Für mich leider das am wenigsten überzeugendste Buch von Emma Scott.
A Whisper Around Your NameHandlung: "A Whisper Around Your Name" ist mein 14. Buch von Emma Scott (die Rezis zu ihren anderen Büchern könnt Ihr übrigens HIER finden) und für mich leider bisher das, das mich am wenigsten überzeugen ...
Handlung: "A Whisper Around Your Name" ist mein 14. Buch von Emma Scott (die Rezis zu ihren anderen Büchern könnt Ihr übrigens HIER finden) und für mich leider bisher das, das mich am wenigsten überzeugen konnte. Schon im ersten Teil musste ich ein bisschen angesichts der Düsternis der Geschichte und der schweren Umstände der beiden Hauptfiguren schlucken, habe mich in dem Highschool-Setting aber noch recht gut einfinden können. Wenn man davon absieht, dass sich die Liebesgeschichte von Jo und Evan sehr schnell entwickelt und gerade zu als Insta-Love bezeichnet werden könnte, ist das erste Drittel für mich noch in Ordnung gewesen (eben das, worauf ich mich durch den Klapptext eingestellt hatte). Nach etwa 30% kommt die Geschichte dann an einen Punkt, an dem die Autorin sie auch mit einem Happy End hätte abschließen können. Stattdessen stürzt die Autorin das Leben der Figuren aber in ein furchtbar konstruiertes Chaos, unternimmt dann einen verwirrenden Zeitsprung von 4 Jahren und schickt Jo und Evan im Anschluss auf eine mystische Seelenreise und Flucht vor dem Gesetz quer durch das Land. Ja, ihr habt richtig gelesen, mit prophetischen Träumen und mystischer Vorhersehung hat die Geschichte einen paranormalen Kern, der zwar in der Geschichte nicht viel Raum einnimmt, mich aber so verwirrt hat, dass ich mehrmals überlegt habe, das Buch abzubrechen.
Schreibstil: Dass ich trotzdem weitergelesen habe, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass "A Whisper Around Your Name" wie alle Bücher der Autorin - das muss ich trotz meiner inhaltlichen Schwierigkeiten anerkennen - emotional und durchaus mitreißend geschrieben ist. Diese Autorin schafft es einfach wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Im Kern geht es dabei um die Themen sexuelle und häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch, Selbstmord, selbstverletzendes Verhalten, Drogensucht, Obdachlosigkeit, Armut und Verlorenheit, was diese Geschichte wohl zu Emma Scotts düsterstem und traurigstem Roman macht. Die vielen Schwierigkeiten und Themen, mit denen sich die Figuren auseinandersetzen müssen, können aufgrund der Fülle allerdings gar nicht ausreichend behandelt werden und so bleibt Vieles einfach so stehen. Ich kann also nur empfehlen, die Triggerwarnung unbedingt zu beachten!
Figuren: Auch zu den Figuren habe ich nur schwer Zugang gefunden. Zwar sind beide grundsätzlich sympathisch und entwickeln sich auch spürbar weiter, durch den großen Zeitsprung in der Mitte und die seltsame paranormale Mystik fand ich sowohl Jo als auch Ethan aber nur schwer greifbar. Dazu kommt, dass es eigentlich keine nennenswerten Nebenfiguren gibt. Vorhandene Bezugspersonen werden nur am Rande angeschnitten, verschwinden aber auch entweder im zweiten Teil von der Bildfläche oder haben nur eine stereotype Rolle. Die schlussendliche Auflösung am Ende war durchaus stimmig, für mich aber recht vorhersehbar und im Großen und Ganzen einfach nicht mein Fall. Aus diesem Grund werde ich Band 2 des "Dreamcatcher-Duetts", "The Peace That Is You" (ET: 22. Dezember 2023) auch nicht lesen. In diesem Roman wird eine unabhängige Geschichte über neue Figuren erzählt, die allerdings abermals einen paranormalen Kern hat.
Die Zitate:
“They say all who wander are not lost. But some of us are. We’re really fucking lost, wandering until our feet bleed, and it feels like we’ll never find our way home again.”
“I never told you
How I longed to kiss away your every bruise
until there was no evidence
No ghosts of your own suffering
To put your pieces back together
Seal the cracks
Vanish them like they never were
And never, ever
Leave a scar"
"I never told you
I would take your pain if I could
I would drink it down
And take my comfort
In making you ache a little less
For a little while
Did I?
I'll never know because I never told you
that I loved you”
"His fingers ran through my hair and caressed my cheek. “Let’s do something really fucking crazy and trust each other.”
Das Urteil:
"A Whisper Around Your Name" ist für mich leider das am wenigsten überzeugendste Buch von Emma Scott. Ein verwirrender paranormaler Kern, ein seltsames Pacing, große Zeitsprünge, schwer greifbare Figuren und sehr viele düstere Themen, die nicht alle ausreichend bearbeitet werden haben es mir sehr schwer gemacht, mich in die Geschichte zu verlieben.