, Jede:r kann Situationen anders erleben, wie sie auch immer wieder betont. Mir persönlich hat dieser sehr umsichtige Blick sehr gut gefallen, darüber hinaus ist das Buch auch einfach lehrreich. Sehr viele Lebensbereiche werden ins Blickfeld genommen und obwohl Ableismus tiefverwurzelt und komplex ist, gelingt es der Autorin ein umfassendes Bild zu schaffen und ihre Leser:innen zu informieren. Zahlreiche Begrifflichkeiten werden erklärt und die strukturelle Diskriminierung nach und nach herausgearbeitet. Eine einfach Lösung will und kann das Buch aber nicht bieten. Allerdings bietet es einen tollen Einstieg in ein Thema, welches uns alle angeht. Gerne vergebe ich deshalb volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Hochemotional, mitreißend und zum Weinen schön

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
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„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste ...

„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste Buch des Autors und der Roman kann meiner Meinung nach ohne Probleme auch ohne Vorwissen gelesen werden. Alle wichtigen Details rund um den Service des Todesboten werden erklärt, wobei im Mittelpunkt der Geschichte sowieso Orion und Valentino als neue Charaktere stehen. Ergänzt wird die Handlung außerdem noch mit weiteren wichtigen Perspektiven, mit welchen sich im Gesamten ein abwechslungsreicher und stimmungsvoller Plot ergab. Der Schreibstil war absolut meins, da er modern wirkte und sprachlich Dinge genau auf den Punkt brachte. Außerdem las er sich unglaublich flüssig und so flog ich nur so durch die Seiten. Aber auch die mitreißende Handlung sorgte dafür, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. Dabei ist die Geschichte wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Plot ließ mich lachen, weinen und durchgehend mitfiebern, wobei gerade das Ende mich doch ganz schön mitnahm. Trotz der schweren Thematik ist der Roman aber auch so lebensbejahend und positiv, dass es wirklich Freude macht ihn zu lesen. Sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene können hier etwas mitnehmen. Neben der ergreifenden Dynamik zwischen den authentischen Charakteren, beschäftigt sich das Buch auch mit gesamtgesellschaftlichen Fragen. Denn natürlich würde sich vieles verändern, wenn der Tod vorhersagbar werden würde. Die Überlegungen des Autors hierzu wirken durchdacht, äußerst klug und nehmen dennoch nicht zu viel Raum in der Handlung ein. Vielmehr ergänzen sie diese gekonnt und machen den Roman so zu einem echten Meisterwerk. Auch sonst habe ich absolut nichts zu kritisieren und bin (wie ihr hoffentlich merkt) einfach nur begeistert! Hier würde ich gerne, mehr als 5 Sterne vergeben und kann diesen wunderbaren Roman wirklich nur Allen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Stärkend, mitreißend und überaus lebensnah

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane ist ein wunderbar zeitgemäßer, tiefgründiger und dennoch amüsanter Roman. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Wohlfühlgeschichte, dennoch ...

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane ist ein wunderbar zeitgemäßer, tiefgründiger und dennoch amüsanter Roman. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Wohlfühlgeschichte, dennoch konnte mich die Vielfalt an Themen überzeugen. Es geht unter anderem um Freundschaft, Opfer/Täter-Darstellungen, Gaslighting und noch viel mehr. Witzige Dialoge, mutige Protagonistinnen und ein fesselnder Plot sorgten dann dafür, dass ich trotz der teils bedrückenden Themen gerne immer weiter las. Der Schreibstil ist zudem angenehm leicht gehalten, trotzdem wortgewandt und gefiel mir in seiner Gesamtheit ausgesprochen gut. Einziger Kritikpunkt an diesem tollen Roman ist für mich das Cover. Denn die Frau darauf, hat optisch überhaupt nichts mit unserer Hauptprotagonistin, zu tun. Die hat nämlich strohblonde Haare und trägt meistens eine Hornbrille. Wenn man schon eine Figur abdrucken muss, sollte sie meiner Meinung nach zumindest ein wenig an die tatsächlichen Charaktere erinnern. Ansonsten gibt es am Buch aber wirklich gar nichts zu meckern. Die Geschichte hat jede Menge Tiefgang, ist trotzdem unterhaltsam und wirklich abwechslungsreich. Die Seiten flogen nur so dahin und einige der Wendungen konnten mich wirklich überraschen. Deshalb vergebe ich auch gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Herrlich leichte Liebesgeschichte für Teenies und Junggebliebene

Sternstunden mit dir
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Mit dem Roman „Sternstunden mit dir“ der Autorin Evelyn Uebach habe ich mich nach Längerem wieder mal ins YA-Genre gewagt und wurde zum Glück überhaupt nicht enttäuscht. Diese wunderbar süße Geschichte ...

Mit dem Roman „Sternstunden mit dir“ der Autorin Evelyn Uebach habe ich mich nach Längerem wieder mal ins YA-Genre gewagt und wurde zum Glück überhaupt nicht enttäuscht. Diese wunderbar süße Geschichte über die erste Verliebtheit, kann man nämlich gut auch als Erwachsene lesen. Natürlich bringen die Protagonist:innen noch nicht so viel Lebenserfahrung und Reife mit, aber ich persönlich habe mich durch Kiamaras Gedankenträumereien und ihre so greifbare Verliebtheit in meine Jugendjahre zurückversetzt gefühlt. Noch dazu ist es total schön das die Geschichte zur Adventszeit in Deutschland spielt und durch zahlreiche Details für eine wunderbare vorweihnachtliche Stimmung sorgt. Sehr liebevoll überlegt und absolut stimmig wirken die zahlreichen passenden Aktionen, welche uns Leser:innen sofort in adventliche Stimmung versetzen. Die Handlung ist dabei wirklich zuckersüß, beinhaltet allerdings dennoch auch ernsthaftere Aspekte, im Gesamten ist die Stimmung aber ansprechend beschwingt. Auch der Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel sorgten für einen schönen Lesefluss. Sprachlich orientiert sich der Roman eher an einer jüngeren Zielgruppe, mit jugendsprachlichen Ausdrücken wird aber zum Glück gespart. Und so konnte mich die Geschichte wirklich durchgehend fesseln und zum Ende hin sogar überraschen. Deshalb bekommt dies hinreißend leichte Liebesgeschichte von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Hält genau was es verspricht! Romantische, aber nicht zu übertrieben kitschige Geschichte, einfach perfekt für die Winterzeit.

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Knüpft an die Handlung des Vorgängers an und ist doch ganz anders

Als die Welt zerbrach
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„Als die Welt zerbrach“ von John Boyne, erzählt die bewegende Fortsetzung des Klassikers „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Erzählt wird die Geschichte diesmal aus der Sicht von Schwester Gretel und obwohl ...

„Als die Welt zerbrach“ von John Boyne, erzählt die bewegende Fortsetzung des Klassikers „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Erzählt wird die Geschichte diesmal aus der Sicht von Schwester Gretel und obwohl die beiden Bücher eindeutig zusammengehören ist dieser neue Roman doch so ganz anders als der Vorherige. Zunächst einmal erstreckt sich die Handlung über einen viel längeren Zeitraum und beinhaltet dadurch nahezu die gesamte Lebensgeschichte der Hauptprotagonistin. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich dabei ab und so ergibt sich nach und nach ein erschreckendes, wie auch stimmiges Bild. Allumfassend ist dabei stets das Thema „Schuld“, welches sich in vielfältiger Weise durch die Geschichte zieht. Dabei gibt es nicht nur den historischen Bezug, sondern auch noch einen aktuelleren Anknüpfungspunkt. Sensibel aber doch auch direkt, werden wir Leser:innen so mit knallharten Fragen konfrontiert. Das dargestellte moralische Dilemma, empfand ich persönlich als sehr eindrücklich, da es dem Buch eine unglaubliche Tiefe verleiht. Auch erzählerisch konnte mich der Roman überzeugen. Der Schreibstil liest sich angenehm und die Wechsel zwischen den zeitlichen Ebenen sind gut gewählt und leicht erkennbar. Einzig das Ende hat mich durch seinen Heftigkeit, dann doch etwas geschockt. Um leichte Kost handelt es sich allerdings auch im Gesamten nicht, weshalb ich auch mit den abschließenden überraschenden Wendungen noch gut leben konnte. Emotional höchst bewegend geschrieben, lässt diese Geschichte sicherlich niemanden kalt und wird auch mir noch lange im Kopf bleiben. Deshalb kann ich natürlich nicht anders, als tolle 5 Sterne und eine Leseempfehlung zu vergeben!

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