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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2023

Untypische Liebesgeschichte

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Hannah liebt Davey, und Davey liebt Hannah. Sie haben sich telefonisch kennengelernt, weil Davey sich verwählt hat, aber es scheint keine gemeinsame Zukunft zu geben, denn Hannah lebt in England und Davey ...

Hannah liebt Davey, und Davey liebt Hannah. Sie haben sich telefonisch kennengelernt, weil Davey sich verwählt hat, aber es scheint keine gemeinsame Zukunft zu geben, denn Hannah lebt in England und Davey in Amerika. Als die beiden sich besser kennenlernen und Davey nach London ziehen will, könnte das Glück perfekt werden. Doch dann taucht Davey plötzlich ab.

Die Idee hinter der Geschichte hat mir gut gefallen. Die Protagonist:innen waren sympathisch, aber auch etwas naiv und es ist mir sehr leicht gefallen, der Geschichte zu folgen. Sie hatten das richtige Maß an Eigenheiten, um die Geschichte mit Interesse zu verfolgen.

Wider Erwarten ist ziemlich schnell ein Großteil der Fragen aufgeklärt worden, wodurch die Spannung ein bisschen zu wünschen übriggelassen hat. Dafür war es emotionaler, als ich es erwartet habe und leider auch weniger humorvoll.

Phasenweise war ich auch wirklich sehr wütend auf die beiden, weil ich wollte, dass sie miteinander kommunizieren, füreinander kämpfen und darauf vertrauen, dass die andere Person weiß, was sie will. Aber rationales, logisches Verhalten und Intelligenz sind eindeutig keine Stärken der Protagonist:innen. Dafür haben sie den Zufall auf ihrer Seite.

Das Thema ist nicht so leicht, wie es das Cover vermuten lässt und demnach war die Stimmung auch sehr gedrückt. Man merkt aber, wie viel Herzblut die Autorin in das Buch gesteckt hat und wie wichtig ihr es ist.

Die Geschichte ist komplett anders verlaufen, als ich es erwartet habe und ist für eine Liebesgeschichte eher untypisch. Bei dem Buch muss man ein paar Tage miteinkalkulieren, um das Gelesene zu verarbeiten.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Moderne Interpretation

Kamasutra, Baby!
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Das Buch verspricht eine neue, feministische und moderne Version des Kamasutras. Nachdem ich wirklich keine Ahnung von Original hatte und demnach auch nicht wusste, was daran unfeministisch sein soll, ...

Das Buch verspricht eine neue, feministische und moderne Version des Kamasutras. Nachdem ich wirklich keine Ahnung von Original hatte und demnach auch nicht wusste, was daran unfeministisch sein soll, wurde ich sofort neugierig.

Spoiler: Das gesamte Original ist unfeministisch und vertritt ein Frauenbild, dass wirklich nicht mehr zeitgemäß ist.

Im Buch gibt es für jeden Teil zuerst eine kurze Zusammenfassung des Originals und dann eine moderne Interpretation. Dabei bringt die Autorin auch ihre eigenen Sichtweisen ein.

Das Buch ist wirklich sehr liebevoll illustriert und beinhaltet auch Musikplaylists.

Für meinen persönlichen Geschmack hätte es etwas wissenschaftlicher sein können, Worte wie „Magie“ fand ich eher unpassend und Worte wie Mumumenschen etwas zu kindisch. Ich bin einfach ein Fan von Fachbegriffen und fühle mich bei solchen Worten nicht ernstgenommen. Das klingt für mich, als würde man mit einem Kind reden.

Ich mochte den diversen, inklusiven Ansatz, dass nicht automatisch von der cis und heterosexuellen Perspektive ausgegangen wurde allerdings total!

Die Idee hinter dem Buch fand ich klasse, ich habe einiges gelernt und man merkt wie viel Liebe in dem Buch steckt, aber ich hätte mir manchmal einen etwas objektiveren Zugang, mit unterschiedlichen Sichtweisen oder mehr weiterführender wissenschaftlicher Literatur gewünscht.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Unterhaltsames Jugendbuch mit naiver Protagonistin

Midnight Princess 1: Wie die Nacht so hell
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Vanya hat eine magische Gabe und wird von ihren Eltern versteckt. Um ihnen zu beweisen, dass sie auf sich selbst aufpassen kann und keinen Mann braucht, will sie ins Land ihrer Feinde reisen und landet ...

Vanya hat eine magische Gabe und wird von ihren Eltern versteckt. Um ihnen zu beweisen, dass sie auf sich selbst aufpassen kann und keinen Mann braucht, will sie ins Land ihrer Feinde reisen und landet am Hof der ewigen Mitternacht.

Klingt nicht sonderlich klug. Ist es auch nicht.

Sie ist eindeutig jung und unerfahren. Sie handelt kindisch und hat bei allem Respekt ein paar sehr, sehr unreife Ideen. Ansonsten ist sie aber sehr liebenswert und ich habe ihre Geschichte gern verfolgt.

Kenric war ein interessanter Charakter, aber manchmal hat mich sein Selbstmitleid etwas genervt. Die beiden reden auch eher aneinander vorbei, als miteinander und ich hoffe, dass die Kommunikation im zweiten Teil etwas besser klappt.

Inhaltlich war der Hauptteil dieses Bandes das World-Building, das mir für ein Jugendbuch sehr gut gefallen hat. Ich liebe die Geschichte der Länder, ihre kulturellen Unterschiede und all die Kleinigkeiten, die sie voneinander unterscheiden. Gerade am Anfang gab es dadurch aber einige Wiederholungen, die ich in Schriftform wahrscheinlich queergelesen hätte, beim Hörbuch aber aushalten musste. Ich mochte vor allem die bildhafte Sprache, aber an Spannung hat es mir doch ein bisschen gefehlt.

Die Stimmen der Sprecher:innen waren anfangs gewöhnungsbedürftig, weil sie viel älter klangen, als die Charaktere handelten, aber es war angenehm zuzuhören.

Der erste Teil ist eine unterhaltsame, etwas vorhersehbare Geschichte, hat aber wirklich Potential und ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Perfekt für zwischendurch

Catching up with the Carters - In your words
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Nachdem mich der erste Teil der Carters sehr gut unterhalten hat, konnte ich mir den zweiten Teil natürlich nicht entgehen lassen. Auch dieses Buch hat mich wirklich gut unterhalten, ist für mein Empfinden ...

Nachdem mich der erste Teil der Carters sehr gut unterhalten hat, konnte ich mir den zweiten Teil natürlich nicht entgehen lassen. Auch dieses Buch hat mich wirklich gut unterhalten, ist für mein Empfinden aber nicht ganz an den ersten Teil herangekommen.

In „Catching up with the Carters – In your Words” begleiten wir (H)Adrian, der seiner Reality-Show-Familie den Rücken zukehren will und die ehrgeizige Journalistin Alice, die unbedingt ihren Job retten muss und sich deshalb auf die Jagd nach dem berühmten Hadrian Carter macht.

Die Grundidee fand ich echt witzig und die Autorin hat eine süße Geschichte daraus gebastelt. Auch in diesem Buch war der Sprachstil angenehm, die Charaktere verpeilt aber authentisch und die Geschichte unterhaltsam.

Die Textnachrichten konnten mich leider nicht so überzeugen, weil ich als Frau auf social Media einfach schon so viele kontextlose random Nachrichten von fremden Typen bekomme, dass ich mir wahrscheinlich einfach „Noch so ein Creep“, gedacht hätte und die Nachricht ignoriert hätte. Als Journalistin wäre ich offensichtlich ungeeignet.

Außerdem war die Formatierung der Nachrichten unglücklich gewählt, da sie teilweise im Fließtext untergegangen sind und ich beim Lesen immer genau schauen musste, ob sich die Schriftart eventuell ein bisschen geändert hat. Mit meinen schlechten Augen sollte das eigentlich als Sport zählen.

Ich würde mir tatsächlich immer noch wünschen, dass die Eltern etwas differenzierter dargestellt werden. Die sind mir nämlich noch ein bisschen zu flach und da die Geschichten ja auf der Zugehörigkeit der Kinder zu dieser Reality-Familie und ihrer darauf basierenden Erlebnisse beruht, würde ich gerne mehr über die Nuancen der Persönlichkeit der Eltern erfahren.

Ansonsten habe ich ein paar schöne Stunden mit Alice und (H)Adrian verbracht und den dritten Teil will ich auf jeden Fall auch noch lesen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Süße Geschichte aber manchmal etwas too much

Boyfriend Material
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Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: ...


Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: Oliver, Anwalt, Vegetarier, charmant, attraktiv

Die Idee der Geschichte fand ich richtig süß und in Oliver habe ich mich augenblicklich verliebt. Mit Luc hatte ich tatsächlich Anfangsschwierigkeiten, weil er so negativ eingestellt war und mich das auf Dauer ein bisschen genervt hat, aber ein paar Treffen und einen süßen Insider später, war ich auch von den beiden als Paar überzeugt.

Eigentlich haben die beiden nichts gemeinsam und ich glaube, dass die Geschichte anders ausgegangen wäre, wenn in dem Buch zufälligerweise ein dritter schwuler Mann Single gewesen wäre.

Der Schreibstil war aber flüssig und generell angenehm zu lesen. Einzelne Phrasen wie „altes Haus“ haben für mich einfach nicht in den Leseflow gepasst, aber es spielt in England und wahrscheinlich hätte es mich in der Originalsprache auch nicht gestört.

Mir war Lucs Freundeskreis leider echt too much. Das waren allesamt Karikaturen, ohne den Hauch eines Versuch Authentizität auch nur irgendwie vermuten zu lassen. Das fand ich teilweise wirklich anstrengend, wie weltfremd und gezwungen lustig die waren, während sie einander beleidigt haben und schlechte Witze nicht verstanden haben. Das sollte dann wahrscheinlich der britische Humor sein, aber ich fand den viel zu oft unter der Gürtellinie.

Ansonsten ist das Buch trotz meiner Kritikpunkte total unterhaltsam und ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Eine süße Fake-Dating Rom-Com für Zwischendurch.

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