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Veröffentlicht am 06.02.2023

Schön für Einsteiger in die gesunde Familienküche

Casa Zarrella
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Einleitend erfährt man, wie es zu diesem Buch, einem Gemeinschaftsprojekt von Jana Ina Zarella und Johann Lafer, kam. Für Jana Ina ist es wichtig, zugleich gesunde und schmackhafte Gerichte auf den Tisch ...

Einleitend erfährt man, wie es zu diesem Buch, einem Gemeinschaftsprojekt von Jana Ina Zarella und Johann Lafer, kam. Für Jana Ina ist es wichtig, zugleich gesunde und schmackhafte Gerichte auf den Tisch zu bringen, die der ganzen Familie schmecken. Hier kommen kulinarische Genüsse aus verschiedenen Ländern zusammen, denn es fließen sowohl brasilianische als auch italienische Inspirationen mit ein. Jana Ina Zarella bringt vorwiegend Vegetarisches auf den Tisch, und das spiegelt sich natürlich in diesem Kochbuch wieder. Auch Johann Lafer hat sich schon viel mit vegetarischer Ernährung auseinandergesetzt, und so bilden die zwei ein gutes Team. Beiden ist wichtig, gesunde Familienküche zu präsentieren, denn gerade für unsere Kinder haben wir eine große Verantwortung, und das Essverhalten wird weitgehend in der Familie geprägt. Aber gerade Kinder können sehr hartnäckig sein, wenn es darum geht, bestimmte Speisen zu verweigern. Da ist Ideenreichtum gefragt, um beispielsweise auch kleine „Gemüsemuffel“ zu überzeugen.
Bevor es an die Rezepte geht, stellt das Autorenduo seine liebsten und wichtigsten Zutaten vor. Hier gibt es von Johann Lafer viele Tipps für die Vorratshaltung, wie man mit Resten umgeht und vieles mehr. Auch gute Küchengeräte und -utensilien kommen zur Sprache, denn erst mit gutem Werkzeug macht das Kochen richtig Spaß und geht auch schnell von der Hand. Zuletzt verrät Johann Lafer im theoretischen Teil noch seine 15 besten Küchenhacks. Es ist toll, wie man mit wenig Aufwand etwas Sinnvolles bewirken bzw. verändern kann.
Ein Großteil der Rezepte ist vegetarisch. Allerdings werden in vielen Gerichten diverse Milchprodukte verarbeitet. Diese kann man zwar teilweise ersetzen, aber bei einigen Gerichten habe ich noch keine passende pflanzliche Alternative gefunden, so dass ich nicht alles aus dem Buch nachkochen kann. Bei Milch, Joghurt oder Butter ist das kein Problem, aber beispielsweise für Quark habe ich noch keine befriedigende Lösung, und auch für die gesüßte Kondensmilch, die in vielen Backrezepten von Frau Zarella vorkommt, habe ich bisher keinen pflanzlichen Ersatz gefunden.
Insgesamt sind die Rezepte jedoch sehr schön und abwechslungsreich, und die meisten finden sicher auch bei Kindern Anklang. Zwar gibt es hier nichts weltbewegend Neues, aber ich konnte doch einige interessante Kombinationen mitnehmen, die ich so bisher noch nicht ausprobiert hatte, beispielsweise bei den Salaten. Da Johann Lafer bei seinen Vorrats-Tipps auch rät, Hülsenfrüchte selbst zu kochen, statt Dosen zu kaufen, habe ich dabei auch die Idee aufgegriffen, das Kochwasser aufzuschlagen und eine Mousse au Chocolat damit zu machen. Bisher habe ich meine vegane Mousse au Chocolat immer mit Seidentofu gemacht, aber mit dem dickflüssigen Kochwasser von Kichererbsen funktioniert das viel einfacher und schmeckt toll. Ein ausführliches Rezept für diese tolle, fluffig-leichte Schokocreme ist im Buch enthalten.
Interessant und schnell zu machen sind auch die Varianten zu einem Basis-Rezept, beispielsweise mehrere verschiedene Toppings für Tacos, abwechslungsreiche Füllungen für Crêpes, diverse Beläge für Pizza oder tolle Ideen für kleine Snacks bzw. fürs Buffet.
Da zum Teil auch Fisch und Meeresfrüchte verwendet werden, bietet das Buch nicht nur Vegetariern eine gute Auswahl, sondern ich würde sagen, es ist eine Mischung aus vegetarischen und mediterranen Gerichten, die hier vorgeschlagen werden. Vegan lebende Menschen sollten sich bewusst machen, dass eben nicht alle Rezepte für diese Ernährung geeignet sind und sich manche auch nicht so einfach auf vegan ändern lassen. Für Einsteiger in die mediterrane oder vegetarische Küche ist dies auf jeden Fall ein sinnvolles und abwechslungsreiches Kochbuch, das nicht nur gesunde sondern auch sehr schmackhafte Rezepte bietet.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Erinnerungen an die Jugend - sympathisch gelesen von der Autorin selbst

Früher war ich auch mal jung
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Schon ihr Buch „Unter Tränen gelacht“, wo Bettina Tietjen über die letzten Jahre mit ihrem demenzkranken Vater erzählt, hat mich sehr beeindruckt und auch berührt. In ihrem neuesten Buch nun ist sie selbst ...

Schon ihr Buch „Unter Tränen gelacht“, wo Bettina Tietjen über die letzten Jahre mit ihrem demenzkranken Vater erzählt, hat mich sehr beeindruckt und auch berührt. In ihrem neuesten Buch nun ist sie selbst die Hauptperson. Die Autorin hat ihre alten Tagebücher wieder gefunden und verarbeitet in diesem Buch ihre Erinnerungen. Neugierig blickt sie auf ihr jüngeres Ich und staunt so manches Mal, wie ernsthaft und politisch interessiert sie damals war. Ich denke, so eine Zeitreise zum jüngeren Ich ist eine spannende Sache. In vielen Dingen, die Bettina Tietjen über sich erzählt, was sie damals gedacht und gefühlt hat, erkenne ich mich selbst wieder. Ihre Generation ist auch meine, und so bleibt es nicht aus, dass ich vieles in ihren Erinnerungen gefunden habe, was ich damals in ähnlicher Weise empfunden oder erlebt habe. Sie gibt den damaligen Zeitgeist wunderbar wieder und findet in ihren Erzählungen immer die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Frohsinn. Ihrem eigenen, jüngeren Ich schaut sie heute mit einer guten Portion Humor über die Schulter, aber sie ist auch beeindruckt von vielem, was sie damals erreicht hat oder über ihre eigene Sicht der Dinge. Ihre Tagebucheinträge, die sie kommentiert, ziehen sich über einen Zeitraum von ungefähr 15 Jahren, denn sie hat mit 14 begonnen zu schreiben und die Tagebücher bis zu ihrer Heirat geführt. Ihre Ausführungen sind zum Teil sehr persönlich, und man lernt eine liebenswerte, nachdenkliche Frau kennen, die viel erlebt hat, sich an das Es gefällt mir sehr, dass sie ihr Hörbuch selbst spricht, denn ich finde, Bettina Tietjen hat eine sympathische Stimme, und ich höre ihr sehr gerne zu.

Ihre Autobiografie hat mich beeindruckt und berührt, hat sie mir doch meine eigene Jugend wieder näher gebracht und vermeintlich längst vergessene Erinnerungen geweckt.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Beeindruckender dritter Teil

Der Clan der Highlanderin
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Der dritte Band dieser großartigen Reihe schließt sich sehr eng an den Vorgänger an. Er spielt im Jahr 1314. Enja hat sich von den Folgen ihrer Verletzungen nach der Schlacht um Bannockburn weitgehend ...

Der dritte Band dieser großartigen Reihe schließt sich sehr eng an den Vorgänger an. Er spielt im Jahr 1314. Enja hat sich von den Folgen ihrer Verletzungen nach der Schlacht um Bannockburn weitgehend erholt und ist schon wieder dabei, sich für die Rechte der Schwächsten einzusetzen und Unrecht an Frauen zu rächen. Als ihr Ehemann eines Tages eine schwangere Dame mit nach Caerlaverock bringt, zieht sie allerdings ihre eigenen Schlüsse, mit weitreichenden Folgen...
Wenig später bricht sie zu einer Reise nach Irland auf, um nach ihrem alten Freund und Kampfgefährten Cathal zu suchen. In Irland erwartet sie und ihre Gefährtinnen Winnie und Kalay eine lange, abenteuerliche Reise. Enja gerät immer wieder in Gewissenskonflikte zwischen ihren Eigenschaften als Heilerin und als Kriegerin. Beides lässt sich nicht immer so einfach vereinbaren. Von ihren Kameradinnen muss sie sich sehr bald trennen, denn sie fühlt sich verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in einem Dorf erkrankt sind. Kalay und Winnie setzen inzwischen die Reise fort. Ein weiteres Mal wird Enjas Heilwissen gebraucht, als sie einen schwer verletzten Söldner findet. Ragnar ist ein Gallowglass, und Enja spürt eine eigenartige Verbundenheit zu dem rauen Mann. Durch ihn wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Auch dieser dritte Teil um Enja hat mich wieder fasziniert. Er hat jede Menge Abenteuer und fesselnde Situationen zu bieten. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr und auch die Art und Weise, wie sie historische Gegebenheiten in ihren fiktiven Plot sehr gekonnt einfügt. Die politischen Wirren rund im Robert Bruce, der seinen Bruder Edward in Irland als Hochkönig einsetzen möchte, bekommt man quasi spielerisch durch Dialoge der Protagonisten vermittelt. In diesem dritten Band stehen zwei von Enjas Gefährtinnen stärker im Mittelpunkt. Winnie und Kalay sind zwei interessante Frauen, die schier Unmögliches vollbringen aber durchaus auch ihre schwachen Seiten haben. Vor allem Winnie muss einiges aushalten.
Wie schon bei den ersten beiden Bänden, so hatte mich die Handlung auch hier sofort gepackt und nicht mehr losgelassen. Eva Fellner schreibt genau die Art historische Abenteuergeschichten, wie ich sie liebe, mit starken, mutigen Frauen und einem authentischen historischen Hintergrund. Auch der dritte Band ist großartig, keine Frage! Und doch muss ich gestehen, dass mich der Schluss etwas verwirrt hat, denn da habe ich Enja von einer ganz anderen Seite kennengelernt, mit der ich mich nicht so ganz anfreunden konnte. So ist und bleibt der zweite Teil mein unangefochtener Liebling aus diesem Romanzyklus. Allerdings gibt es auch einen kleinen Cliffhanger, der vielleicht auf einen vierten Band hoffen lassen könnte, worüber ich sicher nicht böse wäre.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Super für Einsteiger

Happy vegan mit 5 Zutaten
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Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen ...

Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen oft den Aufwand für manche Rezepte, vor allem wenn man viele verschiedene Zutaten benötigt, die dann womöglich zum Teil auch nur schwer zu bekommen sind.

Lena Merz zeigt in ihrem Kochbuch, dass es auch anders geht. Für jedes ihrer veganen Rezepte braucht man nicht mehr als fünf Zutaten!

Die Rezepte sind in drei Kapitel gegliedert. Zu Beginn stehen kleine Gerichte, Vorspeisen und Suppen (Mangold-Börek, Pilz-Bruschetta, Mango-Avodaco-Salat, Maronen-Ingwer-Suppe...), es folgen die Hauptspeisen (Auberginen-Pide, Nacho-Auflauf, Süßkartoffel-Kumpir...), und im dritten Kapitel sind Rezepte für Süßes und Gebäck (Pistazieneis, Milchreis mit Bratapfel, Kirschkuchen mit Streuseln...).

Den Abschluss bilden ausführliche Informationen zum Einfrieren auf Vorrat und zur Resteverwertung, zu den wichtigsten Produkten für den veganen Vorratsschrank und zu sinnvollen Kombinationen verschiedener Lebensmittel, die sich besonders gut ergänzen.

Ich habe mir alle Rezepte genauer angesehen, und es ist erstaunlich, was für tolle Sachen man aus nur fünf Zutaten zaubern kann. Ausprobiert habe ich bisher hauptsächlich Hauptgerichte, so zum Beispiel die Linguine mit Tomaten-Gin-Sauce und Pasta Stroganoff. Beides war extrem lecker und kam bei uns sicher nicht zum letzten Mal auf den Tisch. Interessant finde ich auch die Kartoffeln mit Fenchel-Zaziki. Die Kombination hatte ich in dieser Art noch nicht gegessen, fand sie aber sehr gut. Man sollte hierfür aber Fenchel mögen, denn er schmeckt doch recht intensiv. Auch Gnocchi auf dem Blech (zusammen mit Zucchini, schwarzen Oliven und Pinienkernen) ist ein tolles Gericht und so unkompliziert umzusetzen.

Dieses Buch nimmt Schwellenängste, denn die genannten Rezepte lassen sich spielend leicht und schnell nachkochen, und da die Zutaten so überschaubar sind, braucht man nicht mal einen Einkaufszettel. Alles was ich bisher ausprobiert habe, hat mir sehr gut geschmeckt, und das ist ja wichtig, vor allem am Anfang einer Ernährungsumstellung, denn die kleinen Erfolgserlebnisse geben Mut und spornen zum Weitermachen an.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein hoffnungsvolles Licht in einer dunklen Zeit

Der die Nacht erhellt
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Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben ...

Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben unmöglich machen. Der erste Weltkrieg tobt in Frankreich, und viele amerikanische Soldaten sind ins Land gekommen, um bei der Verteidigung zu helfen, unter ihnen auch Matthew Petticrew. Er ist ein sensibler Mann mit besonderen Fähigkeiten, vor allem mit einem außergewöhnlich feinen Gehör, was ihn für die Truppe so wichtig macht. Captain Jasper Truett weiß Matthews Wert sehr zu schätzen, hat er doch schon einigen Kameraden das Leben gerettet.

Als Matthew eines Tages beim Holz machen Mira begegnet, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Die junge Frau lebt einsam im Wald und hat schon die Tage zuvor die Männer in den Schützengräben mit ihrem Gesang verzaubert. Für Matthew wird hiermit der Engel vom Argonner Forst Wirklichkeit. Matthew erhält den Auftrag, Mira in Sicherheit zu bringen. Mit von der Partie sind Kaplan George Piccadilly und der Journalist Henry Mueller. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft entwickelt sich nach und nach eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft. Sie nennen sich das „Kommando 17“ und wir Leser begleiten sie bei ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Es geschehen schlimme Dinge, aber es sind die kleinen, besonderen Momente, die Hoffnung bringen.

Vor allem Mira hat mich stark beeindruckt. Der jungen Frau ist Schreckliches widerfahren, und doch hält sie an ihrem Gottvertrauen fest und strahlt so viel Liebe und Zuversicht aus.

Die Autorin fasst die Begebenheiten und die Atmosphäre der verschiedenen Episoden sehr schön in Worte. Trotz der vielen schrecklichen Ereignisse, die sie schildert, ist der Grundton der Erzählung poetisch und strahlt etwas Positives aus. Ich muss jedoch gestehen, es gab ein paar Passagen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, bei denen ich kurz den Faden verloren habe, weil sie so wortreich ausgeschmückt waren und ich nicht immer erkennen konnte, worauf die Autorin hinaus will. Ihre Protagonisten lässt Amanda Dykes abwechselnd zu Wort kommen, und so ist der gesamte Roman in der Ich-Form geschrieben, wobei die Sichtweisen mit den Personen wechseln. Trotzdem behält man die Übersicht, da über den einzelnen Kapiteln der Name des jeweiligen Ich-Erzählers genannt wird.

Bis auf die erwähnten Punkte, die mich ein wenig irritiert haben, fand ich den gesamten Roman sehr berührend und beeindruckend. Seinen Titel trägt er zurecht, denn er zeigt ein starkes Licht in einer dunklen Zeit.

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