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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Wie viel ich gefühlt habe...

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
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ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN lag schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB. Ich habe mich immer etwas davor gedrückt, aus Angst vor den Gefühlen, die „das persönlichste Buch“ von Ava Reed mit ...

ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN lag schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB. Ich habe mich immer etwas davor gedrückt, aus Angst vor den Gefühlen, die „das persönlichste Buch“ von Ava Reed mit sich bringen würde. Aus DIE STILLE MEINER WORTE wusste ich bereits, wie tiefgreifend und emotional sie schreiben kann – und was soll ich sagen, ALLES NICHTS UND GANZ VIEL DAZWISCHEN hat das auch nochmal besonders deutlich gemacht.

Dieses Buch tut weh. Es tut weh, weil die Ängste und Gedanken von Leni so unfassbar greifbar gemacht werden. Weil man die Abwärtsspirale miterlebt, in der sie sich befindet. Die Dunkelheit, die sie zunehmend zu verschlucken droht, ist regelrecht spürbar. Ich habe bei diesem Buch so viel geweint, wie schon lange nicht mehr. Es ist eine langsam erzählte Geschichte, die vor allem von der Schwere getragen wird, die sie nicht sich bringt. Von dem Kampf gegen diese Schwere und die Rücksichtslosigkeit, Unberechenbarkeit eben jener. Der Plot hat mich ein wenig an den Film VINCENT WILL MEER erinnert. Auch abseits von den kleinen Parallelen waren die Entwicklungen für mich nicht unbedingt überraschend – was aber auch nicht schlimm war, denn Lenis und Mattis Geschichte brauchte wahrlich keine Überraschungen, um mich an sich zu fesseln. Ihre Geschichte war genauso wie Ava’s Worte: Sehr schmerzhaft, voller Wahrheiten, bitter und hoffnungsgebend zugleich.

Ich empfehle, die Triggerwarnungen ernstzunehmen! Passt auf euch und euer Umfeld auf! <3

Veröffentlicht am 09.12.2024

Endlich mal wieder ein Einzelband

Ink Blood Mirror Magic
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Buchbezug, Geheimnisse. Magie und Mystik. All das habe ich in INK BLOOD MIRROR MAGIC gefunden; begleitet von einer Atmosphäre, so allumfassend, dass sie mich von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen ...

Buchbezug, Geheimnisse. Magie und Mystik. All das habe ich in INK BLOOD MIRROR MAGIC gefunden; begleitet von einer Atmosphäre, so allumfassend, dass sie mich von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen hat. Diese Geschichte hat es auf ganz eigene Art geschafft, cozy und spannend zugleich zu sein. Schmerz und Verlust, Intrigen und Verrat aufgreifend, fühlte sich die Erzählstimme der Autorin Emma Törzs allzeit an wie ein Netz, von dem ich mich nicht lossagen konnte – allerdings aus Fäden, so sanft und zum Teil gar ruhig, dass sie eine weitere Ebene neben der Spannung der Handlung heraufbeschworen haben.

Bücher, mit Blut geschrieben, dafür da, Magie zu wirken – das ist es, worin es in INK BLOOD MIRROR MAGIC geht. Zumindest vordergründig. Doch das Offensichtliche zur Seite geschoben, ist da noch viel mehr: Es geht um die Protagonist:innen, um die Fragen nach Familie und Freundschaft, Pflicht und Freiheit, Chancen und Grenzen. Da wäre eine Halbschwester, die die Außenwelt meidet und eine, die nicht nach Hause kann. Eine Mutter, die auf fragwürdige Weisen um ihre Kinder kämpft und eine Bibliothek, die ihre ganz eigenen Geheimnisse wahrt – sowie die Menschen, die für sie tätig sind. Am Anfang ist nicht einmal klar, welche Seiten es in dieser Geschichte gibt; geschweige denn, welche von ihnen die Gute ist. Zusammen mit den verschiedenen Erzählperspektiven geht man genau diesen Fragen auf den Grund. INK BLOOD MIRROR MAGIC ist ein erwachsener und düsterer Fantasy-Standalone, der es schafft, große Themen und zum Teil komplexere Gedankengänge aufzugreifen, um überfordernd zu wirken.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Buch-Snack vom Feinsten

How To Catch A Magical Light (New York Magics 1)
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Ein Buch-Snack im besten Sinne: Leicht geschrieben, zum Einkuscheln, genießen und berieseln lassen.

Wie bei jedem Buch, sollte man sich auch bei diesem hier glaube ich die Frage stellen, was man erwartet ...

Ein Buch-Snack im besten Sinne: Leicht geschrieben, zum Einkuscheln, genießen und berieseln lassen.

Wie bei jedem Buch, sollte man sich auch bei diesem hier glaube ich die Frage stellen, was man erwartet - und je nachdem, was die eigene Antwort darauf ist, ist man hier am Ende vermutlich richtig oder falsch.

Meine Erwartungen
Ein Buch, das mich unterhält und meinem Kopf die Möglichkeit gibt, Ruhe zu finden. Ein Read, der nicht anstrengend ist, sondern mir vor allem eine Pause gibt. Ein Plot, der mich an die Hand nimmt und mich durch seine Seiten zieht, ohne dass ich viel Eigenarbeit leisten muss - und ein Schreibstil, der zu all dem passt.

Was mir darauf basierend gefallen hat
Ich hatte Glück, meine Erwartungen wurden erfüllt. How To Catch a Magical Light hat Spaß gemacht, vor allem in den Parts, die ich als Hörbuch gehört habe. Lilys Schreibstil ist leichtgängig und humoristisch, genauso wie die Dialoge. Der Plot war interessant, bei den Charakteren hat mir vor allem die Kombination der Freundschaften und Libby gefallen (die müsst ihr kennenlernen, ich könnte ein ganzes Buch nur über sie lesen! :D). Zugegeben, der Romance-Part hat mich nicht komplett mitgerissen, aber ich mochte es, dass unsere Protagonistin und der Love-Interest die Chance bekommen haben, sich ein wenig kennenzulernen, bevor die Lovestory anfing aufzukeimen. Das fehlt mir in anderen Büchern immer wieder, wenn gefühlt das Aussehen der Charaktere über die fehlende Basis des Kontakts zueinander hinwegtrösten soll.

Was mir dennoch etwas gefehlt hat
Wie gesagt, ich habe mir eine leichte Story gewünscht - und ich war dankbar, dass ich sie bekommen habe. Trotzdem muss ich sagen, ging mir persönlich diese Leichtigkeit zwischendurch fast etwas zu weit. Das Grundkonstrukt der Welt ist so spannend und bietet so viele Möglichkeiten für Details und Tiefgang, aber leider wurde das für mich nicht ganz ausgeschöpft. Ich hätte so gern viel mehr über die Regeln der Welt und auch unsere Protagonistin erfahren! Immerhin ist sie ein Irrlicht, was in der Welt der Fantasy zumindest für mich endlich mal wieder was Neues war. Leider haben aber sowohl die verschiedenen Gattungen an Wesen als auch die Struktur dieses übernatürlichen New Yorks aber sehr wenig Aufmerksamkeit bekommen, wodurch mir Charaktere und Welt dann doch ein wenig blass erschienen.
Ähnlich erging es mir mit dem Plot: Der Klappentext verrät ja bereits, dass sich unsere Protagonistin undercover in die magische Polizei einschleust. Leider wird mit ihren Gefühlen diesbezüglich aber kaum gearbeitet, stattdessen scheint sie ihre eigentliche Aufgabe sogar recht schnell aus den Augen zu verlieren. Ich hätte mir hier persönlich mehr Entwicklung gewünscht; hätte es cool gefunden, wirklich mitzuerleben, was in unserer Protagonistin vor sich geht.

Fazit
Eine Geschichte, die vor allem mit ihrer Leichtigkeit überzeugt, die es einem so einfach macht, sie zu verfolgen und zu genießen. Ich persönlich hätte mir aber dennoch etwas mehr Tiefgang oder Komplexität gewünscht, um wirklich mitfühlen zu können und ein besseres Bild von der Welt zu bekommen. Aber wer weiß, was in Band 2 folgt, auf den ich mich übrigens so oder so freue - denn dass ich das Buch in knapp 24 Stunden beendet habe, spricht wohl schon für sich! 3,75 Sterne von mir. :)

Veröffentlicht am 07.01.2023

Ein starker, düsterer Auftakt!

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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4 Sterne | Pluspunkte: Düstere Atmosphäre; Handlung & Twists | Minuspunkte: Ein wenig der Schreibstil; manche Reaktionen

Opals Leben wird von dem genauso magischen wie tödlichen Dunkeldorn bestimmt. Als ...

4 Sterne | Pluspunkte: Düstere Atmosphäre; Handlung & Twists | Minuspunkte: Ein wenig der Schreibstil; manche Reaktionen

Opals Leben wird von dem genauso magischen wie tödlichen Dunkeldorn bestimmt. Als Plantagenarbeiterin ist sie dafür verantwortlich, ihren Teil zur Pflege der Pflanze beizutragen. Als allerdings ein schreckliches Unglück passiert, wird Opal von den Plantagen zur Universität versetzt. Jeden Tag prasseln mehr Fragen und Geheimnisse auf sie ein. Doch auch wenn der Dunkeldorn sie nicht getötet hat, könnten es vielleicht ihre Nachforschungen…
Ich muss zugeben, dass ich mittlerweile immer doppelt und dreifach überlege, ob ich eine Reihe weiterverfolgen will – immerhin gibt es da draußen so viele Bücher, die ich unbedingt lesen muss! Im Falle von „Blüten aus Nacht“ kam die Frage allerdings gar nicht auf. Ich sehne mich jetzt schon nach der düsteren Stimmung und packenden Handlung aus diesem Auftaktband!
Obwohl ich nicht immer mit Katharina Secks Schreibstil zurechtkam und gerade am Anfang eine Weile brauchte, um mich daran zu gewöhnen, überzeugte mich Opals Geschichte mit einer detaillierten und mystischen Welt voller Intrigen, Gefahren und Geheimnisse. Kombiniert mit der Atmosphäre eines düsteren Märchens und der Stärke einer Heldin, die auch Fehler machen kann, wurde ich vor allem nach dem ersten Drittel der Geschichte in einen regelrechten Leserausch versetzt!
Ich glaube, dass mich in der Welt der „Dunkeldorn-Chroniken“ noch Großes erwartet – und das, obwohl es bereits so beeindruckend begonnen hat. Aber speziell das Ende macht deutlich, dass man sich niemals sicher sein kann, wohin einen die Reise dieser Geschichte führen wird. Es war ein grausames, erschreckendes und doch faszinierendes, begeisterndes und ansteckendes Abenteuer, das ich Fantasy-Fans gern ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Ein süßes Buch!

Buchstäblich Liebe
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Nachdem ich „Buchstäblich Liebe“ auf Instagram gesehen hatte und der Klappentext ganz ansprechend klang, habe ich spontan beschlossen, es lesen zu wollen – den Vorsatz im Blick haltend, dass ich gerne ...

Nachdem ich „Buchstäblich Liebe“ auf Instagram gesehen hatte und der Klappentext ganz ansprechend klang, habe ich spontan beschlossen, es lesen zu wollen – den Vorsatz im Blick haltend, dass ich gerne meinen Genre-Horizont erweitern möchte. Als das Buch dann aber bei mir ankam, war ich mir gar nicht mehr sicher, ob diese Geschichte dafür die richtige sein würde. Beim zweiten Lesen des Klappentextes klang sie doch wieder so klischeereich... Was tun, wenn das Liebesleben zum Stillstand gekommen ist? Genau, es selbst in die Hand nehmen! Diese Devise verfolgt die leidenschaftliche Buchhändlerin Frankie Rose, indem sie ihre Lieblingsbücher zusammen mit der Bitte um ein Date und dem Vermerk ihrer E-Mail-Adresse in den Zügen ihrer Heimatstadt verteilt. Denn wer ihren Buchgeschmack teilt, hat durchaus das Potential zum Traummann, oder nicht? Ihre neue Bekanntschaft Sunny zumindest passt gar nicht in dieses Beuteschema – weshalb dringend Abhilfe geschaffen werden muss.

Wie schon oben angedeutet, hatte ich dann, als ich das Buch begonnen habe, keine allzu hohen Erwartungen mehr – umso überraschter und begeisterter wurde ich nun zurückgelassen. Das Buch nimmt einen mit auf eine chaotische, aufregende und witzige Reise, die sicherlich nicht durch wahrhaftige Realitätsnähe glänzt, dafür aber einen wirklich angenehmen, humoristischen Schreibstil und sympathische Charaktere zu bieten hat. Frankie Rose lernt dank ihrer Verteile-Bücher-Suche-Traummann-Strategie die interessantesten Menschen kennen und erlebt die verrücktesten Geschichten, die sie schließlich auf einem Blog zu teilen beginnt.
Die Seiten des Buchs werden immer wieder durch die Darstellung von Kurznachrichten, Blogeinträgen und den zugehörigen Kommentaren aufgefrischt. Man kann nicht behaupten, der Verlauf des Buches wäre unvorhersehbar, doch die Geschichte wird so erfrischend und amüsant erzählt, dass man sich trotzdem nur ungern von den Seiten losreißt. Mir ist es jedenfalls kaum gelungen. Eine klare Empfehlung von jemandem, der eigentlich nichts für seichtere Geschichten übrig hat!