Cover-Bild Leicht wie Blei
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition W GmbH
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 244
  • Ersterscheinung: 10.10.2022
  • ISBN: 9783949671043
Lena Elfrath

Leicht wie Blei

Acht Mal hat Emma abgedrückt und sich so von ihrem Vater und dem jahrelangen Missbrauch befreit, den sie durch ihn erleiden musste. Der Preis für diesen Befreiungsschlag ist ihre Freiheit. Denn acht Schüsse sind keine Notwehr, sondern Vorsatz. In ihrer Zelle fühlt sich Emma zum ersten Mal in ihrem Leben sicher und unsichtbar. Doch als ihre Vergangenheit im Gefängnis publik wird, wollen die anderen Frauen sie zur feministischen Heldin stilisieren. Auch jenseits der Gefängnismauern kursiert bald schon ein Hashtag und die Geschichte sorgt für Aufsehen. Emma leidet unter der neu gewonnen Aufmerksamkeit und fragt sich: Ist man wirklich eine Heldin, wenn man keinen anderen Ausweg sieht, als den eigenen Vater zu erschießen?
Lena Elfraths Roman "Leicht wie Blei " stellt Fragen rund um Täterschaft und Opferrollen und betrachtet den feministischen Diskurs aus ungeahnter Perspektive.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Die Zeit davor, die Zeit danach

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Das bei Edition W erschienene Buch lässt einen alles Leser nicht kalt, denn die 18jährige Protagonistin hatte einen langen Leidensweg. Jahrelang vom Vater missbraucht, erschießt sie ihn schließlich. Sie ...

Das bei Edition W erschienene Buch lässt einen alles Leser nicht kalt, denn die 18jährige Protagonistin hatte einen langen Leidensweg. Jahrelang vom Vater missbraucht, erschießt sie ihn schließlich. Sie wollte nicht mehr Opfer sein. Sie kommt dafür ins Gefängnis. Für sie ist es aber eine Erleichterung. Ohne Männer in der Umgebung fühlt sie sich ruhiger und kann sogar ein paar freundschaftliche Beziehungen zu ihren Mitgefangenen schließen. Sie fühlt sich leicht wie Blei. Eine Metapher, die man sich in der Situation der Figur gut vorstellen kann.
Eine große Stärke der Autorin Lena Elfrath ist die Figurenentwicklung, auch die Nebenfiguren halte ich für glaubhaft.
Die Handlung ist basierend auf einen länger zurückliegenden realen Fall, wurde aber in die heutige Zeit transportiert.
Sprachlich ist der Roman ansprechend. Es lässt den Leser die Emotionen nachempfinden, bleibt aber ohne Pathos und der Realität entsprechend. Ich kann das Buch auch trotz des harten Themas empfehlen.

Veröffentlicht am 01.01.2023

Leicht wie blei

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Emma erhält eine Gefängnisstrafe, weil ihr Vater den Missbrauch an ihr bezahlt hat. Sie hat ihn mit acht Schüssen getötet und deswegen konnte nicht mehr auf Notwehr plädiert werden.
Das Buch wechselt zwischen ...

Emma erhält eine Gefängnisstrafe, weil ihr Vater den Missbrauch an ihr bezahlt hat. Sie hat ihn mit acht Schüssen getötet und deswegen konnte nicht mehr auf Notwehr plädiert werden.
Das Buch wechselt zwischen Gefängnisepisoden und Rückblicken. Während die Handlungen und Gedankengänge in Haft oft unbeholfen und verwirrend sind, sind die Szenen in der Verganenheit erschreckend klar und nüchtern. Dieser Kontrast hat das Buch für mich noch belastender und schockierender gemacht, da die schlimmsten Tatsachen auf Grund des deutlichen und präzisen Schreibstils bei den Rückblenden keine Zweifel oder Interpretationsspielraum gelassen haben. Eine schreckliche Thematik, die mit den im Buch dargestellten Motiven noch abscheulicher ist. Das Hinterfragen der Täterschaft, wie im Klappentext angekündigt, habe ich aber nicht wahrgenommen, aber vielleicht kann das von Leser zu Leser variieren.

Veröffentlicht am 14.12.2022

Nicht einfach zu lesen

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Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen. Manche Abschnitte wiegen schwer wie Blei.

„Die letzte Kugel höre ich immer noch. Und nur ich. Das meine ich, wenn ich denke, dass ich Blei hören kann.“

Worum ...

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen. Manche Abschnitte wiegen schwer wie Blei.

„Die letzte Kugel höre ich immer noch. Und nur ich. Das meine ich, wenn ich denke, dass ich Blei hören kann.“

Worum geht’s?

Die jugendliche Emma hat ihren Vater mit acht Kugeln aus einer Pistole getötet, um dem jahrelangen sexuellen Missbrauch an ihr zu beenden. Das Gericht billigt ihr keine Notwehr zu, das sie eben acht Mal geschossen und zudem noch einmal nachgeladen hat. Emma erhält auf Grund ihres jugendlichen Alters drei Jahre Haft.

Im Gefängnis erfährt sie zum ersten Mal, was es heißt, beschützt und sicher zu sein. Sie fügt sich in den Gefängnisalltag ein. Doch als ihre Tat im Gefängnis bekannt wird, wird sie zu einer Ikone der Emanzipation von sexueller Gewalt. Diese „Berühmtheit“, die in der Außenwelt unter #Emmanismnow ein kontrovers diskutiertes Thema ist, lässt sie ihre Tat Revue passieren und hat Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns.

Das Buch endet mit der vorzeitigen Entlassung aus der Haft an der auch die Internetkampagne einen großen Anteil hat.

Meine Meinung:

Wir begleiten Emma rund 300 Tage ihrer Haft und erleben den Gefängnisalltag, in dem Gewalt und Sehnsucht nach Liebe eine Rolle spielen.

Der Roman, dem eine wahre Begebenheit zu Grunde liegt, beleuchtet die Frage nach Täter und Opfer. Ist Emma eine eiskalte Täterin? Oder ist sie ein Opfer, das endlich seine Ruhe haben will? Die Details zu Emmas Martyrium werden so nach und nach in kursiver Schrift eingeflochten.

Fazit:

Ein Roman, der nachdenklich macht. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.