Der Weg zur Selbstständigkeit
Der letzte Tanz der Debütantin„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt ...
„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt im Leben eines Mädchens ihrer Gesellschaftsschicht und soll ihr zu einer abgesicherten Zukunft an der Seite eines erfolgreichen Mannes verhelfen.
Doch während Lily von Ball zu Ball, von Einladung zu Einladung eilt, stellen sich auch immer wieder Fragen über ihre eigene Familie und es kommt zu einem Wendepunkt.
Aufgrund des Covers bin ich aufmerksam auf diesen Roman geworden. Der Name des Romans und die Farbgestaltung des Covers in Blautönen machen einen edlen Eindruck auf den Leser.
Die Geschichte auf dem Klappentext klingt sehr interessant, leider konnte mich die Autorin nicht ganz fesseln. Julia Kelly hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil. Doch leider plätschert die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buches sehr oberflächlich dahin.
Zum Teil hatte ich auch das Empfinden, einen Jugendroman zu lesen. Die Charaktere wirken auch charakterlich oft naiv und oberflächlich.
Die Hauptperson Lily ist eine sympathische, junge Frau, die auch kurzzeitig naiv wirkt, aber dennoch ihren Standpunkt deutlich macht. Was mir besonders an ihr gefällt, sie gibt jedem Menschen eine Chance und lässt sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen.
Eine Wende in die Handlung bringen die „Unvollkommenen“, Lilys neuer Freundeskreis. Sie beeinflussen die Geschichte und auch Lilys sehr positiv.
Weiterhin hatte ich Schwierigkeiten mit der Zeit, in dem der Roman spielt. Die Verhaltensweisen und Ansichten der Figuren sind sehr historisch geprägt, sodass ich das Gefühl hatte, die Geschichte spielt im 18./19. Jahrhundert.
Alles in allem ein Roman, der sich sehr flüssig und angenehm liest, ohne Tiefgang.
Für alle, die historische Romane und Geschichten über den Adel bzw. die höheren Gesellschaftsschichten mögen, sollte dieser Roman sehr interessant sein.