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Veröffentlicht am 15.01.2023

Martial Arts Piratin

Shi Yu
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Spannend erzählt der Autor vom Leben der Chinesin Shi Yu, welche als junge Waise mit den höheren Kampfkünsten in Berührung kommt und über Umwege zur Befehlshaberin der größten Piratenflotte der chinesichen ...

Spannend erzählt der Autor vom Leben der Chinesin Shi Yu, welche als junge Waise mit den höheren Kampfkünsten in Berührung kommt und über Umwege zur Befehlshaberin der größten Piratenflotte der chinesichen Meere wird, angelehnt an die einstige Piratin Zheng Yisao.
Durch einen Zufall lernt Shi Yu den Wushu der Luft und des Wassers, eine alte Kampfkunst früherer Piraten, welche stark an Martial Arts Filme erinnert, in denen die Kämpfenden Wände hoch laufen und meterweit durch die Luft fliegen können. Über Umwege wird aus der einstigen Bediensteten einer Schenke eine junge Piratin, deren Mut sie schon bald zu einer erfolgreichen Anführerin werden lässt. Mächtige Gegner, Verrat und Misstrauen begleiten sie auf ihrem Weg, welcher nicht selten steinig ist. Tatsächlich gibt es auch einige grauenvolle Momente in ihrem Leben, welche stets jugendgerecht bleiben und ich als äusserst bewegend empfand. Bewundernswert sind Shi Yus Kampfeswille, ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen. Ihre besonderen Kampfkunst-Fähigkeiten wirken manches Mal etwas fantastisch, verleihen dem Ganzen allerdings auch das gewisse Etwas. Trotz einiger von mir empfundenen Längen sehr genial, für Jugendliche sowie für Erwachsene.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Anspruchsvoll und vielfältig

Die Wissenschaft von Mittelerde
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In diesem Buch haben Personen unterschiedlicher Fachrichtungen Tolkiens Welt Mittelerde unter verschiedenen Gesichtspunkten wissenschaftlich betrachtet und ihre Überlegungen dazu angestellt. Entsprechend ...

In diesem Buch haben Personen unterschiedlicher Fachrichtungen Tolkiens Welt Mittelerde unter verschiedenen Gesichtspunkten wissenschaftlich betrachtet und ihre Überlegungen dazu angestellt. Entsprechend vielfältig gestaltet sich dieses Sachbuch, ebenso schwankt der Schreibstil von AutorIn zu AutorIn.
Ich bin mir sicher, dass jede Person für sich die eigenen Lieblingsthemen finden wird, während andere Themen vielleicht weniger interessant oder komplizierter zu verstehen sein könnten. Daher ist es auch schwierig, das Buch komplett objektiv zu bewerten, da ich natürlich andere Themen des Buches präferiere als vielleicht andere LeserInnen.

Neben einer großen Karte der Welt gleich zu Beginn erwarten einen sechs Themenschwerpunkte, zu denen jeweils mehrere Fachleute Beiträge bieten:
1. Der Aufbau der eigenen Welt (über Tolkien, Wirtschaft, Politik, Philosphie u.a.)
2. Verankerung in Raum und Zeit (Archäologie, Historisches, Linguistik u.a.)
3. Ein komplexes Umfeld (Landschaften, Geologie, Klima)
4. Großartige Lebenswelten (Pflanzen, Mineralien, Bergbau, der Eine Ring)
5. Erstaunliche Charaktere (biologische und medizinische Betrachtungen, Evolution)
6. Ein fantastisches Bestiarium (Tiere und Fabelwesen)

Ich empfand die Beiträge als äusserst unterhaltsam, und, je nach eigenem Interesse, auch ziemlich faszinierend. Manche Beiträge sind etwas fachspezifischer in der Ausdrucksweise, davon einige m. E. nicht immer einfach zu verstehen, andere eher populärwissenschaftlich und damit verständlicher formuliert. Zwischendurch gibt es diverse Zeichnungen zu Tolkiens Welt sowie Graphiken und Abbildungen zu den Themenbereichen. Die Autorinnen und Autoren sind im Anhang mit ihren jeweiligen Fachbereichen sowie einer kurzen Vorstellung aufgelistet. Je nach Interesse zum immer mal wieder drin Stöbern gut geeignet.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Das Problem mit der Wut

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Manchmal nerven Situationen oder Personen so sehr - da muss man einfach aus der Haut fahren! Wenn jemand einen immer wieder ärgert, man zu Unrecht für etwas beschuldigt wird oder ekligen Brokkoli essen ...

Manchmal nerven Situationen oder Personen so sehr - da muss man einfach aus der Haut fahren! Wenn jemand einen immer wieder ärgert, man zu Unrecht für etwas beschuldigt wird oder ekligen Brokkoli essen muss zum Beispiel. So zumindest geht es Harrison, der diese Wutausbrüche gar nicht haben will - aber sie kommen einfach ganz von allein. Ein Kindergeburtstag ändert jedoch alles: Hier bekommt er ein schwarzes Loch geschenkt, wie einen magischen Luftballon. Und darin kann er alles verschwinden lassen, was nervt. Nur wird das Leben dadurch nicht wirklich einfacher, denn was einmal im Schwarzen Loch verschwunden ist, ist für immer weg. Oder etwa nicht?
Ein ausgefallenes und sehr einfühlsames Buch. Auf fantastische Weise lernt Harrison, dass die Lösung seines Problems nicht darin bestehen kann, alles Nervige verschwinden zu lassen - sondern in ihm selbst liegt. Manchmal wird es sehr emotional, da kann man schon verstehen, warum Harrison am liebsten an die Decke gehen würde. Humorvoll und spannend erlebt man ein aussergewöhnliches Abenteuer, welches der Autor an bekannte physikalische Modelle anlehnt und dadurch einen leichten Science Fiction Charakter erhält. Denn wie der Titel schon verrät, geht es um die ganze Welt.
Sowohl die Idee an sich als auch die einfühlsame Art, Harrisons Geschichte zu erzählen, haben mir sehr gefallen. Einzig die physikalischen Details könnten für manche Kinder etwas schwierig werden, auch wenn der Anteil nur gering ist. Bewertung: 4,5/5 Schwarze Löcher.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Wie weit würdest du gehen?

Seeing what you see, feeling what you feel
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Naomi Gibson hat ein Gedankenexperiment gestartet: Wie würde sich wohl eine selbstlernende KI (Künstliche Intelligenz) entwickeln? In ihrem Roman heißt die KI Henry, geschrieben von der hochintelligenten ...

Naomi Gibson hat ein Gedankenexperiment gestartet: Wie würde sich wohl eine selbstlernende KI (Künstliche Intelligenz) entwickeln? In ihrem Roman heißt die KI Henry, geschrieben von der hochintelligenten Schülerin Lydia und benannt nach ihrem bei einem Unfall verstorbenen Bruder. Da sie sich seit dem Unfall und den ganzen Folgen für die Familie immer mehr zurück gezogen hat, wird Henry zu ihrem besten Freund. Und entwickelt schon bald ein Eigenleben, selbstgeschriebene Updates inklusive. Sein Ziel, alles für Lydia zu tun, damit es ihr gutgeht, nimmt jedoch schon bald fragwürdige Ausmaße an.
Auch wenn einige technische Details im Roman doch recht fiktiv sind - Henrys Entwicklung ist gut dargestellt, ebenso Lydias Flucht vor den mobbenden Mitschülern und der unzuverlässigen Mutter hin zu demjenigen, der sie versteht und für sie da ist. Hauptkritik an Henrys Handeln ist seine zielorientierte Rücksichtslosigkeit, ihm wird ein mangelndes Gewissen unterstellt. An der Stelle wunderte ich mich, warum eine selbstlernende KI sich nicht gesellschaftliche Regeln auch selbst beibringt - die Roboterregeln nach Asimov hat Lydia leider vergessen, ihm einzuprogrammieren. Andererseits könnte man argumentieren, dass in Lydias Umfeld die Menschen ebenfalls rücksichtslos und selbstbezogen handeln: Lügen, Betrug, Mobbing, Egoismus sind hier schnell zu finden. Die ethische Frage, warum eine KI sich an gesellschaftliche Regeln halten soll, während die Menschen dies auch nicht tun, wird leider nicht so richtig behandelt, dafür gibt es wiederum andere Ansatzpunkte, welche zum Nachdenken anregen.
Insgesamt haben mir Idee und Verlauf des Romans recht gut gefallen. Die technischen Details bleiben eher im Hintergrund, der Text somit leicht verständlich. Lydia wirkt mit ihren Wünschen und Problemen authentisch und auch die stellenweise schon fast schockierende Entwicklung Henrys wirkt in sich stimmig. Definitiv eine mal etwas andere Jugendlektüre, der ich 4,5/5 Punkten gebe.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Amazonen und der Trojanische Krieg

Die Götter müssen sterben
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Die Amazonen, Töchter des Kriegsgottes Ares, werden von Göttin Artemis in den Krieg gegen Troja geführt, auf dass sie sich beim Niedergang Trojas an ihren Feinden rächen können. Von Artemis für dieses ...

Die Amazonen, Töchter des Kriegsgottes Ares, werden von Göttin Artemis in den Krieg gegen Troja geführt, auf dass sie sich beim Niedergang Trojas an ihren Feinden rächen können. Von Artemis für dieses Vorhaben mit besonderen Fähigkeiten gesegnet wird ausgerechnet die Nicht-Amazone Areto, welche sich den Kämpferinnen nach einem Überfall auf den Palast des Theseus anschloss.
Ein faszinierendes Epos der Dark Fantasy, welches die Amazonen frei von maskulinen Vorurteilen zeichnet. Weder sind sie männerhassende Emanzen noch Bikiniathletinnen mit niedrigem IQ, wie in manch anderen Werken dargestellt. Sie sind ein Volk des Kampfes, welches sich ebenso Sklaven und Huren hält wie die Griechen, wenn auch mit deutlich mehr Toleranz. Eine freie Wahl des Geschlechts sowie der sexuellen Neigungen ist hier normal, mit expliziten Szenen muss ebenso gerechnet werden wie mit Kampfhandlungen.
Sehr gefielen mir die umfangreichen Darstellungen der unterschiedlichen Charaktere, von denen viele in der bekannten Sagen- und Götterwelt wiederzufinden sind. Die Stärke des Romans ist jedoch zugleich auch dessen Schwäche: Die Autorin hat sich die Mühe gemacht, viele Charaktere äusserst komplex zu gestalten, zeigt Träume und Erinnerungen an frühere Szenen, wechselt zu vielen Nebenschauplätzen. Dadurch bekommt man ein umfangreiches Gefühl für die Personen und warum sie wie handeln und entscheiden, gleichzeitig fühlte ich mich jedoch beim Lesen durch noch einen und noch einen Einschub vor lauter Input manchmal wie erschlagen. Ebenso geht die Haupthandlung dadurch nur äusserst langsam voran. Erfrischend waren die Götter und Halbgötter, die wiederholt in die Handlung eingriffen, wobei deren Kämpfer manchmal vor brutaler und sexueller Gewalt ebenso wenig zurückschreckten wie die Soldaten Griechenlands, diese gefühlt sogar noch überboten.
Ein durchaus beeindruckender und bildgewaltiger, stellenweise recht brutaler Roman, dem anzumerken ist, wieviel Arbeit darin steckt. Besonders lobenswert ist die Darstellung der Amazonen, endlich nicht durch Ängste und Sexualfantasien männlicher Erzähler verklärt. Die Erzählung gestaltet sich als äusserst komplex und vielschichtig, was die Haupthandlung ein wenig ausbremst, dafür wiederum ein komplettes Eintauchen in eine götterdurchzogene Zeit rund um den Trojanischen Krieg bietet. (4,5/5 Sternen)

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