Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2022

Jeder kennt ihre Bücher, doch wer war sie?

Enid Blyton. Geheimnis hinter grünen Hecken
0

Ihre Bücher haben Generationen begeistert, zum Lesen gebracht und nicht zuletzt vor Diskussionen gesorgt. Doch wer war die Frau, die die 5 Freunde und Hanni und Nanni erfand? Aufgewachsen bei einer Mutter, ...

Ihre Bücher haben Generationen begeistert, zum Lesen gebracht und nicht zuletzt vor Diskussionen gesorgt. Doch wer war die Frau, die die 5 Freunde und Hanni und Nanni erfand? Aufgewachsen bei einer Mutter, der sie nie etwas recht machen konnte, verlassen vom Vater, der sie als einziger verstanden, aber zugunsten einer neuen Liebe zurückgelassen hat, hat sich Enid aus den Fesseln der Konventionen befreit und ist konsequent ihren eigenen Weg gegangen. Trotz des mütterlichen Widerstandes hat sie sich zu der großen Schriftstellerin entwickelt, die sie immer sein wollte.

Diese Romanbiographie zeichnet episodenhaft den wenig bekannten Lebensweg Enid Blytons nach. Anfang des 20. Jahrhunderts aufgewachsen, mit allen Erwartungen an das weibliche, englische Ideal des gehobenen Bürgertums erlebte sie beide Weltkriege und die vielen gesellschaftlichen Umstürze, die ihr viel ermöglichten. Nicht immer ist das Bild der großen Schriftstellerin positiv, aber ihr Leben war faszinierend. Man erkennt viele Motive aus ihren Büchern wieder, man stellt Zusammenhänge her und nicht zuletzt will man sofort wieder zu ihren Büchern greifen. Bitter und mit viel Wiedererkennungswert wird zum Schluss beleuchtet wie auch ihre Geschichten in den 60ern in die Kritik gerieten wegen der Rollenverteilung, gesellschaftlicher Schichten und daraus resultierender Verbannung aus Bibliotheken. Ernsthaft wird sich hier mit den Vorwürfen auseinandergesetzt und nicht zuletzt im ausführlichen Nachwort der Autorin noch mal aufgegriffen und kritisch beleuchtet.

Eine spannende Romanbiographie zu einer Autorin, die fast völlig hinter ihren Büchern zurückgetreten ist. Jeder kennt ihr Werk, nur wenige wissen etwas zur Autorin selbst, dabei ist auch ihr Leben und ihre Persönlichkeit sehr interessant. Maria Regina Kaiser hat sich dieser Geschichte angenommen und den Lesern zugänglich gemacht. Ein rundum gelungenes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2022

Atemberaubende Science Fiction

Interspace One
0

Es war eine gewöhnliche Reise zu einem weit entfernten Sonnensystem. Ein ganz gewöhnlicher Auftrag für die Crew von Commander Liam Mikaelsson, doch dann finden sie sich auf einem unbekannten Planeten wieder. ...

Es war eine gewöhnliche Reise zu einem weit entfernten Sonnensystem. Ein ganz gewöhnlicher Auftrag für die Crew von Commander Liam Mikaelsson, doch dann finden sie sich auf einem unbekannten Planeten wieder. Die Systeme des Schiffes fallen nach und nach aus, der Kontakt zur Erde ist abgebrochen und im Maschinentraum liegt eine verkohlte Leiche. Wer sabotiert die Mission? Und wieso? Liam und die Sicherheitsspezialistin Kendra suchen den Mörder und wissen nicht mal ob sie einander trauen können. Außerdem stellt sich der Planet als feindselig heraus. Die Zeit rennt ihnen davon.

Ein rasanter Science Fiction-Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Bekannte Science Fiction-Motive treffen auf neue Ideen, originelle Interpretationen und alles umstürzende Twists. Ich liebe Suchaneks leichte Hand einer Geschichte eine völlig neue Richtung zu geben, nur um sie ebenso leicht wieder umzuwerfen und das ohne die Logik und Glaubwürdigkeit der Story zu zerstören. Schon früh zweifelt auch der Leser daran, dass diese Geschichte noch ein Happy End haben kann, doch so sehr auch der Zweifel geschürt wird so wenig wird die Hoffnung genommen, dass es doch noch einen Twist geben könnte, der doch noch die ganze Situation rettet – wenn man auch nie wüsste wie der wohl aussehen könnte. Diesen Drahtseilakt beherrscht Andreas Suchanek meisterhaft und das hat er auch hier wieder unter Beweis gestellt. Eine spannende Geschichte, vielfältige Charaktere und das Bangen, was auf der nächsten Seite wohl geschehen wird, halten den Leser in Atem.

Brillante Science Fiction! Ein in sich abgeschlossener Band, der spannende Lesestunden garantiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2022

Ein Gänsehaut-Thriller

Rachejagd - Gequält
0

Anna Jones hat überlebt – auch 3 Jahre nachdem sie erfolgreich einem sadistischen Psychopathen entkommen ist, muss sie sich das immer wieder sagen, denn ihre Freundin Nathalie hat es nicht geschafft. Der ...

Anna Jones hat überlebt – auch 3 Jahre nachdem sie erfolgreich einem sadistischen Psychopathen entkommen ist, muss sie sich das immer wieder sagen, denn ihre Freundin Nathalie hat es nicht geschafft. Der Entführer ist damals entkommen. Mittlerweile ist Anna eine erfolgreiche Journalistin und hat ihr Trauma gut bewältigt – doch dann erhält sie einen Brief: von ihrem Entführer. Er ist wieder da und die Jagd ist eröffnet. Die Jagd auf Anna.

Ich bin eigentlich kein Thriller-Leser, aber wenn mein Lieblingsautor draufsteht, muss ich zumindest einen Blick riskieren und ich bin sofort hängen geblieben. Die spannende, nervenaufreibende Geschichte mit tollen Charakteren und unerwarteten Wendungen hat mich sofort gepackt und mich bis zur letzten Seite in Atem gehalten. Auf nichts ist Verlass, jedes Ereignis sollte man misstrauisch betrachten – und man sollte sich von dem Gedanken verabschieden das Spiel durchschaut zu haben, denn Andreas Suchanek und Nica Stevens haben mehr als eine Überraschung im Gepäck.

Dieses Buch zählt zu den wenigen Thrillern, die sich in meinem Regal tummeln und er hat mir großartige Lesestunden beschert. Spannend bis zur letzten Seite. Er liefert Antworten auf nie gestellte Fragen und Fragen, auf die man nie gekommen wäre. Ich bin sehr gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht. Mag die Kerngeschichte des ersten Bandes kaum Fragen offen lassen, der Cliffhanger, den ich schon erwartet hatte, kam zuverlässig.

Top-Thriller-Unterhaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2022

Ein phantasievoller Auftakt

Panda Kingdom - Reißende Flut
0

Eine große Katastrophe zerstört das Reich der Pandas und die majestätischen Bären, die bisher eine herausragende Rolle unter den Tieren gespielt haben kämpfen nicht nur ums Überleben in einer völlig veränderten ...

Eine große Katastrophe zerstört das Reich der Pandas und die majestätischen Bären, die bisher eine herausragende Rolle unter den Tieren gespielt haben kämpfen nicht nur ums Überleben in einer völlig veränderten Umwelt, sondern sind dazu noch zum allgemeinen Gespött geworden. Doch die drei Pandakinder Blättchen, Regen und Geist sind auserwählt die Gemeinschaft der Pandas zu retten, aber dafür müssen sie gemeinsam auf eine große Reise gehen. Es gibt nur ein Problem: Die drei wissen nichts voneinander.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Weltentwurf ist originell, die Charaktere vielseitig und die Story nimmt immer wieder überraschende Wendungen. Selbstverständlich werden in diesem ersten Band viele Handlungsstränge erstmal nur angerissen, aber es gibt keine unbefriedigenden Cliffhanger, die den Leser frustrieren. Es gibt genug Andeutungen, um die Spannung auf den Folgeband zu nähren und ausreichend Informationen, um eine schöne, runde Geschichte zu genießen.

Der Schreibstil ist flott, bunt und absolut packend, wie man es von Erin Hunter kennt. Ich bin sehr neugierig wie es weitergeht und freue mich schon auf den nächsten Band!

Fazit: Großartige neue Tierfantasy in gewohnter Erin Hunter-Qualität. Besonders schön finde ich, dass die Autoren es schaffen mit jeder neuen Serie einen neuen Stil und neue originelle Geschichten zu schaffen statt in ein gewohntes Muster zu verfallen. Ein tolles Lesevergnügen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2022

Die Anfänge der Schönheitschirurgie

Der Horror der frühen Chirurgie
0

Die Soldaten im Ersten Weltkrieg hatten mit vielen neuartigen Gräueln zu kämpfen. Die eingesetzten Waffen verletzten und töteten auf bisher ungekannte grausame Arten. Während allerdings Soldaten mit verlorenen ...

Die Soldaten im Ersten Weltkrieg hatten mit vielen neuartigen Gräueln zu kämpfen. Die eingesetzten Waffen verletzten und töteten auf bisher ungekannte grausame Arten. Während allerdings Soldaten mit verlorenen Gliedmaßen wie Helden behandelt wurden, galten diejenigen, denen das Gesicht verstümmelt worden war nicht mal als berechtigt eine Kriegsrente zu beziehen. Gleichzeitig litten sie unter mittelalterlichen Vorurteilen, waren Ausgestoßene der Gesellschaft und nahmen sich oft das Leben, weil sie keine Chance sahen je wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden. Die Medizin stand diesen neuartigen, verwüstenden Verletzungen hilflos gegenüber. Doch der begabte junge Arzt Harold Gillies ließ sich von den Grenzen der bekannten Chirurgie nicht bremsen, entwickelte eine neue Disziplin der Chirurgie und gab damit einer verloren gegebenen Generation neues Leben.

Ein spannendes und schockierendes Stück Medizingeschichte. Wer Schönheitschirurgie gerne belächelt und nur mit überkandidelten Promis in Verbindung bringt, wird hier eines besseren belehrt. Die Wurzeln dieser vielseitigen Disziplin liegen in einem düsteren, grausamen Stück Weltgeschichte und wurde entwickelt, um Leben zu ermöglichen, wo es von der Gesellschaft und menschlichen Natur schon aufgegeben wurde. Das Buch ist nichts für zarte Nerven denn die Autorin nimmt einen mit in Schützengräben, Tagebuchberichte, Briefe, Soldatenschicksale, die einem das Herz zerreißen. Umso dramatischer stellt sich dann die neuartige Chirurgie dar, die hier auf mehr als eine Art Leben rettet. Harold Gillies war ein äußerst beeindruckender Mensch, der Großes geleistet hat.

Fesselnd und sachlich geschrieben, durch das Kriegsthema nicht immer leicht zu verkraften, aber nichtsdestotrotz unfassbar fesselnd. Ein Sachbuch, das sich sehr gut lesen lässt, fachlich bleibt aber nicht kompliziert, nicht reißerisch präsentiert, aber sehr eindringlich schildert. Ein Stück Medizingeschichte, das nicht in Vergessenheit geraten sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere