Platzhalter für Profilbild

Owlmuffin

Lesejury Profi
offline

Owlmuffin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Owlmuffin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2020

Ein gelungener, vielversprechender Auftakt.

Buch / Der verstoßene Prinz
0

Ein ungewöhnliches Fantasyabenteuer, mit dem ich anfänglich zwar Schwierigkeiten hatte, das ich dann aber in einem Rutsch lesen musste!

Dieser Roman besteht aus zwei Teilen & die einzelnen Kapitel werden ...

Ein ungewöhnliches Fantasyabenteuer, mit dem ich anfänglich zwar Schwierigkeiten hatte, das ich dann aber in einem Rutsch lesen musste!

Dieser Roman besteht aus zwei Teilen & die einzelnen Kapitel werden aus der Sicht von mehreren Charakteren geschildert. Ich mag diese Erzählweise, denn so lernt man die Protagonisten, ihre wirklichen Gedanken & Beweggründe kennen & kann Handlungen nachvollziehen; außerdem hat man durch die Perspektivwechsel die Möglichkeit das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten & für sich selbst zu bewerten.
Durch den Schreibstil von Alexandra Demmer-Bracke gelang mir das eintauchen in "Der verstoßene Prinz" ohne Probleme, vorallem die übergangslose Kombination aus "märchenhaft - klassisch" & "modern - altersgerecht" hat es mir angetan & ließ die Handelnden wie alte Freunde, authentisch wirken & brachte mich oft zum schmunzeln - genau, wie ich in den emotionalen Szenen in liebliche Seufzer versetzt wurde. Aber viele Neben - & Schachtelsätze, die oft wiederholt etwas erklären oder beschreiben, (& zu einen Überschuss an Komma's führen) empfand ich leider als regelrecht nervig. Diesen Kritikpunkt macht die Autorin mit ihren aus Worten gezeichneten, verbildlichten Charakteren & den ausdrucksvollen Gefühlen wett. "Undersea" bleibt in der Beschreibung eher eine Ahnung & ich finde, diese ungewöhnliche Welt sollte genau so bleiben: ein Rahmen, den der Leser selbst ausfüllen kann. Denn in meinen Augen hat Alexandra eine unvergleichliche Handlung in einem außergewöhnlichen Setting, samt interessanten Menschen & Wesen konstruiert.
Durch Erzählungen einer älteren Dame erhascht man Einblicke, wie diese Blase unter Wasser einst entstand' - doch war es wirklich eine dystopische Katastrophe oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Im Auftakt dieser märchenhaften Fantasy Trilogie ist nichts vorhersehbar, meine anfänglichen Ahnungen waren falsch - glücklicherweise. Grade am Ende des ersten Teils konnte ich meine Spannung nicht kontrollieren & spoilerte mich selbst - das muss schon was heißen...
& im zweiten Teil? Da wurde alles anders & eine neue Welt mit neuen Regeln entstand. Irritation folgte Verständnis; Begeisterung & wahnsinnige Neugier ließen mich den Reader ab da nicht mehr beiseite legen...
Doch wie das nunmal so ist in den Märchen... endet es mit einem Happy End - oder auch nicht, denn auf den 292 Seiten finden wir kein reines Märchen. "Der verstoßene Prinz" endet mit einem Haufen Fragen & ich bin gespannt, wen ich im zweiten Teil begegne & welche Geheimnisse mich erwarten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2020

Eine ungewöhnliche Reise, die man antreten sollte.

Die FROST-Chroniken 1: Krieg und Kröten
0

Fast 500 Seiten umfasst die ungewöhnliche Reise von "Yuriko Mandorak Doragon Frost, Siegelmeister, Feuerbeschwörer, Freund der Kröten & Bezwinger der Schicksalsschlange" aus der kreativen Feder von Susanne ...

Fast 500 Seiten umfasst die ungewöhnliche Reise von "Yuriko Mandorak Doragon Frost, Siegelmeister, Feuerbeschwörer, Freund der Kröten & Bezwinger der Schicksalsschlange" aus der kreativen Feder von Susanne Pavlovic.
Ohne Umschweife startet die Geschichte "Krieg & Kröten", entsprungen aus dem Amrun Verlag & erst im Verlauf lernen wir die Charaktere & Hintergründe kennen, erfahren Einzelheiten. Eine Vorgehensweise die gleichermaßen untypisch, wie auch interessant ist.

Die Autorin lässt dem Leser genug Spielraum für eigene Vorstellungen, presst die Protagonisten äußerlich in kein eindeutiges Schema. Ich muss gestehen, dass mir der Hauptakteur zu Beginn der amüsanten, einfallsreichen Story sehr unsympathisch war: arbeitsscheu, überheblich & unverschämt, zudem ist kein Rock sicher vor seinen anzüglichen Blicken, Bemerkungen oder Gesten. Auch nicht Galina, seine ehemalige Schülerin die er fünf Jahre im Stich gelassen hat. Fünf Jahre - obwohl der Tabakladen um die Ecke liegt.
Als der schleimige Siegelmeister nach Hause zurück kehrt ist er in seinem, mittlerweile maroden, Haus nicht allein:
ein Gast, dem er kein Geschlecht zu ordnen & der nicht sprechen kann - seltsam, mysteriös. Arkadis, wird er nun genannt, das einzige was Sie-Er schreiben kann ohne Qualen zu leiden.
Auch Yuri's längster Freund Frakis, der belesene, einsame Bibliothekar aus der Arkania, weiß keine Lösung. Neben diesem Problem belasten den scheinbar unnahbaren Krötenfreund noch ganz andere Dinge: das Gefühl von der ganzen Stadt vergessen wurden, arbeits - & mittellos zu sein, die Frau seines Herzens - Florine - doch irgendwie für sich zu gewinnen & die angsteinflösenden Besucher, wegen derer er im Kampf auch noch seine Bruchbude plus etwas von der Nachbarschaft abfackeln musste. Zum Glück ist Padda nichts geschehen - dem treuen Kröterich, der mit dem - in meinen Augen gleichermaßen glitschigen - Yuri auf eine intensive, magische Weise verbunden ist...

Susanne wirft mit Begriffen wie "Arkanum", "Akelei" & Endlosen Räumen um sich, kreirte mit "Krieg & Kröten" eine neuartige, fesselnde Story, in der es heiß hergeht & Humor definitiv nicht zu kurz kommt. Sie erschuf um die Charaktere eine faszinierende Welt, die ebenso detail - & bildreich geschildert wird, wie die oftmals rasante, actionreiche Handlung, in deren Kontrast ein stets mitschwingender gefühlvoller Strang von Emotionen steht. Während im ersten Teil der Frost Chroniken weder für den Leser noch Yuri oder seine Begleiter eine Atempause erlaubt ist, da ein Elend auf das andere, eine Überraschung nach der nächsten folgt, sich Zauberei & Siegelkunst, sonderbare Begegnungen & blutige Kämpfe aneinander reihen, schafft es die Autorin ihre speziellen Charaktere wachsen zu lassen. Von Kapitel zu Kapitel lernte ich einerseits die Beschaffen - & Gegebenheiten von Zentallo kennen, aber vorallem bekam ich intensive Einblicke in Galina & Yuri. Ich begleitete die beiden nicht nur auf einer bizarren, gefährlichen, zum Teil unfreiwilligen, Reise um ein lebenswichtiges Geheimnis aufzudecken & eine-n Fremde-n zu retten, sondern spürte, wie sich beide mit Krötensprüngen entwickelten.

Einen Kritikpunkt habe ich leider: so eindrucksvoll diese Geschichte, so ausführlich Szenerien ge - & beschrieben wurden - hin & wieder empfand ich eine gewisse Langatmigkeit & übertriebene Ausschweifung.

"Krieg & Kröten" : eine unfassbare Geschichte mit außergewöhnlichen Horrorfiguren, Gemetzel, Witz & Charme.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2023

Nett, aber nichts besonderes.

GLYN: Silberstaub und Feuerklinge
0

Für Cara endet eine Halloweenparty in einem Abenteuer, das unglaublicher nicht sein könnte. Denn wer rechnet schon damit, dass der heiße Typ, der sich als Feenprinz ausgibt, tatsächlich einer ist?

Cara ...

Für Cara endet eine Halloweenparty in einem Abenteuer, das unglaublicher nicht sein könnte. Denn wer rechnet schon damit, dass der heiße Typ, der sich als Feenprinz ausgibt, tatsächlich einer ist?

Cara und Regan dominieren die Handlung und erzählen im Wechsel die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Beide Charaktere kommen gut zur Geltung, die Situation, wieso sie aufeinander angewiesen sind, dieses Bündnis überlebenswichtig ist sowie die jeweiligen Gefühle und Gedanken ließen sich logisch nachvollziehen. Dennoch hatte ich, trotz einiger temporeichen und überraschenden Szenen, im Mittelteil öfter das Gefühl, auf der Stelle zu treten, in wiederholenden Monologen und zähen Ausschweifungen zu schwimmen.
Gut, dass einige Figuren die Storyline, die sich zwischen Realität und Phantastik schlängelt, doch hauptsächlich in London spielt, füllen und für Abwechslung sorgen. Der Ausdruck blieb durchweg modern, es warten etliche locker-spritzige Dialoge, die von Sarkasmus und Witz untermauert sind. Intrigen, Geheimnisse und Entdeckungen halten die Neugier aufrecht, wenn auch die romantische Entwicklung zwischen den Protagonisten abrupt, und einige interessante Ereignisse zu rasch und oberflächlich vonstattengingen.
Fand ich Caras Misstrauen, ihr selbstbewusstes Auftreten und die Art, wie sie die unglaublichen Tatsachen hinterfragte, zu Beginn noch amüsant und authentisch, quittierte ich ihr trotziges und aufmüpfiges Verhalten im zunehmenden Verlauf lediglich mit genervten Augenrollen. Hingegen war Regan charmant, geheimnisvoll und vollzieht eine überraschende Entwicklung.

Im gesamten war „GLYN“ eine gute Story, die weder neu noch komplett altbacken ist und sich gut lesen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2023

Zäh ...

Path into Duat
0

"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."



Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste ...

"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."



Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste Nevadas – direkt im Gebiet des jähzornigen Chaosgotts.
Gerechtigkeit trifft auf Zerstörung — kann diese Begegnung ohne Schaden vonstattengehen?

… definitiv nicht, wie Melanie Vogltanz und Jenny Wood zeigen.
Denn kurz nachdem der Totengott im Heliopolis einkehrt, wird Seth des Mordes verdächtigt. Und bei dieser einen Leiche, dessen Spuren zum „Herrn von Ombos“ führen, soll es nicht bleiben.

Dass „Path into Duat“ von zwei Autorinnen geschrieben wurde, wäre mir gar nicht aufgefallen. Die Handlungsstränge greifen flüssig ineinander über, die Protagonisten kommen mit ihren (Selbst)Zweifeln und speziellen Eigenschaften sehr gut zur Geltung. Leider dümpelt die Handlung, die sich über 600 Seiten erstreckt, großteils zäh vor sich hin. Action vergeht in Wimpernschlägen, während sich Monologe und Dialoge, die nichts verändern und hauptsächlich modernem Geplänkel und Sticheleien unterliegen, im Kreis drehen. Auf jeden Schritt vorwärts, jede Annäherung, jede Einsicht folgen Rückschläge.

Im Vergleich zu „Totenfluch“ fehlte es bei diesem Buch an Spannung und Entwicklung, der Krimi-Fall, die Intrigen, die gegen den Gott des Chaos geschmiedet wurden, Zweifel in seinen wenigen Verbündeten sähen, liegen brach. Dennoch gibt es tiefsinnige Einblicke in Seth und Mafed, Flucht und Verfolgung in der Wüstenhitze, Whiskey und einen Drogentrip. Selbst Sachmet lässt sich ihren taffen Auftritt nicht verbieten, ebenso wenig wie die Cops, seelenlose Wesen und liebgewonnene Sterbliche. Für die Götter wird es mehrfach brenzlig – und ein emotionaler Abschied trennt die eigenwilligen Figuren.

Jenny und Melanie schreiben detailreich und vorstellbar. Humor, mythische Grundlagen und so manch explosiver Ausbruch seitens Seth geben dem Verlauf hin und wieder Antrieb.

Wer den Feuergott brennen sehen will, bleibt herauszufinden – eine solide Story, bei der Raffinesse, Tempo und Funken fehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2022

Wenig Winter, zu viel Drumherum.

Der Duft von Tee und Winter
0

„𝐃𝐞𝐫 𝐃𝐮𝐟𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐓𝐞𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐖𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫“ lockte mich mit einem atmosphärischen Cover und verbirgt einen interessanten Kern. Doch leider wird dieser von einem zähen und teilweise langatmigen Rahmen ummantelt. Die ...

„𝐃𝐞𝐫 𝐃𝐮𝐟𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐓𝐞𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐖𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫“ lockte mich mit einem atmosphärischen Cover und verbirgt einen interessanten Kern. Doch leider wird dieser von einem zähen und teilweise langatmigen Rahmen ummantelt. Die winterliche Zeit kam nicht zur Geltung — und auch der Tee spielt eine untergeordnete Rolle. Im Fokus steht Laura, die nach ihrem Weg sucht, und die Vergangenheit von Agatha und Jeevan. Hauptsächlich konnte mich das London der Nachkriegszeit faszinieren, denn die Autorin hat merklich recherchiert, um die dunklen Kapitel und Gepflogenheiten authentisch darzulegen.

Die Handlung wird großteils aus der Gegenwart von Laura erzählt, unterbrochen durch private Einblicke in die gemeinsame Geschichte von Agatha und Jeevan. Beide haben sich charakterlich stark verändert, sich mit ihrem Leben arrangiert und niemals zu hoffen gewagt, einander wiederzusehen. Doch es brauchte nur eine neugierige Frau und ein altes Buch …

Hannah Luis schreibt ausführlich und detailliert, dies kam dem Geschehen nur teilweise zugute, verlor sich der Fokus doch oft in alltäglichen Momenten der Protagonistin und Ausschweifungen. Selbst emotional konnte mich der Roman nicht erreichen, was vielleicht an den zahlreichen Nebensächlichkeiten lag.
Das herrschaftliche Anwesen von Jeevan und die naturbelassenen, weitläufigen Landschaften vom "Crane Place" kamen vorstellbar zur Geltung.
Neben den drei Protagonisten lernen wir eine Vielzahl weiterer Charaktere kennen. Zusätzlich zu den familiären Problemen der Rajes brachten grade diese unterschiedlichen Mentalitäten Abwechslung in die Handlung.
Agatha hat es mir angetan – eine Frau, die viel gewagt hat und den Preis zahlen musste, die sich aus Nächstenliebe und tiefer Freundschaft Konventionen und Erwartungen beugte …

Laura kommt den Hintergründen dieser, für sie Fremden stückchenweise näher, deckt Geheimnisse auf, sucht ein Happy End — während sie, ganz langsam, herausfindet, wo sie hingehört.

„𝐃𝐞𝐫 𝐃𝐮𝐟𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐓𝐞𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐖𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫“ ist eine vielschichtige, ruhige Geschichte, Geduld braucht und für Überraschungen sorgt.

„𝖲𝗈 𝗀𝗋𝗈ß 𝗐𝖺𝗋𝖾𝗇 𝗆𝖺𝗇𝖼𝗁𝖾 𝖲𝖼𝗁𝗂𝖼𝗄𝗌𝖺𝗅𝖾; 𝗌𝗂𝖾 𝗋𝗂𝗌𝗌𝖾𝗇 𝖽𝗂𝖾 𝖬𝖾𝗇𝗌𝖼𝗁𝖾𝗇 𝖺𝗎𝖼𝗁 𝖩𝖺𝗁𝗋𝗓𝖾𝗁𝗇𝗍𝖾 𝗌𝗉ä𝗍𝖾𝗋 𝗇𝗈𝖼𝗁 𝗆𝗂𝗍.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere