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Veröffentlicht am 16.01.2023

Buch mit besonderem Charme

Wenn nicht jetzt, wann dann?
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Schon der Titel des Buches hat mich sofort angesprochen, denn wem geistert nicht von Zeit zu Zeit der Spruch durch den Kopf „Wenn nicht jetzt, wann dann?“.

Astrid Ruppert erzählt in ihrem Roman die Geschichte ...

Schon der Titel des Buches hat mich sofort angesprochen, denn wem geistert nicht von Zeit zu Zeit der Spruch durch den Kopf „Wenn nicht jetzt, wann dann?“.

Astrid Ruppert erzählt in ihrem Roman die Geschichte von drei unterschiedlichen Frauen. Liz, etwas abergläubisch, steht kurz vor der Hochzeit. Ihr Zukünftiger betrügt sie mit ihrer besten Freundin. Kurz entschlossen verkauft sie in der Tageszeitung ihre liebevoll geplante Hochzeit einschließlich Brautkleid, denn von Liebe will sie nichts mehr wissen. Die Käufer waren begeistert und haben sie weiterempfohlen. Bald konnte sie die Nachfragen neben ihren Beruf nicht mehr erledigen und machte sich als Hochzeitsplanerin mit dem Laden „Hochzeitsfieber“ selbständig. Ihre vierundsechzigjährige Nachbarin Annemie Hummel schenkte ihr zum Einzug eine Torte. Liz war davon so begeistert, dass sie Annemie für ihre Hochzeitstorten engagierte. Annemie lebt allein und zurückgezogen, nachdem ihr Mann verstorben ist. Sie gehört zu den Menschen, die nicht auffallen möchten, die zuverlässig sind und für die „nein“ ein Fremdwort ist. Als Liz einen Unfall hat, springt Annemie mit beklemmenden Herzen für sie ein, denn die Traumhochzeit von Nina Winter, Tochter eines bekannten Juweliers, muss vorbereitet werden.

Die Charaktere der Protagonisten sind zwar sehr unterschiedlich gezeichnet, wirken aber auf mich sehr sympathisch und man kann sich gut in sie hinein versetzen. Der leichte Schreibstil von Astrid Ruppert ist etwas blumig, aber nicht kitschig und strahlt einen besonderen Charme aus, von dem man sich schnell einfangen lässt, daher fällt es auch schwer, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen, obwohl einige Dinge vorhersehbar waren.

Einen Satz aus dem Roman werde ich wohl noch länger in Erinnerung behalten: „Vielleicht sollte man Träume nicht zu lange aufschieben, weil man nie sicher sein konnte, was mit ihnen passierte.“
Das Buch war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis. Es spricht Frauen aller Generationen an und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Erinnerungslücken

Vater, Mutter, Tod
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Mit seinem Erstlingswerk hat es Siegfried Langer geschafft einen etwas andersartigen Thriller zu schreiben, den man ungern aus der Hand legt.

Zu Beginn des Buches begegnen wir zwei Frauen wie sie unterschiedlicher ...

Mit seinem Erstlingswerk hat es Siegfried Langer geschafft einen etwas andersartigen Thriller zu schreiben, den man ungern aus der Hand legt.

Zu Beginn des Buches begegnen wir zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Im Prolog lernen wir eine in einfachen Verhältnissen lebende unbekannte Frau und einen kleinen Jungen kennen, die von einem Mann misshandelt werden. Als sie zu spät nach Hause kommt, wird er wütend und nimmt ein Messer. Der Junge will der Frau beistehen und wird durch einen Messerstich getötet.

Die andere Frau lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in guten Verhältnissen. Sie ist eine erfolgreiche Architektin. Doch immer mehr treten in ihrem Erinnerungsvermögen Lücken auf. Sie weiß plötzlich die Geheimnummer ihrer Kreditkarte nicht mehr, drückt die falsche Etage im Fahrstuhl, um in ihr Büro zu gelangen und erzählt ihrem Mann von ihrem Stadtbummel mit ihrer Mutter, die bereits vor zwei Jahren verstorben ist.

Durch die verschiedenen Erzählperspektiven fühlt man sich als Leser lange auf die Folter gespannt, bis sich das Geschehen langsam nach und nach zusammensetzt. Sinnvoll ist es beim Lesen auf die Überschriften zu achten, die hilfreich für den zeitlichen Ablauf sind. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere sind gut durchdacht, ihre Handlungsweise ist fesselnd und gut nachvollziehbar.

Für mich ein neuer deutscher Autor, der mir mit seinem Buch spannende Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Schlaflose Nacht vorprogrammiert

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
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Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos ...

Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia.

Die beiden Detectives werden zu einem Tatort in einer Kirche gerufen. Vor dem Beichtstuhl liegt in einer Blutlache der enthauptete Leichnam von Vater Fabian im Priestergewand. Anstelle des menschlichen Kopfes befindet sich der Kopf eines Hundemischlings. Um den Tatort ist eine kreisförmige Blutspur gezogen und auf der Brust des Toten steht, mit Blut geschrieben, eine Drei. Hat der Täter schon vorher Menschen bestialisch getötet? Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia begeben sich auf die Jagd nach einem erbarmungslosen Killer, der genau weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.

Von Beginn an war ich von dem Buch gefesselt, denn Chris Carter versetzt den Leser sofort ins Geschehen hinein und übt somit eine Sogwirkung aus. Viele kurze Kapitel bauen ein hohes Tempo auf und steigern die Spannung. Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend. Die Beschreibungen sind ausgesprochen grausam und steigern sich ins unerträgliche. Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter, denn Chris Carter geht ins Detail.

„Der Vollstrecker“ war für mich ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und so war eine schlaflose Nacht vorprogrammiert.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spurensuche

Herbstvergessene
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Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. ...

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. Die einzigen Lebenszeichen sind zwei Postkarten im Jahr - zum Geburtstag und zu Weihnachten. Doch dann kommt ein Anruf von Lilli, die ihr etwas erzählen und zeigen will. Doch Maja kann erst in einer Woche ihre Mutter in Wien besuchen. Als sie ankommt, ist es zu spät. Durch die Nachbarin erfährt sie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt war und an diesem Tage von der Dachterrasse gefallen oder gesprungen ist. Maja kann sich dieses von ihrer starken Mutter nicht vorstellen. Als sie in den Unterlagen ihrer Mutter auf ein Foto ihrer Großmutter mit einem Baby stößt, ergeben sich Ungereimtheiten und sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge, beide in der Ich-Form. Ein Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit und die Ich-Erzählerin ist Maja. Der zweite Handlungsstrang beginnt Anfang der 40iger Jahre und wird von Großmutter Charlotte erzählt. Beide Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und der Wechsel von einem zum anderen ist sprachlich gut gemacht und wird durch die unterschiedlichen Schriftarten noch optisch hervorgehoben. Schnell kommt in die Geschichte Tempo und Spannung. Langeweile tritt nie auf. Gefallen haben mir besonders die geschichtlichen Bezüge über die Organisation Lebensborn, die ich sehr interessant fand.

Der Roman von Anja Jonuleit war eine angenehme Mischung aus Krimi und Familiengeschichte. Gekonnt wurden die Handlungsstränge zusammen verwoben und die Spannung blieb bis zum Schluss bestehen. Das Buch hat mir einen wunderbaren Lesegenuss bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Wer konnte so unmenschlich sein?

Ein Herzschlag bis zum Tod
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Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der ...

Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der Reling der Gegenfähre ins Wasser fiel? Ohne zu überlegen, sprang die Sportreporterin Troy ins Wasser. Sie hatte sich nicht getäuscht und bekam den Jungen unter Wasser zu fassen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Troy muss das weit entfernte Ufer erreichen, um ihr Leben und das des kleinen Jungen zu retten. Am Ufer angekommen, ist der Fähranleger verwaist, keine Eltern und keine Polizei hält Ausschau nach einem Jungen. Dann muss Troy der Wahrheit ins Auge sehen, dass jemand ein Sweatshirt um das Kind geknotet und es ins Wasser geworfen hat, damit es ertrank. Wer konnte so unmenschlich sein?

Troy fühlt sich für den Jungen, der Paul heißt, verantwortlich. Er ist sehr wortkarg und Troy vermutet, dass er aus dem französischsprachigen Teil des Nachbarlandes Kanada stammt. Ohne die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Polizei zu informieren, fährt sie mit Paul nach Hause und versucht selbst zu recherchieren.

Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte gefangen genommen. Sie ist anrührend und spannend zu gleich, eine ungewöhnliche Mischung in einem Thriller bzw. Kriminalroman. Nach dem Lesen würde ich dieses Buch eher in den Bereich Kriminalroman einordnen als unter die Rubrik Thriller. Aber im Grunde genommen spielt das für mich keine große Rolle.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich das Geschehen sehr bildhaft vorstellen. Es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Die Protagonisten sind alle sehr nachvollziehbar gezeichnet und besonders Troy und Paul waren mir sehr sympathisch. Obwohl es keine wilden Verbrecherjagden und Polizeiaktionen gab, war unterschwellig immer die Gefahr zu spüren, in die Troy und Paul schwebte bis die Täter gefasst werden. Bis zum eindrucksvollen Finale konnte ich mich nur auf meine Vermutungen verlassen, die sich nur teilweise als richtig erwiesen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der gern spannende Bücher ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente lesen möchte.

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