Ein weiteres Meisterwerk aus der Hand des Herrn Lacomb
Marie-AntoinetteZu diesem Buch eine lustige Geschichte: Ich habe mir auf Amazon mal die Käuferbewertungen zu diesem Bildband angesehen und den Eintrag einer Erzieherin (?) entdeckt, die das Buch für ihre Kindergarten-Gruppe ...
Zu diesem Buch eine lustige Geschichte: Ich habe mir auf Amazon mal die Käuferbewertungen zu diesem Bildband angesehen und den Eintrag einer Erzieherin (?) entdeckt, die das Buch für ihre Kindergarten-Gruppe gekauft hatte, um es den lieben Kinderchen vorzulesen. Nun hat sie dem Buch aber nur einen Stern in der Bewertung gegeben, weil die Bilder darin schon sehr gruselig sind und teilweise eindeutige, sexuelle Komponenten haben und sie es den Kindern nun selbstverständlich nicht vorlesen kann.
Nun ja, was soll man denn dazu sagen? Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass Marie Antoinette während der französischen Revolution um Kopf und Kragen gebracht wurde und dass das nun wahrscheinlich nichts ist, was Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren wissen müssen, wobei sie ja auch die Zusammenhänge noch nicht verstehen. Benjamin Lacombe ist zudem ein Künstler, der seine Illustrationen jetzt nicht wirklich Kinderbüchern beisteuert, sondern auch eher mal gruseligen Geschichten wie denen von Edgar Allan Poe. Das Buch deshalb mit einem Stern abzuwerten, ist nonsens.
Also, wie immer hat Benjamin Lacombe, ein Meister seines Fachs (ja, ich bin ein Fangirl) ganze Arbeit geleistet. Die geheimen Tagebucheinträge der Marie Antoinette hätten in der Tat aus ihrer eigenen Feder stammen können, die Briefe von Maria Theresia entsprachen sogar den Originalen. Und die Bilder erst dazu. „Magnifique“, würde der Franzose sagen.
Wenn ihr euren Kinderchen was zum Vorlesen kaufen wollt, dann seit ihr aber beim Herrn Lacombe verkehrt. Da würde ich eher auf den Verlag Coppenrath hinweisen. Der hat tolle Bücher für die Kleinen.