Oberflächlich und anstrengend
It happened one SummerIt happened one summer wurde als Tiktok-Buch vermarktet und angepriesen. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf die Geschichte, die sich hinter dem tollen Cover verbirgt. Trotz nettem Kleinstadtflair ...
It happened one summer wurde als Tiktok-Buch vermarktet und angepriesen. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf die Geschichte, die sich hinter dem tollen Cover verbirgt. Trotz nettem Kleinstadtflair und gegensätzlichen Protagonisten hatte ich aber einige Probleme mit ihnen und konnte mit der Protagonistin nicht immer mitgehen. Ich fand manche Passagen sehr komisch und mit einer merkwürdigen Logik versehen.
Die Umgebung, in der das Buch spielte, fand ich total schön. Man hat sich direkt willkommen in dem kleinen, malerischen Küstenstädtchen gefühlt und ich habe die Atmosphäre insgesamt sehr genossen. Die Beschreibungen der Autorin haben es mir auch leicht gemacht, den Ort vor mir zu sehen und mich selbst darin zu sehen. Es hatte einen tollen Charme und ich genoss die Stimmung zwischen den Einwohnern, die alle wie eine kleine Familie zusammenhalten. Diese Idylle wurde jedoch durch die beiden Bellinger Schwestern unterbrochen, die von ihrer schimmernden, luxuriösen Welt in dieses bodenständige Kleinstadtleben geworfen wurden. Die beiden hatten ihre Probleme damit, was eine spannende Grundlage ermöglichte.
Piper stand buchstäblich für den grössten Kritikpunkt an dieser Geschichte: Oberflächlichkeit. Sie war besonders am Anfang unglaublich nervig durch ihre abgehobene Art, das oberflächliche Denken und den arroganten Umgang mit anderen. Sie stand für die einfältige Gesellschaft, in der sie unterwegs war und hat die Rolle des dummen It-Girls perfekt verkörpert. Als sie naiv und unerfahren nach Westport kam, hat sie sich auch mit dem bodenständigen Brendan angelegt. Jener war so ziemlich in allen Dingen das Gegenteil von ihr und passte auf den ersten Blick auch gar nicht zu ihr und in ihre schillernde Welt. Seine einfache und manchmal ziemlich grummelige Art hat ihn zu einem sympathischen Protagonisten gemacht, der im Umgang mit Piper ziemlich oft die Nerven behalten musste. Zwischen den beiden hat es schon gefunkt, auch wenn ich teilweise Schwierigkeiten hatte, die Gefühle dahinter nachzuvollziehen. Es fehlte stellenweise an Emotionen und der nötigen Tiefe, um mit den beiden mitfühlen zu können und hätte mir allgemein einfach etwas authentischere Charaktere gewünscht. Die Geschichte war oft übertrieben und viel zu schrill, womit ich meine Probleme hatte.
Das Buch an sich war eigentlich ganz unterhaltsam. Es ist viel passiert und die Protagonisten haben einander zuerst gar nicht leiden, danach aber zu lieben gelernt. Es gab immer wieder humorvolle Momente und charakterliche Entwicklungen, die die Spannung aufgebaut haben. Dennoch blieb es sehr oberflächlich und ich hätte mir noch mehr Spannung gewünscht.
Insgesamt war It happened one summer leider genau so, wie ich gehofft hatte, dass dieses TikTok Buch nicht sein würde. Es war einfach zu oberflächlich und auf simple, lustige Unterhaltung ausgerichtet, was mir nicht besonders gefallen hat. Aus dem Grund erhält das Buch auch nur 2.5 Sterne.