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Veröffentlicht am 13.02.2023

Problematische Täter-Opfer-Umkehr

Für immer ein Teil von dir
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Danke an NetGalley und den Hörbuch Hamburg Verlag, die mir ein Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe bis jetzt jedes Colleen Hoover ...

Danke an NetGalley und den Hörbuch Hamburg Verlag, die mir ein Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich habe bis jetzt jedes Colleen Hoover Buch gelesen, und es waren schon alle Bewertungen dabei. Wobei die neueren Bücher mich immer seltener überzeugen konnten, und leider war auch „Für immer ein Teil von dir“ eher eine Enttäuschung für mich.

Ich glaube mein größtes Problem mit dem Buch war, dass wir Kenna als Opfer der Geschichte sehen sollten, statt dem Bösewicht. Und das finde ich… schwierig. Denn Kenna ist Schuld. Sie hatte Schuld an dem Unfall, ist betrunken gefahren, hat Hilfe unterlassen und ist deshalb Schuld an dem Tod eines Menschen. Dafür musste sie ins Gefängnis – und die Autorin versucht einen deshalb, Mitgefühl für sie zu haben und als armes Opfer ihrer Umstände zu sehen. Schwierig. Ich glaube schon, dass Kenna aus ihrer Schuld gelernt hat, aber das wird sie trotzdem niemals unschuldig machen. Dieses unterschwellige Victim-Framing der Autorin empfinde ich schon als moralisch problematisch. Auch dass die Großeltern von Diem (Kennas Kind) so stark als die Bösen gezeichnet wurden, fand ich problematisch, so in Richtung Täter-Opfer-Umkehr der Psychologie…

Der Schreibstil war okay und die beiden Sprecher*innen Marlene Rauch und Sven Macht haben ihren Job echt gut gemacht, sodass ich ihnen bis zur Ende der Geschichte zugehört habe – als Buch hätte ich es sicher abgebrochen.

Der Plot war unglaublich vorhersehbar, ohne Twists, ohne Überraschungen und eher vergessbar. Auch am Ende… diese schnelle Vergebung nach nur einem Brief halte ich für super unrealistisch angesichts des vorherigen Verhaltens der Charaktere.

Deshalb gebe ich 2 Sterne – für mich ein eindeutiger Colleen Hoover Flop.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Weder "Dark" Academia, noch sonderlich tiefgründig

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Danke an LovelyBooks, die mir ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nikola Hotels Bücher waren für mich immer gemischt. Ich mochte jeweils die ersten ...

Danke an LovelyBooks, die mir ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nikola Hotels Bücher waren für mich immer gemischt. Ich mochte jeweils die ersten Bände der Blakelys und Paper Love Reihen gerne, aber It was always love war für mich ein Flop. Bei Dark Ivy hatte ich eigentlich gehofft, dass es mich wieder überzeugen würde. I mean, dark academia, Elite Uni, Insel-Setting. Was kann schiefgehen?

Tja, als erstes wäre mal zu erwähnen, dass dieses Buch vieles ist, aber nicht Dark Academia. Und an sich wäre das auch okay, aber wenn man das Buch so extrem als etwas bewirbt, dann sollte es ja auch den Erwartungen entsprechen. Dark Academia heißt nämlich nicht nur „College Story in regnerischem, herbstlichen Setting“. Da gehören auch irgendeine Art von Mysterium, etwas düsteres, unbekanntes dazu – z.B. ein Mord an der Schule oder zwielichtiges Lehrpersonal. Sowas wie die Ellingham Academy Reihe, in der die Protagonistin zur Detektivin wird und versucht, herauszufinden, wer in den 1930ern die Tochter und Frau des Schulleiters entführt hat – und plötzlich kommt es zu einem Todesfall, und es scheint der selbe Täter zu sein. Oder Ninth House von Leigh Bardugo (ich sag nur toter Hase auf dem Cover von Band 2…). DAS ist Dark Academia.

Und auch wenn ein paar Dinge aus Dark Ivy passen (wie das Setting oder der Fakt, dass die Protagonistin an der Schule eine Art Außenseiterin ist), dann ist das Buch trotzdem kein DARK Academia. Sondern einfach eine College/Academia Romance. Punkt.

Nachdem ich also diese Enttäuschung verdaut hatte, war ich trotzdem gespannt auf die Geschichte, weil Nikola Hotel für mich immer einen guten Schreibstil hatte.
Hier… wirkte vieles sehr kindisch und nervig auf mich. Es gab auch viele Referenzen an Populärkultur, was ich nicht mag, weil die nur funktionieren, wenn man das Buch zeitnah nach Veröffentlichung liest.

Die Charaktere waren für mich unglaublich flach und nicht realistisch, und ich konnte die Liebesgeschichte nicht greifen. Gefühlt aus dem Nichts machen die beiden auf einmal rum und schlafen miteinander. Die ganzen „romantischen“ Szenen haben für mich nie gepasst und wirkten wie eingeschoben in die Geschichte, um den Wunsch nach Spice vieler Leser*innen zu befriedigen.

Im Verlauf der Geschichte hat mir dann auch die Spannung und der rote Faden gefehlt. Sie will da ihren Abschluss machen, und durchs Schuljahr kommen. That’s it.
Die Geschichte beginnt ja auch damit, dass sie sagt, sie hätte ihren besten Freund umgebracht und auch hier fand ich die Auflösung nicht spannend gemacht.

Aber man soll ja auch was positives loben, wenn es was gibt, und das ist hier definitiv die Gestaltung. Es ist nämlich Blackout Poetry enthalten – da geht es darum, dass man auf einer Seite fast alle Wörter schwärzt und die wenig übrig gebliebenen Wörter sind dann ein Gedicht. Außerdem gab es zwischendurch Tagebucheinträge von Eden (der Protagonistin), die mit Illustrationen versehen waren, sodass der Text auch unleserlich war. Schwierig zu erklären irgendwie, aber es sieht auf jeden Fall mega schön aus und sowas hatte ich noch nie in einem Buch!

Fazit:
Auch wenn das Ende ein absoluter Cliffhanger ist, der zum Weiterlesen animieren soll, werde ich diese Reihe von Nikola Hotel nicht beenden. Vom Stil her war das Buch ganz anders und in meinen Augen schlechter als ihre vorherigen Werke. Und ein für mich unübersehbarer Kritikpunkt ist auch dieses komplett falsche Marketing als Dark Academia. In dieser Kombination war das Buch für mich leider eine Enttäuschung und ich kann es nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Spannendes Konzept, aber kein gelungener Aufbau

Reality Show
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Das war wohl nichts... ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen. Viel zu viele Perspektiven, die irgendwie nicht richtig verknüpft wurden. Es gibt die 10 Geiseln, dann deren Familien/Haushaltsmitglieder, ...

Das war wohl nichts... ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen. Viel zu viele Perspektiven, die irgendwie nicht richtig verknüpft wurden. Es gibt die 10 Geiseln, dann deren Familien/Haushaltsmitglieder, die Crew der Entführer, Ermittler, Zuschauer von Zuhause... ich habe total den Überblick verloren.
Inhaltlich dauert es auch, bis die Reality Show dann anfängt. Und ich hatte mir einfach gewünscht, dass nicht nur 2-3 "Verhandlungen" beschrieben werden, sondern ein paar mehr. Wenn man so viele Charaktere anführt, dann kann man doch auch über den Großteil Hintergründe anführen.
Das Ende hin habe ich auch nicht so ganz verstanden.

Das Konzept finde ich super spannend, es erinnert mich an Black Mirror und es ist auch ein gut gewähltes Thema; es werden u.a. Kapitalismus und Politiksysteme kritisiert. Insgesamt kommt aber durch den Aufbau bei mir keine Spannung auf und ich bin einfach nur verwirrt und enttäuscht.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Nicht mein Fall

Omama
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Das Buch ist wunderschön, aber für mich war der Inhalt einfach nichts.
Ich fand es überhaupt nicht lustig, und die Geschichte kommt auch nicht in Fahrt. Es werden so viele Umwege genommen, dass man total ...

Das Buch ist wunderschön, aber für mich war der Inhalt einfach nichts.
Ich fand es überhaupt nicht lustig, und die Geschichte kommt auch nicht in Fahrt. Es werden so viele Umwege genommen, dass man total vergisst worum es eigentlich geht.
Ich habe das Buch dann abgebrochen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Flop des Jahres

The Atlas Six
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Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Hier ist es. Die Rezension zu einem der Bücher, die ich 2022 unbedingt lesen wollte. ...

Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Hier ist es. Die Rezension zu einem der Bücher, die ich 2022 unbedingt lesen wollte. Und dann habe ich es abgebrochen. Ich habe 45% geschafft, und dann noch die letzten drei Kapitel oder so gelesen.

Ich bin einfach nur enttäuscht von diesem Buch. Es klang alles so toll, wurde angepriesen für Fans von Six of Crows, Geheimgesellschaft, New York, Magie, sechs Leute.

Ich fand es einfach nur langweilig. Die Charaktere sollen cool, düster und mysteriös sein, aber auf mich wirkte das zu gewollt. Die Charaktere sind aber zumindest divers, also Pluspunkt dafür. Und ja, irgendwie sind alle unsympathisch – aber das stört mich ja nicht. Wollte es nur erwähnen.
Mein größtes Problem war das fehlende Worldbuilding. Wo und wann genau sind wir? Wie sind wir dahin gekommen? Wie zur Hölle funktioniert die Magie??? Und das Haus der alexandrinischen Gesellschaft, was angeblich so cool und special sein soll, wird kaum beschrieben. Go girl, give us nothing, würde man auf TikTok dazu sagen (denn das Buch wurde ja auf TikTok in den Himmel gelobt).

Auf dem Klappentext steht ja, dass sie die Magie studieren werden. Ich hatte hier eher auf so Unterricht gehofft. Stattdessen sind die Charaktere die meiste Zeit für sich, ohne Interaktion. Und es gibt viele Gedankenexperimente.

Außerdem dachte ich, es geht irgendwie um einen Wettbewerb? Weil nur fünf der sechs aufgenommen werden können? Aber Pustekuchen, das ist kein richtiger Wettbewerb im Sinne von Action und Challenges. Wie bereits gesagt: Die meiste Zeit hocken alle alleine auf ihren Zimmern und denken hoch philosophisch über irgendetwas nach.
Ich mag viel Dialog und innere Monologe, aber hier hat mir Handlung gefehlt. Ich wollte Action und nicht irgendwelche gedankliche Theorien über nischige Magie-Themen.

Es gab eine Action-Szene und ja, der Plottwist am Ende war ganz cool. Aber wegen der hier genannten Gründe werde ich diese Reihe nicht weiterlesen. Ich gebe 1.5 von 5 Sternen – mein Flop des Jahres.

Achso: ich hab die deutsche Übersetzung gelesen und die fand ich eigentlich ganz gut. Also zumindest da kann ich nicht meckern!

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