Profilbild von Schnuppe

Schnuppe

Lesejury Star
offline

Schnuppe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schnuppe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2023

flache Geschichte

Anatomy
0

Dieses Buch lässt sich aufgrund des vorhandenen Genremix nicht so einfach klassifizieren, daher habe ich mich sehr darauf gefreut es zu lesen. Das schöne Cover kam on top als Bonbon dazu.
Die Handlung ...

Dieses Buch lässt sich aufgrund des vorhandenen Genremix nicht so einfach klassifizieren, daher habe ich mich sehr darauf gefreut es zu lesen. Das schöne Cover kam on top als Bonbon dazu.
Die Handlung beginnt 1817 in Schottland, die junge Adlige Hazel möchte unbedingt Chirurgin werden, was für die Zeit sehr ungewöhnlich ist. Sie erschleicht sich einen Platz an der Universität, fliegt jedoch bald auf. Durch einen Deal mit dem Professor möchte sie den Platz zurückerobern. Dazu ist jedoch eine große Lernleistung notwendig, die ohne das Sezieren von Leichen nicht möglich ist. Sie nimmt Kontakt zu einem Auferstehungsmann auf, der mit ihr Leichen auf dem Friedhof ausgräbt, um ihr beim Lernen zu helfen.
Sie finden einige Auffälligkeiten, die eigentlich geheim bleiben sollten.

Neben historischen Elementen gibt es hier auch ein wenig Krimi sowie eine Liebesgeschichte und etwas Fantasy. Eigentlich sehr gute Voraussetzungen für gute Unterhaltung.
Leider war ich trotzdem schnell enttäuscht. Historisches stimmte so einiges nicht und die Geschichte konnte mich insgesamt nicht begeistern. Die Handlung plätschert vor sich hin, es geschieht nicht genügend, um Spannung aufkommen zu lassen. Die Charaktere finde ich flach, sie entwickeln sich nicht und erscheinen mir größtenteils nicht glaubhaft. Am Ende gibt es plötzlich eine krude Fantasylösung, die gar nicht zum vorhergehenden Teil passt sowie einen Ausblick auf eine Fortsetzung. Die Liebesgeschichte, die im Untertitel angekündigt ist, findet nur unter ferner liefen statt. Schade. Von mir gibt es 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2023

Langatmig

Die Frau des Polizisten
0

Erika wird von ihrem Mann Göran seelisch und körperlich misshandelt. Er profiliert sich auf ihre Kosten, sie muss sich völlig unterwerfen, sonst tickt er aus. Obwohl Erika wie ihr Mann bei der Polizei ...

Erika wird von ihrem Mann Göran seelisch und körperlich misshandelt. Er profiliert sich auf ihre Kosten, sie muss sich völlig unterwerfen, sonst tickt er aus. Obwohl Erika wie ihr Mann bei der Polizei arbeitet und sie sich u.a. für misshandelte Frauen einsetzt, gelingt es ihr selbst nicht, sich aus der toxischen Beziehung zu befreien. In einer Nacht und Nebel Aktion flieht sie zu einer Freundin in eine andere Stadt und versucht dort neu anzufangen, sie möchte die Scheidung einreichen und ein neues selbstbestimmtes Leben beginnen. Erwartungsgemäß gelingt dies nicht ohne weiteres, denn Göran taucht in der neuen Dienststelle auf und spielt seine gewohnten Manipulationen geschickt aus. Dieser Handlungsstrang wird parallel zu dem Fall, den Erika als Polizistin bearbeitet, erzählt. Eine Architektin wird vermisst, sie hatte viele Feinde und die Ermittlungen gestalten sich für die Polizei schwierig.

Die beiden Fälle hätten sehr spannend sein können. Leider wird schon alles bezüglich Erikas Schicksal im Klappentext verraten. Der Fall um die verschwunden Frau ist sehr durchsichtig und daher eher langweilig. Ich hatte bis zuletzt noch auf eine spannende Wendung gehofft, wurde aber enttäuscht. Sehr schade, was hier an Potential verschenkt wurde. Die toxische Beziehung einer Polizistin, die beruflich für misshandelte Frauen einsteht, hätte besser ausgebaut sein können. Am besten war noch Erikas Verbitterung über das Wörtchen "nur", das gerne vor die Tipps gestellt wird, die man Frauen in Notlagen mit auf den Weg gibt. "Du musst ihn nur anzeigen ... du musst ihn nur verlassen." Dass gerade dies in vielen Fällen aufgrund der Angst oder der bewußt aufgebauten Abhängigkeit nicht ohne weiteres möglich ist, können Außenstehende häufig schwer nachzuvollziehen. Von mir gibts gut gemeinte 2,5 Sternchen, die ich aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2022

skurrile Eigenbrötlerin ermittelt

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Nachbar
0

Ein neuer Cosy Krimi im Stile von Mrs. Marple ermittelt in Britannien. Judith Potts ist 77 Jahre alt, lebt zurückgezogen in einem alten Herrenhaus, entwirft Kreuzworträtsel und schwimmt gerne nackt in ...

Ein neuer Cosy Krimi im Stile von Mrs. Marple ermittelt in Britannien. Judith Potts ist 77 Jahre alt, lebt zurückgezogen in einem alten Herrenhaus, entwirft Kreuzworträtsel und schwimmt gerne nackt in der Themse. Bei einem Bad hört sie einen Schuss und wähnt ihren Nachbarn in Gefahr. Sie schwimmt nach Hause und ruft die Polizei, die jedoch nicht gründlich sucht. So muss die rüstige Dame das Auffinden der Leiche und die anschließende Aufklärung des Mordes, dem noch weitere folgen, übernehmen.
Die Idee ist nicht neu und hätte dennoch gut als funktionieren können, wenn den Charakteren ein wenig mehr Leben eingehaucht worden wäre und die Handlung etwas glaubwürdiger gewesen wäre.
Judith hat bisher zu niemanden im Ort eine engere Beziehung, spricht nicht einmal mit den Nachbarn. Im Laufe der Ermittlungen findet sie aber unterstützende Freundinnen in einer Hundesitterin und einer Pfarrersgattin. Diese Drei werden schließlich auch von der ermittelnden Polizistin ernsthaft eingebunden - naja ...
Christine Prayon hat das Hörbuch gut eingelesen und trotz einiger Längen und der bereits genannten Kritikpunkte habe ich gerne zugehört. Das Finale war dann jedoch eine Katastrophe: ein Mörder, der sich von seinem Opfer so lange hinhalten lässt, bis absolut unglaubwürdige Rettungsaktionen geschehen, waren einfach etwas over the top.
Eher für eingefleischte Fans britischer Cosy Krimis, die nicht so großen Wert auf eine authentische Ermittlungsarbeit legen. Von mir gibts 2,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

enttäuschende Fortsetzung

Mordsand
1

Auf der kleinen Insel Bargsand wird ein Skelett gefunden. Der Mann wurde vor 30 Jahren gefesselt in den Schlick gesetzt und die Natur hat die Leiche nun wieder freigegeben.
Kurz darauf folgt ein weiterer ...

Auf der kleinen Insel Bargsand wird ein Skelett gefunden. Der Mann wurde vor 30 Jahren gefesselt in den Schlick gesetzt und die Natur hat die Leiche nun wieder freigegeben.
Kurz darauf folgt ein weiterer Mordfall, der diese Haltung kopiert. Ein Zusammenhang ist offensichtlich.
Die Spur führt in die Geschichte unseres Landes. Ereignisse aus den 80er aus einem Jugendwerkhof in der DDR werden hochgespült, die traumatischen Erlebnisse wirken bis heute nach. Die Schilderung der Vorkommnisse dort und auch die aktuellen Ermittlungen treten durch das Privatleben der Ermittler leider sehr in den Hintergrund. Immer wenn es spannend wird, geht es plötzlich wieder um Pillipalle. Diese unnötigen Längen konnte der flüssige Schreibstil nicht auffangen. Schlussendlich wird alles aufgeklärt, weil Kollege Zufall hilfreich um die Ecke kam. Für mich eine enttäuschende Fortsetzung. Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

von Menschen und Affen

Sprich mit mir
0

Ein Experiment mit fatalen Folgen: Der Schimpanse Sam wächst bei der Familie eines Professors wie ein Kind auf. Er kann sich mit Gebärdensprache kommunizieren und wird dort wie ein Mensch behandelt. Eine ...

Ein Experiment mit fatalen Folgen: Der Schimpanse Sam wächst bei der Familie eines Professors wie ein Kind auf. Er kann sich mit Gebärdensprache kommunizieren und wird dort wie ein Mensch behandelt. Eine junge Studentin sieht den Affen in einer Fernsehsendung und ist fasziniert. Sie hat Glück und darf mit ihm arbeiten.
T.C. Boyle schreibt in seinem neusten Werk über einen Professor, der ein Experiment beginnt, weil er an das Menschliche im Tier glaubt. Er möchte herausfinden, wie ähnlich uns die Tiere sind.
Die Geschichte geht nicht gut aus, - in meinen Augen zu Recht, denn das Vorhaben ist verwerflich und so kommt es zu einem bitterbösen Ende, aber der eigentlich Leidtragende konnte von Beginn an keine Wahl treffen.
Der Autor hat hier ein wichtiges Thema aufgegriffen. Die Umsetzung hat mich leider nicht begeistern können, der Plot war mir zu ungenau angelegt, Gegebenheiten erschienen nicht glaubhaft und der Zufall musste auch ab und an bemüht werden, teilweise gab es Längen.
Von einem namhaften Autor hatte ich mehr erwartet. Mir blieb das Ganze zu diffus und auch die Sprache konnte mich nicht begeistern.
Die 2,5 Sterne vergebe ich für das schöne Cover und die gute Idee.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere