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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2022

Spannender Politthriller, der in Finnland spielt

Tage voller Zorn
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"Tage voller Zorn" skizziert die Situation, in der sich Helsinki im Jahr 2027 befindet. Es ist zu beobachten, wie die Spaltung zwischen Arm und Reich in Finnland immer mehr zunimmt. Emma Erola, die Führungsfigur ...

"Tage voller Zorn" skizziert die Situation, in der sich Helsinki im Jahr 2027 befindet. Es ist zu beobachten, wie die Spaltung zwischen Arm und Reich in Finnland immer mehr zunimmt. Emma Erola, die Führungsfigur der Linken, könnte die Lösung für diese Problematik sein. Doch der Ministerpräsident Leo Koski steht unter großem Einfluss der Gilde - einer Gemeinschaft reicher Männer, die ganz eigene Interessen verfolgen.

Großes Aufsehen erregt der brutale Selbstmord einer jungen Frau, am Abend vor einer großen Massenkundgebung. Ihr Selbstmord wird als Protestaktion gedeutet und lässt einiges ins Wanken geraten - die politische Lage heizt sich auf und spitzt sich zu. Schafft Koski es, wieder Ruhe ins Land zu bringen und eine große Katastrophe zu verhindern?

Sowohl das Cover als auch der farbig gestaltete Buchschnitt lassen "Tage voller Zorn" direkt ins Auge fallen. Thomas Oskari hat damit einen spannenden Politthriller geschaffen, der jedoch aufmerksam und bestenfalls in vielen langen Leseabschnitten gelesen wird. Durch die zahlreichen Figuren, welchselnde Perspektiven und die komplexen politischen Machenschaften habe ich einige Zeit gebraucht, um Zusammenhänge zu sehen und alles in einen Kontext zu bringen. Nach Lesepausen habe ich immer ein paar Kapitel gebraucht, um nahtlos an zuvor Geschehenes anknüpfen zu können.

Thematisiert werden die politischen Gefahren, die gerade in westlichen Gesellschaften lauern und in Ansätzen bereits jetzt zu beobachen sind. Da scheint die Fiktion gar nicht so weit weg von der Realität zu sein. Thomas Oskari unterfüttert die Geschehnisse im Buch mit politischen und wirtschaftlichen Grundlagen, die alles noch nachvollziehbarer und authentischer wirken lassen.

Gerade zum Ende hin kam Spannung auf, Oskari überraschte mit Wendungen und wenig bis nicht vorhersehbaren Auflösungen.

Wer Politthriller mag, wird hier sicherlich auf seine*ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 27.12.2022

Völlig überspitzt, aber sehr witzig

Ein Alman feiert selten allein
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Elif wird Weihnachten zum ersten Mal mit ihrem Freund Jonas bei dessen Familie verbringen. Bereits im September bekommen sie die Einladung per WhatsApp und sollen frühzeitig ihre Geschenkelisten einreichen. ...

Elif wird Weihnachten zum ersten Mal mit ihrem Freund Jonas bei dessen Familie verbringen. Bereits im September bekommen sie die Einladung per WhatsApp und sollen frühzeitig ihre Geschenkelisten einreichen. Die Essenspläne werden genauestens geplant und auch alles andere wird sehr frühzeitig und akribisch geplant.

Aylin Atmaca arbeitet sich in "Ein Alman feiert selten allein" ordentlich an sämtlichen Weihnachtsklischees, die es über deutsche Familien gibt, ab. Und auch wenn die Darstellungen in der Summe natürlich völlig überspitzt sind, hält sie deutschen Familien und ihren Weihnachtstraditionen damit den Spiegel vor. Denn sicherlich wird sich hier jede*r an irgendeiner Stelle wiederfinden und sich bei eigenen Weihnachtstraditionen und Planungsabläufen ertappt fühlen.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, streckenweise sarkastisch und lässt sich sehr gut in der Vorweihnachtszeit oder über die Feiertage lesen. Es ist interessant, die deutsche (Alman-Art), Weihnachten zu feiern, aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Veröffentlicht am 27.12.2022

Emotionaler New-Adult-Roman

We Are Like the Sea
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Zwölf Jahre lang war Lavender nicht mehr auf der kanadischen Insel Malcolm Island, wo ihr Onkel gelebt hat und sie jeden Sommer verbracht hat. Nach seinem Tod erbt Lavender das Haus ihres Onkels und kehrt ...

Zwölf Jahre lang war Lavender nicht mehr auf der kanadischen Insel Malcolm Island, wo ihr Onkel gelebt hat und sie jeden Sommer verbracht hat. Nach seinem Tod erbt Lavender das Haus ihres Onkels und kehrt dahin zurück, wohin sie nie wieder gehen wollte. Außerdem muss sie sich entscheiden, ob sie das Haus behalten oder doch verkaufen soll. Kurz nach ihrer Ankunft lernt Lavender den gutaussehenden Jonne kennen und es sprühen sofort Funken zwischen ihnen. Als er jedoch erfährt, wer sie ist, hat er erstmal nur noch Wut für sie übrig.

Der Schreibstil von Marie Niebler gefällt mir sehr gut und ich habe von Beginn an mit Lavender und Jonne mitgefühlt und mitgefiebert. Nur langsam entblättert sich die Geschichte über die Vergangenheit und wir erfahren, weshalb Jonne so empfindet und weshalb Lavender niemals zurück nach Malcolm Island kommen wollte. Die beiden Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben und ihre Gedanken und Handlungen plausibel dargestellt. An einigen Stellen empfand ich Längen und hätte mir da kürzere Passagen gewünscht. Da die Nebenfiguren jedoch ebenfalls sehr detailliert und liebevoll gestaltet wurden, habe ich auch die Längen ganz gern gelesen.

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil der "Like us"-Trilogie!

Veröffentlicht am 27.12.2022

Herzerwärmende Weihnachtsgeschichte

Weihnachtsfest mit einem Engel
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Nach einem Schwächeanfall wacht Maria im Krankenhaus auf und ist erstaunt über den Mann im weißen Nachthemd und den Cowboystiefeln an ihrem Bett und stellt fest, dass nur sie ihn sehen kann. Er offenbart ...

Nach einem Schwächeanfall wacht Maria im Krankenhaus auf und ist erstaunt über den Mann im weißen Nachthemd und den Cowboystiefeln an ihrem Bett und stellt fest, dass nur sie ihn sehen kann. Er offenbart ihr, dass er der Engel Georg ist, der den Auftrag habe, sie "abzuholen". Ohne viel Zeit zu verlieren, macht sich Maria auf den Weg nach München, denn sie will unbedingt noch einmal ihre Enkel und ihren verwitweten Schwiegersohn Ben sehen - mit Georg an ihrer Seite, der Angst um die rechtzeitige Erfüllung seines Auftrags hat und durch Maria einige Geduldsproben bestehen muss.

Gleichzeitig macht sich Ben auf den Weg nach Hamburg, als er von Marias Verschwinden erfährt. An seiner Seite ist die Pflegerin Anna, die ein schlechtes Gewissen hat und sich dafür verantwortlich macht, dass Maria nicht ins Altenheim zurückgekehrt ist. Auch die beiden erleben einige Turbulenzen auf ihrer Reise.

Anja Marschall erzählt aus wechselnden Perspektiven, wie sich sowohl Maria und Georg als auch Ben und Anna näher kommen, ihre Ansichten über das Leben, die Familie und die Liebe austauschen. Der Schreibstil ist angenehm humorvoll und sehr flüssig. Außerdem hat die Autorin die Figuren liebevoll ausgestaltet und sehr anschaulich beschrieben, sodass es mir leicht fiel, schnell eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen und mit ihnen mitzufiebern.

Ein wundervoller Weihnachtsroman, der mir herzerwärmende Stunden bereitet hat!

Veröffentlicht am 11.12.2022

Nette Kleinstadtliebesgeschichte

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Lexi Dawson hatte eine ganz genaue Vorstellung von ihrem Leben: Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Keith würde sie Kinder bekommen, die sie voller Liebe großzöge und ein glückliches Kleinstadtleben in Lake ...

Lexi Dawson hatte eine ganz genaue Vorstellung von ihrem Leben: Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Keith würde sie Kinder bekommen, die sie voller Liebe großzöge und ein glückliches Kleinstadtleben in Lake Paradise haben - dem Ort, in dem sie aufgwachsen sind. Doch zwei Wochen vor der Hochzeit verunglückte Keith beim Wandern tödlich und Lexi fühlt seitdem vor allem Leere. Sie kann sich nicht vorstellen, irgendwann nochmal einen Mann lieben zu können. Doch dann taucht Aaron plötzlich wieder in Lake Paradise auf. Der Junge, der Lexi damals ihre Brotdose auf dem Schulhof zurückgeholt hat und sofort wieder ihre Aufmerksamkeit hat. Und auch Aaron bemerkt Lexi sofort.

Bisher habe ich noch kein Buch von Manuela Inusa gelesen und habe daher auch keinen Vergleichswert zu ihren bisherigen Reihen. Lexi und Aaron bildeten hier jedoch einen schönen Auftakt der Lake Paradise-Reihe.
Es kommt direkt ein Kleinstadtfeeling, ähnlich wie in Stars Hollow (Gilmore Girls) auf. Erzeugt wird dies durch die traditionellen Feierlichkeiten mit festen Abläufen, dem Klatsch und Tratsch und der gewissen Schrulligkeit der einzelnen Figuren.
Die Prämisse und die Entwicklung des Romans sind natürlich vorhersehbar, aber der Weg dorthin hat mir gut gefallen. Lexi und Aaron bekommen genügend Tiefe und Schärfe, als dass ich sie mir gut vorstellen kann und sie gut zusammen harmonieren. Die Liebesbeziehung war zwar recht plötzlich da und die Dramatik nicht immer angemessen dosiert, aber im Großen und Ganzen hatte ich herzerwärmende Lesestunden in Lake Paradise.

Ich bin gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.