Gute Idee, leider etwas langweilig umgesetzt
DeliriumLena ist 17 Jahre alt, in wenigen Monaten wird sie 18 und das bedeutet, dass sie in wenigen Monaten geheilt wird, geheilt von der Krankheit "amor deliria nervosa" oder anders gesagt: geheilt von der Liebe. ...
Lena ist 17 Jahre alt, in wenigen Monaten wird sie 18 und das bedeutet, dass sie in wenigen Monaten geheilt wird, geheilt von der Krankheit "amor deliria nervosa" oder anders gesagt: geheilt von der Liebe. Jeder 18 Jährige muss sich der Prozedur unterziehen, damit der Staat von dieser Krankheit geheilt bleiben kann, denn die Liebe töten Menschen, macht sie unzurechnungsfähig, verwirrt. Einerseits ist Lena nervös, andererseits freut sie sich auf die Heilung. Sie will nicht so werden wie ihre Mutter, verliebt und jetzt tot, durch Selbstmord, aus Liebe. Am Tag der Evaluierung trifft sie auf Alex, den geheimnisvollen jungen Mann, der sie beobachtete. Als sie mit ihrer besten Freundin, Hana, ein paar Tage später laufen geht, treffen sie wieder auf Alex und immer wieder taucht er auf einmal auf. Hana ist verwirrt, aber als sie die Narbe hinter seinem Ohr entdeckt, die Narbe des Eingriffes, ist sie beruhigt. Er ist geheilt, kann ihr also nichts anhaben, denkt sie zumindest.
Lena ist ein gewöhnliches Mädchen im Alter von 17 Jahren, außer dass ihre Mutter infiziert war und sich aus Liebe umbrachte. Sie hat eine beste Freundin, geht gerne laufen und lebt bei ihrer Tante mit ihren Cousinen. Eigentlich will sie den Eingriff hinter sich haben und endlich geheilt werden. Aber schon bei der Evaluierung gibt sie Antworten, die die Prüfer nervös machen, weil sie die Wahrheit sagt und nicht die zuvor ausgedachten und zurecht gelegten Antworten, zum Glück wird der Test durch einen Zwischenfall gestört.
Über Alex möchte ich gar nicht so viel verraten, weil jedes kleine bisschen vermutlich schon ein Spoiler wäre, auch über Hana traue ich mich nicht, allzu viel zu sagen. Aber ich kann sagen, dass mir beide Charaktere wirklich ans Herz gewachsen sind, so wie Lena.
Der ganze Roman ist in der Ich-Form aus Lenas Sicht verfasst. Ich mag den Schreibstil von Lauren Oliver nicht unbedingt sehr, in der Ich-Form ist er ertragbar. Dennoch bin ich kein großer Fan davon. Ich konnte das Buch zwar gut lesen und musste keinen Satz drei Mal lesen, ehe ich ihn verstand, aber so wirklich in den Bann gezogen wurde ich nicht.
Auch an der Umsetzung generell hadert es ein wenig. Anfangs habe ich das ganze Geschehen als spannend und aufregen aufgenommen, aber schon nach 50 Seiten wurde es ein wenig langweilig. Wirklich mitreißend wurde es dann wieder zum Ende hin, nach 200 Seiten oder so, ich weiß die genaue Seite natürlich nicht mehr. Aber diese sehr sehr lange Phase an Langweile war doch irgendwie sehr ... präsent und deutlich.
"Liebe: Sie bringt dich um, aber sie rettet dich auch."
- Seite 369
Fazit:
Eine sehr schöne Idee mit wunderbaren Charakteren. Der Schreibstil sagt mir leider nur teilweise zu und wie gesagt, fand ich das Buch im Mittelteil ziemlich langweilig, weswegen es einige Punkte Abzug gibt. Das Ende hingegen ist wirklich sehr spannend und auch der Cliffhanger überzeugt mich davon, diese Reihe fortzusetzen.