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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

Fantasy auf hohem Niveau

Das neunte Haus
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Meinung:

Beim Blick in die Buchhandlung ist es nur sehr schwer an keinem Buch von Leigh Bardugo vorbeizugehen und gerade mit ihrer Grisha Trilogie ist sie sehr bekannt. Trotzdem habe ich von der Autorin ...

Meinung:

Beim Blick in die Buchhandlung ist es nur sehr schwer an keinem Buch von Leigh Bardugo vorbeizugehen und gerade mit ihrer Grisha Trilogie ist sie sehr bekannt. Trotzdem habe ich von der Autorin noch kein Buch gelesen, umso gespannter war ich auf "Das neunte Haus". Mich hat der Klappentext sehr angesprochen und ich habe mich auf eine düstere und geheimnisvoll Geschichte gefreut.

Die Magie an der Elite-Universität Yale wird auf acht mächtige Studenten Verbindungen verteilt und diese beherrschen seit Jahren den Campus. Die Magie verleiht ihnen sehr viel Macht und Einfluss, damit gehen aber auch Gefahren einher. Es gibt noch ein neuntes Haus, was sich für den Schutz anderer einsetzt. Alex Stern gehört zu diesem Haus. Ohne Magie kann sie Geister sehen und als eine Studentin auf dem Campus ermordet wird, liegt es an ihr Licht ins dunkle zu bringen.

Ich habe mich schon beim Beginn der Geschichte auf eine umfangreiche und ein Stück weit komplexe Idee eingestellt und dass findet sich mit den neun Häusern auch. Die Autorin hält sich nicht damit auf, das ganze Setting und die Konstellationen aufzubauen, sondern verflechtet das Ganze stark mit der Geschichte. Durch die vielen Namen und lateinischen Begriffen viel es mir nicht immer einfach den Überblick und Durchblick zu behalten. Ich hatte meine Schwierigkeiten aus dem Gelesenen die wichtigen Informationen herauszufiltern. Das lag auch an dem Schreibstil selber, der zwar sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, aber doch sehr detailreich war. Beim Lesen finden sich Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, sowie zwei unterschiedliche Perspektiven. Durch diese Wechsel hatte ich nochmal mehr meine Probleme, den Überblick zu behalten, auch wenn mir die verschiedenen Einblicke gut gefallen haben. Ich hatte manchmal sehr das Gefühl, dass die Geschichte recht wirr erzählt wurde und zwar interessante Einblicke bietet, dafür aber recht schnell hin und her springt. So wird eine Szenen auch nicht unbedingt vom Anfang bis zum Ende erzählt, sondern zwischen drin von anderen Szenen unterbrochen. Dazu hat es mir auch stark an Orientierung bei einem Szenenwechsel gefehlt.

Obwohl ich den ganzen Ereignissen nicht ganz folgen konnte, wurde ich zwischendrin von manchen Szenen sehr gefesselt. Die Autorin erschafft eine düstere Atmosphäre, die mich nicht kalt zurück gelassen hat. Ich mochte die Atmosphäre sehr und während ich mir auf der einen Seite deutlichere Einblicke gewünscht hätte, hat mir auch das Gefühl gefallen, etwas noch viel größerem undurchschaubarem Gegenüber zu stehen. Mit der umfangreichen, komplexen und packenden Geschichte konnte mich Leigh Bardugo sehr überzeugen. Jede Szene und jede Ausführung passen genau in die Geschichte und wird an den richtigen Stellen auf die richtige Art und Weise eingebaut.

So wie der Verlauf der Geschichte, so sind auch die Protagonisten nicht immer zu durchschauen. Alex Stern passt mit ihrem Charakter sehr gut in die Geschichte und auch wenn ich sie nicht unbedingt sehr gut greifen konnte, hat es doch dazu beigetragen, dass ich sehr auf ihre nächsten Handlungen gespannt war und an vielen Ecken Überraschungen gewartet haben.

Fantasy auf hohem Niveau, die dem Leser aufjedenfall einiges zu bieten weiß. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle, die sich gerne in eine düstere und vor allem komplexe Welt entführen lassen wollen, um mit jeder Szene ein Stück weiter in die Geschichte gezogen zu werden!

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Zwei tolle Kurzromane, aber...

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Meinung:

Zwei Kurzromane von zwei bekannten Autorinnen werden in einem Buch verbunden und erzählen dabei zwei unterschiedliche Geschichte, die eins gemeinsam haben. Mich hat die Idee sehr angesprochen ...

Meinung:

Zwei Kurzromane von zwei bekannten Autorinnen werden in einem Buch verbunden und erzählen dabei zwei unterschiedliche Geschichte, die eins gemeinsam haben. Mich hat die Idee sehr angesprochen und ich wollte es unbedingt mit dem Buch probieren.

Das Buch kommt mit rund 270 Seiten daher und ist schon für eine einzige Liebesgeschichte recht wenig und in diesem Buch finden sich gleich zwei. "Tausend Momente", die erste Geschichte, fand ich recht schön und gelungen. Sie ist nicht umfangreich, aber das braucht sie auch nicht unbedingt. Rosemary und Sheldon sind zwei sehr sympathische und herzliche Menschen, die ich sehr gerne begleitet habe. Obwohl für viel Tiefe kaum Platz bleibt, kann man beim Lesen doch schnell eine Nähe aufbauen. Die Geschichte der beiden ist nicht kompliziert und bleibt sehr gradlinig. Bevor es jedoch langweilig werden kann, ist die Geschichte an der richtigen Stelle beendet. Trotz der wenigen Seiten hatte ich nicht das Gefühl, dass etwas fehlt. Der Schreibstil war schön zu lesen und die Perspektivwechsel konnten die Geschichte schön abrunden.

Die zweite Geschichte, "Ein einziges Versprechen", bringt einen doch recht großen Kontrast zu der ersten mit. Im Fokus steht Jack, der sich um seinen vierjährigen Bruder kümmern muss und nebenbei noch für den Pub seines Vaters sorgt. Seine Freundin Vic ist ihm eine große Stütze, doch wie soll er ihr seine wahren Gefühle gestehen? Ich habe von der Geschichte etwas ganz anderes erwartet. Die Liebesgeschichte zwischen Jack und Vic steht nicht unbedingt im Vordergrund, was auch daran liegen mag, dass die Autorin bald ein Buch mit den beiden als Hauptfiguren veröffentlicht. Ich habe die Geschichte von Jack sehr gefesselt gelesen, da es eine totale Achterbahn der Gefühle ist, was nicht unbedingt mit Vic zutun hat. Es hat nicht lange gedauert, dass ich mit ihm warm geworden bin und mit ihm mitgefiebert und mitgefühlt habe. Ich mochte seine Geschichte sehr gerne, aber trotzdem hat sie für mich nicht so ganz in das Buch gepasst. Zum einen war ich zum Schluss enttäuscht, dass sich kein Abschluss findet und zum anderen kam mir auch die "Three-Things-Challenge" viel zu kurz, da sie für mich an einer falschen Stelle kam und dabei auch gar nicht komplett ausgeführt wird.

Fazit:

Der erste Kurzroman ist eine süße Liebesgeschichte, mit zwei herzlichen Protagonisten, die sich sehr schön für zwischendurch eignet. Ich habe die Geschichte von Jack in dem zweiten Kurzroman sehr gerne gelesen, da sie sehr gefühlvoll ist und so viel mitbringt. Enttäuscht war ich am Schluss aber dennoch, da es eben keine unabhängige, abgeschlossene Geschichte ist, was am Anfang nicht wirklich deutlich wird. Auch die Three-Things-Challenge kam mir viel zu kurz.

Für Fans der Autorinnen ist es ein sehr schöner Zusatz und bringt die ein oder andere schöne Lesestunde mit sich. Die beiden Kurzromane sind schön zu lesen, aber wer auf der Suche nach großen Gefühlen und einer herzzerreißenden Geschichte ist, ist hier an der falschen Adresse.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine bildgewaltige und umfangreiche Geschichte, die für mich aber unter anderem mit Wiederholungen daher kommt

Lightlark
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Meinung:

Mit "Lightlark" findet sich wieder ein schlichtes und doch eindrucksvolles Cover, was für mich auf den ersten Blick ein richtiger Hingucker war. Ich war sehr gespannt was sich hinter dem Fluch ...

Meinung:

Mit "Lightlark" findet sich wieder ein schlichtes und doch eindrucksvolles Cover, was für mich auf den ersten Blick ein richtiger Hingucker war. Ich war sehr gespannt was sich hinter dem Fluch verbirgt und habe mich sehr auf die Geschichte gefreut.

Als Herrscherin des Wildfolks hat Isla Crown die Möglichkeit zum Königreich Lightlark zu reisen, um dort den jahrhundertealten Fluch zu brechen. Nur alle hundert Jahre wird das Centennial ausgetragen, bei dem alle sechs Herrscher antreten um den Bann zu brechen, doch dafür muss ein Herrscher sterben. Islas einzige Chance besteht darin zu lügen und zu entscheiden wem sie wirklich vertrauen kann...

Der Klappentext kann nicht auf die umfangreiche Welt vorbereiten, welche die Geschichte mit sich bringt. Neben Isla Crown gibt es noch fünf weitere Völker, mit fünf ganz unterschiedlichen Flüchen und Herrscher. Gerade zum Anfang war es für mich nicht immer einfach den Überblick zu behalten. Zwar wird es durch die viele Abwechslung an der Stelle nicht langweilig, aber der Einstieg war für mich dann doch nicht so einfach. Außerdem hatte ich gerade mit den ersten Kapitel immer bange gehabt, etwas zu verpassen. Es ist auch nicht so, dass es ganzen Stück die Welt einmal komplett erklärt wird, sondern immer mal zwischen drin und so wechseln die Erklärungen zwischen den Völkern wie es gerade passt. So sieht man sich als Leser zwar nicht langweiligen, trockenen Szenen gegenüber, aber es ist doch schneller mal verwirrend, man verpasst schnell etwas und man muss sich immer etwas neu orientieren. Ab einem gewissen Punkt kommt man aber in die ganze Welt rein und ich hatte mit jedem Kapitel weniger Schwierigkeiten.

Isla Crowns Charakter und Rolle in der Geschichte hat mir gut gefallen. Sie sticht auf ihre Art heraus, ohne das es die anderen wirklich wissen. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Autorin zu viele Gründe einbauen wollte, damit auch wirklich klar ist, dass Isla eine gewisse Stärke hat, aber durch ihre Handlungen ist das für mich dann am Ende gar nicht mehr so gut deutlich geworden. Mit ihr ist es ein leichtes, dass Spiel zwischen Vertrauen und Lügen zu verfolgen und sie konnte mich sehr leicht mit ihren Gedanken, den anderen gegenüber, leicht mit ziehen. Während am Anfang die Nähe zwischen Isla immer weiter aufgebaut wurde, hatte ich doch schnell das Gefühl, sie durch und durch zu kennen und irgendwann waren viele Teile der Geschichte, was sie angehen, wenig überraschend. Trotzdem fand ich sie als Hauptprotagonistin gut gewählt und mit ihr lässt sich alles wichtige für die Geschichte verkörpern. Ich war aber von den vielen verschiedenen Figuren und ihrer Gestaltung überzeugt, denn der Autorin gelingt es sehr gut, genau die richtigen Gefühle den Protagonisten gegenüber an der richtigen Stellen zu wecken.

Wie schon erwähnt, fand ich den Einstieg durch die umfangreiche Welt recht anspruchsvoll. Nach und nach wird dies besser und auf den Leser wartet eine spannende Geschichte, mit vielen Geheimissen und genauso vielen überraschenden Wendungen. Die verschiedenen Wendungen haben mich kalt erwischt und das hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat sich einiges überlegt, damit das Lesen nicht langweilig wird und es gelingt ihr auch sehr gut, diese einzubauen. Die Geschichte ist von einem spannenden Verlauf gezeichnet und baut mit jeder Seite nochmal etwas mehr Spannung auf. Dennoch konnte es mich nicht ganz abholen und überzeugen. Immer Mal wieder hatte ich das Gefühl von Wiederholungen, gerade bei den Formulierungen. Auch bei der Darstellung von Isla Crown hat die Autorin auf ähnliche Aspekte zurück gegriffen und auch manchen Informationen schienen mir doppelt. Schnell wird deutlich, dass Isla einen Plan verfolgt. Diesen Plan fand ich durchweg langweilig und habe es eher wenig gefesselt verfolgt. Die Szenen haben sich für mich sehr stark geähnelt und konnten mich im Ganzen nicht packen. Bis auf den Anfang, ein paar Überraschungen zwischendrin und das Ende, habe ich die Geschichte doch eher müde verfolgt. Die Welt und die Figuren wären sicher abwechslungsreichere Szenen möglich gewesen. Für mich hatte alles, was zwischendrin passiert, nicht wirklich Auswirkungen auf das Ende.

Das Ende bringt nochmal Spannung mit sich und konnte die Geschichte nochmal gut abrunden, konnte es für mich aber dann doch nicht mehr komplett rausreißen. Eine umfangreiche Fantasy Geschichte mit viel Potenzial, durch die bildgewaltige Welt und unerwarteten Überraschungen und Wendungen. Von mir bekommt die Geschichte 4 Sterne und damit eine Empfehlung, aber zum Highlight hat es dann bei weitem nicht gereicht.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Eine schöne Liebesgeschichte

Zucker und Steel
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Meinung:

Das Buch kommt mit einem traumhaften Cover daher, weswegen ich es unbedingt in meinem Bücherregal haben wollte, aber auch die Geschichte hat mich sehr angesprochen. Umso schöner, dass auch die ...

Meinung:

Das Buch kommt mit einem traumhaften Cover daher, weswegen ich es unbedingt in meinem Bücherregal haben wollte, aber auch die Geschichte hat mich sehr angesprochen. Umso schöner, dass auch die Geschichte gut mit dem Cover mithalten kann.

Ami ist auf dem besten Weg ihren Traum, ihr Studium zur Gerichtsmedizinerin abzuschließen, zu verwirklichen. Viel Anstrengungen sind damit verbunden und da ist es kein Wunder, dass auch in ihrem Privatleben einiges durcheinander kommt. Plötzlich steht Steel mit gepackten Koffern vor ihrer Tür. Das Gefühlschaos ist vorprogrammiert...

Mir hat der Einstieg in die Geschichte gleich gefallen, weil schon die erste Überraschung auf den Leser wartet, welche schon ein Chaos der Gefühle verspricht und sich schon ein gutes Stück von anderen Liebesgeschichte abheben kann. Schon mit den ersten Seiten erschafft die Autorin auch beim Leser verschiedene Gefühle, denn es findet sich eine Mischung aus bedrückenden und witzigen Szenen, wodurch es einiges an Abwechslung gibt. Obwohl die Autorin schon am Anfang viel Umfang einbaut, fand ich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt überladen, sondern sehr fesselnd.

Mit Ami und Steel bin ich sehr schnell warm geworden und ich mochte ihren Umgang untereinander. Die beiden nehmen nichts zu ernst und bringen humorvolle Szenen mit, die mir gut gefallen haben. Trotzdem bleiben die Gedanken und die Zweifel von Ami greifbar, was die Autorin sehr schön an den Leser transportieren kann. Die Geschichte ist aus der Sicht von Ami erzählt und schnell wird deutlich, dass sie einen sehr facettenreichen Charakter mitbringt, mit dem es bis zum Schluss nicht langweilig wird. Amis Gefühle waren für mich von Anfang an greifbar und trotzdem waren mir ihre Zweifel an manchen Stellen dann doch etwas zu viel, wenn auch nie störend. Aber auch Steel kann einiges zu der Geschichte beitragen und obwohl ich bei seinem Verhalten manchmal etwas schiefgeguckt habe und ihn nicht so ganz ernst nehmen konnte, wird es mit ihm garantiert nicht langweilig. Mit jeder Szene wird deutlicher, dass die beiden sich auf eine sehr tolle Weise ergänzen.

Neben der Liebesgeschichte findet auch die Gerichtsmedizin einen wichtigen Platz in der Geschichte, was ich sehr schön umgesetzt fand. Es werden an den richtigen Stellen interessante Einblicke gebracht und die Autorin macht sehr schön deutlich, dass die Gerichtsmedizin nicht nur etwas für einen Thriller ist. Dabei wird es aber auch nie langweilig, wenn Ami sich mal wieder in Lernsessions stürzen muss, denn diese werden von tollen und abwechslungsreichen Szenen abgelöst.

Fazit:

Mir hat die Geschichte von Ami und Steel sehr gefallen. Die Liebesgeschichte bringt alles mit, was man sich wünscht. Es gibt eine Achterbahn der Gefühle, wobei diese sich authentisch gestalten und dabei von zwei tolle Protagonisten begleitet werden, die sich sehr schön ergänzen. Es gibt humorvolle, aber auch bedrückendere Szenen, wobei diese aber sehr abwechslungsreich sind und es nie langweilig wird. Mir waren die beiden Protagonisten von der ersten Seite an sympathisch. Durch die deutlichen Zweifel von Ami und dem für mich manchmal etwas komischen Verhalten von Steel, bekommt die Geschichte von mir 4⭐, aber aufjedenfall eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Eine schöne Geschichte

Bleib bei mir, Sam
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Meinung:

Schon durch die englische Ausgabe bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und nachdem es dann im Deutschen veröffentlicht wurde, wollte ich es ganz schnell lesen. Es wartet eine gefühlvolle ...

Meinung:

Schon durch die englische Ausgabe bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und nachdem es dann im Deutschen veröffentlicht wurde, wollte ich es ganz schnell lesen. Es wartet eine gefühlvolle Geschichte auf den Leser rund um die Trauer, aber auch gerade das Abschied nehmen steht sehr im Vordergrund.

Mit den Szenen aus dem "Davor" hat mir der Einstieg gut gefallen. Zwar sind die einzelnen Szenen recht kurz gehalten und es gibt flotte Wechsel, aber es reicht für einen guten Start in die Geschichte. Der Klappentext bereitet den Leser schon auf die traurigste Stelle im Buch vor, obwohl diese gar nicht so viel Platz bekommt und nur recht kurz abgehandelt wird, was ich nicht unbedingt schlimm fand. Auch zwischen drin finden sich immer Szenen aus der Vergangenheit, so dass die Beziehung zwischen Julie und Sam gut greifbar wird. Die ganze Geschichte dreht sich um den Tod von Sam und trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass das Lesen von durchgängiger tiefer Traurigkeit geprägt ist. Natürlich bleibt trotzdem bis zum Schluss eine gewisse Schwere vorhanden.

Mir hat die Idee mit den Telefonaten zwischen Julia und dem verstorbenen Sam von der ersten Minute an sehr gut gefallen und ich war gespannt auf die Umsetzung. Ich habe schnell festgestellt, dass die Telefonate zwar die treibende Kraft in der Geschichte sind, der Fokus trotzdem nicht alleine darauf liegt. Als Leser findet man sich nicht in Ellen langen Telefonaten wieder, was mir am Ende recht gut gefallen hat. Neben der Trauer um den Verlust geht es bis zum Schluss um das Abschied nehmen. Julie hat aber auch noch mit ganz anderen Gefühlen zu kämpfen und so findet sich eine Achterbahn der Gefühle, in der es nie langweilig wird. Mit viel Abwechslung erzählt der Autor eine schöne Geschichte, die sich nicht in eine Richtung verliert und trotzdem die nötige Tiefe bekommt.

Für mich war Julie eine gute Protagonistin für die Geschichte, auch wenn sie sich in vielen Szenen doch versteckt und ihr Charakter manchmal nicht so einfach zu greifen ist. Sie wird eher von ihren Mitmenschen getrieben und findet am Ende dennoch den richtigen Weg für sich. Sam blieb mir bis zum Schluss immer ein Stück ferner, wenn auch sympathisch. Mit den beiden finden sich nicht unbedingt zwei Protagonisten, die immer richtig handeln und ohne Fehler sind, was mir gut gefallen hat. Die Entwicklung von Julie wird, trotz der doch eher wenigen Seiten, sehr deutlich.

Mich konnte die Geschichte bis zur letzten Seiten überzeugen und ich habe genau das gefunden, was ich erwartet habe. Ich fand es rund um gelungen und auch der Verlauf hat für mich mit jeder Szenen gepasst. Eine perfekte Geschichte war es am Schluss für mich aber nicht, denn dafür hätte ich mir gewünscht, dass mich die unterschiedlichen Gefühle von Julie mehr einnehmen und mitreißen.
Es ist ein schönes Jugendbuch, wenn man sich auf die Idee einlassen kann.

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