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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2024

Fesselnd und sehr lesenswert

Wir werden jung sein
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An der Charité in Berlin wird eine Studie zu einem Medikament gegen Herzmuskelschwäche durchgeführt - zunächst nichts Ungewöhnliches, die Wirkung des Medikaments aber schon: Die Studienteilnehmer werden ...

An der Charité in Berlin wird eine Studie zu einem Medikament gegen Herzmuskelschwäche durchgeführt - zunächst nichts Ungewöhnliches, die Wirkung des Medikaments aber schon: Die Studienteilnehmer werden immer jünger. Was zunächst fast verlockend klingt, entwickelt sich für die Betroffenen dramatisch, wirft viele ethische und moralische Fragen auf und ruft die Politik auf den Plan.

Die Idee für den Plot ist großartig und die Umsetzung hervorragend gelungen. Maxim Leo hat mit "Wir weden jung sein" einen fantastischen Roman vorgelegt, der eine utopische Geschichte auf sehr überzeugende Weise erzählt. Jedem Protagonisten - den vier Probanden und dem Studienleiter Prof. Mosländer - widmet er einen Erzählstrang. Da ist Jakob, ein Jugendlicher, der die Liebe entdeckt, Wenger, ein todkranker Unternehmer, der sich aufs Sterben vorbereitet, aber auch Jenny, eine Frau mit unerfülltem Kinderwunsch, die plötzlich schwanger ist und Verena, eine ehemalige Olympiasiegerin, die ihren Horizont schon überschritten hatte und nun wieder zur Höchstleistung aufläuft. Die Schicksale dieser sehr unterschiedlichen Menschen verwebt der Autor gekonnt zu einem fesselnden, sehr lesenswerten Roman.

Veröffentlicht am 03.02.2024

Ein richtiger Pageturner

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Ailis, Donella und Haily sind Cousinen und wachsen Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland gemeinsam mit Emily, einer Dienstbotentochter auf. Alle vier haben große Pläne und gehen gemeinsam auf Weltreise. ...

Ailis, Donella und Haily sind Cousinen und wachsen Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland gemeinsam mit Emily, einer Dienstbotentochter auf. Alle vier haben große Pläne und gehen gemeinsam auf Weltreise.

"Himmelsstürmerinne - Wir greifen nach den Sternen" ist ein Wohlfühlroman. Es macht Spaß die Protagonistinnen auf ihrem Weg zu begleiten - ein Weg, der sie nicht nur von Schottland über Paris nach New York und Boston führt, sondern auch aus behüteten Schülerinnen eines Mädcheninternats selbstbewusste und starke Frauen macht.

Die Geschichte ist fiktiv, aber mit historisch belegten Tatsachen garniert. Manche Begebenheit erscheint mir für die damalige Zeit relativ unwahrscheinlich. Trotzdem möchte ich gerne glauben, dass den Frauen des beginnenden 20. Jahrhunderts mehr Lebensentwürfe offen standen, als in mein Bild der damaligen Zeit passen. Völlig unabhängig davon, wie realistisch die Geschichte ist, ist das Buch packend und interessant geschrieben und lässt sich einfach so weglesen. Ein richtiger Pageturner! Ich freue mich auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Bezaubernd, anrührend und emotional

Der Gärtner von Wimbledon
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Cara soll eine vierseitige Reportage über Henry Evans, den Gärtner von Wimbledon schreiben. Er er zählt ihr seine Lebensgeschichte und warum er ausgerechnet Gärtner in Wimbledon wurde. Als 13-Jähriger ...

Cara soll eine vierseitige Reportage über Henry Evans, den Gärtner von Wimbledon schreiben. Er er zählt ihr seine Lebensgeschichte und warum er ausgerechnet Gärtner in Wimbledon wurde. Als 13-Jähriger zieht er nach dem Tod der Mutter 1938 mit seinem Vater nach Blake Hall, wo dieser seinen Dienst als Gärtner antritt. Dort lernt er die herrschaftliche Tochter Rose kenne. Sie bringt ihm Tennis bei und erzählt ihm von ihrem Traum, eines Tages Wimbledon zu gewinnen. Zur damaligen Zeit scheint der Standesunterschied unüberwindbar, aber die eigensinnige Rose setzt sich über die Konventionen hinweg, so entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden, aus der im Laufe der Zeit eine zarte Liebe wird.

Jane Crilly beschreibt die Protagonisten und Umstände sehr authentisch und bildhaft und nimmt so ihre Leser mit ins England der Standesdünkel und des zweiten Weltkriegs. Die Geschichte von Henry und Rose ist bezaubernd, anrührend und an vielen Stellen emotional, aber auch sehr spannend und damit ein großes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Poesie in Romanform

Der Inselmann
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Hans zieht mit seinen Eltern auf eine einsame Insel in einem See. Er streunt durch die Gegend, erkundet die Insel und gibt sich seinen Gedanken und Gefühlen hin und genießt die Zeit.

"Der Inselmann" ist ...

Hans zieht mit seinen Eltern auf eine einsame Insel in einem See. Er streunt durch die Gegend, erkundet die Insel und gibt sich seinen Gedanken und Gefühlen hin und genießt die Zeit.

"Der Inselmann" ist ein dünnes Buch, was die Anzahl der Seiten angeht - man könnte es leicht in wenigen Stunden verschlingen, wenn man das denn wollen würde. Damit entginge einem aber sehr viel, denn sprachlich ist es ein absolutes Schwergewicht - Poesie in Romanform. Es ist ein großes Vergnügen, die Geschichte häppchenweise zu lesen und die einzelnen kurzen Kapitel jeweils nachwirken zu lassen.

Es gibt keine große Handlung, vielmehr bildet diese nur einen sachten Rahmen für Hans' Gedanken und Gefühle und umspielt diese leise und gekonnt. In bildhafter Sprache lässt Dirk Gieselmann uns Leser Hans' Eltern und seine ganze Welt durch seine Augen sehen.

"Der Inselmann" ist ein Buch zum Genießen und Nachspüren, eines das einen noch lange begleitet.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Mitreißend

Die Unternehmerin von Amsterdam
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Nach dem Tod ihres Vaters findet Lydia Papiere, die seine Pläne zum Aufbau einer Käsefabrik beschreiben. Sie setzt nun alles daran, diese zu verwirklichen. Im Jahr 1892 ist das für eine alleinstehende ...

Nach dem Tod ihres Vaters findet Lydia Papiere, die seine Pläne zum Aufbau einer Käsefabrik beschreiben. Sie setzt nun alles daran, diese zu verwirklichen. Im Jahr 1892 ist das für eine alleinstehende und dazu noch junge Frau alles andere als einfach. Sie kann aber den Bauern Huib als Verbündeten gewinnen und kommt so der Umsetzung des Traums ihres Vaters ein Stück weit näher. Lydia bekommt eine Tochter, verliert diese und kommt ihr während des Ersten Weltkriegs wieder näher.

Simone van der Vlugt zeichnet ihre Charaktere detailreich und lebensecht. Die Situation der Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert hat sie gut recherchiert und überzeugend beschrieben. Anfangs ist die Geschichte an manchen Stellen etwas vorhersehbar, vermag mich dann aber doch immer wieder überraschen und begeistern. "Die Unternehmerin von Amsterdam" ist ein toller historischer Roman über starke Frauen, die ihren Weg allen Widrigkeiten, Vorurteilen, Konventionen zum Trotz gehen. Mitreißend geschrieben - absolute Leseempfehlung!

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