Paula Lambert schreibt tiefgründig und ehrlich. Sie beschönigt nichts und bleibt doch positiv.
Paula Lambert ist für mich eine klasse Frau. Ich lese, höre und sehe gerne von ihr in Büchern, Fernsehen oder in den sozialen Median. Den Podcast habe ich tatsächlich noch gar nicht gehört, aber diese ...
Paula Lambert ist für mich eine klasse Frau. Ich lese, höre und sehe gerne von ihr in Büchern, Fernsehen oder in den sozialen Median. Den Podcast habe ich tatsächlich noch gar nicht gehört, aber diese Frau hat eine wunderbare Ausstrahlung und ich bin bei den meisten ihrer Aussagen ganz bei ihr.
In diesem Buch gewährt sie uns auch einen Einblick in ihr Leben. Sie hat Dinge, die negativ in ihrem Leben verlaufen sind, ins positive umgewandelt und viel daraus gelernt/mitgenommen. Sie zeigt und einen Weg, wie unser inneres Chaos uns nicht mehr gänzlich in den Abgrund ziehen kann. Falls ihr nur ein bestimmtes Thema angehen mögt, gibt es ja die Inhaltsangabe. Ich empfehle aber einmal das ganze Buch durchzugehen. Paula Lambert hat hier ein Buch geschrieben mit dem man an sich arbeiten und Aufgaben für sich umsetzen kann. Am besten ist es, wenn man diese Aufgaben schriftlich festhält. Dies kann das Unterbewusstsein besser verarbeiten. Jeder kann hier etwas für sich mitnehmen. Wir wissen vielleicht alles, was hier drin steht, müssen aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Auch ich muss in einigen Punkten noch an mir arbeiten und hier werden mir wieder die Augen geöffnet. Auch ich vergesse mich immer wieder selber.
Mut zur Ehrlichkeit ist zum Beispiel einer dieser wichtigen Lernaufgaben. Für sich und seine Bedürfnisse einstehen, egal wie andere das finden. Denn entweder eine Person in deinem Umfeld akzeptiert dich so, wie du bist oder hat es nicht verdient, Teil deines Lebens zu sein. Achtsamkeit ist genau so wichtig. Lebe in der Gegenwart. Auch ich ertappe mich oft dabei „Was wäre gewesen, wenn...?“ oder dabei, wie schön manches war. Und ich erwische mich bei Tagträumen. Was wünsche ich mir für meine Zukunft? Natürlich darf man noch träumen, das ist sogar ganz wichtig, aber das hier und jetzt darf man nicht vergessen. Die Realität. Die Gegenwart ist das, was die Vergangenheit aus mir gemacht hat. Was ich in der Vergangenheit erlebt, durchgemacht und gefühlt habe. Was mich geformt hat. Und in der Gegenwart stelle ich die Weichen für meine Zukunft. Also ist die Gegenwart das Wichtigste und wir sollten so oft wie möglich Achtsam sein. Das klappt natürlich nicht immer. Stell dir selber ein paar Fragen. Bin ich gerade glücklich oder was würde mich glücklich(er) machen? Was kann ich dafür tun?
Paula Lambert animiert dazu seine Komfortzone zu verlassen, um glücklicher zu werden. Die Komfortzone ist nicht unbedingt ein Wellnesshotel, sondern kann auch eine toxische Beziehung sein. Es gibt Menschen, die geraten immer wieder in die gleichen Beziehungsmuster. Ich kenne zwei davon. Sie haben noch Lernaufgaben. Müssen sich mehr wert sein. Ihnen wird aufgezeigt, dass sie sich mehr um Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge kümmern sollten. Sie schaffen sich Partner an, die sie so schlecht behandeln, wie sie sich selber sehen. Wenn diese Person die Wahrheit noch nicht anschauen mag, wird derjenige immer Ausreden finden wie „Das ist gar nicht so.“; Das bildet ihr euch ein.“ oder „Wenn wir alleine sind ist alles toll.“. Das ist sehr unglaubwürdig für Menschen, die einen kennen. Allerdings dienen diese Aussagen sicher auch nur der Selbstlüge.
Klasse finde ich auch die Erklärungen, warum manche Menschen in genau dieser Beziehung sind. „Ich bin da so rein gerutscht“. Kann sicher mal passieren, aber macht das einen glücklich, oder schützt man sich nur selber, weil diese Person einen nicht verletzen kann, wenn man diesen verliert? Solltet ihr in einer toxischen Beziehung sein, dann kann ich euch Paulas Satz ans Herz legen
„Menschen ändern sich nicht“ (S.226).
Viele, die sich in Narzisstischen Partnerschaften bewegen denken, dass sich das Verhalten vielleicht noch ändert, oder der Mensch. Doch das sind meist leere Versprechungen. Man kann miteinander arbeiten und Kompromisse eingehen, aber die Menschen ändern sich nicht grundlegend. Wenn ein Mensch dich schon früh schlecht behandelt, kleinmacht etc. lass dir eines von mir sagen – Es wird nicht besser, nur schlimmer.
Aber das Gute ist – Jeder kann sich aus diesem Mustern befreien und an dieser Erfahrung wachsen. - Auch du!
Es braucht nur den ersten Schritt in die richtige Richtung.
Um nach vorne zu Blicken ist es auch wichtig zu vergeben. Ein genialer Spruch dazu aus dem Buch:
„Wenn du nicht heilst, was dich verletzt, dann blutest du auf Menschen, die dich nicht verwundet haben“ (S.140).
Menschen, die selbst tief verletzt wurden, verletzen häufig auch andere. Vielleicht sehen sie irgendwann, woran es lag. Sie sind keine schlechten Menschen, sondern haben nur den richtigen Weg für einen Augenblick verloren. Nicht falsch verstehen. Es gibt auch einfach schlechte Menschen, die dich belügen oder dich beleidigen, um sich besser zu fühlen und weil sie Freude daran haben. Von denen ist hier nicht die Rede. Diese Menschen sollten schnell zu deiner Vergangenheit gehören, um dich selber zu schützen.
Aber vergebe anderen, aber auch dir selber. Wann waren andere nicht fair zu dir oder wann warst du selber nicht fair zu dir? Du musst es nicht gutheißen, aber vergebe, um keinen Groll zu hegen. Ich mache hier gerne den Anfang:
Dies geht an meinen Herzensmensch
Ich vergebe dir!
Ich vergebe dir, dass du mich geghostet hast. Ich akzeptiere es, weil du sicher einen Grund hattest, den ich nicht kenne und weil es Teil unserer Geschichte ist. Ich heiße es nicht gut, weil ich denke, dass ich das nicht verdient habe.
Und ich vergebe mir, dass ich mich so habe behandeln lassen. Ich habe Ehrlichkeit verdient. Es tut mir leid, dass du mir nicht genug vertrauen konntest um ehrlich zu mir zu sein. Ich war verletzt, dass ich dir so unwichtig war/bin.
Ich vergebe dir, ehrlich und aus tiefstem Herzen, weil ich dich liebe und nd ich vergebe mir, weil ich mich liebe. Ich vergebe uns, weil wir das für unsere Zukunft brauchen.
Es gibt in diesem Buch noch viel mehr Lesenswertes. Unter anderem den Mut „Nein“ zu sagen, die fünf Sprachen der Liebe und noch vieles mehr. Paula Lambert schreibt tiefgründig und ehrlich. Sie beschönigt nichts und bleibt doch positiv. Natürlich liegt es am Ende immer noch an einem selber, ob man wachsen möchte oder nicht. Traut euch.