Tolles Debüt, mit viel Gefühl
Schokolade aufs BrotKlappentext:
„Das Meer macht durch seine Wellen Spaß. Dort, wo das Wasser steht, sind bloß Stechmücken.“
Eines kann die unkonventionelle Kinderärztin Flora Sandig bei ihrem Neuanfang gar nicht brauchen: ...
Klappentext:
„Das Meer macht durch seine Wellen Spaß. Dort, wo das Wasser steht, sind bloß Stechmücken.“
Eines kann die unkonventionelle Kinderärztin Flora Sandig bei ihrem Neuanfang gar nicht brauchen: diesen irritierenden Kollegen. Sie hat schon genug Bälle zu jonglieren, seit sie mit ihren Kindern wieder bei den Eltern eingezogen ist.
Das Zusammenleben in der Drei-Generationen-WG bietet ausreichend Zündstoff, doch bald fliegen auch knisternde Funken zwischen ihr und dem gebügelten Julian Klee.
Eine Dienstreise nach Glücksburg an die Ostsee bringt keine Abkühlung, sondern heizt die Stimmung weiter auf. Doch nicht nur Flora verschweigt einiges, auch ihr Kollege hat Geheimnisse …
Eine romantische Komödie mit einem bunten Durcheinander aus Zimtzahnpasta, schielenden Cockerspaniels, einem Oldtimer namens Hermann sowie verhängnisvollen Buschbohnen. Und natürlich: Schokolade.
Fazit:
Mir hat Flora von Anfang an sehr gut gefallen, da sie eine unkonventionelle Frau wie mitten aus dem Leben gegriffen ist. Nach der Trennung von ihrem Ehemann, kriecht sie mit ihren Kindern erst mal bei ihren Eltern unter. Ihren Neubeginn hat sie sich irgendwie viel leichter vorgestellt. Sie muss sich in ihrem neuen Job beweisen, ihre Mutterrolle erfüllen und sich auch noch gegen die Bevormundung ihrer Eltern durchsetzen. Dann kreuzt auch noch dieser geschniegelte Oberarzt ihren Weg. Wie lässt sich das nur alles unter einen Hut bringen? Die Antwort bekommt ihr, wenn ihr dieses humorvolle Buch, das auch zum Nachdenken anregt, lest.
Der lockere und humorvolle Schreibstil sorgte dafür, dass ich die Geschichte in einem Rutsch verschlungen habe. Der Autorin ist es gelungen, den Humor, der nie platt wurde, mit dem richtigen Schuss Nachdenklichkeit und Tiefgang zu verbinden, um mich zu fesseln. Ich konnte mir Flora in ihrer chaotischen Art, sehr gut vorstellen und an vielen Stellen über sie schmunzeln. Der Spagat zwischen Familie, Arbeit und den Generationen wurde sehr gut dargestellt und ich konnte mit Flora fühlen. Als ihr dann auch noch ihr Herz in die Quere kommt, scheint ihr das Chaos über den Kopf zu wachsen. Wie soll das nur enden? Gibt es Lösungen, oder wächst ihr das Chaos über den Kopf?
Flora und Julian scheinen wie Feuer und Wasser zu sein und ziehen sich dennoch gegenseitig magisch an. Kein Wunder, dass es auch zu Verwicklungen kommt und sie sich in spritzigen Dialogen fetzen. Julian war für mich anfangs zu glatt, um dann immer sympathischer zu werden. Doch welches Geheimnis verbirgt er vor Flora? Lasst euch einfach überraschen.
Auch Floras Eltern spielen eine wichtige Rolle in dieser spritzigen Liebeskomödie. Floras Mutter hält Flora immer wieder den Spiegel vor, weil sie das Beste für ihre Tochter und ihre Enkelkinder will. Der Vater ist der ruhige Pol in der Familie, mit viel Verständnis für Flora und ihr Leben. Dennoch hat Flora auch mit ihm so ihre Probleme, da sie sich aus dem Schatten, den seine Erfolge werfen, befreien will. Kann es Flora gelingen, sich aus der Fürsorge und Allmacht der Eltern zu befreien, ohne allzu viel Porzellan zu zerschlagen?
Simona Pindeus ist es hervorragend gelungen, durch den Schreibstil und die tollen Charaktere, mich für diese Geschichte zu begeistern. Flora hüpft durch ihre kecke Art und spontanen Ideen in so manches Fettnäpfchen und bleibt immer liebenswert und authentisch. Julian fühlt sich dadurch so manches Mal dem Wahnsinn nahe und kann sich Floras Art kaum entziehen. Die Funken fliegen und so manche Überraschung wartet.
Ich habe mit dieser tollen Geschichte schöne Lesestunden verbracht und freue mich auf weitere Werke von Simona Pindeus. Von mir wohlverdiente 4,5 Sterne von 5.