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Veröffentlicht am 02.01.2023

Die phantastische Reise geht weiter – gebt mir mehr!

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
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„Sie tauchte in ihr Bewusstsein ab und ließ das giftige Dunkel um sich herum brodeln und blubbern und brennen. Doch es würde nicht reichen. Sie musste noch um so vieles stärker werden. Also tauchte sie ...

„Sie tauchte in ihr Bewusstsein ab und ließ das giftige Dunkel um sich herum brodeln und blubbern und brennen. Doch es würde nicht reichen. Sie musste noch um so vieles stärker werden. Also tauchte sie tiefer hinab. Sank immer weiter. Durch die Mauern rund um ihr Herz. Zu den Reserven darin. Zu den Gefühlen, die so rein, so kraftvoll waren, dass es kein Gut oder Böse mehr gab. Nur unendliche Macht.“ (S. 465)

Meine Meinung:
Nahtlos geht es weiter, und wer die ersten sieben Bände noch nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall zuvor gelesen haben. Wir sind inzwischen riesengroße Fans dieser absolut und im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Reihe!
Gleich zu Beginn des Buches tischt Shannon Messenger mal wieder ganz groß auf: Zuerst gleich eine Ankündigung, dass das Buch mit einem Cliff-Hanger enden wird (na super…), dann ein schockierender „Auftrag“ von Keefes Mutter und dazu noch ein ganz besonderes „Gimmick“ für alle Fans: erstmals werden alle wesentlichen Orte der „Lost Cities“ auf „unserer“ Weltkarte verortet und so rücken diese beiden „Parallelwelten“ endlich näher zusammen.
Überhaupt steht dieser Band ganz im Zeichen von Informationen, auf die wir schon lange, teils sehnsüchtig gewartet haben. Tatsächlich enthüllt Shannon Messenger in diesem Band die Identität eines biologischen Elternteils von Sophie – was mal wieder für einen Wirbelsturm der Gefühle bei der neu berufenen „BossFos“ auslöst.
Dafür gibt es in diesem Band weniger fiese Action der Neverseen, die erst zum Ende hin wieder so richtig in Aktion treten und für eine gehörige Portion Spannung und Dramatik sorgen.
Auch dieser Band besticht einmal mehr durch die frische, oft humorvolle Erzählweise der Autorin („Uuuuuuuuuuuuuuuund hier haben wir den vollen Fitzphie-Glupschaugenmodus!“ - Keefe auf S. 265) und die phantastischen Welten der Lost Cities, von denen wir auch diesmal wieder zwei neue, faszinierende Settings kennenlernen dürfen.
So wird diese Geschichte auch nach mittlerweile über 5.000 Seiten (!!!) nicht langweilig und ist lange noch nicht auserzählt. Besonders gut gefällt es mir dabei nach wie vor, dass Shannon Messenger immer wieder neue Charaktere aus der zweiten Reihe mehr ins Rampenlicht rückt. Dabei mausert sich sogar die toughe Ogerprinzessin Ro mit ihren coolen Sprüchen mehr und mehr zu einem meiner Lieblingscharaktere („Von dem Gestank, den er ausgedünstet hat, sind allmählich die Blumen in deinem Teppich verwelkt.“).

FAZIT:
Von dieser Reihe kann ich einfach nicht genug bekommen!

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Ein umfangreicher und doch kompakter und leicht verständlicher Ratgeber

Für ein fittes Immunsystem
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„Unser Immunsystem ist Wunder und Rätsel zugleich. Machen Sie sich auf eine Reise in das Innerste Ihrer Immunabwehr und erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit unterstützen können.“ (S. 4)

Meine Meinung:
Ein ...

„Unser Immunsystem ist Wunder und Rätsel zugleich. Machen Sie sich auf eine Reise in das Innerste Ihrer Immunabwehr und erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit unterstützen können.“ (S. 4)

Meine Meinung:
Ein gut funktionierendes Immunsystem war schon immer wichtig und Dr. Christine Hutterer zeigt in ihrem Buch, wie unser Immunsystem funktioniert, wie wir es unterstützen und wieder „fit“ machen können.
Wer nun trockene Theorie befürchtet, kann beruhigt sein. Ja, man kann so ein hoch komplexes und wichtiges biologisches System nicht ohne Fachtermini erklären, aber die Autorin erklärt stets, was sich hinter „Neutrophilen“, „T-Lymphozyten“, „Thymus“ & Co. verbirgt. So ist das Lesen auch ohne medizinische Fachkenntnisse überhaupt kein Problem!
Das Buch beginnt mit einem gut und verständlich aufgearbeiteten Einführungsteil in die biologische und medizinische Theorie zum Immunsystem und den wesentlichen Vorgängen. Im Folgenden erläutert Dr. Christine Hutterer dann die maßgeblichen Einflussfaktoren auf unser Immunsystem.
Die konkreten Tipps, die sich in diesem Buch finden, sind für sich genommen selbstverständlich nicht neu. Ausreichender und guter Schlaf („Schlaf ist unser bestes Heilmittel“), regelmäßige Bewegung, ausgewogene und gesunde Ernährung… all dies tut dem Körper insgesamt sehr gut, und damit natürlich auch dem Immunsystem. Die Autorin erklärt aber auch, warum all dies guttut und wie es die inneren Abläufe beeinflusst, was immer wieder spannend zu lesen ist.
So habe ich in diesem Buch einiges erfahren, was mir noch neu war, und zahlreiche interessante Fakten kennengelernt. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Summe unser Immunzellen ca. 1,5 bis 2 kg wiegt? Dass der Darm rund 2.000 Quadratmeter Austauschfläche hat? Oder dass, wer weniger als 6 Stunden pro Nacht schläft, eine viermal höhere Erkältungswahrscheinlichkeit hat? Das sind nur einige Fakten, die dieses Buch sehr lesenswert machen!
Selbstverständlich bietet dieses Buch auch viele praktische Tipps an, wie z.B. für leicht in den (BürAlltag zu integrierende Übungen, hilfreiche Atemtechniken oder auch elf Tipps für besseren Schlaf.
Abgerundet wird dieser sehr empfehlenswerte Ratgeber durch eine Checkliste, die einem nach dem Lesen des Buches sehr schnell und bildlich aufzeigt, wo man selbst noch „Verbesserungspotenzial“ hat.

FAZIT:
Ein wichtiges Thema fachlich fundiert und doch leicht verständlich präsentiert – mit vielen praktischen Tipps und Handlungsempfehlungen!

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Für eingefleischte Tolkien-Fans ein „must read“

Die Wissenschaft von Mittelerde
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„Der Stoff, mit dem er (Tolkien) seinen Traum nährte, bestand in seiner objektiven Kenntnis mittelalterlicher Mythen und Legenden – von den Konstruktionsprinzipien über ihre Entwicklung bis hin zu den ...

„Der Stoff, mit dem er (Tolkien) seinen Traum nährte, bestand in seiner objektiven Kenntnis mittelalterlicher Mythen und Legenden – von den Konstruktionsprinzipien über ihre Entwicklung bis hin zu den Sprachen, in denen sie erzählt wurden. Nur dank wissenschaftlichem, methodischem Denken war er fähig, dieses komplexe Universum auf solide Grundlagen zu stellen.“ (S. 33)

„Freunde der Zwerge, sagt NEIN zum Elbenzentrismus!“ (S. 269)

Meine Meinung:
Der Name ist Programm: Mit diesem gewichtigem wie beeindruckendem Buch versuchen sich die Herausgeber und die zahlreichen Autor*innen, dem Phänomen Mittelerde in all seinen Facetten wissenschaftlich zu nähern. Doch wie gibt man der Betrachtung einer so unglaublich vielfältigen, phantastischen und mehrschichtigen Welt einen strukturierten Rahmen? Hierfür wurde das Buch in die folgenden sechs Rubriken gegliedert:
1) Der Aufbau einer eigenen Welt
2) Verankerung in Raum und Zeit
3) Ein komplexes Umfeld
4) Großartige Lebenswelten
5) Erstaunliche Charaktere
6) Ein fantastisches Bestiarium
Die Texte stammen von unterschiedlichen Autorinnen und Autoren, doch alle versuchen, Tolkiens Mittelerde mit wissenschaftlichen Instrumenten, Erkenntnissen und Theorien zu analysieren. Dies ist selbstverständlich stellenweise einfacher, z.B. bei den Landschaften Mittelerdes, für die es meist reale Vorbilder gab, und manchmal natürlich auch kaum noch machbar, wenn es an die zahlreichen Fabelwesen geht.
Wo sich mit historischer und moderner Wissenschaft beschäftigt wird, gibt es natürlich immer auch viele Fachbegriffe und mitunter komplexe Zusammenhänge. Das macht das Lesen für uns Laien mitunter etwas zäh und trocken. Allerdings macht es auch immer wieder Spaß, wenn (für mich) überraschende Erkenntnisse zutage gefördert werden oder die ein oder andere humorvolle Anmerkung zu finden ist, wie z.B. bei den „GVO - gentechnisch veränderten Orks“ oder auch Zitaten wie „Die Aufgabe eines Elbenarztes bestünde also darin, seine Patienten zur Sterblichkeit zu bewegen“ (S. 208).

Alles in Allem besticht dieses Buch durch die akribische Hingabe und Analyse der Autorinnen und Autoren, durch seine liebevolle Gestaltung und die vielen schönen Illustrationen (wenn auch nicht von Tolkien selbst). Und natürlich durch die ungebrochene Faszination, die Tolkiens Werk auch heute noch ausstrahlt.

Dies ist ein Buch, das Zeit Braucht. Und Aufmerksamkeit. Und als Leser eingefleischte Tolkien-Fans. Dann wird man viel Freude damit haben!

FAZIT:
Der bemerkenswerte Versuch, das Opus Magnum der Fantasy mit wissenschaftlichen Mitteln zu erklären.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein atemberaubender Thriller, perfekt konstruiert

NIGHT – Nacht der Angst
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„Sie sind auf der Interstate 80. Der Straße, die aus New Jersey hinaus und durch ganz Pennsylvania hindurch bis nach Ohio führt. Und Charlie hat keine Ahnung, wer der Mann, in dessen Auto sie mitfährt, ...

„Sie sind auf der Interstate 80. Der Straße, die aus New Jersey hinaus und durch ganz Pennsylvania hindurch bis nach Ohio führt. Und Charlie hat keine Ahnung, wer der Mann, in dessen Auto sie mitfährt, in Wahrheit ist.“ (S. 88)

Meine Meinung:
Vor wenigen Wochen ist Charlies beste Freundin Maddie das dritte Opfer des gefürchteten Campus-Killers geworden. Seitdem wird Charlie von halluzinativen Tagträumen verfolgt, die ihr das Leben zur Hölle machen. Als sie es in der Universität nicht mehr aushält, sucht sie sich spontan eine Mitfahrgelegenheit nach Hause zu ihrer Großmutter. Doch wer ist der mysteriöse Josh wirklich, zu dem sie sich so unbedarft ins Auto gesetzt hat…?
Ein klassischer Ausgangspunkt und ein spannendes Setting für einen nervenaufreibenden Thriller, den der Autor geschickt Anfang der 1990´er verdatet hat – und damit noch vor der „Handyrevolution“. Zu Beginn lebt die Story von der zutiefst paranoiden Grundstimmung und der intelligenten Idee mit Charlies Tagträumen. Während auf der schicksalhaften nächtlichen Fahrt die Zahl der Ungereimtheiten immer größer wird, zweifelt Charlie immer mehr daran, was real ist und was Halluzination - und wir als Lesende gleich mit. Im ersten Drittel erfolgt das ziemlich linear, bevor Autor Riley Sager dann abrupt seine Erzählweise unterbricht und damit für die erste faustdicke Überraschung sorgt. Aber das ist auch erst der Auftakt für eine Reihe von fiesen Plot-Twists, die im weiteren Verlauf der Story folgen. Einer davon war für mich absehbar, die anderen haben mich komplett kalt erwischt. So wird der Sog, den diese Geschichte ausstrahlt, immer größer, bis die Story in einem wahnwitzigen Finale gipfelt. Und selbst auf den letzten Seiten lässt es sich Riley Sager nicht nehmen, uns noch einmal richtig zu überraschen…
Neben dieser intelligenten und perfekt durchchoreografierten Story hat mir insbesondere die Protagonistin Charlie sehr gut gefallen. Ihre naive, selbstzweiflerische Art, aber dann auch wieder ihr beherztes Handeln. Darüber hinaus haben mir die unzähligen Querverweise auf Filmklassiker, die der Autor der passionierten Cineastin Charlie in den Mund gelegt hat, sehr gut gefallen.

FAZIT:
Ein absolut fesselnder Page-Turner mit fiesen Plot-Twists!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Eine moderne, düstere und wahnsinnig spannende Adaption des Rumpelstilzchen-Klassikers

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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„Der Geist meiner Mutter lebte an einem kleinen Weiher mitten im Firnwald, direkt an der Grenze zum Feenreich. Im Schutz der Trauerweiden, die das Wasser am nördlichen Ufer säumten, hatte mein Vater sie ...

„Der Geist meiner Mutter lebte an einem kleinen Weiher mitten im Firnwald, direkt an der Grenze zum Feenreich. Im Schutz der Trauerweiden, die das Wasser am nördlichen Ufer säumten, hatte mein Vater sie vor vielen Jahren bestattet. Seither war er kein einziges Mal hierher zurückgekehrt.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das Märchen Rumpelstilzchen und seine Handlung dürften sicherlich den meisten Lesenden bekannt sein. Christian Handel hat dieses klassische Motiv nun aufgegriffen und daraus eine moderne Adaption gemacht.

Gleich zu Beginn begeistert die Geschichte mit einem extrem atmosphärischen und märchenhaft verwunschenen Setting. Dazu ein erster, wohl dosierter Schuss Spannung und eine Protagonistin, die einem einfach nur sympathisch sein kann. Obgleich der Verlauf der Geschichte durch das Grundkonzept natürlich in wesentlichen Details vorgezeichnet ist, vermag diese Story dennoch absolut zu faszinieren und zu fesseln. Sie ist düster und einnehmend, das Firnland eine gelungene Symbiose aus klassischem Märchenreich und moderner Phantastik. So zittert man mit Farah mit, hofft und bangt und ahnt natürlich trotzdem, welche Schicksalsschläge ihr noch drohen werden. Ohne sich von seinem literarischen Vorbild zu weit zu lösen, serviert uns der Autor aber dennoch die ein oder andere überraschende Wendung, was dieses Buch zu einem echten Page-Turner macht.

Den größten Geniestreich gibt es allerdings dann in den letzten kreativen Kapiteln zu bewundern. In den beiden Ying & Yang-artigen Feenreichen ergibt sich ein atmosphärischer Twist, an dem auch Tim Burton seine wahre Freude hätte. Darüber hinaus schafft es Christian Handel, seiner Geschichte etwas zu verleihen, das das Vorbild nicht hat: Eine storyübergreifende Klammer und ein bittersüßes Ende, dass die ganze Geschichte erst wirklich „rund“ werden lässt. Perfekt gemacht!

FAZIT:
Eine absolut gelungene Symbiose aus klassischem Märchen und moderner Phantastik.

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