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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

wundervoll gesprochen

Lincoln Highway
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Der Roman „Lincoln Highway” des Autors Amor Towles ist ein besonderer Genuss. Sprachlich auf einem wunderbaren Niveau, mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren, ist diese Geschichte weit mehr als nur eine ...

Der Roman „Lincoln Highway” des Autors Amor Towles ist ein besonderer Genuss. Sprachlich auf einem wunderbaren Niveau, mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren, ist diese Geschichte weit mehr als nur eine Odyssee von vier vaterlosen Jungen. Berichtet wird aus verschiedenen Blickwinkeln und auch von nur kurzzeitig auftretenden Charakteren. Dies macht es besonders interessant. Man erhält dadurch einen Einblick in die Gedankenwelt der vorkommenden Personen, deren Gefühlslage und zusätzliche Informationen zum Geschehen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Uve Teschner, Julian Greis und Lisa Hrdina. Hier muss man Uve Teschner besonders hervorheben. Die Stimmlage und seine Betonungen lassen die Charaktere lebendig erscheinen und bescheren den Zuhörenden ein einmaliges akustisches Hörvergnügen.
Insgesamt kann man sagen, dass der Roman ein paar Längen hat. Jedoch ist „Lincoln Highway” eine unvergessliche Geschichte, die perfekt ausgearbeitet wurde. Besonders hat mir die Nebenfigur Ulysses gefallen und natürlich auch die dazu passende Geschichte aus der Sagenwelt.
Man konnte nicht immer erahnen was einen als nächstes in „Lincoln Highway” erwartet, denn es gibt mehrere schicksalshaften Wendungen.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Totale Vernetzung

Mind Gap
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„Mind Gap“ von Anne Freytag ist ein äußerst spannendes Hörbuch, welches auch sehr ansprechend von Vera Teltz und Herbert Schäfer gesprochen wurde. Da kommt ordentlich Hörvergnügen auf. Vera Teltz spricht ...

„Mind Gap“ von Anne Freytag ist ein äußerst spannendes Hörbuch, welches auch sehr ansprechend von Vera Teltz und Herbert Schäfer gesprochen wurde. Da kommt ordentlich Hörvergnügen auf. Vera Teltz spricht aus der Sicht der Protagonistin und Journalistin Silvie Mankowitz. Dies ist zugleich auch der etwas actionreichere Part. Bei Herbert Schäfer, zuständig für den anderen Handlungsstrang, haben mir ein paar Stellen, bzw. Betonungen, nicht so gut gefallen. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.
Insgesamt ist das Werk von Anne Freytag eine Mischung aus „1984“ und „Schöne Neue Welt“. Big Brother ist watching you. Das Auslöschen von Informationen. Es war alles schon mal da. Und trotzdem gelingt der Autorin ein erfrischender und perfider neuer Blick in die schöne neue Welt. Zuzusagen Digital 2.0.
Mir gefällt der kritische Blick auf unsere Gesellschaft und die aktuellen Themen unserer Zeit, welche sehr gut aufgegriffen wurden und perfekt in die Geschichte einfließen. Die Autorin stellt die wesentlichen Punkte der fiktionalen Geschichte den aktuellen Geschehnissen gegenüber und erörtert diese.
Der Roman zeigt eindrucksvoll, dass jede technische Neuerung, welche eigentlich einen tollen Nutzen für die Menschheit hat, auch für das Gegenteil ausgenutzt werden kann.
Der Roman hat ein interessantes Thema. Die Journalistin Mankowitz deckt immer mehr rund um das Thema des Chip-Implantats auf und die Zuhörerenden begleiten sie bis zu einem sehr gelungenen Ende.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

magisch und voller Intrigen

Die Stadt aus Messing
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Bereits das Cover des ersten Bandes ist magisch und zieht einen in seinen Bann. Der Auftakt der Trilogie begeistert durch das orientalische Setting, tolle Charaktere und mythische Kreaturen, Wendungen ...

Bereits das Cover des ersten Bandes ist magisch und zieht einen in seinen Bann. Der Auftakt der Trilogie begeistert durch das orientalische Setting, tolle Charaktere und mythische Kreaturen, Wendungen und eine atemberaubende Atmosphäre.
Der Blick in das Glossar offenbart erst einmal viele Namen und auch viele Informationen. Ich hatte erst Bedenken, dass diese Fülle von Informationen einen zu sehr fordert und man eventuell nur langsam in die Geschichte findet. Tja, geirrt. Man startet sehr gut mit der Protagonistin Nahri in die Geschichte, ist sofort von der Story und der Welt, der abenteuerlichen Reise nach Daevabad, gefesselt.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Berichtet wird aus Nahris und Alis Sicht. Die Sichten sind konträr und ergänzen sich hervorragend. Der Fokus bei Nahri liegt etwas mehr auf Magie und bei Ali rückt die Politik in den Vordergrund. Es ist abwechslungsreich und wird bis zum Cliffhanger am Ende des Buches nicht langweilig. Dazu trägt auch der gute Schreibstil bei. Man kann wunderbar abtauchen.
Das World-Building ist herausragend. Es lohnt sich beim Lesen einen Gang herunter zu schalten, damit man in der zunehmend komplexeren Welt den Überblick behält. Die Karte am Anfang und das Glossar helfen zwar, trotzdem muss man aufmerksam lesen.
Die Belohnung ist eine außergewöhnliche Geschichte – magisch und voller Intrigen. Für mich ist „Die Stadt aus Messing“ von S. A. Chakraborty ein Highlight.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

ein toller Auftakt

After Dawn – Die verborgene Welt
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„Wie sollen wir sie befreien? Wie sollen wir überhaupt in die Stadt hineinkommen? Und wie kann eine ganze Stadt wandern?“ [154] Das sind nicht nur Fragen, die Ember beschäftigen, sondern auch die Leser*innen, ...

„Wie sollen wir sie befreien? Wie sollen wir überhaupt in die Stadt hineinkommen? Und wie kann eine ganze Stadt wandern?“ [154] Das sind nicht nur Fragen, die Ember beschäftigen, sondern auch die Leser*innen, welche sehr schnell von der Geschichte gefesselt sind. „After Dawn – Die verborgene Welt“ von Lars Meyer ist ein vielversprechender Auftaktband. Schon mal vorab: Es werden auch noch mehr Fragen aufgeworfen und nicht alle bis zum Ende beantwortet. Der zweite Band ist für 2023 angekündigt – man darf sich freuen.
Einen Einblick in Embers Welt erhält man bereits, wenn man sich die Karte am Anfang des Buches betrachtet. Wirklich einladend ist das dystopische Setting nicht. Dafür garantiert es spannende Momente, eine faszinierende und andersartige unbekannte Welt, welche man Stückchen für Stückchen näher kennenlernt.
Wir folgen der rasanten Story, die wir durch Embers Beschreibungen miterleben. So findet man sich des Öfteren in der Gedankenwelt der Protagonistin wieder und ist hautnah mit dabei. Man wird mit eingebunden und stellt fest, dass man auf Embers Fragen auch keine Lösungen hat.
Temporeich geht es für die Protagonistin los. Zum Schnaufen oder gar ausruhen kommt sie bis zum Ende nicht wirklich. Die Lesenden freut es. Der Schreibstil ist flüssig und man kommt, wie auch die Protagonistin, schnell voran.
Inhaltlich geht es nicht nur um die Flucht von Ember und die Jagd auf die wandernde Stadt, sondern auch darum, wie man andere Menschen betrachtet und dass der Blick nicht immer vorurteilsfrei ist. Ember lernt mit der Zeit, sich ihre eigene Meinung zu bilden und Dinge, die sie vorher akzeptiert hatte, kritisch zu hinterfragen.
Insgesamt liefert der Autor Lars Meyer einen tollen ersten Band. Die Vorfreude auf Band zwei ist schon da.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Wilde Welt

Shadow Land
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Eine Zivilisation am Abgrund. Eine dystopische Welt die wir als Lesende so nicht erwarten würden. „Shadow Land“ von Rainer Wekwerth ist ein toller und zugleich ereignisreicher Ausflug in die Zukunft.
Die ...

Eine Zivilisation am Abgrund. Eine dystopische Welt die wir als Lesende so nicht erwarten würden. „Shadow Land“ von Rainer Wekwerth ist ein toller und zugleich ereignisreicher Ausflug in die Zukunft.
Die Story und auch die Umsetzung sind gelungen. Es ist temporeich und es passiert auf den Seiten einiges. Langweilig wird es auf gar keinen Fall. Die Protagonistin Kaia gewährt einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. „Mein Leben war nicht gut, aber es war alles, was ich kannte. Nun fühle ich mich verloren.“ [104]
Ihre Entwicklung ist toll, auch wenn es am Ende etwas rasant erscheint. Vielleicht ein bisschen zu extrem, zumindest für meinen Geschmack. Mir gefällt, dass sie die Dinge hinterfragt und durchaus stark daherkommt.
„Die Funken sind wir. Für einen Moment funkeln wir hell und feurig, doch dann vergehen wir im Nichts.“ [171]
Der Schreibstil ist gelungen. Meiner Meinung nach hätten es gerne ein paar Seiten mehr sein dürfen. Man hätte etwas mehr auf das Virus und die Welt eingehen können. Das Ende dürfte für mich länger sein. Das war schon ganz schön rasant.
Die Botschaft hinter der Geschichte überzeugt und passt auch wunderbar in unsere aktuelle Zeit.
„Die Rückkehr zu einem Leben innerhalb der natürlichen Ordnung.“ [227]

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