Nicht das, was ich erwartet habe
Amazing Grace„...Wir sind niemals nur Besitzer, sondern einfach nur Bevollmächtige über das, was Gott uns anvertraut hat...“
Das Buch beginnt mit einer Szene bei der Gemeinschaft Methernitha in der Schweiz. Klaus ...
„...Wir sind niemals nur Besitzer, sondern einfach nur Bevollmächtige über das, was Gott uns anvertraut hat...“
Das Buch beginnt mit einer Szene bei der Gemeinschaft Methernitha in der Schweiz. Klaus und Gaby waren zur inneren Einkehr in die Einsamkeit gegangen. Während er nach drei Tagen zurückkehrte, wurde Gaby erst nach einer Woche geholt. Sie galt nun als Erleuchtete und gehörte ab sofort zum inneren Zirkel. Wenig später flieht Gaby.
Der Autor war lange Jahre der Leiter eines christlichen Verlags, der seinen Namen trägt. Mit dem Buch hatte ich seine Biografie erwartet. Dem ist aber nicht ganz so.
Klaus Gerth erzählt die Geschichte selbst. Dazu hat er das Buch in drei größere Abschnitte und ein kurzes Schlusskapitel eingeteilt.
Nach dem oben beschriebenen Geschehen folgt im ersten Abschnitt ein kurzer Rückblick auf Gabys Leben. Gaby ist seine zweite Frau. Dann berichtet er über seine Kindheit, die Jugend und den beruflichen Aufstieg in der Kosmetikbranche. Die harte Kindheit ohne Vater, der im Krieg geblieben ist, entfacht den Ehrgeiz des Jungen. Außerdem verfügt er über ein gesundes Selbstvertrauen. Mit Niederlagen kann er weniger gut umgehen. Sie führen zum Abbruch der Aktivität. Als er Gaby kennenlernt, beschäftigen sich beide mit der Bibel und finden zum Glauben. Dieser Teil endet damit, dass er sich entschließt, einen christlichen Verlag zu übernehmen.
Im zweiten Kapitel erfahre ich als Leser, dass er den maroden Verlag in die Gewinnzone führt und neue Verlage dazu kauft. Außerdem beschreibt er, welche Personen er dadurch kennenlernt und was der Verlag anbietet.
Der dritte Abschnitt widmet sich seinen Leben in Amerika nach dem Verkauf des Verlages.
Dieser Teil ist allerdings mehr Predigt als Lebensbeschreibung.
Der Schriftstil ist nüchtern und sachlich. Gefühle kommen kaum zum Tragen. Während er über den geschäftlichen Bereich ausführlich spricht, bleibt das Privatleben ab dem zweiten Abschnitt sehr vage. Von den Kindern aus erster Ehe erfährt man nichts. Auch Christoph, der Sohn aus zweiter Ehe, wird selten erwähnt. Über die Anfechtungen des Glaubens und mögliche geschäftliche Schwierigkeiten schreibt er nur kurz. Wie es ihm gelang, den Verlag in die Gewinnzone zu führen, konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen. Dafür legt der Autor im dritten Teil ausführlich seine Glaubensüberzeugungen da. Hier gehe ich mit vielen seiner Ausführungen nicht konform. Obiges Zitat kann ich nur schwer mit seinem Lebensbild und seinen Vorstellungen von der Ewigkeit in Einklang bringen.
Im kurzen letzten Teil gibt es eine Einladung zum Glauben. Eine Danksagung beschließt das Buch.
Viele Fotos ergänzen die Geschichte.
Ich hatte mich auf das Buch gefreut, aber definitiv etwas anderes erwartet.