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Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein Buch für eingefleischte Matthew Perry Fans

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Buchinfo
Durch sein Mitwirken in der US-Kultserie FRIENDS erreichte der Schauspieler Matthew Perry Weltruhm. Erstmals erzählt er nun seine eigene außergewöhnliche Geschichte und spricht offen über private ...

Buchinfo
Durch sein Mitwirken in der US-Kultserie FRIENDS erreichte der Schauspieler Matthew Perry Weltruhm. Erstmals erzählt er nun seine eigene außergewöhnliche Geschichte und spricht offen über private Suchtkämpfe und darüber, was sich tatsächlich hinter den Kulissen der erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten abspielte. Der TV-Star gewährt tiefe Einblicke in seine langjährige Erkrankung und reflektiert gewohnt humorvoll und selbstkritisch, was die Süchte eines Mannes befeuert hat, dem es an nichts zu mangeln schien. Unerschrocken ehrlich, zutiefst bewegend und urkomisch: dies ist das Buch, auf das Fans gewartet haben. (Quelle: Amazon)

Anfang
Hi, ich heiße Matthew, aber Sie kennen mich vielleicht unter einem anderen Namen. Meine Freunde nennen mich Matty. 
Und ich müsste längst tot sein.

Meine Meinung
So, wo fange ich jetzt an? Prinzipiell finde ich es ziemlich schwierig Biographien (besonders Autobiographien) zu bewerten. Immerhin handelt es sich nicht um einen erdachten Roman oder eine Fantasy-Reihe, die mit allem aufgepeppt und gewürzt wird, was den Lesenden gefallen könnte. Es geht um ein Leben oder einen Abschnitt davon und nicht darum, besonders unterhaltsam oder reißereisch zu sein - und wer möchte es sich schon rausnehmen, das Leben einer anderen Person zu beurteilen und zu bewerten?

Meine Meinung, mein anschließendes Fazit und schlussendlich die Bewertung beziehen sich also lediglich auf die Art, wie es geschrieben wurde, aber im Endeffekt nicht wirklich auf den Inhalt.

In meinem Glas ist frische Cola light, und in der Tasche habe ich eine volle Schachtel Marlboros. Manchmal genügt mir das.
Manchmal.

(Seite 27)

Als eingefleischter Friends-Fan MUSSTE ich dieses Buch lesen, auch wenn mir die Rolle des Ross Geller - gespielt vom wahnsinnig heißen David Schwimmer - immer eine Spur besser gefallen hat. Chandler Bing ist selbstverständlich der Spaßvogel in der Serie, aber Ross einfach der kleine Pechvogel, der das Glück mehr als verdient hat.

Mir war natürlich klar, dass es kein Buch über die Serie ist, sondern die Autobiographie von Matthew Perry...aber er hat die Serie mehrfach als seinen Lebensretter und seinen Weg zum Überleben bezeichnet - da hätte ich mir ein Wenig mehr Raum dafür gewünscht.

Mir fehlten sowohl eine spirituelle Leitlinie als auch die Fähigkeit, mich an etwas zu erfreuen. Doch zugleich war ich süchtig nach Action. Was für eine toxische Kombination.
(Seite 51)

Im Endeffekt berichtet Mr Perry von den Anfängen seines Lebens und wer alles die Schuld daran trägt, dass er Alkohol- und Drogensüchtig ist. Ich bin Erzieherin - ich WEIß, dass Dinge aus der Kindheit und Jugend sich auf das gesamte Leben auswirken (können), aber allen im Umfeld die alleinige Schuld zu geben, ohne dazu zu stehen, dass man selbst eben auch seinen Anteil dazu beiträgt, weil man immer wieder nachgibt, ist mir dann doch zu leicht. Ja, eine Sucht ist eine Erkrankung, aber man kann auch dagegen ankämpfen (was Matthew Perry auch immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg tut, das will ich gar nicht in Abrede stellen) und dazu stehen, dass man wieder einen Rückfall hat, weil man selbst eben nicht stark genug ist. Das ist keine Schande, das ist ehrlich.

Zu Beginn hat sich das Buch wirklich gut lesen lassen und war auch ziemlich spannend. Ich wusste, dass er Alkoholiker ist und auch zu Zeiten von Friends immer wieder getrunken hat...es war mir aber neu, wie schlecht es tatsächlich stellenweise um ihn stand.

Wenn man dann aber von der nächsten Engiftung, der nächsten Entziehung, dem nächsten Rückfall und der erneuten Schuldzuweisung an andere liest, wird es doch ziemlich langweilig und zäh. Das ist sein Leben und davon erzählt er uns - aber in diesen Details war es eben einfach nicht mein Ding. Es liest sich wie eine ständige Wiederholung und ist dadurch nicht immer unterhaltsam. Auch wenn Matthew Perry insgesamt witzig und mit einem gewissen Galgenhumor schreibt. Wie er selbst sagt, IST er eben Chandler Bing.

Da er nunmal in der Serie Friends gespielt hat, gehen wahrscheinlich (fast) alle davon aus, dass er etwas mehr aus dem Nähkästchen plaudern wird, wenn dieses Wort auch im Titel des Buches vorkommt. Wer darauf hofft, hofft aber vergebens. Natürlich erfährt man Details, von denen man nichts wusste. Zum Beispiel war mir nicht bekannt, dass Julia Roberts nur in der Serie aufgetreten ist, weil er ihr einen Aufsatz über Quantenphysik zukommen ließ, oder dass sein Gewicht aufgrund seiner Alkohol- und Drogensucht so massiv schwankte.

Anhand meines Gewichts kann man über die Staffeln hinweg den Verlauf meiner Sucht nachvollziehen - bin ich dick, ist es der Alkohol, bin ich dünn, sind es Tabletten. Trage ich Bart, sind es viele Tabletten.
Am Ende der dritten Staffel verbrachte ich die meiste Zeit des Tages damit, mir 55 Vicodin zu organisieren [...].

(Seite 149)

Prinzipiell besitzt das Buch einen roten chronologischen Faden, an dem es sich langarbeitet. Aber leider auch nicht immer. Durch Zwischenkapitel (hier Intermezzo genannt), werden immer wieder Dinge eingestreut, die zeitlich einfach nicht wirklich reinpassen und dadurch manchmal etwas verwirren können.

Fazit
Ein Buch für absolute Matthew Perry Fans und Menschen, die etwas über Süchte und Entziehungen lesen möchten. Für Lesende, die sich etwas mehr allgemeine Informationen über den Schauspieler und seine Rollen erhoffen, ist es tatsächlich nur bedingt geeignet.
 
Der Titel ist stimmig, denn Mr Perry berichtet über seine Freunde, Liebhaberinnen (von denen er eine ganze Menge hatte) und seine Süchte (von ihm "Big Terrible Thing" genannt) - man sollte sich aber durch das Wort "Friends" nicht aufs Glatteis führen lassen und dadurch etwas anderes erhoffen.
 
Insgesamt war das Buch für mich nicht uninteressant, aber immer wieder von einer Entziehung in den nächsten Rückfall zu stolpern, ermüdet irgendwann dann doch beim Lesen.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Schlafenszeit auf dem Bauernhof

Der Bauernhof geht schlafen
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Hierbei handelt es sich um ein typisches Gute-Nacht-Geschichte-Vorlesebuch. Ob zu Hause oder in der Kita vor dem Mittagsschlaf, solche Bücher eignen sich eigentlich überall.

Nachdem ich es gelesen habe, ...

Hierbei handelt es sich um ein typisches Gute-Nacht-Geschichte-Vorlesebuch. Ob zu Hause oder in der Kita vor dem Mittagsschlaf, solche Bücher eignen sich eigentlich überall.

Nachdem ich es gelesen habe, würde ich eine Empfehlung für Kinder bis etwa 3,5-4 Jahren aussprechen. Darüber hinaus könnte es dann doch eher zu langweilig sein.

Was mir sofort als wahnsinnig positiv ins Auge gesprungen ist, sind diese unglaublich schönen Illustrationen. Sie sind so liebevoll und auf jeder Seite gibt es auch beim mehrmaligen Lesen immer wieder etwas Neues zu entdecken. Je älter die Kinder dann mit dem Buch werden, umso eher entdecken sie auch die zuckersüßen Details, die Frau Balmaseda eingebaut hat.


Was mir nun allerdings nicht ganz so gut gefallen hat, ist der Text. An dem Text an sich ist prinzipiell nichts auszusetzen und da das Buch ab einem Jahr empfohlen wird, finde ich auch die Länge absolut stimmig, allerdings gefällt mir die Wortwahl und das Versmaß nicht immer. Da wird dann auch mal "Lammfell" auf "Ferkel" oder "Bände" auf "Gänse" gereimt - und das finde ich bei einem Buch von einem Schauspieler dann doch irgendwie schwach. Man sollte doch annehmen, dass sich jemand mehr Mühe gibt und auch mehr Ideen hat, wenn er mit der Sprache seine Brötchen verdient.

Bis zu einem gewissen Alter wird die Kinder das weder stören, noch ihnen auffallen, aber ich persönlich finde es einfach nicht schön und komme bei jedem Lesen ins Straucheln, weil es eben einfach nicht passt.


Richtung Ende des Buches heißt es: [...] sie alle gehen jetzt pennen, sogar die fetten Hennen." - nennt mich übertrieben oder zu politisch korrekt, aber ich finde, dass das heutzutage nicht mehr sein muss. Ja, "fette Henne" wird durchaus auch Qualitätsmerkmal verstanden, aber Eltern und wir Erzieher:innen geben uns jeden Tag die größte Mühe gewisse Stereotype und Vorurteile aus dem Alltag zu verbannen und dann kommt ein Buch daher und zieht die Keule eben doch wieder voll durch. Die Hennen sind naturgemäß weiblich und sie sind "fett"...noch dazu könnte man "fette Henne" eben auch als Beleidigung nutzen. Wurde es nur gewählt, weil es sich so toll auf pennen reimt? Come on...das kann man doch umgehen oder zur Not auch einfach streichen.


Insgesamt finde ich das Buch sonst aber nicht schlecht und die Bilder einfach wunderschön. Notfalls kann man den Text ja auch (in Teilen) weglassen und mit den Kindern einfach nur die Bilder besprechen - da kommen oft die schönsten Geschichten bei raus.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, aber trotzdem spannend

Das Vogeltribunal
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Buchinfo
Die Dozentin Allis hat für eine Affäre alles aufs Spiel gesetzt – und verloren. Nun will sie nur noch möglichst weit weg von ihrem alten Leben und antwortet auf die Anzeige von Sigurd Bagge, der ...

Buchinfo
Die Dozentin Allis hat für eine Affäre alles aufs Spiel gesetzt – und verloren. Nun will sie nur noch möglichst weit weg von ihrem alten Leben und antwortet auf die Anzeige von Sigurd Bagge, der für den Sommer jemanden sucht, der ihm in Haus und Garten hilft. Wider Erwarten trifft sie jedoch nicht auf einen pflegebedürftigen Greis, sondern auf einen seltsam verschlossenen Mittvierziger, der sofort klarstellt, dass sich ihr Kontakt nur auf das Nötigste zu beschränken hat. In dem einsamen Haus am Fjord sind beide aber aufeinander angewiesen und kommen sich zwangsläufig immer näher – doch wer sich zu nahe kommt, kann nichts mehr vor dem anderen verbergen … (Quelle: Amazon)


Anfang
Mein Puls stieg, während ich durch den stillen Wald stapfte. Hier und da ein Vogelschrei, ansonsten nur graue, nackte Laubbäume, verzweigter Jungwald und der ein oder andere blaugrüne Lichtstreifen in der blassen Aprilsonne.

Meinung
Ich lese gerne Thriller und Psychothriller. Nach dem Klappentext und ein Schnüffeln in die Leseprobe war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollen würde. Es zu lesen dauerte drei Tage. Hätte ich mehr Zeit gehabt, als nur abends vor dem Schlafengehen, hätte ich es in einem Rutsch weggelesen, da ich es nie aus der Hand legen wollte.

Obwohl am Anfang eigentlich nicht wirklich viel passiert, schafft es die Autorin, eine gewisse Spannung und auch Beklemmung zu konstruieren und bis ungefähr zur Mitte des Buches aufrecht zu erhalten. Immer dachte ich, dass auf der nächsten Seite jetzt irgendetwas Markerschütterndes passieren würde - doch so war es nicht. Und trotzdem war meine Spannung weiterhin ungebrochen und die Seiten flogen nur so an mir vorbei.

Dieses "Glücksgefühl" endete aber ab einem gewissen Punkt. Langsam aber sicher bildeten und verstärkten sich Theorien und es wurde recht vorhersehbar. Auch das Ende war eine meiner zwei gefassten Theorien und dadurch nicht sonderlich überraschend. ABER dies schadet der Geschichte absolut nicht - eine gewisse Spannung hielt sich trotzdem bis zum Schluss.

Er brachte mich dazu, mich so dumm zu fühlen. Ein aufgesetzt forschender Blick, um zu demonstrieren, dass ich ihm gehörte, er bestimmte, wohin ich gehen und nicht gehen konnte.
(Seite 38)

Auch wenn es sich bei diesem Buch um einen Thriller handelt und es das auch tatsächlich ist, bleibt es für mich trotzdem ein kleiner erhobener Zeigefinger, der ein "Und die Moral von der Geschicht'..." beinhaltet. Es reicht nicht seine begangenen Taten zu bereuen und sich selbst zu geißeln - irgendwann muss man dafür büßen. Jeder auf seine eigene Art und Weise.

Mich persönlich hat die Geschichte in der Geschichte total gefreut. Allis erzählt Sigurd die Geschichte um Balder, den nordischen Gott. Darin geht es ganz grob gesagt um Schuld und Buße und den dafür zu zahlenden Preis. Es ist also verständlich, warum Agnes Ravatn genau diese Geschichte ausgewählt hat.

Es folgt ein Exkurs in die nordische Mhytologie

Loki hat indirekt (aber absichtlich) Balders Tod verschuldet. Hel lässt sich darauf ein Balder aus dem Totenreich zurück nach Asgard zu entlassen, wenn alles Leben um Balder trauern und weinen würde. Doch es gibt Einen, der sich weigert - Loki. So wird es Balder nicht gestattet nach Hause zurückzukehren. Bei der "Götterdämmerung" (Ragnarök) sterben die Götter, die alte Welt geht unter und eine neue ensteht. Balder und Hödur (Balders blinder Bruder, der Balder zuvor durch Lokis List getötet hat) kehren aus Helheim zurück, die anderen Götter nicht.

Das ist wirklich nur ganz, ganz grob. Für mehr Infos müsst ihr euch die Edda zulegen oder das Internet bemühen.

Beschäftigt man sich etwas mit dieser Mythologie, wird auch klar, warum ein Rabe auf dem Cover zu sehen ist, obwohl es in der Geschichte nicht um Raben geht. Der Gott Odin (Allvater, Vater von Thor und Blutsbruder von Loki [Marvel macht euch da was vor - Loki war nie Thors Bruder, Odin kannte Loki schon lange vor Thors Geburt]) hat zwei Raben an seiner Seite, Hugin und Munin, was übersetzt "Gedanke" und "Erinnerung" heißt. Es sind immer wieder dieselben Gedanken und Erinnerungen, die Sigurd beschäftigen und quälen. Diese kreisen wie zwei Raben das ganze Buch hinweg über ihn.

Sigurd Bagge bleibt von der ersten bis fast zur letzten Seite ein absolutes Mysterium. Gerade wenn Allis denkt, dass sie ihn durchschaut und geknackt hat, passiert etwas, was die ganze Stimmung und auch sein Verhalten wieder kippen lässt. Ich kann verstehen, dass er sie in seinen Bann gezogen hat, allerdings kann ich nicht jede ihrer Handlungen nachvollziehen.

Allis hingegen ist ein wenig farblos und hat es nicht wirklich geschafft, sich in mein Gedächtnis zu brennen. Eigentlich wollte ich nur immer mehr von Sigurd erfahren und wissen was genau hinter seiner Mystik steckt.

Fazit
Auch wenn die Geschichte ab einem gewissen Punkt ziemlich vorhersehbar wurde, hat das der Spannung und dem Mysterium Sigurd Bagge keinen Abbruch getan.

Ein Buch, das ich jedem empfehlen würde, der gerne beklemmende, irgendwie merkwürdig beängstigende Thriller liest. Am besten wirkt das Buch sicherlich bei einem Unwetter mit prasselndem Regen und Donner.

Auch wenn die Geschichte ab einem gewissen Punkt ziemlich vorhersehbar wurde, hat das der Spannung und dem Mysterium Sigurd Bagge keinen Abbruch getan.

Ein Buch, das ich jedem empfehlen würde, der gerne beklemmende, irgendwie merkwürdig beängstigende Thriller liest. Am besten wirkt das Buch sicherlich bei einem Unwetter mit prasselndem Regen und Donner.

Dieses Buch bietet den Lesenden einen guten Anlass sich mit der nordischen Mhytologie auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 08.08.2022

Sehr wissenschaftlich, aber nicht unbedingt uninteressant

Transfer im Merkur-See
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Buchinfo
Das Forscherehepaar Mark und Mary erkundet mit dem Tauchroboter Arielle den subglazialen Merkur-See in der Antarktis, bis Arielle während eines Tauchgangs quasi vor ihren Augen spurlos verschwindet. ...

Buchinfo
Das Forscherehepaar Mark und Mary erkundet mit dem Tauchroboter Arielle den subglazialen Merkur-See in der Antarktis, bis Arielle während eines Tauchgangs quasi vor ihren Augen spurlos verschwindet. Mehrere Bergungsversuche scheitern, obwohl der Tauchroboter noch hin und wieder eindeutige Positionsdaten aus dem See übermittelt. Nur durch Beharrlichkeit, Kombinationsvermögen und ein gewisses Quäntchen Glück entdecken die beiden Wissenschaftler schließlich den Durchlass in eine unbekannte Welt.

Anhand von Bildern und Proben aus ersten unbemannten Expeditionen dorthin folgern die Forscher, dass die Umweltbedingungen für den Menschen zum Überleben geeignet sind, ja sogar den Gegebenheiten auf der Erde ziemlich ähnlich zu sein scheinen. Mark, Lisa und vier weitere Wissenschaftler fluten daraufhin mit dem ersten bemannten Transfer aus dem Merkur-See zur Erde 2, um gezielt nach neuen Ressourcen für die Menschen zu suchen. Lisa entnimmt Bodenproben, Kathy fängt verschiedene Landlebewesen ein, um ihr Verhalten zu studieren, und Bob sammelt allerlei unterschiedliche Pflanzen und führt den anderen deren Besonderheiten eindrucksvoll vor. Mark, Carl und Pria widmen ihre Aufmerksamkeit hingegen den aquatischen Kreaturen und dem Meer, dessen gelbliches Wasser eine eher ungewöhnliche, viskose Konsistenz hat.

Nach zehn Tagen treffen beide Teams erstmals wieder im Landungsfeld aufeinander, tauschen ihre Erfahrungen und Ergebnisse aus und unterstützen sich gegenseitig bei der weiteren Erforschung der fremdartigen Kreaturen und Proben. Ihre Analysen fördern dabei jedoch nach und nach Erkenntnisse zutage, die sich nicht nur auf den Fortgang der Expedition auswirken.

Gelingt es den Wissenschaftlern rechtzeitig, die fatalen Folgen für sich selbst und die gesamte Menschheit zu verhindern? (Quelle: Amazon)

Anfang
Gelassen verfolge ich den Fortschrittsbalken auf dem Bildschirm und warte darauf, dass Arielle die Fotoaufnahme abspeichert.

Meine Meinung
Puuh...also ich muss gestehen, dass es mir dieses Buch nicht leicht gemacht hat. Im Endeffekt habe ich etwas anderes bekommen, als ich erwartet habe - bin mir aber nicht mal sicher, ob das gut oder schlecht ist.

Die Lesenden begleiten dass Forscherpaar Mary und Mark in die Antarktis. Mit dem Tauchroboter Arielle sollen im Merkur-See Dinge passieren, die Forscher dort eben so tun (ich gehe jetzt nicht ins Detail, das werden sich ja alle grob denken können). Doch als die Verbindung abbricht und Arielle wie vom Erdboden verschluckt ist, ist guter Rat teuer. Long story short - natürlich wird Arielle gesucht und nach (gefühlten) Ewigkeiten gefunden...aber nicht nur sie. Nachdem der Zugang zu einer "anderen Welt" entdeckt wird, wird ein Expertenteam zusammengestellt und begibt sich auf Forschungsmission.

Bis die eigentliche Story ansatzweise ins Rollen kommt, ist es sehr, sehr wissenschaftlich. Seitenweise geht es um die Zeiten, zu denen Arielle ein Lebenszeichen von sich gibt, wie das zusammenhängt, was man für Rückschlüsse daraus ziehen kann,...Für alle kleinen Forscherinnen da draußen unter euch, ist das möglicherweise irre spannend. Da kann dann mitgerätselt werden, man kann Theorien aufstellen,...aber mir was das leider alles viel zu viel des Guten.

Was mir leider gar nicht gefallen hat, waren die sehr langen Kapitel. Kurze Kapitel ändern natürlich nichts an der Gesamtanzahl der Seiten, aber ich komme dann trotzdem schneller voran. Wenn ich mir überlege das Buch wegzulegen, lese ich eher noch drei Seiten bis zum Kapitelende, als 30. Endet es dann spannend, schiebe ich eher nochmal das nächste Kapitel mit 15-20 Seiten hinterher. Hat das Kapitel insgesamt aber 60 Seiten, lasse ich es dann doch bleiben.

Eine weitere Sache, die ich als negativ empfand, waren die seeeeehr ausführlichen und detailreichen Beschreibungen von allem. Natürlich ist es in gewissen Situationen wichtig, dass Neuartiges und Unbekanntes sehr genau beschrieben wird - das sehe ich absolut ein - aber hier wurde wirklich ALLES ganz genau ausgeführt. Das hinderte mich am Vorankommen und hat die Geschichte unnötig in die Länge gezogen. Ich weiß, dass viele Lesende genau so etwas gut finden und sich gerne gestochenscharfe Bilder beim Lesen im Kopf vorstellen, aber mich persönlich bremst das immer aus. Wer so etwas also mag, ist hier definitiv richtig!

Je weiter ich zum Ende kam, umso sicherer war ich mir, dass ich dem Buch und seiner Geschichte drei Sterne geben würde. Als ich dann aber zum Epilog kam und die Moralkeule rausgeholt wurde, war ich wieder voll mit an Bord! Das Ende hat mich wirklich versöhnt - einfach, weil es komplett anders war, als ich gedacht hätte und ich hier aber weiß, dass ich das richtig gut finde!

Dank des Endes und dem absolut passenden Cover, bin ich von meinen drei angedachten Sternen, auf eine 3,75 gerutscht, was ich natürlich auf eine glatte vier aufrunden muss!

Fazit
Ein Buch, das vor Detailverliebtheit und genauen Beschreibungen nur so strotzt. Mich hat das eher am Lesen gehindert, aber wenn du so etwas magst und sich in dir auch noch ein
e kleiner Forscherin versteckt, dann ist das genau dein Buch!

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Mehr Thriller als Krimi

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
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Eine Familie auf der Todesliste der Mafia Ein liebevoller Ehemann, zwei wohlgeratene Kinder, ein guter Job als Image-Beraterin des Bürgermeisters: Eva Bellheim führt ein sorgloses Leben in einem ...

Buchinfo
Eine Familie auf der Todesliste der Mafia Ein liebevoller Ehemann, zwei wohlgeratene Kinder, ein guter Job als Image-Beraterin des Bürgermeisters: Eva Bellheim führt ein sorgloses Leben in einem unaufgeregten Duisburger Vorort. Bis ihr Mann Daniel überraschend verschwindet. Die Polizei vermutet eine Geliebte, doch Eva zweifelt an dieser Erklärung. Auf der Suche nach Antworten findet sie heraus, dass Daniel ein gefährliches Doppelleben führt und in die korrupten Machenschaften eines russischen Mafiaclans verstrickt ist. Und in einer Welt, in der Gewalt, Betrug, Korruption und Verrat an der Tagesordnung sind, ist ein Menschenleben nichts wert – weder das von Eva noch das ihrer Kinder … (Quelle: Amazon)

Anfang
Läuft das Band schon? - Moment, die Taste. Jetzt. Gut, okay. Ich weiß nicht, welche Tageszeit es jetzt ist. Vielleicht früher Morgen. Vielleicht...Ach was, egal. Der Raum ist muffig und feucht. Wie ein alter Keller. Ja, ich glaube, ich bin in einem Keller.

Meine Meinung
Eva hat alles, was man sich wünschen kann. Einen Mann, zwei Kinder, einen Job, den sie mag und ein sorgenfreies Leben. Bis sich an einem Tag die Ereignisse überschlagen. Ihr Mann Daniel verschwindet, sie verliert ihren Job, ihre Tochter ist nicht aufzufinden und eine Entführung ihres Sohnes kann sie gerade noch so verhindern. Was Eva nämlich nicht weiß ist, dass ihr Mann ein Doppelleben führt und sich mit der russischen Mafia eingelassen hat.

Man befindet sich von Beginn an in der Geschichte und erlebt ebenso wie Eva, wie plötzlich alles Schlag auf Schlag geht. Weder ihr, noch den Lesenden wird eine Pause gegönnt. Prinzipiell mag ich es, wenn nicht viel Geplänkel vorweg ist, sondern man direkt in die Geschichte einsteigen kann, aber hier hätte ich mir doch gerne mal ein oder zwei Seten Zeiten genommen, um mich zu ordnen. Es passiert so viel auf so wenigen Seiten, dass man sich richtig in Evas Verzweiflung und Hilflosigkeit einfühlen kann. Was ja dann doch wieder ein Pluspunkt ist.

Auch wenn ich selbst nichts mit mafiösen Strukturen zu tun habe, kann sich ja doch jeder ungefähr ausmalen, wie es dort in etwa zugeht. Dies wurde in der Geschichte sehr glaubhaft rübergebracht, weswegen alles ziemlich realistisch und nah wirkte.

Der Schreibstil ist gut, die Charaktere lebensecht und die Spannung peitschte mich durch die Geschichte - mehr bleibt mir nicht dazu zu sagen 😉

Einzig das doch irgendwie offene Ende störte mich ein wenig. Ich bin einfach kein Fan davon und freue mich immer, wenn Geschichten abgeschlossen werden.

Fazit*
Ein realistisches Buch, das weniger Krimi, als viel mehr Thriller ist und die Lesenden auf eine Reise in mafiöse Strukturen mitnimmt.

Allerdings muss gesagt sein, dass man sich Zeit für dieses Buch nehmen muss und es nicht mal eben zwischendurch lesen kann. Die ganze Geschichte über werden Geheimnisse aufgedeckt, die einige Irrungen, Wirrungen und Wendungen mit sich bringen - da sollte man konzentriert am Ball bleiben!

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