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Veröffentlicht am 01.01.2023

Majestätischer Detektiv

König Ludwig und der tote Preuße
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Ludwig II., König von Bayern, geht unter die Detektive, nachdem der preußische Gesandte in seiner Gegenwart erschossen wurde. Wer steckt dahinter? Wem galt das Attentat? Alles Fragen, mit denen er sich ...

Ludwig II., König von Bayern, geht unter die Detektive, nachdem der preußische Gesandte in seiner Gegenwart erschossen wurde. Wer steckt dahinter? Wem galt das Attentat? Alles Fragen, mit denen er sich gemeinsam mit seiner Cousine Sophie befasst.

Der fiktive Kriminalfall ist mit historisch belegten Details gespickt, das Leben am Hof meines Erachtens authentisch eingefangen. Ludwig wird als großer Träumer dargestellt; die gut erzogene Sophie fällt schon mal aus ihrer Rolle. Beide Protagonisten erzählen die Geschehnisse aus ihrer jeweiligen Sicht. Der Komponist Richard Wagner ist ein enger Freund des Königs und immer auch mittendrin im Geschehen. Vertraute Bedienstete werden einbezogen.

Der angenehm zu lesende Schreibstil passt hervorragend zu den amüsanten Details. Teils skurrile Charaktere und ein logisch aufgebauter Kriminalfall bieten ein Lesevergnügen ohne große Ansprüche. Die humorvoll erzählte Geschichte ist denjenigen empfohlen, die cosy crime mögen und zwischendurch auch mal herzhaft lachen möchten.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Historischer Kriminalfall, der in Irland spielt

Inspector Swanson und die Hexe von Bray
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Inspector Swanson von Scotland Yard hat zum Ende des 19. Jahrhunderts seinen Fall in London, wird aber von Kollegen in Irland um Amtshilfe gebeten, der er gerne folgt und einen jüngeren Kollegen mitnimmt. ...

Inspector Swanson von Scotland Yard hat zum Ende des 19. Jahrhunderts seinen Fall in London, wird aber von Kollegen in Irland um Amtshilfe gebeten, der er gerne folgt und einen jüngeren Kollegen mitnimmt. Schnell ist ein Zusammenhang der beiden Fälle zu erkennen. Auch die Legende rund um eine Hexe scheint für den Fall nicht unwichtig zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, man fühlt sich in die damalige Zeit versetzt. Sowohl die Charaktere als auch die seinerzeit herrschenden Lebensumstände finde ich authentisch eingefangen. Überraschende Wendungen mit einem bis kurz vor Ende unerwartetem Ausgang. Der Epilog lässt einen weiteren Band erwarten.

Die Reihe war mir bis zur Entdeckung dieses Buch nicht gekannt. Die Auftritte von Oscar Wilde im Gefängnis lassen mich vermuten, dass er bereits in vorhergehenden Bänden einbezogen war. Auch ohne diese Bücher zu kennen, war es kein Problem, dem Plot ohne die entsprechenden Vorkenntnisse zu folgen. Gerne empfehle ich diesen Band auch eingefleischten Krimifans, aber auch Lesern historischer Romane, da die viktorianische Zeit gut eingefangen wird.

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Ins neue Jahr mit einem Albtraum

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Befreundete schwedische Familien treffen sich zur gemeinsamen Silvesterfeier, zwei fast volljährige Töchter feiern getrennt mit Freunden. Am nächsten Morgen ist eines der Mädchen verschwunden. In allen ...

Befreundete schwedische Familien treffen sich zur gemeinsamen Silvesterfeier, zwei fast volljährige Töchter feiern getrennt mit Freunden. Am nächsten Morgen ist eines der Mädchen verschwunden. In allen beteiligten Familien fahren die Gedanken Karussell und geben tiefe Einblicke in das Seelenheil der einzelnen Protagonisten. Die Kapitel werden jeweils aus Sicht eines von drei Protagonisten erzählt. Peu à peu werden Lügen, verschwiegene Erlebnisse und verborgene Wahrheiten aufgedeckt.

Das Buch wechselt zwischen voraussehbaren und dann auch wieder überraschenden Wendungen. Der Spannungsbogen ist konsequent aufgebaut. Die Themen Freundschaft in unterschiedlichen Phasen, Familienverhältnisse und Geheimniskrämerei stehen im Mittelpunkt, die Polizeiermittlungen werden nur am Rande erwähnt. Leider gibt es zwischenzeitlich Längen in der Entwicklung der Geschichte, was dazu führt, dass die Spannung nachlässt. Dennoch handelt es sich um einen psychologischen Skandinavienkrimi, den ich lesenswert finde; wenn auch vielleicht eher als Familiendrama denn als Krimi. Wobei das Ende durchaus spannend gestaltet ist.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Das historische Wien steht im Mittelpunkt

Die Toten von Wien
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Der ungarische Adelige Sandor von Baranyi hat den ersten Weltkrieg überlebt und arbeitet nun bei der Wiener Kriminalpolizei als Kommissär Alexander Baran. Neben einigen Traumata aus Kriegszeiten, ist sein ...

Der ungarische Adelige Sandor von Baranyi hat den ersten Weltkrieg überlebt und arbeitet nun bei der Wiener Kriminalpolizei als Kommissär Alexander Baran. Neben einigen Traumata aus Kriegszeiten, ist sein Privatleben von der Suche nach seiner verschwundenen Schwester bestimmt. Gleich zwei Kriminalfälle hat er mit seinem Kollegen zu bearbeiten. Der Weg zur Auflösung ist von vielen, vielleicht zu vielen, Irrungen und Wirrungen bestimmt, denen man aufmerksam folgen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Teilweise erscheint mir die Geschichte ein wenig konstruiert.

Der Schreibstil des Autors sorgt für die passende Atmosphäre. Man fühlt sich ins Wien des Jahres 1922 zurückversetzt. Die Beschreibungen sind plastisch; egal wo die Polizei sich aufhält, man kann Wege und Örtlichkeiten problemlos nachvollziehen. Die Lebensverhältnisse der Nachkriegszeit sind gut eingefangen.

Das Ende des Buches lässt vermuten, dass weitere Bände folgen werden. Ob Krimi oder historischer Roman, so ganz einfach lässt sich dieses Buch nicht kategorisieren. Für mich persönlich ist es eher ein Krimi und als solchen empfehle ich ihn gerne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Erschwerte Bedingungen

Die Marseille-Morde - Das tote Mädchen
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Das Buch wagt sich an ein heikles Thema, denn Mobbing ist nach wie vor in der Gesellschaft nicht wirklich als Problem anerkannt. Hinzu kommt noch das Thema Korruption, was auch nicht allzu oft in den Mittelpunkt ...

Das Buch wagt sich an ein heikles Thema, denn Mobbing ist nach wie vor in der Gesellschaft nicht wirklich als Problem anerkannt. Hinzu kommt noch das Thema Korruption, was auch nicht allzu oft in den Mittelpunkt von Erzählungen rückt. Weiterhin wird der Corona-Lockdown thematisiert, den jeder Leser persönlich erfahren und noch gut vor Augen hat. Nebenschauplatz ist dann noch das Thema Frauen bei der Polizei und einige andere, die zu erwähnten spoilern würde.

Eine Schülerin erlebt extremes Mobbing durch eine Schülerclique und begeht Selbstmord. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei fallen in den beginnenden Lockdown, so dass die Chefs, Väter der Täter, viele Entscheidungen treffen, die eine Vertuschung der Umstände und mehr problemlos zulassen. Die frischgebackene Polizei-Inspektorin Nadia darf den Fall nicht weiter verfolgen; zusammen mit Teilen ihres toll zusammen arbeitenden Teams und eines Staatsanwalts setzt sie darüber hinweg und beweist Courage.

Neben dem Fall, schafft die Autorin mit ihren Beschreibungen des mediterranen Ambientes tolle Landschaftsimpressionen und passend in die Geschichte integriertes Privatleben der Protagonisten. Die Spannung ist hier nicht, wer es denn am Ende war, sondern ob die „Bösen“ zur Verantwortung gezogen werden können. Der Spannungsbogen erstreckt sich dann auch bis zum Ende, was mir gut gefallen hat. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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