Ein großartiger Abenteuerroman
Jack Bannister hat es wirklich gegeben. Seine Laufbahn zur See beginnt 1681 auf einem Handelsschiff, wo Bannister als Erster Offizier anheuert. Die Handlung des Romans spielt in einem Zeitraum von ungefähr ...
Jack Bannister hat es wirklich gegeben. Seine Laufbahn zur See beginnt 1681 auf einem Handelsschiff, wo Bannister als Erster Offizier anheuert. Die Handlung des Romans spielt in einem Zeitraum von ungefähr fünf Jahren, und in dieser relativ kurzen Zeit geschieht sehr viel. Vom ersten Offizier wird er bald zum Kapitän der Golden Fleece befördert, nicht wissend, dass er diesen Aufstieg zum großen Teil den Affären seiner jungen Frau zu verdanken hat. Als er an Weihnachten von seiner ersten Fahrt als Kapitän überraschend zurückkommt, erlebt er Ungeheuerliches, was ihn nicht nur gegen die Royal African Company aufbringt, sondern auch gegen das Königshaus. Er sagt der unbesiegbaren Royal Navy den Kampf an, schart seine Getreuen um sich und wird innerhalb kurzer Zeit vom ehrbaren Kapitän zum legendären Piraten, der die Karibik unsicher macht.
Die Entwicklung vom Kapitän eines Handelsschiffs zum Piraten ist historisch belegt, über Bannisters Privatleben ist wenig bekannt, aber der Autor hat ihm hier eine bewegende Geschichte auf den Leib geschrieben. Für die Leser wird er im Lauf der Handlung zum Helden und zu einem sehr facettenreichen Charakter. Seine Taten resultieren nicht aus Machthunger oder Habgier, sondern seine Antriebsfeder ist eher sein verletzter Stolz und der Hass auf die Ungerechtigkeit, die sein Leben, wie es einst war, zerstört hat. Bei all seinen Kaperfahrten oder Raubzügen, wie man es nennen mag, hat stets ein hohes Gerechtigkeitsempfinden die Oberhand. Sein Mitgefühl den Schwächeren, vor allem den Sklaven gegenüber macht ihn ungeheuer sympathisch. Man könnte sagen, er war der Robin Hood der Meere, und damit fügt sich seine Geschichte wunderbar in die Reihe der anderen Abenteuerromane von Mac P. Lorne ein.
Die Ereignisse auf dem Schiff werden sehr authentisch beschrieben, was eine intensive Recherche über die Seefahrt und das Piratentum des 17. Jahrhunderts voraussetzt. Man begegnet im Lauf der Handlung zahlreichen interessanten Charakteren. Ein großer Teil der Ereignisse ist historisch nachvollziehbar, und die leeren Stellen hat der Autor sehr gewandt mit Leben gefüllt. Das war wieder ein historischer Abenteuerroman ganz nach meinem Geschmack, die Seiten flogen nur so dahin, und ich habe jede einzelne davon genossen.
Der fiktive Roman endet hoffnungsvoll, und über das weitere Schicksal von Jack Bannister erfahren wir erst im Nachwort mehr. Auch über seine Beweggründe, diesen Roman zu schreiben, berichtet der Autor dort.