Zäh ...
"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."
Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste ...
"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."
Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste Nevadas – direkt im Gebiet des jähzornigen Chaosgotts.
Gerechtigkeit trifft auf Zerstörung — kann diese Begegnung ohne Schaden vonstattengehen?
… definitiv nicht, wie Melanie Vogltanz und Jenny Wood zeigen.
Denn kurz nachdem der Totengott im Heliopolis einkehrt, wird Seth des Mordes verdächtigt. Und bei dieser einen Leiche, dessen Spuren zum „Herrn von Ombos“ führen, soll es nicht bleiben.
Dass „Path into Duat“ von zwei Autorinnen geschrieben wurde, wäre mir gar nicht aufgefallen. Die Handlungsstränge greifen flüssig ineinander über, die Protagonisten kommen mit ihren (Selbst)Zweifeln und speziellen Eigenschaften sehr gut zur Geltung. Leider dümpelt die Handlung, die sich über 600 Seiten erstreckt, großteils zäh vor sich hin. Action vergeht in Wimpernschlägen, während sich Monologe und Dialoge, die nichts verändern und hauptsächlich modernem Geplänkel und Sticheleien unterliegen, im Kreis drehen. Auf jeden Schritt vorwärts, jede Annäherung, jede Einsicht folgen Rückschläge.
Im Vergleich zu „Totenfluch“ fehlte es bei diesem Buch an Spannung und Entwicklung, der Krimi-Fall, die Intrigen, die gegen den Gott des Chaos geschmiedet wurden, Zweifel in seinen wenigen Verbündeten sähen, liegen brach. Dennoch gibt es tiefsinnige Einblicke in Seth und Mafed, Flucht und Verfolgung in der Wüstenhitze, Whiskey und einen Drogentrip. Selbst Sachmet lässt sich ihren taffen Auftritt nicht verbieten, ebenso wenig wie die Cops, seelenlose Wesen und liebgewonnene Sterbliche. Für die Götter wird es mehrfach brenzlig – und ein emotionaler Abschied trennt die eigenwilligen Figuren.
Jenny und Melanie schreiben detailreich und vorstellbar. Humor, mythische Grundlagen und so manch explosiver Ausbruch seitens Seth geben dem Verlauf hin und wieder Antrieb.
Wer den Feuergott brennen sehen will, bleibt herauszufinden – eine solide Story, bei der Raffinesse, Tempo und Funken fehlen.