Tolle Idee
Die TraumknüpferDie Halbgöttin Udinaa versucht die Träume der Menschen zu beschützen, indem sie sich auf eine Insel zurückzieht. Doch ein machtgieriger Tyrann strebt nach der endgültigen Waffe, um über alles zu herrschen. ...
Die Halbgöttin Udinaa versucht die Träume der Menschen zu beschützen, indem sie sich auf eine Insel zurückzieht. Doch ein machtgieriger Tyrann strebt nach der endgültigen Waffe, um über alles zu herrschen. Er hat es auf die Traumsplitter der Halbgöttin abgesehen. Die Traumsplitter sollen dem Träger ungeahnte Kräfte verleihen. Doch nicht alle Prinzen der Jahreszeitenländer sind bereit, dem Tyrannen die Welt kampflos zu überlassen und so beginnt ein erbitterter Kampf.
Ich war ziemlich gespannt auf den Roman, da es doch recht selten ist, dass eine Frau und zumal aus dem deutschsprachigen Raum ein High-Fantasy veröffentlicht. Vor allem die Welt konnte mich überzeugen, denn die Königreiche sind nach dem herrschenden Klima bzw. nach den Jahreszeiten benannt, also Sommer, Winter, Frühling und Herbst. Die jeweiligen Länder haben unterschiedlichen Kulturen, die an die verschiedenen Temperaturen etc., angepasst sind. Auch das Aussehen der verschiedenen Figuren und die Kleiderwahl (auch in der Farbe) entspricht den verschiedenen Temperaturen so sind die Menschen aus dem Winterkönigreich beispielsweise sehr hell und sie bevorzugen kühle Farbtöne wie z.B. blau.
Die magischen Elemente des Romans sind durchaus gelungen. Zusammen konnte ich mit dem Protagonisten nach und nach die Fähigkeiten und Macht der Träume erkunden, dabei gibt es unterschiedliche Begabungen wie z.B. Traumtrinker oder Seelensänger.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausschweifend und detailreich, sodass ich sehr viel Informationen über die Welt erhalten habe und mir alles einfach perfekt vorstellen konnte. Trotz der ca. 700 Seiten gelingt es der Autorin durch viele kleine Abenteuer eine gewisse Spannung zu erzeugen, dennoch wirken viele Situationen einfach zu vorhersehbar und ich wusste oft schon zu beginn, wie viele Situationen enden werden. Der Autorin gelingt es insgesamt eine gute Mischung zwischen ereignisreichen Situationen und ruhigen Momenten entstehen zu lassen. Doch gerade zum Ende hin verliert sie diese gekonnte Mischung und vieles passiert viel zu schnell, sodass alles sehr unglaubwürdig auf mich wirkte und mich das Ende wirklich enttäuscht hat.
Leider konnten mich die Figuren hingegen nicht überzeugen, da sie allesamt sehr klischeehaft auf mich wirkten und allesamt die typischen Helden sind, die sich von der breiten Masse der Helden nicht abheben können. Dabei haben die Protagonisten durchaus Potenzial und müssten einfach noch intensiver ausgearbeitet werden und nicht nur eine Seite der Medaille besitzen. So ist Naviia z.B. viel zu rachsüchtig bzw. wird der Charakter der Figur nur darüber definiert, sodass sie sehr eindimensional wirkt.
Auch der Aufbau der verschiedenen Liebesgeschichten konnte mich nicht überzeugen. Oft konnte ich nicht nachvollziehen, warum sich die jeweiligen Figuren Lieben, da es einfach keine ersichtlichen Gründe gab. Sie sahen sich, redeten ein bisschen und schwubs waren sie restlos voneinander überzeugt.
Alles in allem konnte mich vor allem die bunte und ideenreiche Welt des Romans überzeugen. Die Figuren waren hingegen leider eine Enttäuschung, da sie, zugunsten der Weltenbeschreibung, recht blass blieben und wenig authentisch wirkten.
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