Etwas schwächer als Band 1
Das Babel Projekt – LostlifeLostlife ist die Fortsetzung einer Geschichte, von der ich im Vorfeld nie gedacht hatte, dass sie mich so sehr begeistern könnte. Mit Jay Kristoff habe ich bisher fast nur extrem gute Erfahrungen gemacht, ...
Lostlife ist die Fortsetzung einer Geschichte, von der ich im Vorfeld nie gedacht hatte, dass sie mich so sehr begeistern könnte. Mit Jay Kristoff habe ich bisher fast nur extrem gute Erfahrungen gemacht, aber Lifelike stand ich etwas skeptisch gegenüber. Völlig unbegründet, wie sich dann herausstellte, und ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Nun ist sie endlich da und ich muss sagen, es war zunächst wie nach Hause zu kommen.
Die Ethik menschenähnliche KI betreffend ist immer schwierig. Ab welchem Punkt hat man eine zu innige Beziehung zu ihr? Ab welchem Punkt ist sie bedrohlich? Wann verliert man die Kontrolle? Wie menschlich dürfen Roboter sein? Lebensecht, also lifelike? Diese Fragen werden auch in diesem Band weiterhin verfolgt, selbst wenn klar ist, dass die Fronten zwischen denen, die herrschen, und denen, die beherrscht werden, sich zum Ende von Band 1 deutlich verschoben haben und es hier weiterhin tun.
Die Perspektive, aus der erzählt wird, ändert sich in diesem Buch immer mal wieder. Es gibt für meinen Geschmack ausreichend Abwechslung, aber der Fokus liegt unerwarteterweise viel auf Lemon, was mich einerseits erstaunt, andererseits nach kurzer Gewöhnung aber auch gefreut hat. Ich mochte Eve/Ana, aber Lemon Fresh hat eine so schlagfertige Art, dass es einfach Spaß gemacht hat, sie näher zu begleiten.
Natürlich kommt auch die Spannung in diesem Band nicht zu kurz. Es wird rasant, brutal, blutig und niemals langweilig, manchmal geschah fast schon zu viel, um mit allem ausreichend hinterherzukommen. Ich habe oftmals Pausen einlegen müssen, um zu verarbeiten, was da gerade eigentlich geschehen ist, und so streckte sich das Leseerlebnis länger, als für so eine kurzweilige Geschichte eigentlich angemessen gewesen wäre.
Stellenweise wurde es wegen der Roboter und Maschinen sehr technisch. Da hatte ich dann meine Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, gefühlt noch mehr als in Band eins, wo mir dieser Umstand auch schon aufgefallen war. Ich habe mich meist wieder gut gefangen, aber das ist ein Kritikpunkt, den ich leider nicht ignorieren kann.
Der Abschluss war dann wieder sehr gemein und lässt auf Band 3 hoffen.
Mein Fazit:
Eine schöne Fortsetzung, die leider nicht ganz an den Vorgänger herankommt, aber meiner Meinung nach dennoch lesenswert ist und sehr gute 4 von 5 Sternen einfährt. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, ich bin sehr gespannt auf den dritten und letzten Teil!