Die Gewalt der Dunkelheit
Die Gewalt der Dunkelheit"Die Gewalt der Dunkelheit" ist das zweite Werk, welches ich von Michael Koryta gelesen habe. Seinen Schreibstil mag ich sehr gerne, da er ohne große Ausschmückungen auskommt und flüssig zu lesen ist. ...
"Die Gewalt der Dunkelheit" ist das zweite Werk, welches ich von Michael Koryta gelesen habe. Seinen Schreibstil mag ich sehr gerne, da er ohne große Ausschmückungen auskommt und flüssig zu lesen ist. Bei diesem Buch handelt sich es um den Auftakt einer neuen Reihe von Michael Koryta.
Die Geschichte wird im auktorialen Stil erzählt und als Leser begleitet man den Ermittler Mark Novak bei seiner Arbeit. Da er Probleme mit seinem Chef hat ist dieser Job eine Art Bestrafung für ihn und die Begeisterung von Novak hält sich daher anfangs sehr in Grenzen. Mark Novak war für mich ein sehr authentischer und ehrlicher Ermittler, der einem nach und nach die Zusammenhänge offenbart.
Novak wurde von Ridley angefordert wenn man es so nennen will. Ungewöhnlich hierbei ist, das Ridley selbst der Tatverdächtige ist. Das hat mich anfangs aus dem Konzept gebracht und sehr verwundert, denn welcher Tatverdächtige ruft schon selbst die Ermittler. Einer der unschuldig ist oder jemand der die Polizei herausfordern möchte? Ridley war mir von Beginn an unsympathisch, er ist ein Mensch dem ich in der Realität nicht über den Weg trauen würde. Dieser Eindruck blieb bis zum Schluss erhalten.
Es gibt noch einige weitere Figuren, aber diese sind kaum ausgearbeitet und haben oftmals nur kleine Rollen. Daher bleiben sie größtenteils recht blass und die meisten werde ich wohl nicht lange im Gedächtnis behalten.
Das Buch ist in viele verschiedene Handlungsstränge unterteilt, wobei ich das Gefühl hatte, dass Michael Koryta sich ein wenig verzettelt hat. Während der Einstieg sehr mitreißend ist und einem klaren roten Faden folgt, verliert dieser sich ab der Hälfte des Buches. Man hat das Gefühl, der Ermittler steht auf der Stelle und macht eher zwei Schritte zurück als einen nach vorne. Ich hatte den Eindruck, der Autor wusste selbst nicht mehr genau worauf er sein Hauptaugenmerk richten wollte. Ridley, das tote Mädchen oder die Intrigen innerhalb der Stadt? Alles ist irgendwie präsent, bekommt aber nicht genug Raum und so wirkt das Geschehen zusammengewürfelt und konfus. Erst gegen Ende schafft Michael Koryta es, die Stränge zu bündeln und die Geschichte in einem fulminanten Höhepunkt enden zu lassen. Dabei bleibt auch noch genug Raum für eine Fortsetzung bzw. einen neuen Fall.