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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2023

Wissenschaftlich fundierte, biologische Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels

Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen
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Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte ...

Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte Lektüre handelt. Thor Hanson ist ein amerikanischer Biologe und Feldforscher und gibt sich in seinem Buch große Mühe, komplexe Zusammenhänge für alle Menschen verständlich zu machen. Denn eins ist klar, dieses Thema geht uns alle an! Trotzdem bewegt sich das Buch sprachlich, wie auch inhaltlich auf einem hohen Niveau und verlangt Konzentration beim lesen. Ich persönlich hatte mir durch die Beschreibung und den Klappentext etwas anderes erwartet. Um die dort fokussierten Themen geht es zwar auch, aber eben hauptsächlich nur in einem der vier Teile des Buchs. Dieser dritte Teil (Die Reaktionen) las sich für mich auch mit Abstand am spannendsten. Aber auch die anderen Schwerpunkte des Buchs machen Sinn. Darin geht es immer wieder um Grundlagenforschung und durch Rückblicke in die Geschichte sollen heutige Zusammenhänge besser verstanden werden. So erfährt man neben dem eigentlichen Thema (Reaktionen von Fauna und Flora auf die Klimakrise) noch jede Menge darüber wie Biolog:innen forschen und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn entsteht. Wer also schon immer mal etwas über Versuchsanordnungen und Feldstudien erfahren wollte, ist hier genau richtig. Da Thor Hanson in Amerika lebt und arbeitet, kommen seine gewählten Fallbeispiele auch eher aus Nordamerika. Darüber hinaus ist er aber noch mit zahlreichen anderen Forschenden vernetzt, so dass sich ein etwas umfassenderes Bild ergibt. Beispiele aus Europa (oder gar Deutschland) habe ich hingegen vermisst. Trotzdem war das Buch für mich eine lohnende und lehrreiche Lektüre, welche ich gerne weiterempfehlen mag.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Jugendbuch, voller gesellschaftlich relevanter Themen

Auf der Tonnenseite des Lebens
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„Auf der Tonnenseite des Lebens“ von Antje Leser ist ein Roman für Jugendliche mit vielfältigen Themen. Vordergründig geht es um Lebensmittelverschwendung, Containern und Foodsharing, darüber hinaus werden ...

„Auf der Tonnenseite des Lebens“ von Antje Leser ist ein Roman für Jugendliche mit vielfältigen Themen. Vordergründig geht es um Lebensmittelverschwendung, Containern und Foodsharing, darüber hinaus werden aber auch noch weitere soziale Missstände angesprochen. Die Aufarbeitung gefiel mir dabei richtig gut. Ohne erhobenen Zeigefinger, weist die Autorin auf wichtige Themen hin und liefert neben einer fesselnden Handlung noch jede Menge echter Informationen dazu. Der Schreibstil liest sich darüber hinaus leicht und passt sprachlich perfekt ins Jugendgenre. Jugendsprachliche Ausdrücke, kommen zwar vor, nehmen aber nicht Überhand, so dass auch Erwachsene sich zurecht finden können. Die Geschichte liest sich außerdem durchgehend spannend und auch wenn ich manche Wendung vorhersehen konnte, war die Handlung doch abwechslungsreich und bewegend. Einziger Minuspunkt ist für mich die charakterliche Überzeichnung, einer Protagonistin. Von dieser abgesehen erschienen mir die übrigen Charaktere aber zum Glück authentisch und punkten gerade durch ihre verschiedenen Stärken und Schwächen bei mir. Alles in allem ist „Auf der Tonnenseite des Lebens“ ein starker Roman, voller aktueller Themen und einer mitreißenden Geschichte. Von mir gibts dafür4 ½ Sterne und eine Leseempfehlung für gesellschaftlich interessierte jugendliche Leser:innen.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Vielschichtige Familienerzählung verbunden mit der Geschichte des Bergbaus

Die Sehnsucht nach Licht
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Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen ...

Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen historischen Romanen, kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten. Es handelt sich nämlich nicht „nur“ um eine fiktive Familiengeschichte, sondern dieses Buch beinhaltet jede Menge Details rund um den Bergbau im Schlematal im Erzgebirge. Technische Details, lokale Besonderheiten und regionale Bräuche, aber auch das politische Zeitgeschehen sind wichtige Schwerpunkte der Handlung. Darüber hinaus erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, über 4 Generationen hinweg und wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hab.

Nachdem ich zunächst ein wenig brauchte, bis ich mich zwischen all den Charakteren orientieren konnte, nahm mich die Geschichte schlussendlich voll und ganz gefangen. Erstaunlicherweise waren mir die Figuren aus der Vergangenheit emotional näher, als Luisa, um welche es im gegenwärtigen Strang ging. Durch den langen Erzählzeitraum und das Detailreichtum kam es mir so vor, als würde ich die Familie Steiner schon sehr lange kennen. Trotz des eher ruhigen Tempos, stellten sich keine Längen ein und der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut. Dennoch habe ich bei dieser Lektüre einige Pausen eingelegt, um das Gelesene vollumfänglich verarbeiten und aufnehmen zu können. Die Geschichte ist wirklich unglaublich vielfältig und liefert ein authentisches Bild des Bergbaus. Gefahren werden benannt (auch wenn diese den Charakteren zur damaligen Zeit natürlich noch nicht bekannt waren), aber auch der Wert der Tradition wird vermittelt. Für mich war „Die Sehnsucht nach Licht“ eine lehrreiche, wie auch fesselnde Lektüre. Im Gesamten vergebe ich 4 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Düstere Fantasy für Erwachsene

Book of Night
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"Book of Night" war mein erstes Buch der Autorin Holly Black und nach dieser Lektüre, kann ich mir gut vorstellen wieder zu einem Werk von ihr zu greifen. Denn der Roman punktete gleich in mehreren Belangen ...

"Book of Night" war mein erstes Buch der Autorin Holly Black und nach dieser Lektüre, kann ich mir gut vorstellen wieder zu einem Werk von ihr zu greifen. Denn der Roman punktete gleich in mehreren Belangen bei mir. Besonders gut gefiel mir die eindrucksvolle und detailreiche entworfenen Welt, welche zwar nah an unserer Realität ist, aber doch durch die vielfältigen Auswirkungen der Schattenmagie, so ganz anders wirkt. Alles war hier detailreich und wunderbar stimmig beschrieben, so dass im Gesamten ein rundes Bild entsteht. Gerade zu Beginn bekommt das Worldbuilding viel Raum, aber auch die Charaktere werden ausführlich und ansprechend eingeführt. Charlie ist dabei eine vielschichtige Protagonistin, keine Heldin im eigentlichen Sinn, doch auch nicht ganz so „böse“ wie sie zu Beginn noch wirkt. Ich persönlich mochte sie total gerne, aber auch weitere Charaktere wie Vince und Poesy wuchsen mir ans Herz. Spannung kommt gerade zu Beginn durch Rückblicke in Charlies Vergangenheit auf, diese ermöglichen außerdem ihre Persönlichkeit erst richtig zu begreifen. "Book of Night" ist sicherlich nicht die temporeichste Geschichte, einige Szenen hätten gerne etwas kürzer ausfallen dürfen. Trotzdem ist es dem Buch gelungen mich wirklich durchgehend zu fesseln und meine Neugier aufrecht zu erhalten. Und auch der Schreibstil sorgte bei mir für echten Lesespaß. Abwechslungsreich und kurzweilig erzählt, kam ich gut voran und wurde dabei noch ausgezeichnet unterhalten. Deshalb vergebe ich gerne 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein weiterer Fall für Julia Schwarz und Florian Kessler

Düsteres Wasser: Thriller
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„Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist bereits der 7. Band einer richtig spannenden Krimireihe. Prinzipiell ist der Fall in sich abgeschlossen, so dass auch Neueinsteiger sich in diesem Buch gut ...

„Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist bereits der 7. Band einer richtig spannenden Krimireihe. Prinzipiell ist der Fall in sich abgeschlossen, so dass auch Neueinsteiger sich in diesem Buch gut zurechtfinden können. Trotzdem spielt auch das Privatleben von Julia, Florian und weiteren Charakteren eine Rolle, so dass ich Allen empfehlen würde die Reihe lieber chronologisch zu lesen. Ich selbst kehre trotz der teils grausigen Details immer wieder gern in die Welt der mittlerweile liebgewonnene Protagonist:innen zurück und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Mit hohem Erzähltempo und wechselnden Perspektiven, hält die Autorin ihre Leser:innen wieder mal bis zuletzt in Atem. Ausnahmsweise hatte ich diesmal zwar das richtige Gespür, für die Motive der schuldigen Person, trotzdem war die Lektüre durchgehend spannend. Das Miträtseln macht hier einfach nur Spaß und bis zuletzt gibt es doch noch überraschende Wendungen zu entdecken. Der Schreibstil las sich außerdem angenehm und ist stellenweise durch die doch blutigen bzw. grausamen Details nichts für schwache Nerven. Neben den Taten wird nämlich auch der Alltag in der Rechtsmedizin (inklusive Obduktionen) detailreich und erschreckend realistisch geschildert. Obwohl die Reihe in Köln spielt, kann sie wirklich ohne Probleme mit Werken weltweit bekannter Krimiautor:innen mithalten. Von mir gibt es gute 4 ½ Sterne und eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

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